[1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Cronista
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[1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

„Offensichtlich bleibt doch nicht alles verschollen.“ Sprach sie zu dem Vicomtes an ihrer Seite, der die zuletzt angekommen Rose betrachtete.
Josephine lächelte dezent. Ein leichtes Verziehen der Mundwinkel nur, das man sowohl als erfreut als auch amüsiert oder gar spöttisch hätte interpretieren können.
„Heißt es Unkraut vergeht nicht oder eine Rose wächst auch unter widrigen Bedingungen?“ Was würde wohl diese sein? Unkraut oder Rose?

Und die anderen? Wer verging, wer blieb, wer wächst? Wer hat Potential und wen kann man getrost in die Erde stampfen?
Ihr kritischer Blick glitt über die Anwesenden und blieb an denen von Avelina hängen. Die ebenfalls zu ihr herüber sah. Der Blick blieb kritisch, dann entfernte sie sich jedoch ein paar Schritte von Berá und winkte der jüngeren Kainitin.
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Avelina di Braida
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)][Hoftag]

Beitrag von Avelina di Braida »

Im Gegensatz zu manch anderem – wie den Verborgenen, oder den Kappadozianern – gab es keine Clansankündigung der Rosen. Avelina war alleine gekommen, und Anfangs der Überzeugung, dass dies auch so bleiben würde, denn wenngleich Lorenzo vor Jahren wieder in die Stadt gekommen war, so schien er seit dem abermals verschollen. Noch weitaus überraschender war Marenos Erscheinen, den man seit dem Krieg nicht mehr in der Stadt gesehen hatte.

Viel interessanter als die beiden Männer war allerdings die Gräfin von Asti. Avelina hatte dem Drang widerstanden sich in der Schönheit mancher der Anwesenden zu verlieren, und dennoch strahlte die Gräfin etwas aus, das sie verstohlen und bewundernd immer wieder zu ihr blicken ließ.
Als der Blick der Rose nun im Gegenzug sie traf, machte sich durchaus ein wenig Unwohlsein in ihr breit, aber natürlich folgte sie brav dem Wink und schritt zu ihr hinüber – nachdem sie sich mit einem vorsichtigen Seitenblick versichert hatte, dass auch wirklich sie gemeint war.

Bei ihr angekommen – oder besser gesagt in respektvollem Abstand - verlor sie sich einen kurzen Moment im Anblick der Älteren, bevor sie demütig auf die Knie ging, den Blick zu Boden gerichtet. Sie war bewandert in Sachen Etikette, allerdings hatte sie niemand auf den Fall vorbereitet bei einer Feierlichkeit zu sein, bei der gleich so viele Prinzen und Ahnen auftauchten, dass man prinzipiell mit seinem Kleid bei korrekter Einhaltung der Bräuche den Boden wischen konnte. Da ihr nun die Aufmerksamkeit der Gräfin zuteil kam, und es sich immerhin um ihr Clansblut handelte, schien es zumindest angemessen. Sie verharrte, bis sie angesprochen werden würde.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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La Cronista
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Josephine betrachtete Avelina zu ihren Füßen für einen Moment, ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Züge. Ein Lächeln das sich kurz darauf ein wenig verspannte in den Mundwinkeln.
"Steht auf, und sagt mir, hübsche Signorita, wer seid ihr?" Josephines Augen wanderten über das Antlitz der jungen Kainitin, doch verfingen sich nicht in den fein geschwungenen Augen und Lippen oder dem weichgelockten Haar.

Josephine war nicht so hübsch wie manch andere hier, auch Avelina wirkte graziler und doch war es die Gräfin die eine Präsenz und Stärke in ihrem Auftreten und Blick trug, der sie klar herausstechen ließ.

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Avelina di Braida
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie tat wie geheißen und erhob sich, den Blick nach wie vor gesenkt. Die Gräfin mochte nicht die hübscheste im Raum sein, doch auf Avelina schien sie Ausstrahlung auszuüben. Oder war es schlicht die Aufregung einmal weitere Rosen in Genua zu sehen? Dazu eine weibliche?

Mit melodischer, dunkler Stimme antwortete sie brav.
„Viscontessa Avelina di Braida, Neugeboren im Blut der Rosen, Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla vom Clan der Rose.“
Ein kurzes verstohlenes Aufblicken, wobei ein fast schüchternes Lächeln auf ihren Lippen lag. War es Bewunderung die in ihren Augen lag? Josephine war eine Frau, zudem eine Rose, die es offensichtlich geschafft hatte ihre Dornen so gekonnt einzusetzen, dass sie den Titel 'Ahnin' errungen hatte und Herrscherin über eine Domäne war. Asti... es lag auf etwa halber Strecke nach Varese, wenn sie sich nicht täuschte. Sie fragte sich wie es sich in dieser Stadt wohl leben würde. Unter einer der Ihren. Wie war sie wohl? Wenn sie eine Ahnin war, welchem Glauben folgte sie? Welche Via mochte sie beschreiten? Und war sie eine Rose, die wie ihre Erzeugerin an die Gemeinschaft des Clans glaubte, entgegen aller Streitigkeiten in künstlerischen Belangen? Sicherlich jedoch war sie streng. Und wie die meisten Ahnen... von der Herde gedriftet? Wobei letzteres sicher tragisch für eine der ihren war.

Tatsächlich schien sie für einen Moment die Stimme verloren zu haben, während ihr diese Fragen durch den Kopf schossen. Dann besann sie sich. Sie hatte sie hübsch genannt? Dabei verblasste sie in der Anwesenheit der Älteren sicherlich.
„Ihr schmeichelt mir, höchst verehrte Gräfin. Es ist mir eine Ehre euch kennenlernen zu dürfen.“ sie hätte vermutlich rote Wangen bekommen, wäre sie noch lebendig.
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Die erwartete Huldigung nahm die Gräfin ohne sichtliche Reaktion an.
"Eine Viscontessa. Natürlich, man sieht euch eure adlige Abstammung an." Erwiderte sie mit dem selben zarten Lächeln wie zuvor.
"Seid ihr von hier, Avelina? Oder hat euch die Suche nach Macht und Erfolg und Unabhängigkeit hierher geführt wie so viele andere junge Neugeborene?"
Es war kaum ein Geheimnis dass Genua wenige Ancilla und Ahnen besaß. Ein Sammelpunkt und Zufluchtsort für die jungen und unerfahrenen, die der eigene oder fremde Wille führte.
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Avelina di Braida
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ein sachtes Lächeln lag auf ihren Lippen, während sie weiterhin ehrfürchtig den Blick die meiste Zeit gesenkt hielt. Hin und wieder jedoch konnte sie es sich nicht verkneifen die Gräfin anzublicken.

„Nein, ich stamme nicht von hier. Meine Heimat liegt nördlich der eurigen. Ein wundervoller, kleiner Ort, an dem es allerdings schwer ist zu lange zu verweilen, wenn man sich mit den Sterblichen umgeben möchte.“ gestand sie höflich, ohne genauer darauf einzugehen, „Genua hingegen bietet die Möglichkeit sich unters Volk zu mischen und ist wie eine weiße Wand, die darauf wartet in Farben zu erstrahlen. Es bietet die Chance die Kunst in diesem Teil der Welt voran zu treiben, ist es bisher doch eher eine Stadt des Handels. Es gibt bedauerlicherweise nicht viele Rosen in der Stadt. Genauer... war ich lange Zeit die einzige.“ bei diesen Worten blickte sie vorsichtig auf, in dem Versuch an den Zügen der Gräfin abzulesen, ob sie über die Situation der Rosen in Genua etwas wusste.
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

„Die einzige. Das ist wirklich bedauerlich.“ Der Blick der Ahnin ging zu Mareno, der mit Berá sprach.
„Glücklicherweise hat das Meer einen zurückgegeben. Nachdem bereits zwei andere vergingen.“
Sie runzelte dir Stirn und schaute für einen Moment nachdenklich, bevor sich ihre Züge wieder glätteten.

"Dann habt ihr eine große Aufgabe vor euch." Sie musterte Avelina, als könnte ihr Aussehen ihr direkt sagen was man von der jungen Toreador erwarten könnte.

„Eine weisse Wand die Farbe gebrauchen kann...ist das euer Ziel? Seid ihr eine Künstlerin, Avelina?“
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Avelina di Braida
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

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Avelina schaute etwas überrascht, als die Gräfin deutlich machte, dass sie von den beiden anderen Toreador wusste. Eine weitere Gelegenheit noch einmal die Erscheinung vor sich anzusehen, die Faszination nach wie vor in ihren Augen. Sofort darauf senkte sie aber wieder demütig und respektvoll den Blick und nickte. Für eine Rose schien Genua wahrlich eine große Aufgabe.
„Ich tue was ich kann, höchst verehrte Gräfin.“

Sie lächelte sacht ob der weißen Wand.
„Was die Kunst betrifft, so ist es mir derzeit kaum vergönnt die Malerei weiter zu vertiefen, wenngleich ich große Freude daran habe. Es ist allerdings mehr die Musik, mit der ich mich beschäftige. Insbesondere das Lyraspiel. Und ich habe großes Interesses an antiker Lyrik.“ erklärte sie höflich, bevor sie abermals aufsah und die Gräfin ein wenig scheu und fragend ansah, leichte Besorgnis in ihrem Blick.

„Verzeiht, wenn ich so offen frage... doch es ist schwer etwas in Erfahrung zu bringen. Ihr kanntet jene beiden Toreador, die vor mir in Genua weilten? Ihr wisst, was geschehen ist? Ich... gebe zu es verwirrt mich seit meiner Ankunft, dass unser Clan in der Stadt nicht Fuß fasste.“ kurz wanderte ihr Blick durch den Saal, blieb einen Moment an einer Gruppe Nosferatu hängen, bevor sie wieder zur Gräfin sah, „Zumindest... seit die höchst verehrte Aurore herrscht.“
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Josephine schüttelte den Kopf.
„Nein, ich kannte sie nicht. Ich hörte von ihrem Schicksal. Zwei sehr unterschiedliche Enden. Das Verbrennen, wenn es stimmt, wünscht man den Wenigsten. Doch trennt es die Spreu vom Weizen.“ Diese Toreador hatte eine Härte im Blick, die Avelina vielleicht nicht erwartet hatte, aber was der grazilen Gestalt eben auch diese Aura der Stärke gab.

„Wollt ihr sagen es läge an eurer Prinzessin, dass es wenige Toreador hier gäbe?“ Gespielt fragend hob sie eine Augenbraue und verzog die Lippen dann zu einem gehässig amüsierten Schmunzeln.
„Eine gewagte These.“
Dann grinste sie breiter und neigte sich nah zu Avelina und flüsterte:
„Tatsächlich munkelt man, dass sie gezeugt wurde, um uns zu reizen.“

Sie richtete sich wieder auf.
„Aber wie könnte eine Rose einem solchen Glanz nicht zugeneigt sein?“ Eine rhetorische Frage?
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Avelina di Braida
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Re: [1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

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Sie runzelte die Stirn und musste für den Moment wohl äußerst verwirrt wirken. Sie schüttelte den Kopf, „Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Es heißt nur, dass ein Verborgener hier zuvor regierte und ganz außer Acht gelassen wie ich darüber denke, hält sich das Gerücht standhaft, dass sie uns nicht gerne in ihrer Nähe haben, und wir sie ebenso wenig. Womöglich bin ich zu jung um mir mein eigenes Urteil darüber zu bilden, aber ich dachte es mag daran liegen, dass so wenige Rosen ihren Weg nach Genua fanden.“
Erst dann kam ihr in den Sinn, dass die Gräfin sie womöglich falsch verstehen wollte. Der Kopf neigte sich ein wenig zur Seite und sie eine weitere zarte Falte zeigte sich auf ihrer Stirn, bevor sich auch diese wieder glättete und sie bescheiden den Blick senkte.

„Verzeiht, wenn ich mich missverständlich ausdrückte. Ich hatte nur gehofft mehr über unseren Clan in dieser Region zu lernen. Als derzeit vermutlich älteste Rose in Genua - mit Ausnahme dieser Feierlichkeit - scheint es mir wichtig so viel wie möglich über die Vergangenheit der Stadt in Erfahrung zu bringen.“

Sie lächelte sacht, und blickte wieder mit der puren Unschuld in den Augen auf.
„Und sollte das was munkelt wahr sein, so muss man dem Clan der Könige zugestehen, dass er Sinn für Schönheit bewiesen hat.“ scherzte sie mit einem schelmischen Funkeln in den Augen, „Allerdings hörte sich dies nach einer interessanten Geschichte an. Wie ich anmerkte liebe ich Geschichten, und wäre äußerst erfreut mehr drüber zu hören.“
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