[1034] Was daraus werden kann [Iulia, Dottore]

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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Interessiert verfolgte ich sein Gebaren und seine Worte. Sein Knurren und seinen scheinbaren Wechsel der Persönlichkeit. Als er den Satz offenließ, schwieg ich und meine Augen fanden tiefer zu Boden. Betrachteten ihn etwas genauer, bevor ein seltsam amüsierter Ausdruck auf meine Lippen zurückfand. Ich lachte nicht laut auf, aber ich lächelte breit, während sich meine weißen Zähne makellos aneinanderreihten. Dann schüttelte ich jedoch sanft den Kopf. Nicht widerwillig, sondern signalisierend, dass ich ihn noch nicht weiterführen würde, denn es gab scheinbar etwas anderes, was womöglich wichtigerer wäre.

„Ich wünsche mir nicht mit euch zu spielen, denn ich weiß ich kann und werde dabei nur den Kürzeren ziehen. Etwas, was Keiner wirklich will. Den deutlich Kürzeren ziehen, meine ich.“, erklärte ich vorwurfslos mit sanfter und warmer Stimme, als meine blaugrauen Augen wieder unter seine Nase gefunden hatten, bevor ich unverhohlen mit den Schultern zuckte und anfügte: „Da ich euch als einen erfahrenen Spieler jedoch weder darum bitten kann, noch darum bitten werde, mich zu schonen, kann ich wohl nur hoffen, dass euch der Anblick meines hübschen Köpfchens auf meinen eigenen Schultern dauerhaft besser oder zumindest ebenso gut gefällt, wie mir selbst.“ Ein gewisser Galgenhumor klang durch meine Worte hindurch, während ich meinen Kopf langsam hin und her wog, so dass er ihn besser begutachten konnte. Angst spiegelte sich darin jedoch nicht wider.

Stattdessen fuhr ich mit einem ehrlichen, deutlich wärmeren und dadurch sympathisch wirkenden Lächeln auf den Lippen fort: „Dass ich das Gespräch mit euch sehr genieße kann und werde ich jedoch nicht leugnen, denn ihr seid recht gut in dem was ihr tut und ich lerne gerne von den Besten, auch wenn meine Absichten bezüglich der Gefallen und der Kontaktmöglichkeit womöglich völlig anderer Natur sind, als ihr es gerade befürchten mögt.“ Als ob ich gerade jetzt eine verloren gegangene Haarsträhne korrigieren musste, die aus meiner Haarbedeckung geglitten war, strich ich ruhig mit meinem langen und feingliedrigen Zeigefinger über mein Ohr, während ich weitersprach und vorschlug: „So ihr es wünscht, könnte ich es euch sicher gerne näher erläutern, werter Signore Narcosi.“ Mit einem fragenden Blick ließ ich meine Hand langsam zurück an meine Seite sinken.
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Dottore Narcosi
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Dottore Narcosi »

Der Nosferatu richtete sich etwas auf, sein Oberkörper schien dabei leicht nach hinten einzuknicken als hätte er Probleme damit das Gleichgewicht seines Torsos zu halten. Eine Art Erstaunen war seinem Blick zu entnehmen.

"Wo denkt ihr hin, figlia mia. Nichts läge mir ferner als euer Haupt losgelöst von euren Schultern sehen zu wollen."

Entgegente er mit einem leicht überzogenen Entrüstung im Ton. Unterstützend dazu schüttelte er den Kopf. Abgesehen davon verblieb er jedoch zunächst in der Position des Zuhörers. Auf ihr Angebot der näheren Erläuterung hin lehnte er sich wieder etwas vor, als wolle er sie noch ein wenig besser verstehen.

"Nur zu, ich bin ganz Ohr."

Eine aufforderndes Nicken zeugte von der Erwartungshaltung mit der er ihr der Nosferatu nun erneut begegnete.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Von seinem überzogenen Entrüsten beinahe amüsiert schmunzelte ich, bevor ich seine weitere Reaktion abwartete. Dann erst nickte ich leicht und neigte mich freiwillig in seine Richtung. Verlockend nahe für ein Monster. Bereitwillig ließ ich das bittersüße Gift über meine zarten Lippen träufeln. Mein eigener Geruch nach Kamille und einer Note, die an vergorenen Wein erinnern mochte, vermischte sich mit dem der von ihm ausging, bevor ich mich von ihm zurückzog. Ganz ohne jegliche Eile und beinahe quälend langsam. Womöglich festhalten wollend an dem was gerade zwischen uns gewesen war, bevor ich wieder aufrecht und in etwas Abstand vor ihm stand. Den Blick weiterhin artig und dadurch beinahe unschuldig wirkend gesenkt, als wäre nie etwas geschehen.

Kurz leckte ich mit der Zungenspitze sanft über meine Unterlippe, ganz so als würde dort noch immer ein köstlicher Geschmack dessen haften, was gerade gewesen war, bevor ich mit gedämpfter Stimme sprach: „Ich hoffe ihr versteht, dass ich euch nicht schaden will. Vielmehr bin ich an einer beidseitigprofitablen Zusammenarbeit interessiert, denn ihr gefallt mir sehr und ich will euch geben, damit ich selbst erhalten kann. So ihr es wollt kann ich also euer Schlüssel zu Gesellschaften und Kreisen sein, die euch trotz eures zweifelsohne guten Benehmens verschlossen bleiben würden.“ Ich mochte noch ein Kind sein, doch ich besaß etwas, was er nie erreichen würde, so sehr er sich auch bemühen würde. Ich war von hoher Geburt, doch das machte mich nicht zu einem gehässigen Monster. Ich bot ihm einen Weg an auf seine Art und Weise dennoch daran teilhaben zu können.

Ruhig fügte ich an: „Das Einzige was ich von euch wissen müsste wäre, zu wem ihr letztlich gerade einen besseren Kontakt wollen würdet und ich werde euch diskret die entsprechenden Türen öffnen. Doch nicht mehr und auch nicht weniger außer ihr würdet es wollen und mich ebenso Gefallen daran finden lassen.“ Ich lächelte milde, pausierte kurz, bevor ich ergänzte: „Alles was ich dafür im jeweiligen Austausch haben wollen würde sind Informationen, die es mir selbst einfacher machen werden, dort Fuß zu fassen, wo ich jeweils Fuß fassen will.“

Ich neigte meinen Kopf leicht zur Seite, als ich seine Körpersprache aufmerksam musterte und fragte: „Also was denkt ihr, Padre mio? Konnte ich euch überzeugen?“
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Dottore Narcosi
Nosferatu
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Dottore Narcosi »

Der 'Padre' rührte sich nicht als sie sich zu ihm lehnte. Das einzige Zeichen von Leben, dessen er sich offenbar nicht enthalten konnte, war ein langes, wenn auch für seine Natur unnötiges Einatmen. Es war das Geräusch einer Nase, die gierig den süßen Duft eines Frühlingsmorgens einsog, das Geräusch eines Luftzuges, gezogen durch die schmalen Atemschlitze der ledernen Maske. Der Nosferatu schloss sanft die Augen, als die Erinnerung an Jugend, an Leben, an Menschlichkeit, welche die Ventrue ihm durch ihe Nähe schenkte, jede Faster seines missgebildeten, verkommenen, toten Körpers durchdrang. Jene Augen öffneten sich erst wieder, als der letzte Tropfen ihres verbalen Giftes in seinen Gehörgang gedrungen war und sie sich wieder von ihm entfernte.

Das, was das Kind im Gegensatz zu dem Verborgenen wahrnehmen würde als es sich ihm näherte, war ein muffig-modriger Geruch der an Friedhof und alte Kellergewölbe erinnerte, vermischt mit dem Anklang von etwas medizinisch-phenolischem wie in Alkohol vergorene Kräutern. Stumpf und dezent zu Beginn, doch dann zunehmend stechend.

"In euch steckt eine wahre Königin, Iulia Cornelia. Setzt eure Talente mit ebenso viel Weisheit ein, wie ihr sie mit Geschick zu führen wisst, und ich habe keine Zweifel daran, dass ihr dazu in der Lage sein werdet weit über jene Stufen hinaus zu wachsen, auf denen ihr Fuß zu fassen gedenkt."

Sein Blick, der noch immer in der Leere gefangen war, in der Iulia ihn zurückgelassen hatte als sie sich zu ihm gelehnt hatte, richtete sich auf sie. Seine Stimme entgegnete ihr geradezu flüsternd, jedoch in festem und entschlossenen Ton:

"Wisset dies: Ebenso wie bei euch, besteht auch mein oberstes Interesse im Austausch von Informationen. Jede Information hat ihren Preis und wird mit dem Wert jenes Wissens bemessen, das auch ihr bereit seid zu teilen. Behaltet dies im Sinn und ihr werdet einen loyalen Unterstützer eurer Person in mir finden."

Das aufgesetzte Lächeln unter der Maske, wenn auch es nicht einzusehen war, kam durch seine Ausdrucksweise zum Tragen. Als er letztlich wieder normale Gesprächslautstärke annahm entgegnete er ihr anschließend:

"Ihr werdet von mir hören, Signora."
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich hielt mein erfreutes Lächeln, verneigte meinen Körper leicht und meinte abschließend: „Das würde mich sehr freuen, werter Signore Narcosi.“
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Dottore Narcosi
Nosferatu
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Re: [1034] Was daraus werden kann [Iulia, offen]

Beitrag von Dottore Narcosi »

"Ich wünsche einen Guten Abend, Signora Iulia Cornelia."

Der Nosferatu wandt sich daraufhin um, faltete die Hände erneut zum Gebet und schlurfte weiter murmelnd weiter. So als hätte dieses Gespräch nie statt gefunden. Erst als er den Ausgang zum Elysium erreicht hatte, wandt er sich nochmals zum Altar um, knickste vor dem Abbild der Heiligen, bekreuzigte sich und verließ die Räumlichkeiten.

Bild

Iulia Cornelia und Dottore Narcosi treffen im Elysium aufeinander und tauschen ich in lateinscher Sprache aus. Iulia bietet dem Dottore an einen Kontakt zu jemandem herzustellen, der die Heiler in Genua miteinander vernetzen möchte, der Dottore weiß jedoch bereits dass es sich um Galeno handelt. Sie erzählt ihm daraufhin, dass sie sich im Handwerk der Geburtshilfe versteht und dies auf Bitte von Galeno hin als Dienst angeboten hat. Dieser hat jedoch Iulia's Angebot nicht wahrgenommen. Stattdessen erfuhr Iulia, dass Galeno eine Toreador unterstützt, die wie Iulia auch kein Medicus ist aber sich im Lindern von weiblichen Leiden versteht. Iulia hat den Dottore damit beauftragt, mehr über Galeno's Motivation herauszufinden, Iulia's Dienste abzulehnen und stattdessen die der Toreador zu beanspruchen. Ferner hat sie ihn mit einem weiteren Auftrag betraut. Beide gingen auseinander mit der Absicht sich fortan öfter im Elysium wiederzusehen.
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