[1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

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Iulia Cornelia
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mein Finger zuckte leicht weg, als etwas unter ihm zerbröckelte und ein zweites Mal, als sich etwas unter einem anderen bewegte, um im Fleisch zu versinken. Ich wollte nicht, dass mein Gegenüber ein falsches Bild bekam, doch fiel es mir schwerer als angenommen meine Gefühle dabei zu verstecken. Ich biss meine Zähne zusammen, als das Ding über meinen Handrücken krabbelte und geradezu besorgt lag mein Blick auf ihr, während eine gewisse Unsicherheit, Unwissenheit und Verwirrung in meinen Augen zu lesen war, die sich trotz aller Versuche nicht wirklich gut genug verbergen lassen wollte.*

Dennoch ließ ich die Nähe und Intimität zu. Diese Zärtlichkeit, als ich meine Finger auf ihr hatte und sie ihre auf mir. Ich senkte meinen Blick, der meine Gefühle nicht recht verbergen wollte, bevor ich meine Augen schloss, als sie meine Hand über ihre Nähte führte, auf ihnen abgelegt hatte und meinen Körper ihrerseits erforschte.

„Die Tropfen des Sonnentaus stammen von der Göttin der Liebe selbst.“, flüsterte ich leise in meiner eigenen Dunkelheit neben ihr, bevor ich fragte: „Wer soll sich ihr schon entziehen?“ Ganz vorsichtig strich ich über die Naht unter meinen Fingern, als hätte ich Angst sie würde bereits nur unter dem kleinsten Druck aufbrechen. Da war kein Ekel vor ihrer kalten Haut zu spüren, nur eine scheue Zärtlichkeit, die anscheinend Angst hatte sie zu verletzten. „Wenn ihr träumt, so träume ich mit euch.“, ließ ich sie wissen.

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Signora Achilla
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

Achilla konnte es spüren, Leib an Leib, direkt unter ihrer Hand. Der Körper der anderen versteifte sich etwas, stockte. Die Gedanken flüchteten in ihre eigenen Schatten aus Fragen und Horror.
Oh, es war ein süßer Moment. Vertraut und… bitter. Sie war eine Närrin, so schalt sie sich, irgend etwas anderes zu erwarten als dies. Und war es nicht gut genug?
Sie spreizte die Finger, genau dort, in Iulias Rücken. Für einen kurzen Moment ließ sie die Ventrue die Stärke spüren, die sie besaß. Eine Sterbliche wäre jetzt und an einem anderen Ort wohl nicht mehr entkommen.
Für einige, so wusste sie, machte es den Horror vollkommen, diese Ahnung, dass man nicht mehr freikommen würde… .

Doch Achilla gab sie frei und ließ beide Hände sinken. Sie spürte noch die Finger an der Naht und Maske und lachte.
“Ihr wagt es nicht”, stellte sie leise fest. Die Bitterkeit wurde zur geschäftsmäßigen Distanz, dutzend- und hundertfach eingeübt. Gewohnte Bahnen waren das. “Wer ist der Tau und wer will ihn trinken? Warum wollt Ihr es wagen…?”

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Iulia Cornelia
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Meine Augen hatten sich schlagartig geöffnet, als ich die Kraft in meinem Rücken gespürt hatte und ein erschrockener Laut voller Unverständnis meine Lippen verließ. Meine Langen, weißen, schönen und vor allem tödlichen Fangzähne blitzten in meinen makellosen Zahnreihen auf, als ich sie instinktiv ausfuhr.

Mein Gegenüber konnte spüren, dass meine Hand verkrampfte und mein Körper sich nicht aus ihrem Griff versuchte zu befreien, sondern sich zum Kampf angespannt hatte. So sie mich nicht bereits im nächsten Moment einfach wieder losgelassen hätte, wäre es womöglich für uns Beide unschön geendet, denn ich bezweifelte, dass die Wachen sich dafür interessierten, wem sie ihre schwarzen Pflöcke in den Leib trieben.

Ich wich erst einen, dann noch einen und noch einen Schritt zurück, meine leeren Hände präsentierend und zu meiner Begleitung kurz den Kopf schüttelnd. Es war alles in Ordnung… Oder eben auch nicht... Aber hier war kein weiteres Eingreifen von irgendwem nötig.

Fassungslos starrte ich mein Gegenüber einfach nur an, all die Worte und wilden Verwünschungen runterschluckend, die mir auf den geschlossenen Lippen lagen. Wieder und wieder und wieder, während ich meinen Blick tiefer und tiefer zwang. Meinen Körper in eine unterwürfige Position zwingend, während alles in meinem Körper danach schrie, meine Fänge einfach in ihren Leib zu bohren.

Als ich nach gefühlt endlosen Momenten schließlich sprach waren meine Fangzähne nicht länger zu sehen und mein Blick war starr auf den Boden zwischen uns gesenkt. Die Verärgerung aber über das was sie getan hatte, konnte ich kaum verbergen, obwohl ich es versuchte. Ich war wütend auf sie.* Auch auf mich selbst und ich fragte mich, wie ich nur so dumm hatte sein können.

„Ich wage es nicht.“, pflichtete ich ihr wahrheitsgemäß und doch widerwillig bei. Es machte keinen Sinn es zu leugnen, bevor ich das nie zur Frage stehende und stets offensichtliche ergänzte: „Ihr seid der Tau, werte Signora. Das wart ihr in meinen Augen immer.“

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Signora Achilla
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

Echter Zorn, vielleicht Empörung? Die Signora verfluchte die Maske nun, denn sie machte es so unendlich schwer, den Duft zu kosten, der… aber die andere war tot wie sie selbst. Wahrscheinlich gab es ohnehin nichts derlei.
Köstlich war der Moment, so köstlich. Trotz allem war die Ventrue so wunderschön. Die Fänge, der Zorn, die strahlende ...Eitelkeit..? War es Eitelkeit? Die Signora war neugierig und sie hatte noch lange nicht genug. Nicht hiervon.

Doch nun war es eine Rolle, die die andere ihr gegeben hatte. Und sie spielte ihre Rollen, allesamt, bis sie zerbrachen. Und so sagte, mit jenem Hauch von kühler Schärfe, die die überlegene Herrin vor der unterwürfigen Magd in so vielen Stücken ausmachen musste:
“Ja, das bin ich und merke es dir gut.” Ihre Sprechweise wandelte sich damit etwas, klang gehoben, womöglich sogar gebildet und geschult.

Geziert und stolz hob sie das Kinn und ließ den Moment wirken. Bühnenpause, damit sich die Szene festigen konnte.

Dann machte sie eine großmütig-gnadenvolle Geste mit ihrer linken Hand. Die Herzhand wurde für die Gesten der Barmherzigkeit gebraucht. “Ich will Euch vergeben und ich will Euch einladen”, erklärte sie. “Ich will sehen, wie viel Ihr tatsächlich wagen könntet. Ich will Eure Worte wieder hören. Findet mich am Platz der Wunder, hinter den Kulissen von Maestro Mauricios Miracoli - wenn Ihr den Mut aufbringt. Mein Wort will ich Euch geben, dass weder ich noch die meinen Euch Schaden zufügen und Ihr mein Gast sein sollt, wenn Ihr nur den Mut aufbringt, meine Einladung anzunehmen.”

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Iulia Cornelia
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mut?“, fragte ich, bevor ich langsam den Kopf schüttelte. „Nein, es bedarf sicher vielem, werte Signora, doch bestimmt keines Mutes vor Godeoc zu knien. Es ist die natürliche Ordnung der Dinge und so wie es sein muss. Ihn jedoch um den Gefallen zu ersuchen, überhaupt einen Fuß in seine Domäne setzen zu dürfen, um euch auf dem Platz der Wunder in Clavicula finden zu können, benötigt zu allererst einmal sein Interesse, um sich als Ahn die für Belanglosigkeiten eines Jedem weit unter ihm überhaupt zu scheren.“ erklärte ich ihr betont, aber auch seltsam sanft und ruhig was sie von mir damit eigentlich forderte.

Meine Stimme klang beinahe enttäuscht als ich fast gleichgültig ob des Preises ergänzte: „Aber weil ich es ehrlich mit euch meinte und ich nicht vergessen kann, was ich ohnehin schon längst weiß, werde ich einen Weg finden, werte Signora. Ganz egal wie lange es dauern mag. Ihr seid es wert. Das habt ihr bewiesen.“
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Signora Achilla
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

“In meinen Zelten und Wagen seid Ihr willkommen”, sagte die Signora dazu einfach. Es klang mit einem Male herzlich und warm, doch es nahm nicht ein bisschen die Last von Iulias Schultern.
“Und wer weiß? Vielleicht werdet Ihr’s eines Nachts erwidern und ich werde mich mühen, Eurer Einladung Folge zu leisten. Denkt nur, was wir schauen werden…!”

Sie hob die Hand für eine kleine, flatterhafte Geste, für dieses Alles und Nichts, von dem sie sprach. Dann machte sie einen kleinen Knicks, durchaus wieder höflich und gesittet. Der Stoff ihres Kleides raschelte leise.
“Bis dahin in der Nacht, Schöne Iulia. Für dies, heute und hier, will ich Euch in köstlicher Erinnerung behalten.”
Und es war nicht gelogen. Sie liebte es, diesen Tanz um ihr eigenes Zaudern her, um die Schönen und Mächtigen - und die, die es vielleicht einst werden würden. Sie liebte es, das tiefe Grauen zu sehen und zu spüren, die Abgründe, die sich so plötzlich auftun konnten. Sie hatte Angst wie jeder andere auch, um den eigenen Hals und all die Dinge nebenher. Doch die Kunst war doch, das zu nehmen, was es gab, und zu genießen, was sich bot.

Mit der süßen Bitterkeit dieser Begegnung würde sie noch eine Weile ringen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1034] Unter der Maske [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich wünsche euch, bis wir uns wiedersehen, allzeit sichere Wege und noch eine angenehme heutige Nacht.“, entgegnete ich ihr, ohne den Blick vom Boden zu heben und meinen Kopf vor ihr zur Verabschiedung senkend. Weder höher noch tiefer als bei der Begrüßung. Einfach nur angemessen.

Dann trennten sich unsere Wege und ich ging mit gesenktem Haupt in Richtung meiner Begleitung zurück. Ich sprach nichts zu ihm, während des gesamten Weges, aber ich wusste, es würde ein Nachspiel haben. Für mich. Womöglich auch für sie.
Zusammenfassung:

Im Elysium treffen Achilla und Iulia aufeinander. Die Beiden unterhalten sich über gemeinsame Interessen, Wünschen und Begierden. Die Beiden nähern sich immer weiter an und kommen sich in einem vorsichtigen Tanz Schritt für Schritt näher, bis es zum tatsächlichen körperlichen Kontakt kommt, der sowohl Achilla wie auch Iulia hart in ihre eigenen Realitäten und deren Vorurteile zurückwirft.
Iulia ist verärgert darüber, dass Achilla einen Kontrollverlust bei ihr mitten im Elysium hervorrufen wollte, doch sie fügt sich in ihre Rolle als Kind und erkennt sie als höherstehend an, während Ancilla eine neue Maske aufsetzt. Die Nosferatu bietet der Ventrue eine Möglichkeit es erneut zu versuchen, die Gunst der Verborgenen zu erlangen. Sofern Iulia laut Achilla den Mut dazu finden würde.
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