[1034] Monströse Überraschung [Alain, Gasparo] [Quarta]

[Alain le Beau]

"Eine Verkleidung, notwendig in diesen Nächten. Was ihr seht ist der Schritt eines Tänzers", erwidert Alain und macht eine kleine Pirouette. "Selbstsicherheit ist alles, ob nun auf dem Parkett oder im Kampf. Und Selbstsicherheit lässt sich am leichtesten vortäuschen." Seine Zunge fährt über seine Lippen. "Außer natürlich, wenn man von einem Monstrum in der Verkleidung eines Mannes überrascht wird. Bei den Huren von Clermont! Selbst die Nosferatu haben meist den Anstand, sich vorher anzukündigen."

Dann wird der Tzimisce ernst, neigt den Kopf. "In der Tat. Vielleicht sollten wir uns in der nächsten Nacht gemeinsam auf den Weg zum Sitz der höchst Verehrten machen. Wir werden kostbare Zeit verlieren - aber es ist immer noch besser, als blind ins Verderben zu laufen." Ein Schulterzucken. "Mailand, Tedesci... Was interessiert mich das? Ich habe mich an den Morgenstern geklammert und es wäre höchst bedauerlich, wenn er vom Himmel fiele. Denn ich habe nicht vor, mit ihm zu fallen. Wenn eure Ziele die meinen sind, warum dann nicht zusammen streiten?"

Er schnaubt. "Obgleich ich doch zu gerne Sousanna in die Finger bekommen würde. Egal wo ich sie suche, ich bekomme sie nicht zu packen."

[Gasparo]

Gasparo zuckte kurz zurück, als Alain begann sich zu drehen. Diese kleine Aktion schien dem Ventrue schon zu zeigen, wie spontan sein Gegenüber war … oder wie unberechenbar. Als er ihn weiterhin musterte fiel Gasparo auf, wie das Leder von Alains Rüstung glänzte und der Stoff an seinem Körper hing. Auch Alains Haar schien nicht so lockig zu sein wie sonst.

Hier hakte er nicht nach. Diese äußeren Umstände schienen ihm, im Vergleich zu den anderen Entwicklungen der Nacht, uninteressant.

„In der Tat kämpfen wir für die gleiche Sache. Eine gemeinsame Audienz mit unserer Herrscherin ist wünschenswert. Viel ist geschehen, seit ich meinen Befehl erhalten habe und auch jene Verbündeten, die wir vermissen, sollten am ehesten dort wiedergefunden werden.“

Gasparo wusste auch, dass seine Zuflucht hier in Mascharana weiterhin unsicher war, auch wenn er es nicht aussprach. Der Fremde mit der Macht, sich in ein Monster zu verwandeln, wusste, wo er zu finden war.

„Sousanna wird nicht leicht zu finden sein. Auch in den vielen Jahren vor diesem Konflikt wirkte sie oft im Verborgenen, so dass ich sie bei Eurer Einladung zum ersten Mal traf, nach über einer Dekade in Genua. Ihr Schiff liegt am Boden des Hafenbeckens. Man müsste einen Diener aufgreifen, der weitere Zuflüchte kennt … aber ohne weitere Informationen ist dies wohl eine Herkulesaufgabe.“

@? Gasparo (Tommy): 4d10 = (10+1+7+3) = 21

[Alain le Beau]

"Ich weiß", sagt Alain in Bezug auf das Schiff nur und blickt missmutig drein. "Ich hoffe, dass die Früchte dieser Nacht mir einen Einblick in ihre Gedankenwelt verschaffen, der mir zuvor verwehrt geblieben ist. Aber gut - wenn wir den Krieg verlieren, dann ist Sousannas Gefangennahme nur ein schwacher Trost."

Das Stadttor kommt in Sicht und der Tzimisce entspannt sich ein wenig, auch wenn er weiterhin gelegentlich nervös um sich blickt. "Wir sollten uns in der morgigen Nacht treffen. Kommt nach Staglieno, zum Gasthaus vor den Toren. Dann können wir entweder gemeinsam zur Herrscherin gehen..." Sein Grinsen ist bitter "...oder ihr werdet Ruinen finden und einen entsprechenden Bericht erstatten können. Der Gegenschlag wird folgen - da bin ich sicher." Der Jüngling kratzt sich am Hinterkopf. "Mein Palast wurde bisher nur bedroht, aber ich glaube, er liegt zu weit abseits. Noch. Das Gasthaus dagegen, nun, wir werden sehen. Ich glaube jedenfalls, dass Achilla irrt. Sie war der Ansicht, dass Caspar und Sousanna geflohen seien." Ein Kopfschütteln. "Wünschenswert, aber sehr unwahrscheinlich."

Seine Schritte verlangsamen sich. Alain blickt zu den Sternen auf. "Ist es wirklich erst drei Nächte her, dass Ajax sein Ende gefunden hat? Es kommt mir vor, als seien Jahre vergangen..."

[La Cronista]

Während ihr durch Mascharana zogt, bemerktet ihr auch bereits Unruhe auf den Straßen. Rufe in der Umgebung und dann ein Trupp Stadtwache mit Fackeln die die Straße entlang hetzten. Als sie euch passierten blieben sie stehen und leuchteten euch ins Gesicht.
"Halt! Wer da?" Ein anderer sprach dahinter. "Eh Wachen, kein Monster."

"Ein Ungeheuer war hier unterwegs! Passt auf! Vielleicht gibt es noch mehr." ruft der erste wieder euch zu und dann marschieren sie an euch vorbei Richtung Platealonga hoch.

Am Stadttor, das seitlich hinter dem Kastell lag konnte man auch viele Bewaffnete sehen.

[Gasparo]

„Nun gut, dieses Gasthaus, eine Stunde nach Sonnenuntergang.“ Auf die mögliche Gefahr ging Gasparo nicht ein, schließlich zog er sich selbst in eine Zuflucht zurück, die unsicher sein könnte.

Dann sah er selbst zum Himmel um Alains Blick zu folgen. Auch in diesem Chaos hatten die Sternbilder bestand. Ophiuchus, Sagitta, Lyra … egal, was in Genua geschah, würden diese stummen Beobachter weiter auf Sieger oder Verlierer hinabsehen.

„Nun, für Aristoteles ist Zeit das Maß der Veränderungen, in Bezug auf Vergangenheit und Zukunft. Bei der Anzahl der Geschehnisse ist also wirklich viel Zeit vergangen, seit wir mit der höchstverehrten Aurore feiern wollten.“

Bei Ankunft der Menschen zog Gasparo den Umhang etwas enger um sich. Ihm wurde in diesem Moment schmerzlich bewusst, welchen Anblick auch eher bieten musste, wenn selbst die Gardisten besser gekleidet waren als eher. Aber die Verkleidung des Drachen schien ausreichend zu sein, um sie auch in ihrem aufgewühlten Zustand zu beruhigen.

Als sie wieder allein waren raunte er Alain zu: „Scheinbar ist unser Feind entkommen. Aber dafür, dass der Fremde die Stillebrüche von Acacia und Mattia verurteilt hatte dauerte es nicht lang, bis er selbst einen verursachte.“

[Alain le Beau]

"Wenn es wirklich Toma war, dann wundert es mich nicht. Seine Arroganz und die Art, wie es auf andere herabsieht, wird nur von seiner Fähigkeit übertroffen, die eigenen Fehler nicht zu bemerken. Es wird dafür einen Preis zahlen müssen, denke ich. Schon vor einiger Zeit wollte ich Toma vor die Ältesten meines Clans bringen, wegen diverser Vergehen, aber dieser Krieg hat es verhindert."

Er sieht den Menschen hinterher. "Ich habe es satt, anderen hinterherzuräumen. Erst dieses Spinnenvieh, dann der Dottore, nun Toma. Und immer schiebt man mir die Verantwortung zu. Wartet ab - Toma wird es auch in diesem Fall versuchen. Ihr seid mein Zeuge, wie es wirklich war."

[Gasparo]

"Falls er es war ... wisst Ihr wie schnell er sein menschliches Antlitz ändern kann?" Gasparo folgte Alains Beispiel, von Toma als Mann zu sprechen. "Er schien die Gestalt der Frau lange zu tragen."

[Alain le Beau]

"Ich weiß es", sagt Alain und beißt die Zähne aufeinander. "Oder zumindest habe ich eine Vermutung. Aber schon darüber mit euch zu sprechen, könnte meine Vernichtung bedeuten. Andererseits... Toma hat unsere Geheimnisse bereits verraten - einer der Gründe, ihn vor die Alten zu bringen - und vielleicht..." Er bricht ab und schweigt für einen Moment. Dann fährt er fort. "Habt ihr je einen Künstler bei seiner Arbeit betrachtet? Einen Maler vielleicht? Einen Bildhauer? Manchmal ist es höchst irritierend und langweilig. Die Unerfahrenen sind zu vorsichtig, überlegen jeden Schritt in ermüdendem Detail. Die Fortgeschrittenen sind übereifrig und verbringen dann Stunden damit, ihre Fehler auszubessern. Nur die Meister ihrer Kunst verbinden Schnelligkeit mit Präzision, schaffen ein Kunstwerk in kürzester Zeit. Kein Meisterwerk vielleicht, aber genug, um dem Geschmack der Menge zu genügen."

Alains Finger trommeln auf dem Holz seines Speeres. "Um ein Meister zu werden braucht es Jahre, Jahrzehnte der Übung. Hingabe an das Werk. Ständige Verbesserung. Vielleicht kennt ihr so einen Meister. Vielleicht habt ihr eine Vorstellung davon, was er vermag. Vielleicht nicht." Mehr würde er nicht sagen, das spürte Gasparo.

[Gasparo]

Gasparo betrachtete Alain mit einem ausdruckslosen Gesicht, dann nickte er zustimmend. „Habt Dank.“ Das Gesagte genügte, um ihn einen Eindruck zu vermitteln, wie vielseitig Toma … oder andere Tzimisce … diese Fähigkeit einsetzen konnten. Er würde vermehrt auf diese Besonderheit der Sprache achten müssen. Die Ausdrucksweise Alains war sehr geschickt gewesen.

Während er noch überlegte, ob Toma vielleicht andere Eigenschaften hatte, die ihn identifizieren würden, spürte er das bekannte und verfluchte Gefühl der Müdigkeit, das begann, langsam an seinen Gliedmaßen zu ziehen. Noch war etwas Zeit, bevor die Sonne aufging, aber es galt auch keine Zeit zu verschwenden.

Mit der linken Hand gestikulierte er in Richtung des Tores.

„Wird Euch Eure Aufmachung auch an jenen Wachposten vorbeibringen?“

[Alain le Beau]

"Das - oder eine kleine Summe", nickt Alain. "Nun muss ich mich beeilen, werter Gasparo. Ich erwarte euch in der morgigen Nacht. Bleibt bis dorthin sicher."

Er neigt seinen Kopf durchaus wahrnehmbar dem Ventrue zu und macht sich dann auf den Weg zum Tor. Die beiden Wachen - inklusive der geheimnisvollen Kiste - folgen ihm.