[1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

[Juni '18]
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Acacia ist die Hüterin des Elysiums und Ancilla ihres Blutes, sowie deren Älteste hier in Genua. Ebenfalls sitzt sie auch im Mondsenat für Platealonga." erklärte Toma wer Acacia war.
„Euer Clan wird derzeit nur von einem jungen Händler gebildet. Er scheint mir noch etwas unerfahren, doch bemüht sich um seinen Ruf als Händler, doch in diesem Bereich habe ich keine Kenntnisse, um ihn einschätzen zu können. Kunst und Kultur schafft er soweit ich weiss nicht. Es gab einmal noch zwei weitere Mitglieder eures Clans hier. Beide wurden jedoch vernichtet.“ gab er die grausame Wahrheit kund, ohne dass es ihm irgendeine Form von Mitgefühl abrang.

„Der Mondsenat ist ein Zusammenschluss aus Kainiten die für die Sesterie und Dörfer Genuas sprechen und entscheiden. Wie gesagt ist das für Platealonga die verehrte Acacia, für Clavicula der sehr verehrte Godeoc, Ahn der Nosferatu, für Luccoli, Macelli, Borgo di Bisagno und Borgo Incrociati der verehrte Brimir, Ancilla der Gangrel und für Burgus der verehrte Benedetto, Ancilla der Kappadozianer.
Alle anderen Sitze sind derzeit vakant, werden aber sicher irgendwann gefüllt. Der Kastellan ist Beisitzer im Senat, aber nicht stimmberechtigt.
Der Prinz bestätigt die Entscheidung des Mondsenats oder widerruft sie, so es nötig sein sollte.“
erklärte er ihr dann auch was der Mondsenat war. Ja für außenstehende war das alles etwas ungewohnt.

„Es gibt Aufgaben, die an mich herangetragen werden, was der Domäne nützlich sein könnte. Danach, und nach denen die es bereits gibt, entscheide ich welche ich für Neuankömmlinge auswähle. Doch ein entscheidender Punkt dabei ist, wer ihr seid und was ihr könnt.“ Erklärte er die Verteilung der Aufgaben, die stark von seiner Willkür abhing.
„Was treibt euch also um in der Nacht? Wonach strebt ihr? Wo liegen eure Fähigkeiten und Interessen? Natürlich kann ich nicht garantieren dass ich etwas wirklich perfekt passendes für euch habe.“ Neugierig sah er sie an, darauf wartend, was sie ihm alles von sich erzählen würde.
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Avelina di Braida
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Brauen wanderten in die Höhe bei Tomas Worten. Sie blinzelte kurz, als er seine Ausführungen über die Toreador beendete.
„Das...“ ihr fehlten offenbar die Worte, „...Ich hoffe die Rosen sind dennoch willkommen in dieser Stadt? Was ist vorgefallen, dass sie vernichtet wurden, falls die Frage erlaubt ist?“ Ihre Bestürzung galt wohl eher der Tatsache, dass der Ruf der Rosen gelitten haben könnte, als dem speziellen Schicksal der beiden. Sie kannte sie nicht, und wer wußte schon, was sie sich hatten zu Schulden kommen lassen.

Sie lauschte seinen Erklärungen zum Mondsenat und nickte verstehend. „Ein Interessantes System. Der Mondsenat ist also ein Rat, der sich zusammensetzt aus... nun... älteren der Clans, die jeweils auch eine Art Hüter der jeweiligen Domäne – in diesem Fall Stadtteil - sind. Wie ein Clansältester, nur dass es nicht auf den Clan ankommt, sondern auf den Stadtteil, ja? Der Kastellan wiederum ist dann als Aufseher über den Sitz des Prinzen nicht Stimmberechtigt, da diese Aufgabe der Prinz selbst einnimmt, und injeh das letzte Wort zu allen Entscheidungen hat.“ versuchte sie das ganze noch einmal in ihren Worten nachzuvollziehen.

Sie neigte den Kopf zur Seite bei seinen nächsten Fragen und schien einen Moment nachdenklich.
„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob die Kainiten Genuas meine Ziele als wirklich nützlich für die Stadt empfinden würden. Ich hingegen bin überzeugt davon. Doch am besten ich fange vorne an.“
Es schien ihr nicht leicht zu fallen aus dem Nichts heraus über sich selbst zu erzählen, doch sie räusperte sich leise, und versuchte einen Ansatz.
„Was euch unschwer aufgefallen sein dürfte, ist dass ich mit Sicherheit nicht über große Kraft oder Kampfeskunst verfüge. In diesem Punkt mag ich dem Klischee meines Clans entsprechen, zumindest der Vertreter in weiblichem Körper. Und... nun, was die Gaben meines Clans sind, muss ich euch sicher nicht erzählen.“ sie zögerte eine ganze Weile, lehnte sich im Stuhl zurück, die Finger aneinander legend, und schloss die Augen. Sinnierend, bevor sie sich wieder an Toma wandte.

„Wie ihr bereits wisst, komme ich aus Varese, wo ich die letzten Jahrzehnte damit verbrachte eine Grundlage für mein weiteres... Unleben zu schaffen. Unsereins kann jedoch nicht ewig an einem derart kleinen Ort verweilen, vor allem nicht als Adelige. Um lästigen Fragen zu entgehen, musste ich viele Jahre sehr zurückgezogen leben, schließlich erinnern sich die Sterblichen zu gut an das Antlitz ihrer Viscontessa. Ich entschloss mich den Händler meines Hauses nach Genua zu begleiten, und wenn ich mich in dieser Stadt umsehe, die noch immer die Narben der kriegerischen Auseinandersetzungen trägt, so bin ich der Überzeugung, dass es mehr Kunst und Kultur braucht, um sie voran zu treiben. Und damit meine ich wirkliche Kunst.“
Wieder zögerte sie, bevor sie einen Versuch der Erklärung wagte.

„Ich will ganz offen sein, da ich euch nach meinem ersten Eindruck für jemanden halte, der womöglich mein Interesse in Sachen Kunst nachvollziehen kann. Ich musste in meiner Zeit ansehen, wie Statuen der alten Götter zerstört wurden, weil sie die Menschen auf Ketzerische Gedanken bringen könnten – wunderbare und einzigartige Kunstwerke. Ich sah wie man die Texte alten Liedgutes und alter Geschichten verbrannte, weil sie angeblich die Häresie verbreiteten, und wie man Mauern alter Villen einriss, weil ihre Fresken zu viel nackte Haut zeigten. Die Kunst in unseren Tagen wird diktiert von Politik und Kirche, doch die Kunst ist etwas, das keine Grenzen kennen sollte. Sie ist Ausdruck von Sehnsüchten und Ängsten, soll Wissen bewahren, neue Ideen entstehen lassen und vor allem soll sie uns berühren.“ ihr Blick wanderte zu Martha, verharrte eine Weile auf ihr, und wanderte schließlich zu Toma zurück.
„Wenn nicht wir darauf achten, dass sie das sein kann, was sie sein sollte, wer tut es dann? Ich hörte von den Vorfällen in dieser Gegend. Von sterblichen Fanatikern, die Schrecken im Namen des Glaubens verbreiten, auch unter Unsereins. Und sofern diese Geschichten der Wahrheit entsprechen, so keimt in mir die Frage auf, ob es nicht auch dem Niedergang der Kunst geschuldet ist, wenn die Sterblichen keine neuen und eigenen Ideen entwickeln, und sich anwerben lassen für derartige Machtdemonstrationen. Nun, wie gesagt, es sind nur Geschichten die ich hörte. Sollte ich in dieser Hinsicht falsch liegen, so korrigiert mich gerne. Dennoch denke ich, dass die Grundlage für unsereins auch eine gesunde Herde ist, und jene Erzählungen klingen in meinen Ohren nicht gesund, eher äußerst beunruhigend. Es muss verhindert werden, dass so etwas um sich greift.“

Ihr Blick lag nun forschend auf Toma.
„Nun, damit, so denke ich, könnt ihr euch ein ganz gutes Bild von meinen Interessen machen. Wie gesagt, sollte ich derart falsch liegen mit meinen Theorien, oder meinen Ansichten, und sollten sie gegen die Ziele der Stadt sein, dann entschuldige ich mich vielmals. Ich kann es nur aus meiner subjektiven Sicht beurteilen. Wie ihr vielleicht wisst, sagt man meinem Clan nach, dass wir uns zwischen den Sterblichen bewegen. Und somit sehe ich es als meine Aufgabe auf die Zukunft unser aller Nahrungsquelle zu achten.“

Nach ihrem langen Monolog lehnte sie sich wieder zurück, und faltete die Hände, noch leise hinzufügend „Oh und... ich selbst verstehe mich vor allem auf die Musik. Gesang und das Lyraspiel. Ich übe mich allerdings auch in anderen Ausdrücken der Kunst. Ich kann lesen und schreiben, vor allem italienisch und deutsch, und vermag – wie ich denke - mich der Etikette entsprechend zu verhalten.“
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

“Oh, natürlich ist euer Clan willkommen hier. Caterina wurde hingerichtet, da Vertreter eures Blutes es anscheinend nicht begrüßenswert fanden dass sie das Mündel einer Lasombra war. Scheinbar hatte man Angst sie könnte Clansgeheimnisse verraten. Hierzu muss ich auch direkt sagen, nein, ich weiss nicht um die Kräfte eures Blutes, dieses Wissen behüten die meisten gut. Auch wenn es natürlich nicht unvermeidbar ist, dass wir voneinander erfahren."
Gerade seine Kraft, war ja eine die viel Aufsehen erregte und doch auch gut dazu war, angeboten und eingesetzt zu werden.
„Matteo wurde nicht in Genua vernichtet. Er war auf Reisen, ich weiss nicht genau wo oder was vorgefallen war.“

„Ihr habt es gut zusammengefasst“ antwortete er auf ihre Sicht zum Mondsenat.
„Jedoch, setzt sich der Mondsenat nicht unbedingt nur aus Älteren zusammen, auch wenn es jetzt so wirkt. Sondern aus denen die sich vor allen anderen in ihrem Sesterie stellen können oder deren Unterstützung haben. Dies kann auch ein junger Neugeborener sein.“

„Es ist in der Tat eine Schande, dass die Kunst vernichtet wurde. Eben von denen die nicht in der Lage sind mehr zu sehen, zu verstehen und zu akzeptieren. Menschen haben keine Vision. Nun, von ein paar Ausnahmen abgesehen.
Eure Theorie ist interessant. Ihr glaubt der Wegfall der Kunst und freien Entfaltung ist ein Grund dafür, dass sich Menschen von Fanatikern einspinnen lassen?“

Er legte den Kopf zur Seite und dachte nach.
„Ich glaube es ist mehr andersherum. Die Fanatiker bringen diejenigen, die vermutlich ohnehin wenig mit dem Gedanken der Kunst anfangen können dazu diese zu zerstören, was sie auch dem Rest nimmt.“

„Nun es gibt Fanatiker, sicher, doch erscheint mir die Gefahr bisher nicht so groß, wie ihr sie gerade darstellt. Vielleicht habe ich sie aber auch noch nicht erfahren.“ Dass es da mal Gerüchte über Aufstände gab, das war schon Jahre her. Kreuzdorf…hatte er nicht einmal mitbekommen, nur von Erzählungen gehört und auch wenn Ferruccio wie durchaus wie ein entrückter Priester seine Predigen verbreitet, so war die Gefahr für die Domäne doch noch absehbar…oder?
„Was für Geschichten habt ihr denn gehört?“
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Avelina di Braida
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lauschte den Worten über Caterina mit wachsendem Erstaunen, und nickt dann sacht.
„Ich verstehe. Nun, dann bin ich froh zu hören, dass die Rosen willkommen sind, und hoffe dass die Ereignisse nicht dem Ruf unseres Clans geschadet haben.“
Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ein klein wenig mysteriös vielleicht. Sie war ein wenig verwundert über die Tatsache, dass dem Tzímisce die Kräfte ihres Clans nicht bekannt waren, aber sie schien auch nicht weiter darauf eingehen zu wollen. Nun, wenn es ein Geheimnis war, dann hütete man es besser.

Seine Korrektur zum Mondsenat quittierte sie mit interessiertem Gesichtsausdruck, und gab mit einem sachten Nicken zu erkennen, dass sie verstanden hatte.
Und dann kam er auf das Thema zu sprechen, welches ihr am nähsten ging. Sie lauschte seinen Worten gebannt, in dem Versuch seine Sicht der Dinge, seine Betrachtung der Kunst zu verstehen.
So hörte sie auch sehr aufmerksam zu, und dachte einen Moment über seine Worte nach.
„Nun, ich denke wenn man die Entfaltungsmöglichkeiten des Geistes der Sterblichen einschränkt, leidet ihre Gabe neue Ideen zu entwickeln. Und ohne diese Ideen sind sie womöglich empfänglicher für jene, die fanatische Interessen durchsetzen wollen.“ sie nickte, „Kunst und Bildung gehen oft Hand in Hand einher. Ein wütender Mob entsteht eher in jenen Schichten, welche weniger Bildung genossen. Und das mit den Fanatikern sei sicher dahingestellt, da habt ihr einen guten Punkt. Aber so oder so, denke ich dass es uns nur dienlich sein kann, wenn wir versuchen jene Grenzen wieder zu erweitern. Und dies nicht nur, um einen Markt für Kunst zu schaffen, sondern auch um die Qualität des Blutes zu erhöhen und die Geschichten unserer Ahnen zu bewahren. Und natürlich...“ sie zögerte, „Nun, das ist vermutlich eine Eigenheit der Rosen. Aber es gibt nichts... erfrischenderes und inspirierenderes, als die freie Schaffenskraft eines Künstlers. Der Rausch an Emotionen, der Drang Perfektion zu erreichen, das pure, pulsierende Leben, welches in den Momenten reiner Kreativität und Konzentration auf das Kunstwerk durch ihn hindurch fließt...“ sie war gegen Ende leiser geworden, fast als wäre ihr nicht bewußt, dass sie weiterhin laut sprach. Ihre Augen hatten sich geschlossen, deutlich eine Erinnerung genießend, wobei sich ein Lächeln auf ihre vollen Lippen legte. Dann schüttelte sie den Kopf, um den Gedanken zu verscheuchen.

„Verzeiht, ich schweife ab. Ihr fragtet nach Kreuzdorf. Ich hörte wie gesagt nur davon, und es machte mich nachdenklich. Es hieß, dass ein Neugeborener des Clans des Mondes festgesetzt werden sollte, weswegen dort einige der unsrigen zugegen waren. Unter ihnen wohl die stärksten Krieger und Kämpfer, welche von einigen Sterblichen panisch in die Flucht geschlagen wurden. Es klang ein wenig, als hätten die Menschen im Glauben alleine eine wirksame Waffe gegen die unsrigen gefunden. Und das ist es, was mir Sorgen macht. Nicht, dass eine direkte Bedrohung vor der Tür stünde, oder eine unmittelbare Gefahr. Aber ich denke wir sollten uns der Frage widmen, wie wir derartiges im Keim ersticken können.“ sie hob sacht die Schultern, „Ich selbst möchte Kreuzdorf nicht betreten, aber es hieß weiterhin es sei zu unzähligen Toten gekommen, und es bestünde nurmehr aus Ruinen.“

Sie schloss damit ihre Erklärung, und der Blick wanderte ein weiteres mal zu Martha. Sie schien innerlich mit sich zu hardern, und ihr war wohl anzusehen, dass sie bereits ettliche Fragen in ihrem Kopf wälzte, dieses … lebendige Kunstwerk betreffend. Doch offenbar hielt sie die Etikette davon ab zu fragen. Es würde eventuell noch genug Zeit dafür geben.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ihre wundervolle Beschreibung der Schöpfung von Kunst, das Gefühl, das Spüren von Leben und Perfektion....ließ die Augen des Tzimisce geradezu leuchten. Begeistert sah er sie an und nickte zu jedem ihrer Worte.
„Ihr beschreibt es perfekt. Der Akt der Schöpfung ist ein Gefühl, das man kaum beschreiben kann und das so wenige Nachempfinden können. Etwas aus dem Nichts zu erschaffen, einen neuen Sinn zu schenken, einen neuen Nutzen. Etwas gar nie da gewesenes zu erschaffen...ist das höchste der Gefühle. Nicht wahr?“ fragte er voller Enthusiasmus und beinahe einem wahnhaften Ausdruck in dem Gesicht.
Dabei glitt sein Blick zu Martha, die etwas verträumt in der Gegen herumgeschaut hatte.

„Ihr habt womöglich recht ein Geist ohne Entfaltungsmöglichkeit lässt sich zu leicht einsperren und dann wird es erst recht schwer für ihn.“

"Oh ich habe eine Aufgabe für euch. ihr möchtet gern die Kunst fördern? Die Schönheit in Genua?“ erklärte Toma plötzlich, sich nun sicher, nachdem was er gehört hatte.
„Legt einen Garten zum...wie sagt man...Lustwandeln an. Ein Ort der Schönheit und Kunst. Nachts soll er natürlich nur den Kainiten zugänglich sein. Dazu muss er auch entsprechend gesichert werden.“


„Ahja, was Kreuzdorf angeht “
wurde er wieder von dem eigentlich interessanten Thema weggeholt.
„Ja es gab einen Kampf, ein Brand, ich weiss nichts genaues. Man sagt der Malkavianer hätte beunruhigende Kräfte gehabt...aber die Menschen? hm...nun das wäre in der Tat beunruhigend. Wer erzählte euch denn solche Sachen? Livia?“
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Avelina di Braida
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Reaktion des bis eben so... verschlossen wirkenden Herolds überraschte sie. Mit einem Lächeln nahm sie seine Begeisterung wahr, und ja, sie freute sich tatsächlich, dass er ihre Worte nicht als die belanglosen Schwärmereien einer Toreador abtat. Nein, im Gegenteil, da war es wieder... dieses Gefühl der Euphorie, das in seinen Ausführungen mitschwang. Welches für wenige Augenblicke Erinnerungen des 'lebendig seins' wieder zurück brachte. Wie ein kostbarer Wein, den man nur selten zu schmecken durfte. Wie ein Kribbeln in der Luft, ein Moment in dem man normalerweise – um den Augenblick hinauszuzögern und sich eine Weile länger daran zu laben – den Herzschlag seines Gegenübers fühlen mochte...
Nun, aber vor ihr saß einer der ihrigen. Kein Herzschlag.

Doch das war nur ein kleiner Wehmutstropfen, sie genoß es dennoch in vollen Zügen. So nickte sie auch eifrig zu seinen Erklärungen.
„Es freut mich außerordentlich, dass ihr ein solches Gespür für die Kunst habt. Und ja, natürlich liegt es mir am Herzen die Kunst zu fördern.“

Sie lauschte dann der Aufgabe, die ihr Toma stellte und die Augen wurden ein wenig größer.
„Ein Garten? Die Idee klingt wundervoll.“ sie dachte einen Moment darüber nach und nickte sacht, „Ich gebe zu über einen Garten habe ich nie nachgedacht, und ich hoffe ich kann euren Wünschen da entsprechen, aber es klingt sehr reizvoll, und ich kann nicht umhin bereits jetzt Bilder vor meinem geistigen Auge zu sehen...“ sie zögerte noch einmal, bevor sie vorsichtig nachhakte, „Gehe ich recht in der Annahme das bedeutet es ist auch meine Aufgabe zu sehen, wie ich an ein geeignetes Grundstück dafür komme, wo ich es finde, woher ich die nötigen Waren oder Gelder bekomme, und wie ich für die Sicherheit sorge? Verzeiht, ich kenne ein solches Prozedere nicht. Mir kommen eine Menge Fragen dazu in den Sinn.“

Und mit all diesen Fragen im Kopf, und für den Moment etwas überfordert von den gewaltigen Planungen, die ein solches Unterfangen vorraussetzen würde, hatte auch sie kaum einen Gedanken für dieses Kreuzdorf übrig. Sie hob sacht die Schultern.
„Ich hörte es von einer jungen Signora die ich außerhalb der Mauern traf, aber sie hörte es wohl auch nur aus Geschichten.“
Sie beantwortete die Frage eher nebenbei, ihr Geist schien nach wie vor mit der Aufgabe beschäftigt, und so wechselte sie mit nachdenklicher Miene sogleich wieder das Thema.
„Ah, und verzeiht noch einmal, wegen des Gartens... ist es mir erlaubt Ghule dafür zu erschaffen, wo ich doch bislang nicht einmal über das Gastrecht verfüge? Ein solches Projekt klingt nach einer Herausforderung. Ich denke es ist nötig die Einschränkungen zu kennen, welche die höchst verehrte Majestät vorgibt.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Oh, ich habe da keine expliziten Wünsche. Es ist eine Aufgabe für die Domäne, für die Prinzessin. Am Ende muss es ihr gefallen." erklärte Toma und nickte dann.

„Ihr liegt richtig, dass all das Organisatorische, der Aufbau und die Pflege euch obliegen. Ihr könnt euch natürlich Guhle schaffen. Ihr könnt euch frei in der Stadt entfalten und Kontakte knüpfen, Sterbliche euch zu Dienern machen oder was auch immer sonst ihr braucht. Natürlich solange wie ihr niemanden auf die Füße tretet.“ Da schmunzelte er etwas.
„Um Missverständnisse direkt vorzubeugen. Die Sterblichen Broglios solltet ihr nicht anrühren ohne vorher mit den Melissiden dort gesprochen zu haben. Zur zeit gibt es noch....Schwierigkeiten in dem Sesterie, daher würde ich euch raten, alles was ihr dort angehen wollt, vorerst mit mir zu besprechen.“

„Broglio ist aber auch kein guter Ort für eine Garten. Außerhalb der Stadt oder Ravecca, vielleicht sogar Mascharana. Die Adligen hätten doch sicher Interesse an solch einem exklusiven Ort." war seine spontane Überlegung, denn auch wenn er gemeint hatte, dass er keine expliziten Wünsche hätte, so hatte er natürlich auch eine Vorstellung in seinem Kopf.
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Avelina di Braida
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Nun, einen Ort hätte ich tatsächlich schon im Sinn. Zweifelsohne ist Mascharana ein... faszinierender Stadtteil für ein solches Projekt, aber mein erster Gedanke galt in der Tat eher Ravecca.“
Sie sinnierte einen Moment darüber und nickte dann, „Nun, ich werde mich wohl zunächst noch ein wenig in der Stadt umsehen, aber ich werde diese beiden Stadtteile im Kopf behalten. Ich denke ich persönlich würde derartiges auf jeden Fall lieber innerhalb der Stadtmauern sehen. Grün gibt es vor den Toren genug, und es wäre sicherlich angenehm sich den Gang vor die Tore des Nachts ersparen zu können, wenn man ungestörte Zerstreuung im Mondlicht sucht.“

Sie blickte zu Toma und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
„Und ich hoffe doch sehr, ihr selbst würdet einen solchen Garten mit dem ein oder anderen Kunstwerk aus eurer Hand schmücken?“ sie schmunzelte mit einem kurzen Blick zu Martha, „damit meine ich natürlich die eher statischen Werke.“

Sie versank in Gedanken. Es war natürlich ein geschickter Schachzug der Majestät. Diese Stadt, noch immer gezeichnet von den Narben des Krieges – wie einfach und logisch doch die Lösung war, ihren Wiederaufbau, ihr Erblühen in die Hände derjenigen Kainiten zu legen, die Einlass suchten. Aber sie wollte hier bleiben, also sprach im Grunde nichts dagegen. Denn sicher war ihr selbst auch an einem Ort gelegen, der Schönheit, Ruhe und Inspiration versprach.
„Verzeiht die Frage, aber ich nehme an es ist mir auch erlaubt in dieser Zeit bereits eine eigene Unterkunft zu finden? Meine Bediensteten verweilen noch vor den Stadttoren, und dies kann keine Dauerlösung sein, zumal ich ihre Hilfe benötigen werde.“ es war immer besser nochmal explizit nachzufragen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auf Avelinas Äußerungen bezüglich des Standortes nickte er nur. Es war ja ihre Sache, ihre Entscheidung.

„Das würde ich liebend gern, werte Avelina.“ bestätigte er er dann Avelinas Frage und seine eigenen Gedanken. Ein herrschaftlicher Garten musste auch zierende Statuen haben, die im Kontrast mit den Pflanzen standen. Toter Stein und lebendiges Grün.

„Natürlich, es ist euch erlaubt euch in der Stadt einen Unterschlupf zu suchen." beantwortete er auch ihre letzte Frage.
"Ich würde euch auch für eine begrenzte Zeit einen Platz in meinem Gästehaus anbieten, doch ich muss noch einige Vorbereitungen treffen, bevor es eröffnet werden kann. Solltet ihr später immer noch Bedarf haben so würde ich euch gern dort willkommen heißen.“
Es war Schade, dass all die neuen Kainiten zu solch einer Zeit ankamen, aber da konnte man leider nichts ändern.

Avelina neugierig musternd legte er den Kopf schief.
"Sagt, werte Avelina, habt ihr Merkmale aus eurem sterblichen Leben behalten? Körperliche? Schmerzen? Puls? keine Fänge? Etwas in der Art?"
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Avelina di Braida
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Re: [1009] Zu Gast bei Fremden [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie nickte zu seinen Erklärungen, und lächelte leicht bei dem Angebot.
„Ein Gästehaus? Das klingt als wäret ihr selbst vollauf damit beschäftigt zum Wiederaufbau der Stadt beizutragen. Nun, auch wenn ich durchaus neugierig bin, und das Angebot liebend gerne annehmen würde, so hoffe ich doch recht bald etwas zu finden, was meine Bediensteten und mich auf lange Sicht beherrbergen kann. So wäre der Kopf zumindest frei für andere Dinge. Und ich denke eure Aufgabe wird mich eine ganze Weile beschäftigt halten.“ sie grübelte, offenbar wältzte sie gerade noch die ein oder andere Frage in ihrem hübschen Köpfchen herum, doch sie wurde von Tomas neugierig musterndem Blick unterbrochen.

Ihre Brauen wanderten in die Höhe bei seinen Fragen, und sie neigte ihrerseits den Kopf zur Seite.
„Das... sind sehr persönliche Fragen.“ begann sie zögerlich, „Aber nein, ich habe weder einen Puls, noch kann ich über die Funktionstüchtigkeit meiner Zähne klagen...“ wieder ein Zögern bevor sich der Unterkiefer ein wenig anspannte, und sie weitaus selbstsicherer verkündete, „Es gibt nichts, worüber ich bezüglich meiner Wandlung zu klagen hätte. Im Gegenteil, ich hieß sie überaus willkommen, und es sind wohl lediglich die üblichen Kleinigkeiten, die mich an jene Zeit erinnern.“
Sie mied seinen Blick, und richtete die Aufmerksamkeit wieder auf die Zahlreichen Schnitzereien.
„Wieso fragt ihr? Kommt so etwas öfter vor? Es scheint mir äußerst schwierig sich ohne Fänge zu nähren.“
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