[1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Anastasia
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Anastasia »

Sie hebt die Augenbrauen.
"Ihr kennt meinen Bruder."
Es klingt etwas überrascht.
"Was den Hafen angeht, darum bin ich hier. Geräusche, verschwindende Personen. Habt ihr etwas gehört?"
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Nubis
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Ihre Überraschung ließ ihn etwas schmunzeln.

"Ja, ich kenne ihn. Aber das ist auch nicht verwunderlich. Er hat in dieser Stadt so einiges geschaffen."

Seine Miene wurde wieder ernst.

"Mich wundert allerdings, dass mit so wenigen Informationen von einer Gefahr im Hafen gesprochen wird. Geräusche und verschwindende Personen sind recht normal in einer Stadt, in der Monster - in den Augen der Menschen und vereinzelter Kainiten - in der Nacht herrschen. Genaueres habt ihr nicht, sondern hört euch deswegen um?
Warum? Was liegt euch daran?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Anastasia
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Anastasia »

"Nun, die ältesten empfangen Neuankömmlinge selten so gut, wie es mein großer Bruder tat und dass er eine Tat als Beweis meines Wertes verlangt ist selbstverständlich. Ich vermute, dass er jemanden dran setzt, zeigt, dass etwas dran ist. Da er aber jemanden dran setzt, der noch nicht viel Wert für ihn hat, zeigt, dass es wohl nicht so wichtig ist. Oder vielleicht doch? Wer kann schon die älteren durchschauen, sind sie weiter von uns entfernt, als wir von den Menschen."
Sie betrachtet ihn genauer.
"Halte ich euch von der Arbeit ab? Sollen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt treffen um zu sprechen? Denn meine Frage: wonach forscht ihr? Könnte eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen."

Sie lacht leise.
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Nubis
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er hob eine Braue, als sie weiter sprach und seine Mimik zeigte nicht wirklich Verwunderung, sondern es war eher etwas Zweifel und Misstrauen erkennbar.
"Nein, ihr haltet mich nicht von meiner Arbeit ab..." meinte er dann ruhig, "Vor allem nicht, wenn ihr nach etwas fragt, bei dem ich mich in Schweigen hülle. Was macht euch überhaupt so sicher, dass ich nach etwas forsche und was denkt ihr, qualifiziert euch dazu, danach zu fragen und zudem noch eine ausgiebigere oder zumindest längere Antwort zu erwarten?"
Die Tonlage war kühler geworden, man könnte auch von einer Gefühlskälte sprechen. Und auch die Mimik war wie eingefroren, steif und ernst.
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Anastasia
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Anastasia »

Ein seltsamer Blick legt sich in ihre Augen und in die Körperhaltung. Ist es Enttäuschung? Ein wenig Rückzug? Vielleicht etwas vom beidem.
"Nein, verzeiht. Ich wollte euch nicht aushorchen. Ich, nun ich war neugierig. Auf forschen kam ich, da ihr sagtet Studien. Dienen Studien nicht immer der Forschung? Wenn nicht, verzeiht einer ungebildeten. Es war nicht meine Absicht euch zu verärgern. Wie sollte ich wissen, dass ihr nicht gern über euere.. Studien, ist es das richtige Wort? Darüber sprecht. Ich versuche nur in ein Gespräch zu kommen. Ich kann es nur nicht sonderlich gut, wie ihr sicherlich bemerkt. Aber was erwartet man auch von einer Frau..."
Sie sieht dich an, die Augen schauen traurig drein.
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Nubis
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Der Kappadozianer beobachtete sie genau und legte leicht den Kopf schief, als die sich selbst kleiner machte, vor allem auf Grund ihres Geschlechts.
"Ihr habt mich keineswegs verärgert. Nur weil ich meinte, dass mein Clan im Allgemeinen sich diverser Studien hingibt, gilt dies nicht für alle Mitglieder und betrifft auch nicht nur die Forschung. Die Studien sind zudem meist nicht für fremde Ohren bestimmt und daher eher ein Thema für jene, die man schon länger kennt, als ein paar Schritte in eine dunkle Gasse. Es hat absolut nichts damit zu tun, dass ihr eine Frau seid..."

Nun räusperte er sich erneut und blickte sich um.

"Warum erzählt ihr nicht etwas über euch selbst?" schlug er vor. "Hab ihr Ziele? Zum Beispiel eine Vorstellung davon, was ihr für Genua tun wollt, um eure neue...Hure glücklich zu machen?"
Er lächelte matt..dieser Vergleich...
"Ich nehme an, ihr durftet schon den Herold kennen lernen und habt sicherlich auch eine Aufgabe erhalten und sollt Fürsprecher suchen."
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Anastasia
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia fühlt sich nicht ganz wohl.
"Über mich. Da gibt es nicht so viel. Meine Ziele sind im Moment einfach. Etwas Geld ansammeln, Bleiberecht erhalten, mich nähren dürfen, eine Bleibe. Was dann, wir werden sehen, wie mich die Hure annimmt.
Ich würde gerne Genua sicherer machen, alles lernen, was sie mir bieten kann um ihr noch anderweitig zu dienen. Dafür sorgen, dass man sich unbeschwert bewegen kann, das keiner bei einem Geschäft oder Gespräch Angst haben muss. Und wenn doch, dass er jemand zuverlässiges dabei haben kann.
Studierende unterstützen, denn Studien bedeuten doch Wissen, Wissen bedeutet Fortschritt, Fortschritt Entwicklung. Nur wer still steht, der ist tot."
Sie sieht ihn an entspannt beim Sprechen immer mehr, ihre Augen glänzen fast, sie scheint noch die Begeisterungsfähigkeit behalten zu haben. Am Ende sind ihre Augen aufmerksam, aber ihre Körperhaltung entspannt.
"Wollt Ihr euch als mein Fürsprecher anbieten? Was wäre die Gegenleistung, die Ihr erwartet?"
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Nubis
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Sein blick war starr auf sie gerichtet, als sie ihre Ziele nannte und man konnte keine Regung der Mimik erkennen. Doch er bemerkte, dass sie einen gewissen Ehrgeiz mitbrachte und es womöglich nicht gelogen war. Diese strahlenden Augen, die eine Leidenschaft zeigten, kannte er zu gut...von sich selbst.
Doch er musste auch vorsichtig sein.
Als sie dann davon sprach, dass er ihr die Fürsprache anbieten würde, schüttelte er sachte mit halb geschlossenen Augen den Kopf. Anbieten sicher nicht.

"Ich biete euch meine Fürsprache nicht an." meinte er knapp, aber er schien noch etwas weiter mit anbringen zu wollen und auch etwas ihre Reaktion abzuwarten.
"Aber ihr habt indirekt auch danach gefragt und einen möglichen Preis in Erfahrung bringen wollen. Ich kann euch meine Fürsprache gewähren, allerdings natürlich unter gewissen Voraussetzungen, weil ihr euch eben auch beweisen müsst. Mir liegt diese Stadt sehr am Herzen und mich ärgert, was hier derzeit geschieht. Wenn ihr euch verpflichtet mit mir zusammen an dieser Misere zu arbeiten und sie aus der Welt zu schaffen, dann gewähre ich euch meine Fürsprache. Beweist mir, dass eure Worte von eben keine leeren Worte waren, sondern wirkliche Leidenschaft dahinter steht. Es würde euch zudem in ein gutes Licht rücken, denn es sind Probleme, die uns Kainiten betreffen und die Stille erheblich gefährden."

Er setzte noch einmal ab und musterte sie erneut...ein gewisses Interesse war nicht zu verkennen.
"Sofern ihr bereit wäret, offen mit mir zu sein, auch entsprechend des Grundes, warum ihr eure Stadt wirklich verlassen musstet, was dort vorgefallen ist und eurer Aufgabe hier, die ihr erhalten habt, sowie eurem Weg, dem ihr folgt, könnte ich euch sogar noch mehr in Aussicht stellen. Es liegt an euch, ob ihr das Risiko für möglichen Fortschritt in Kauf nehmen wollt, oder nicht. Ihr könnt mir natürlich gern auch eure Fragen stellen, denn ich denke, ihr habt diesbezüglich sicherlich einige."
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Anastasia »

Sie sieht ihn an, ein leises Lachen ist zu vernehmen. Ihre Augen blicken amüsiert? Vielleicht. Schwer nur aus den Augen zu lesen.
"Ich helfe euch gerne, sofern meine und die Prinzipien meines Clans nicht verletzt werden. Vor einer Zusage müsste ich also wissen, worum es Euch geht. Auch erzähle ich Euch ehrlich, was ihr wissen wollt, oder sage euch, wenn ich etwas nicht beantworten möchte oder kann."
Als du leere Worte ansprichst funkeln ihre Augen kurz zornig, wild, du meinst ein leises Ausatmen zu hören, das ein Knurren hätte werden können.
"Meine Worte sind niemals leer. Merkt Euch dies, Galeno."
Der Zorn scheint aber genauso schnell vergehen, wie er gekommen war, die Augen sind ohne Zorn.
"Fangen wir also an."
Sie lehnt an eine Wand, enspannt sieht es aus, nur einem sehr aufmerksammen Beobachter fällt auf, dass sie so steht, dass sie sich sofort bewegen könnte, und dass ihre Augen stets die Umgebung im Blick haben.
"Aus meiner alten Stadt Ravenna. Warum ging ich. Zum einen, wenn man in die Freiheit gesprochen wird, gibt es mehrere Wege. Den einfachen, dort bleiben, beim Erzeuger, weiter für ihn arbeiten, in einer Gegend die man kennt. Das Emporkommen ist schwierig und langwierig, da dich alle immernoch lange als Kind des... kennen, jede gute Arbeit geht auch ersteinmal als Lob an den Erzeuger, der dich auswählte, dich ausbildete... Oder man geht, und fängt irgendwo neu an. Schwieriger, aber alle Arbeit, die man tut, tut man für sein eigenes Unleben und seine Eigene Überzeigung.
Zum anderen, es ist etwa fünf Jahre her, da habe ich den ersten echten Kampf zwischen Kainiten gesehen. Ich sah, wie mein Erzeuger getötet wurde. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Angst bekam. Ich rannte fort und wurde von dem Erzeuger meines Erzeugers aufgegriffen und zu Ende ausgebildet. Ich schäme mich dafür. Ich ging also, um meiner Scham zu entkommen.
Zum dritten, der Kainit, der meinen Erzeuger tötete. Er hat meine Flucht bemerkt. Und scheinbar ist noch etwas passiert, von dem er glaubt, ich hätte es gesehen. Er suchte mich. Ich ging, um mich in Ruhe auf ihn vorzubereiten."
Sie sieht beim Erzählen in den Himmel, zu dem Mond, ihre Stimme klingt weich und beinahr zärtlich, leichte Bitterniss in ihr, dann heften sich die Augen nochmals an dich, kurz bemerkst du die Rachelust dahinter, die aber bereits schwindet, die Augen werden härter.
"Detailiert genug?"
Ihrer Stimme ist anzumerken, dass sie sich hinreißen ließ, mehr erzählte, als sie ursprünglich wollte.
"Und Ihr? Etwas, worauf Ihr nicht gerade Stolz seid in Euerem Leben oder Unleben? Oder wollt ihr mir direkt von Euerem Vorhaben erzählen?"
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Re: [1031] Unter den Armen des Hafens [Anastasia, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Ob ihre Geschichte ihn berührte oder nicvt, konnte man an dem Gesicht des jungen Mönches nicht erkennen nnd sein grosser Bruder sah sich ab und an um, schien seine Aufmerksamkeit ddn umliegenden Gassen zu widmen.

"Und wie steht es um eure Aufgabe? Was sagte man euch über die Stadtteile?"

Seine Fragen verebbten wohl nie.
Doch er wollte ihr auch ein paar Antworten geben.

"Sofern euer Clan nicht eingebunden ist, sollte es da keine Probleme geben. Die Loyalität zum eigenen Clan ist wichtig und das wahren ihrer Geheimnisse ebenfalls. Wenn ihr mir etwas nicht erzählen könnt und wollt, dann nehme ich dies so hin. Lügen allerdings nicht."

Ernst musterte er sie.
"Hier gibt es Probleme mit diversen möglichen Stillebrüchen und ich unterstütze die Liktoren dabei. Es dient also unserer Gemeinschaft und richtet sich lediglich gegen jene, die unsere Gesetze missachten und sich gegen unsere Art richten. Ich brauche jemanden, der beobachtet und auch zuschlagen kann, wenn erforderlich und zwar still und heimlich"

Ob er etwas bereute? Seine Mimik schien dahingehend weiterhin neutral. Er starrte sie nur an.
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