[1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ajax
Brujah
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ajax »

Ajax kam nach dem Entgegentreten von Titus zum Halten. Ungefähr drei bis vier Meter von der Geißel entfernt zum stehen. "Gerade Ihr wollt nun heldenhaft eine Züchtigung verhindern werte Geißel? Offen für euren Klan einstehen, wo er euch sonst doch so egal zu sein scheint. Aus dem Weg!"

Titus rührte sich nicht. "Das wird jetzt aufhören, werter Ajax. Mein Clan steht unter meinem Schutz. Ihr werdet nicht die Hand gegen ihn erheben." Seine Stimme klang fest und ohne Zweifel. "Eure Anmaßungen haben schon lange genug gedauert. Geht jetzt!" Dabei bohrte sich sein Blick noch ein wenig weiter in den Verstand des Brujah. Dabei wies Titus in die Richtung aus der Ajax hergekommen war.

Ein kurzes Stocken war in Ajax Bewegung zu sehen, dann ein erkennender Blick und schließlich drehte sich der Liktor langsam, fast in Zeitlupe um und begann in die Richtung zu laufen in die der Kappadozianer gewießen hatte.

"Das wird ein Nachspiel haben..." sprach er noch in Hörreichweite der Anwesende befindlich, bevor seine Füße ihn immer weiter von der Versammlung wegtrugen. Ein Blick glitt hinauf zum Hirten und ein Kopfnicken war erkennbar.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Alain le Beau »

Mit zusammengepressten Lippen sieht Alain dem Brujah hinterher. Offensichtlich hat er nicht damit gerechnet, dass Ajax derart schnell klein beigeben würde. Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Da bringe ich Zeugen und Amtsvertreter mit, damit ihr nicht erneut euer Amt missbraucht..." sagt er in Amalias Richtung gewandt "...und dann provoziert ihr und euer werter Stecher sie, damit sie entweder niedergeprügelt oder fortgejagt werden? Nicht dumm, nicht dumm." Da schwingt ein gewisser Respekt mit, während er in Galenos Richtung blickt. Offenbar hält er den Kappadozianer für den Rädelsführer.

"Bevor ich noch weitere Zeugen verliere und ihr eure gierigen Hände ungesehen an mich legen könnt, würde ich nun darum bitten, dass die Befragung beginnen möge - und, da es der wohlwerte Ilario gestattet hat, würde ich vorziehen, dafür nicht in irgendwelche Keller hinabzusteigen." Er neigt das Haupt so knapp wie gerade nötig vor Titus, dann tiefer vor Ilario. "Zu euren Vorwürfen kann ich nur sagen, dass nichts daran ist. Ja, ich habe in der Stadt gejagt. Für einige Wochen, als ich hier frisch angekommen war und weder Kainskinder noch Gesetze kannte. Ein Vergehen, das ich längst reuevoll vor dem wohlwerten Ilario und dem wohlwerten Ajax gestanden habe." Er lächelt. "Das war vor... neun Jahren? Wenn ich mich recht erinnere."

Dann verschränkt er die Arme. "Der Rest? Der Fantasie dieses mysteriösen Anklägers entsprungen, sofern dieser denn überhaupt existiert." Verächtlich blickt er Amalia an. "Genügt euch das?"
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Titus
Kappadozianer
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus blickte Ajax hinterher und murmelte auf seine unheilvolle Ankündigung vor sich hin. Seine Stimme klang entschlossen und bereit...etwas was die direkten umstehenden nur leise verstehen konnten. Er schnallte sich sein großes Schwert wieder auf den Rücken.

"Ich weiß..."

Sein Blick ging auf Galeno, dann kurz auf Alain, als dieser sprach und schließlich zu Ilario. Alle anderen schien er zu ignorieren. Seine Stimme war ruhig und laut genug, um von dem umstehenden gehört zu werden. Die Anspannung war noch immer in seiner Stimme zu hören.

"Ich bin nich mehr bereit dazu mitanzusehen, wie Amtstätigkeiten für machtpolitische Spielchen missbraucht werden. Ich werde nun etwas klar stellen. Sollte ich in meiner Amtsausübung eine Befragung durchführen, so werde ich jegliche Einmischung anderer Amtsträger nicht zulassen, es sei denn ich bitte ausdrücklich um Unterstützung. Wer dennoch meint Zeugen vorladen zu müssen oder auf anderem Wege versucht, diese Befragung zu verhindern oder zu stören, dem werde ich dieses Verhalten als einen Bruch der zweiten Tradition auslegen, denn in meiner Amtsgewalt spreche ich für ihre höchstverehrte Majestät."

Damit blickte er Alain an.

"Diesbzüglich gab es eine Präzedenz und diejenige wurde für ihr Verhalten von den höchsten Authoritäten dieser Domäne offiziell dafür gerügt."

Damit traf der Blick auf Sousanna. Bevor er sich wieder auf Ilario konzentrierte.

"Und ich bin der Meinung, dass dies auch für alle anderen Ämter gelten sollte. Ich bin hier, weil der Vorwurf der unerlaubten Jagd in der Domäne ein Bruch der zweiten Tradition darstellt und somit unter meinen Zuständigkeitsbereich fällt. Da Alain sein Vergehen nun gestanden hat und Euch, werter Ilario dafür als Zeugen nennt, werde ich das so aufnehmen und eine Anklage vor ihrer höchstverehrten Majestät vorbereiten. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Ihr damit direkt zu mir gekommen wäret, werter Ilario. Mir wäre ein Gespräch unter vier Augen diesbezüglich sehr gelegen...doch..."

Er blickte sich um.

"Nicht hier...und nicht heute Nacht. Ich bitte Euch, Euch um den Körper des werten Toma zu kümmern, solltet ihr Unterstützung bei dessen Genesung brauchen, so scheut nicht, den Clan der Kappadozianer um Unterstützung zu bitten."

Dann blickte er zu Amalia.

"Das was ich klären wollte, wurde geklärt. Alle weiteren Verdächtigungen fallen unter Eure Zuständigkeit, werte Liktorin. So Ihr mich nicht weiter braucht werde ich mich nun zurück ziehen...es gibt eine Domänengrenze zu sichern."

Dann wartete er auf die Reaktionen der Angesprochenen.
Zuletzt geändert von Titus am Mo 14. Jan 2019, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Seresa
Brujah
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Seresa »

Der kleine Hirte stand nach dem Tummult aufrecht und dadurch nicht länger verborgen abseits des Geschehens. Die weißen Knöchel der rechten Hand, mit welcher der Hirte seinen Stab in den vergangenen Momenten festgehalten hatte, waren sichtbar hervorgetreten und verblieben doch unsichtbar verborgen für die Anwesenden. Aus der Ferne musste es gar so wirken, als wäre er eine dieser Puppen, welche an hauchdünnen, feingewebten und unsichtbaren Fäden hingen. Fäden, welche ihn davon abhielten eigenständig zu handeln, sondern einzig das taten, was der Puppenspieler von ihm verlangte.

Als Ajax sich unvermittelt umdrehte und tatsächlich ging, legte sich die von dem Überwurf verborgene Stirn in Falten. Für einen Moment wanderten die braunen Augen noch über die Versammlung. Manch einen mochte der Blick wohlwollend streifen, manch einen voller loderndem Zorn. Doch der Hirte stand zu weit entfernt, um zu erkennen wem welcher Blick galt oder gar ihn überhaupt wahrzunehmen. Es blieb nicht mehr als ein dumpfes Gefühl zurück, als der Hirte den Kopf zu einem Nicken senkte und sich daraufhin abwandte. Die Bewegung schien mehr als eine lästige Pflicht zu sein und doch rechnete der Hirte offenkundig nicht damit, dass ihm Aufmerksamkeit zuteilwurde, ging es schließlich nicht um ihn und hörten sie alle in diesem Moment wohl Alain oder auch Titus zu.

So sich Jemand die Mühe gemacht hätte, den Hirten mit seinem Blick zu verfolgen, so hätte diese Person wohl gesehen, dass dieser sich in dieselbe Richtung aufmachte, in welche der Brujah gerade ging. Nur wenige Momente später legte sich dann die Dunkelheit über das ungleiche Paar, welches nun erneut Seite an Seite durch die Nacht schritt.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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Ilario
Lasombra
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ilario »

Angespannt betrachtete Ilario die Konfrontation zwischen Ajax und Titus, erwartete Gewalttätigkeiten die er unterbinden würde. Doch dann diese überraschende Wende. Mochten andere auch rätseln was dort vor sich ging, so war dem Lasombra völlig klar was Titus getan hatte. Überraschend war jedoch das die Geißel diese dunkle Gabe beherrschte. Er hörte Ajax Worte und zweifelte nicht daran, während dieser sich entfernte. Nächte des Zorns würden kommen.

Titus Worten lauschend bemerkte Ilario einmal mehr, dass der Kappadozianer hart und unnachgiebig war. Wie Eisen. Das Problem war, dass er stets unnachgiebig war und Eisen irgendwann brach statt sich zu biegen. Dennoch nickte Ilario ihm bestätigend zu, in großen Teilen stimmte er überein.


„Alles hat seinen Grund werter Titus. Ein Gespräch unter vier Augen scheint mir nicht nur wegen einer möglichen Anklage des werten Alain angebracht.“ Stirnrunzelnd blickte er in Richtung des sich entfernenden Ajax. Alle anderen vermochten diesen in der Dunkelheit wohl nicht mehr auszumachen, der Lasombra jedoch durchblickte die Nacht als sei sie heller Tag. „Wie ich bereits sagte werden ich und die Meinen den werten Herold in Obhut nehmen. Auch über die Konsequenzen die aus seiner Starre erwachsen werden wir am besten unter vier Augen reden. Auf bald werter Titus.“ Er verabschiedete die Geißel mit einem respektvollen Nicken, womöglich hatte dieser sich sogar vergrößert. Seine Schatten hatten Toma derweil blickdicht verpackt und in ihrer Mitte abgelegt, die Hände ruhten wachsam in der Nähe ihrer Waffen. Der Kastellan hingegen blickte nun zuerst zu Sousanna, dann zu Alain und wartete auf weitere Äußerungen. Auch wenn er sie nicht weiter beachtete, war er doch gespannt ob Amalia ihre Befragung nun durchführen und sich in Abwesenheit Ajax über dessen Willen hinwegsetzen würde.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Titus
Kappadozianer
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus nickte auch Ilario respektvoll zu. Ein knapperes Nicken allen anderen Anwesenden. Einzig Alain irgnorierte er völlig.

"Gottes Segen mit Euch."

Dann wandte er sich um und ging in entgegengesetzter Richtung, zu der Ajax gegangen war, von dannen. In gewisser Eile...es galt Vorkehrungen zu treffen.
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Nubis »

Galeno missfiel einiges an dieser Szenerie. Ungewollt durch lediglich einen geäusserten Wunsch, wurde er plötzlich in den Mittelpunkt gezogen. Ajax trat auf ihn zu, Titus stellte sich schützend vor ihn.
Er wusste ebenfalls um ihre Feindschaft und befürchtete eine Eskalation. Doch was hätte er da tun können? Nichts.
Doch die befürchtete Attacke blieb aus. Aus irgendeinem Grund brach Ajax ab, als Titus ihm befahl zu gehen.
Das überraschte Galeno sehr, denn er hätte von dem Krieger mit dem Speer anderes erwartet. War sein Clansbruder um so vieles mächtiger?

Erstaunt blickte er Ajax nach und vernahm auch dessen Drohung. Ja, das mochte wirklich noch Konsequenzen haben. Aber warum nicht gleich? Warum verzog sich Ajax, als hätte er Angst?
Stumm verfolgte er seinen Clansbruder mit den Augen, als dieser sprach und ein sachtes Nicken des Dankes sollte Titus gelten.

Alain wurde eines düsteren Blickes gewürdigt, der aber nur ein Bruchteil einer Sekunde währte. Dieser Tzimisce war nicht mehr schwer einzuschätzen. Die letzten Äusserungen hatten ihn in einer seiner Meinungen bestärkt und die anderen davon geblasen.
So huschte der Blick flink weiter über die noch Anwesenden und zu Toma, der verpackt da herumlag und blieb dann an Ilario haften.
Ilario und womöglich auch Amalia würden es vielleicht erkennen, dass der junge Kappadozianer mit alle dem unzufrieden war. Anders, als Alain, welcher sich in diesem Trümmerhaufen förmlich suhlte.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Amalia
Salubri
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Amalia »

Das durfte nicht wahr sein … warum hatte er etwas gesagt? Waren die Worte Ajax nicht eindeutig gewesen? Und tatsächlich nach ihrem leicht erschöpften Seufzen blickte sie recht resigniert von Galeno zu Ajax und sogleich wusste sie, dass der Brujah ihm das nicht durchgehen lassen würde … und noch bevor sie handeln konnte setzte sich der Brujah in Bewegung … doch nicht nur er. In ihrem Augenwinkel nahm sie etwas war und als sich der leere tote Blick auf das Ziel legte stand Titus wie ein eiserner Wall vor seinem Bruder … und die Salubri hielt sich zurück … sie würde nicht zwischen die Naturgewalten gehen, welche nun aufeinander trafen … sie blieb zurück und beobachtete.

Nun … das war … unspektakulär … war sie enttäuscht? Nicht wirklich … natürlich hätte sie einen solchen Kampf nur zu gerne gesehen … doch viel mehr wollte sie, dass dieser räudige Abend endlich ein Ende fand und sie endlich in ihren Zuber steigen und diesen lausigen Tzimiscen vergessen konnte … was nur die Frauen an ihm fanden? Weder hatte er großartige Muskeln, noch war er sonderlich sympathisch … vermutlich füllte er sie einfach ab … sie lächelte leicht, jedoch schlich sich Sorge in ihren Blick, als Ajax von dannen zog und mit Konsequenzen drohte … er würde Galeno doch nicht doch noch angreifen wollen? Ein weiteres Seufzen durchzog ihre Kehle … was jetzt folgte, tat sie sichtlich widerwillig … respektvoll und dankend senkte die Salubri ihr Haupt.

“Habt Dank, dass ihr weiteres Blutvergießen verhindert habt werter Titus …“

Dann erhob der Tzimisce seine Stimme und Amalias Auge malten einen Kreis. Sie wendete sich sichtlich genervt an den vorlauten Bretonen.

“Werter Alain … wann möchte es in euren Schädel? Ihr seid mir egal. So egal, dass es mich nicht kümmern, weder freuen noch bedauern, würde, wenn ihr morgen zu Asche zerfallt. Des Weiteren habe ich nicht mein Amt missbraucht, es war eine Unwissenheit meinerseits, dass ich nicht wusste, dass man die Stadt ohne Gastrecht betreten durfte. In meiner Heimat war dies anders, dort war das Elysium außerhalb. Doch Unwissenheit schützt nicht vor Strafe … ich habe Fehler begangen und das gebe ich zu, ebenso, wie ihr euch unerlaubt genährt habt, ebenso, wie ihr euch eurer Strafe stellen werdet. Doch es ist nicht an mir zu richten, noch ist es an mir zu verurteilen. Ich bin hier, um den Anschuldigungen nachzugehen. Ich habe mit der einen Partei geredet und rede nun mit der anderen. Dass ihr extra Zeugen eures Charakters mitbringen müsst, spricht nicht für euch oder eure Unschuld, trotzdem höre ich euch an, auch wenn ich vorbelastet bin, auch wenn ich persönlich vermute, dass ihr lügen würdet, so wie ihr seit nunmehr 9 Jahren konsequent Lügen und Halbwahrheiten über mich und meine Person verbreitet. Und trotz euren Lügengeschichten liegt mir nichts an einer Feindschaft … seht, ich möchte meine Ruhe haben … ich schätze diese sehr und ich habe wirklich besseres zu tun, als mich über euch zu ärgern. Ihr solltet euch lieber Gedanken machen, wer euch an Messer lieferte. Ihr solltet euch Fragen, welches Kind dieser Domäne sichtlich euer Feind sein will … wer euch mit solchen Vorwürfen beschuldigt.“

Sie bedachte den Tzimiscen mit einem langen Blick.

“Des Weiteren, werter Alain, können weder ich, noch der werte Galeno etwas dafür, dass eure Charakterzeugen ihr Tier nicht unter Kontrolle haben … doch ich stimme euch zu, es wäre besser nun mit der Befragung anzufangen, bevor ihr mich noch mehr beleidigt … wobei ich euch für eure Kreativität loben muss …“

Sie blickte etwas angewidert drein ehe sie dem Söldner neben ihr einen leichten Seitenblick zuwarf …

“Wenn die Befragung vorbei ist, können wir ja über Tratsch reden, es würde mich nämlich sehr interessieren, wer behauptet, dass ich mich von Dienern Gottes pflügen lassen würde … nach meiner Vergangenheit … nun ja … ich glaube, ich würde meine Hunde einem Priester vorziehen … doch ich glaube, dass mein Liebhaber …

Ein weiterer Seitenblick zum Söldner, es wirkte, als würde sie seine Miene einschätzen wollen, grimmig blickte er von Amalia zu Galeno und schließlich zu Alain, auf dem sein Blick liegen blieb.

“… Etwas dagegen hätte. Doch genug von meinem Liebesleben, dies ist hier durchaus fehl am Platz … doch wenn es euch so interessiert besorgt das Blut eines Trinkers, sorgt für einen angenehmen Abend und wir tratschen wie zwei Mädchen die langsam zu Frauen werden.“

Sie streckte sich und schloss das Lid ihres blauen Auges und während sie sich streckte entfernte sie mit einer Hand das Stirnband und fuhr sich durch die halbgeschorene Haarpracht. Als sie den Blick wider nach vorne, auf Alain, richtete … öffneten sich zwei Lider und drei Augen blickten den Drachen an und Amalias zeichnete ein Lächeln.

“Nein … dies genügt mir nicht, ich möchte mich gerne mit euch unterhalten und rate euch nun die Wahrheit zu sagen … glaubt mir, ich erkenne es, wenn ihr lügt.“

Der Blick des dritten Auges, welches auf der Stirn der Salubri lag glich einem Starren, einem Starren, welches sich tief in Geist und Seele fraß.

“Nun … bitte erzählt mir eure Geschichte … eure Sichtweise … wie lief das Gespräch mit der werten Angelique? Damals im Elysium?“

Ihr schneidender Akzent trug die Worte durch die Nacht und befestigte diese im Geist des Tzimiscen.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Alain le Beau »

"Das Gespräch mit..." Alain zieht die Augenbraue hoch und lacht - aber es ist kein Spott darin, es ist ein überraschtes Lachen, so, als hätte Amalia plötzlich Blumen aus ihrer Axt sprießen lassen. Dann reibt er sich das Kinn. "Ich verstehe. Ich verstehe. Nun, dieses Gespräch..."

Er beißt sich auf die Lippen und denkt nach. "Ich glaube, sie hat etwas an diese Wand gehängt. Ihr wisst, jene Wand mit den Schriftstücken. Ich kam dazu. Ich weiß nicht mehr was es war. Sie, mh, bot mir an, mich das Lesen zu lehren. Ich habe dankend abgelehnt." Der Tzimisce winkt ab. "Selbst wenn ich eines Tages den Wunsch verspüren sollte - was ich bezweifle - gibt es sicherlich bessere Lehrer als mir völlig unbekannte Wahnsinnige. Kurz darauf hat sie ja meine Einschätzung bestätigt. Aber ich greife vorweg."

Sich das Kinn reibend, sieht er Amalia nachdenklich an. "Sie erzählte mir davon, dass sie Kinder vor den Heiden gerettet hätte. Jeder wie er mag, nicht wahr? Aber dann sagte sie..." Er macht eine Pause. "Die exakten Worte sind mir entfallen. Dass unsere Art verpflichtet sei, Kinder zu retten? Gutes zu tun? Etwas in dieser Richtung. Ich sah das anders, ja, und nicht nur ich allein..." Er legt die Hand auf die Brust "...aber mir fiel noch etwas auf. Ein Fehler, in ihrer Argumentation, wenn man es so nennen will."

Alain blickt in die Runde. "Ich sagte: Wären diese Kinder unter den Händen der Heiden gestorben - dann wären sie Märtyrer geworden. Rein in den Himmel eingegangen. Stattdessen könnten sie nun aufwachsen. Sündigen. Vielleicht sogar mit mir." Er schnaubt, diesmal ernsthaft amüsiert. "Kein besonders gutes Argument, wie andere mittlerweile angemerkt haben, denen ich davon erzählte. Ich meine, warum sollten die Heiden die Kinder töten? Tote Sklaven sind doch wertlos. Aber ich bin auch kein Theologe."

Dann wendet sich der Blonde wieder Amalia zu. Sein Blick ist ernst. "Statt einer Erwiderung schaut die Kleine mich an. Verzieht das Gesicht." Er reißt die Augen auf, imitiert das Geschehen. "Das Tier! Ich kann es sehen, es faucht! Und sie rennt hinaus auf die Straße." Er richtet sich auf. "Ihr habt ja bereits gesagt, dass ihr es nicht als Verbrechen zählt, jemanden in die Raserei zu führen, wohlwerte Amalia." Diesmal sprach er die Anrede ohne Spott aus. "Aber selbst wenn es eines wäre: In diesem Fall halte ich mich für völlig unschuldig. Ich habe schon einige Kinder Malkavs gekannt. Aber wenige, deren Fluch so offensichtlich war, wie in diesem Fall."
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Amalia
Salubri
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Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia war ernsthaft überrascht und obwohl sie versuchte es zu verbergen, sah man die Kunst der Überraschung durchaus in ihrem Blick. Wo war der Spott geblieben? Wo der Hohn? Ihr blieb tatsächlich der Atem kurz weg und der Mund stand für eine Sekunde offen. So war es Amalia die den Sünder und Alain der die Dornenmagd überraschte.

“Nun … ihr überrascht mich … scheinbar könnt ihr doch höflich sein …“

Und obwohl es sie sträubte … zwinkerte sie und schenkte ihm sogar ein, wenn auch kleines, Lächeln. Scheinbar war der kleine Seitenhieb als Spaß zu sehen. Aber es hatte Wirkung, ihre angespannte Art wich zurück, ihr fremdländischer Akzent wurde freundlicher und sie lehnte sich sogar recht locker zurück … und jemandem mit einem geübten Blick, wie Alain ihn besaß, würde auffallen, dass Amalia trotz ihren Muskeln einen durchaus guten Körperbau und ein üppige Brust hatte

“Doch eure Worte finde ich recht interessant … es wurde gesagt, ihr seid ein gefährlicher Unruhestifter, ein Satanist, der es sich zur Aufgabe gemacht hat die armen Kinderlein in die Hölle zu führen …“

Sie lächelte überraschend freundlich.

“Doch ich gebe den anderen recht … ihr habt durchaus eine unglückliche Wortwahl gewählt … kein Wunder, dass die kleine so gerast ist … auch eure Argumentation klingt logisch … Tote Sklaven sind nutzlos … wobei meiner Meinung nach auch Kindersklaven nutzlos sind … man könnte sie nehmen und ihren Geist brechen … sie vernünftig aufziehen … doch das ist ein anderes Thema … unpassend … ich entschuldige mich.“

Sie neigte ihr Haupt gen Ilario

“Nun … sie ist aus dem Fenster gesprungen … und es gab unschöne Gerüchte, doch wurden diese getilgt …“

Sie überlegte kurz.

“Es mag zwar komisch klingen … doch würde ich euch bitten den Namen Gottes und Jesu zu nennen … es ist Teil der Anschuldigung … doch ich erkenne keine Lügen in euren Worten … ihr schlagt euch überraschend gut, werter Alain.“

Amalia nickte wohlwollend.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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