[1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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[1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Dieser Kuss. Sein Kuss. Sie wollte ihn vergessen, doch ihre Leidenschaft war wie ein listiges Tier. Tagsüber ruhig ließ es Ablenkungen geschehen doch nachts wagte es sich aus seinem Versteck, verfolgte sie sogar in ihre Träume.
Layla hatte in ihrem Leben schon viel mitgemacht, durchaus kein Kind von Traurigkeit. Entführt, verkauft, benutzt, geflohen und aus Not in eine freiwillige Sklaverei geraten. Alleine in der Fremde und stets anders- schon von Weitem. Ihre Schönheit war nützlich und ein Fluch zugleich. Nur eine schicksalshafte Nacht vor gut einem Jahrzehnt hatte die dunkelhäutige Schönheit ihrem elendigen Schicksal entrissen. Eine EInladung, ein trinkspruch...Ein Versprechen aus tiefster Dankbarkeit. Nich einmal im Traume fiel ihr ein, diese Traue zu brechen, doch dieser Kuss...Er gehörte ihr allein.
Nur der Kuss, nicht der Mann, nicht das, was sich in seinen Schatten verbarg.
Sie kannte die Warnungen ihrer Schwester, kannte die Geschichten. Sie wusste, dass Kerzen gelöscht werden mussten, bevor sie umfielen und einen Brand auslösten, dem nicht mehr Herr zu werden war...Und doch hatte sie diese Kerze brennen lassen. Nein, sie sah nicht hin, doch gelöscht wurde diese kleine Kerze, die ihre eigene war, auch nicht.

Schon drei Tage später fand sie sich in der beschriebenen Taverne in Ravecca ein, die Augen verschlossen vor Erinnerungen, die lange zurücklagen. Außerhalb der Thermen trug sie einfache Kleidung. EIn schlichtes, helles Kleid, einen wollenen Überwurf und ein dicker Schal um den Kopf gegen die Kälte der Nacht. Die einfache Kleidung tat ihrer Ausstrahlung jedoch keinen Abbruch. Ihr Blick schweifte über die Gesichter, fand schließlich die hübsche Tia, die sie damals im Bad zurückgelassen hatte. Ohne Scham ging Layla zu ihr hin und küsste sie sanft zur Begrüßung auf die Wange, ein Echo der Thermen.
"Guten Abend, Tia. Wie schön, dich zu sehen", grüßte sie mit warmer Stimme und sah suchend durch den Raum, ob sie wohl alleine gekommen war. "Ich soll dir und dem werten Herrn Arash eine Botschaft von meiner Schwester überbingen. Sie ist heute und morgen Nacht in Domus und würde sich über Gäste freuen. Ich kann euch zu ihr führen, wenn ihr möchtet? "
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Arash
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von Arash »

Tia saß allein im Gastraum an einem der Tische nahe des Kamins. Sie hatte allen Männern die sich zu ihr setzen wollten eindeutig klar gemacht, dass sie allein sein wollte. Manchmal genoss sie einfach das umgeben sein von Menschen. Allerdings ertrug sie die Nähe zu vieler Menschen nahe bei ihr einfach nicht. Nicht mehr. Oft hatte sie für so etwas auch gar keine Zeit. Aber in den letzten Tagen hatte sich Arash nicht gemeldet. Sorgen machte sie sich aber nicht. Er wusste was er tat...meistens.

Heute trug sie ein einfaches Braunes Kleid, welches sie sich hier in Genua neu gekauft hatte. So richtig ihren Körper betonte das Kleid zwar nicht, weil es nicht sonderlich kunstvoll geschneidert war, aber es erfüllte seinen Zweck. Ihr Gesicht hellte sich etwas auf, als sie Leyla erkannte. Ein erfreutes Lächeln legte sich über ihre Züge und sie erhob sich, um die exotische Schönheit zu begrüßen. Den Kuss auf die Wange erwiderte sie ebenso.

"Guten Abend Layla. Schön das du gekommen bist. Das ist sehr schön. Ich denke Morgen könnten wir mitkommen. Wo wollen wir uns treffen?"
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La Vedova
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Layla gab ihr einen Wink mit der Hand "Komm mit, ich zeige dir den Ort."
Sie führte Tia hinaus aus dem Gasthaus und durch Raveccas Gassen. Freundlich erkundigte sie sich nach Tias Wohlergehen, bevor sie nachfragte, weshalb der werte Herr Arash nicht mitgekommen sei. Sie wirkte dabei etwas bestürzt oder traurig, so richtig war es nicht auszumachen. Tatsächlich fragte die dunkelhäutige Schönheit sich, ob er wohl keine Lust hatte, sie zu sehen?
Der Weg führte die beiden Frauen schon bald hinaus aus Ravecca hinüber in das benachbarte Broglio und dort die Strata Romana hinunter hinein nach Domus. Layla kannte sich gut aus in den Gassen und wies Tia immer wieder auf ein paar interessante Details hin. Tatsächlich hatte Tia schon bald das Gefühl, einen Bogen zu laufen, einen Umweg?
Da erhob sich zu ihrer Rechten schon bald eine Kirche schlichter Ausführung. "Dies ist die Chiesa San Ambrogio", meinte ihre Führerin mit einem WInk der Hand und überquerte den Platz als würde sie auf das Gebäude zugehen, bog aber gleich linkerhand in eine Gasse ab. "Wir sind nun in Domus", sagte sie erklärend " Und dort vorne ist es auch schon..."

Vor ihnen öffnete sich kurz darauf ein kleinerer Platz, auf dem wohl tagsüber Markt stattfand. An der Nordseite erhob sich ein prächtiges Gebäude, das von vorne beinahe aussah wie eine Kirche: Ein Doppelportal, das über einige Stufen erreicht werden konnte mit schmucker Verzierung in Stein und mächtigen eisernen Toren. Es war dreistöckig, hatte jedoch kein Kreuz auf dem Dach. Es sah aus, als stünde es dort noch nicht lange, der Stein war noch nicht dreckig von Ruß und Schmutz. Aus den kleinen Fenstern, die seitilich zu den Gassen hinauswiesen drang Licht.
"Das ist das Domus Medicorum", sagte Layla. "Aber dies ist der Eingang zu den Kapellen. Komm mit zur Hinterseite, das wird dir gefallen!"
So führte sie Tia um das große Gebäuder herum zu einem weiteren weniger prachtvollen Eingang. zwei Männer standen dort und nickten Layla zu. Aus dem Inneren drang Stimmengewirr.
"N Abend", meinte der eine und sah sich Tia genauer an "Wen hast du denn da hübsches mitgebracht?"
Layla lächelte dem Mann zu "Ein Gast des Hauses."
Dann trat sie ein.

Im Inneren fand sich überraschenderweise eine Wirtsstube mit fünf Tischen, die im Raum verteilt waren. An der Theke auf der rechten Seite bediente ein Mann mitleren Alters, zwei Schankmägde schwirrten umher. Die Gäste setzten sich vor allem aus Handwerkern zusammen, sie saßen dort mit einem Becher Bier oder dünnem Wein und spielten Karten oder Würfel. Die Trunkenheit hielt sich zu so früher Stunde noch in Grenzen.
Layla schlängelte sich hinüber zur Theke und zog Tia hinter sich her. "Das hier ist Battistas Stube. Hier gibt es richtig gutes Bier, möchtest du eins probieren?"
Scheinbar kannte sie den Mann an der Bar, denn dieser zwinkerte ihr verschmitzt zu und machte sich schon daran, den ersten Becher am Fass zu füllen.
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Arash
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von Arash »

Tia folgte der mysteriösen Schönheit. Sie lächelte, schaute aber auch besorgt zu Layla, die scheinbar bedrückt war. Irgendetwas schien geschehen zu sein. Aber die junge Frau folgte ihrer Führerin und freute sich über die interessanten Details, die sie ihr zeigte. Sie hatte die Stadt noch nie vollkommen erkundet. Tia fragte die Dienerin immer wieder nach Details und genoss die Nähe ihrer Begleiterin.
Der Bogen fiel ihr auf den sie ging, aber es störte sie nicht. Sie hatte keine Angst vor ihr und auch nicht vor dem Ziel der Reise.

Ein wenig überrascht war sie, als sie in das große Gebäude traten. Insbesondere, dass es wohl einen Gastraum in einer Kirche war. So etwas war ihr nun auch noch nicht untergekommen. Aber sie fand es interessant und schaute sich interessiert im Inneren um. Glücklicherweise fiel sie hier nicht sonderlich auf. Tia war dem Bier auch nicht sonderlich abgeneigt und die beiden Frauen verbrachten einen schönen Abend in der Schenke. Wobei Tia schnell merkte, dass sie nicht sonderlich viel Alkohol vertrug. Trank sie doch sonst nur verdünnten Wein.

Am nächsten Abend war es etwas neblig während Tia neben Arash durch die Straßen schlenderte. Sie hatte sich den Weg zu Battistas Stube gemerkt und führte den Gangrel nun aber denselben Weg, den ihr auch schon Layla gezeigt hatte. Sie machte ihn auf dieselben Dinge aufmerksam und schmunzelte, wenn ihr Herr die Dinge betrachtete und sie einen der seltsamen Momente erlebte, in dem ihr mehr aufgefallen war, als ihm. Auch, wenn sie hier geschummelt hatte. Schließlich wurden ihr diese Details gezeigt. Trotzdem genoss sie es mal wieder mit ihm zusammen durch die Gassen einer Stadt zu schlendern. Das letzte Mal hatte sie das in den Kanälen Venedigs getan. Es war sooo romantisch gewesen. „Sag mal. War das Blut gut?“ Arashs Augenbrauen zogen sich fragen etwas zusammen, als er Tia auf die Frage hin ansah. „Was?“ Tia zuckte mit den Schultern. „Ob das Blut von der Dienerin gut geschmeckt hat?“ Er schnaubte. „Seit wann interessiert es dich wie mir meine Beute schmeckt? Du weißt genau das ich…“ Tia legte den Finger an die Lippen und er verstummte, als sie an zwei Männern vorbeigingen, die in einer Ecke wahrscheinlich betrunken waren. „Ich tue das deswegen, weil sie glaube ich traurig war, dass du gestern nicht hier warst, als sie mich abgeholt hat. Ich glaube sie würde dich gerne noch einmal wiedersehen.“ Schmunzelte sie. Arash antwortete darauf vorerst nicht. Tia war klar das er darüber nachdachte. Seine Entscheidung würde sie entweder später erfahren oder aber gar nicht, weil er es nicht für notwendig erachtete.

„Die haben da übrigens auch ziemlich gutes Bier.“ meinte sie schmunzelnd, obwohl sie wusste, dass der Gangrel sich für Alkohol überhaupt nicht interessierte. Ebenso fiel auch seine Reaktion aus. Nämlich kein. Damit hatte sie gerechnet, aber sie freute sich trotzdem das er hier war und sogar halbwegs ansehnlich. Er hatte die Händlerkleidung angelegt, die etwas bunter war, als die Jagdkleidung und dazu noch in deutlich besserem Zustand. Sie war heute wieder bei einem einfachen Kleid in dunklem Grün geblieben. Die Händlerkleidung hob sie sich für gehobenere Anlässe auf, da Arash aber wenig andere gehobene Anlässe anging, war das für ihn schon in Ordnung. Dachte sie zumindest.

Schließlich führte sie den Kainiten um das hohe Gebäude herum, welches er argwöhnisch beäugte. „Keine Sorge wir gehen in keine Kirche.“ Schloss die Ghulin und trat auf die beiden Männer an der Tür zu. „Wir sind eingeladen.“ Schmunzelte sie.
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La Vedova
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Die beiden Männer waren dieselben wie am Abend zuvor. Der dickere musterte Tia mit leicht geöffnetem Mund "Gäste des Hauses, hm? hast dich gestern wohl gut amüsiert? Ich könnte dich auch mal ein ein Bier einladen..?"
Der andere stieß ihn an und schüttelte nur den Kopf.
"Was denn?", wollte der Dicke wissen, trat jedoch zur Seite und ließ die beiden Gäste durch.

Wie am Vorabend war die Stube gut besucht. Hauptsächlich Handwerker, Zimmerleute und Schmiede fanden sich hier ein. Eine kräftiger Bursche schleppte grade zwei große Holzeimer durch eine Tür in ein Hinterzimmer. Der alte Battista stand heute höchstpersönlich hinter dem Thresen und scherzte mit der Kundschaft. "Nur herein in die gute Stube!", rief er den Eintretenden entgegen, noch lachend über einen Scherz, den einer der Handwerker gerade mit vollem Körpereinsatz erzählt hatte.
Der Wirt kam hinter der Theke hervor, streifte seine fleischigen Hände an der Schürze ab und hielt sie den beiden Gästen zur Begrüßung entgegen. "Werte Herrschaften, willkommen. Seid ihr Arash und Tia? Schwester Agnes erwartet euch schon, ich soll euch zu ihr bringen."
Mit diesen Worten ging er voran durch die Hintertür, auf die ein kurzer Gang folgte, an dessen Wänden Regale mit allerlei Krügen und zusammengerollten Tüchern lagen. Die Luft war hier deutlich wärmer und feuchter als im Wirtsraum. Eine Tür ging seitlich ab, hinter der man Wassergeplätscher und gedämpfte Gespräche vernehmen konnte.
"Sollten die Herrschaften einmal den Dienst eines guten Barders oder Barbier benötigen, sind sie hier an der richtigen Adresse. Von Körperpflege über Zahnreißen bis hin zu eiem neuen Haarschnitt oder einer guten Rasur bieten wir hier alles. Wir schröpfen auch oder ermöglichen Einläufe..nicht dass die Herrschaften so aussehen würden, als wenn sie das benötigten, aber man weiß ja nie. Manchen sieht mans nicht an, aber sie leiden leise. Andere nutzens nur, um sich danach besser zu fühlen, kann man nicht sagen. Eine Reinigung von innen sozusagen. Was ich aber sagen wollte, werte Herrschaften, ist, dass es hier für jeden etwas dabei hat und dass die Herrschaften natürlich eingeladen sind, sich in den Zubern zu vergnügen oder einfach nur zu entspannen oder zu säubern, wie es sich gehört, die Herrschaften wissen schon wie ichs mein?"
So plappernd führte er sie weiter bis zu einer Treppe und diese hinauf. "HIer ist die Herberge, werte Herrschaften und nun sind wir auch schon fast da..." Je weiter er die Treppe erklamm, desto leiser wurde er und desto lauter wurde sein Schnaufen. Schließlich waren sie unter dem Dach angelangt und er hielt schwer atmend an einer Tür, wo er anklopfte.
"Herrin, die Gäste sind eingetroffen...", kurz pausierte er, um nach Luft zu schnappen. "Der werte Herr Arash und die werte Frau Tia, ich habe sie zu euch gebracht..."

In diesem Moment schwang die Tür auf. Eine hochgewachsene, sehr blasse Frau in Nonnengewandung stand den Gästen gegenüber. Aus tiefliegenden meeresgrauen Augen musterte sie ihre Gäste. "Danke, Battista.", sagte sie dann mit freundlicher Stimme und gab dem Mann ein Zeichen, dass er sich entfernen durfte. Sie nickte Arash zu "Hier nennt man mich Schwester Agnes, doch mein eigentlicher Name ist Seinfreda Gunnhildsdottir. Wenn meine Dienerin mich richtig informiert hat, ist eine vollständige Vorstellung angebracht?", fragte sie noch einmal sicherheitshalber nach, ob die Erzählungen und Vermutungen zutrafen.
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Arash
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von Arash »

Tia reagierte überhaupt nicht auf die anzügliche Bemerkung des Mannes an der Tür. Sie ging mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Tür. Der junge Mann aber der sie begleitete taxierte den massigen Mann. Ein unbeteiligter zufälliger Zuschauer hätte denken können, dass der schlanke, in Händlerkleidung gekleidete Jüngling, vor dem Türsteher zurückweichen würde, denn eine Chance schien dieser nicht zu haben. Wer aber dicht bei ihm stand der konnte das Knurren des Mannes hören und den herausfordernden Blick, den er dem anderen Mann zuwarf. Es war nicht direkt eine Drohung, eher ein Versprechen, dass er es bereuen würde, sollte er Hand an seine Begleiterin legen. Sicheren Schrittes folgte er Tia in den Raum hinein, wobei er sich umsah und die Umgebung zu taxieren schien.
Wie ein Raubtier schien er sich zwischen den Handwerkern zu bewegen, jede Bewegung registrierend, den Geruch in sich aufnehmend und auf jedes Geräusch achten, mochte es auch noch so leise sein und vom allgemeinen Trubel übertönt werden. So ignorierte er auch die Hand des Wirtes. Sein Blick wandte sich diesem zwar zu, aber der intensive Blick aus den tiefgrünen Augen brachte die meisten zum Verstummen. Nicht so Battista, der munter weiter sprach, nachdem Tia ihn mit Handschlag begrüßt hatte. „Oh wir werden sicher einmal für ein Bad kommen.“ Entgegnete Tia freundlich. „Aber ich denke die anderen Dienste werden wir nicht unbedingt brauchen.“ Schmunzelte sie.
Arash blieb den ganzen Weg stumm und sprach nicht. Es schien ihn entweder nicht zu kümmern, was der Wirt von sich gab, oder er war viel zu sehr auf seine Umgebung fixiert, so dass er sich nicht mehr auf das Geschwätz des Mannes konzentrieren konnte oder wollte.
Schließlich schwang die Tür auf und gab den Blick auf das eigentliche Ziel dieses Abends frei. Tia verneigte sich tief, während Arash der Frau zunickte. „Ich denke das ist richtig.“ Begann er, wobei in seiner Stimme ein schnurrender Ton mitschwang. „Mein Name ist Arash, Neugeborener vom Clan des Tieres, Kind von Selan, Ancilla vom Clan des Tieres.“ stellte er sich vollends vor. „Dies ist Tia.“ Vollendete er dann die Vorstellung gänzlich, indem er auf die junge Frau deutete, die den Kopf noch nicht erhoben hatte. Gleichzeitig machte er so aber deutlich, dass Tia offensichtlich nicht war wie Seinfreda und er, sondern wohl eher ein Ghul zu sein schien.
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La Vedova
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda lauschte Arashs kurzer Abstammung interessiert. Sie klang exotisch. Auch Tia nickte sie lächelnd zu.
"Es ist mir eine Freude. Seinfreda Gunnhildsdottir, Neugeborene des Clans des Todes, Tochter von Kassia von Byzanz, Ancilla des Clans des Todes, aus der Linie der Heiligen Agnes von Rom, Ahnin des Clans des Todes. Ich warte im Augenblick darauf, als Senatorin für dieses Sesiere bestätigt zu werden und heiße euch herzlich hier in Domus willkommen. Mutter Agnes nennt man mich hier als Schwester des Ordens der Heiligen Agnes, dessen Abtei in der Nähe von Luccoli liegt, wie Ihr vielleicht wisst. Meine Schwester berichtete mir davon, dass Ihr Sternenkundler seid...So kommt doch gerne herein und berichtet mir, nach welchen Sternen ihr Sucht...oder nach welchen Sternbildern. Sucht ihr nach Der Jungfrau oder dem Krebs, nach Löwen oder Zwillingen?"

Sie machte eine einladende Handbewegung und trat einen Schritt zurück, um die Tür freizugeben. Dahinter befand sich ein Raum mit vielen Regalen voller Tonkrüge und Kästlein, Beutelchen und Werkzeugen.
Die Gäste wirkten auf Seinfreda nicht, als würden sie sich gerne setzen, aber in dem Raum gab es auch keine Sitzgelegenheiten.
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von Arash »

Arash hörte der Vorstellung der Kappadozianerin ruhig zu und nickte an deren Ende. Wie er schon festgestellt hatte, kamen die meisten Kainiten, bzw. deren Erzeuger aus einer ähnlichen Ecke. Ein interessanter Fakt, den er allerdings vorerst nur registrierte. Schließlich schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. "Da scheint in Missverständnis vorzuliegen. Ich habe versucht herauszufinden, ob eure Dienerin von unseresgleichen weiß. Dabei habe ich wohl Worte benutzt, die sie falsch interpretiert hat. Tatsächlich suche ich aber Kainiten wie euch, mit denen ich über meine Forschungen sprechen kann. Die ein anderes Bild von uns haben, als Andere."

Der Gangrel schien bei den Worten nicht still stehen zu können. Er lief die ganze Zeit etwas auf und ab und schien in kurzer Zeit alle Ecken des Raumes mit Blicken durchsucht zu haben. Ob er dabei etwas Interessantes gefunden hatte, lies sich nicht direkt erkennen. Aber sein Verhalten deutete darauf hin, dass er die Umgebung kennen wollte. Vielleicht um zu wissen, wie man entkommen konnte, sollte es nötig sein.

Tia hatte Seinfredas Begrüßung mit einem Lächeln erwidert und sich dann neben die Tür an die Wand gelehnt. Nun beobachtete die Junge Frau die beiden Kainiten. Auch, wenn man ein leichtes Stirnrunzeln erkennen konnte, wenn sie zu Arash blickte. Offenbar gefiel ihr nicht ganz wie er sich verhielt, aber sie sagte nichts dazu. Arash wandte sich schließlich wieder an die Gastgeberin, nachdem er seinen kleinen Rundgang beendet hatte. "Wobei ich mich durchaus mit Sternen auskenne. Sie werden zur Navigation auf dem Meer gebraucht und ich habe es zumindest gelernt und kenne einige Legenden über Sterne und die Bilder. Ihr seit demnach eine Sternenkundlerin?" fragte er interessiert, aber seine Haltung hatte etwas lauerndes. Wie ein Raubtier das kurz davor war seine Beute anzuspringen.
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda sah etwas amüsiert aus ob seines Verhaltens und seiner Worte, schüttelte dann jedoch den Kopf.
"Nein, kein Missverständnis und ich würd emich auch nicht als Sternkundlerin bezeichnen...Nun, wie es denn auch sei, zur Navigation auf dem Meer wie auch in dieser Domäne ist es sicherlich nützlich, die vorhandenen Sternbilder zu kennen... Ihr gehört also zum Clan des verehrten Wolfes, doch welchem Zeichen entsprecht Ihr?", sie misterte ihn neugierig "Löwe, Krebs, vielleicht Stier oder Bär? Als Forscher interessiert Euch möglicherweise die Bekanntschaft mit dem Drachen...Ich selbst wäre in dieser Konstellation wohl der Schlangenträger."
Damit schien sie der Meinung zu sein, all seine Fragen beantwortet zu haben.
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Arash
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Re: [1015] Sternschnuppen (Arash, Seinfreda)

Beitrag von Arash »

Arashs Verwunderung und Ratlosigkeit über die Worte Seinfredas standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, während die Kappadozianerin über Bilder und Tiere sprach. Offenbar konnte der Gangrel ihr nicht ganz folgen. Wahrscheinlich war sein Gemüt etwas einfacher oder er konnte ihren Gedankengängen schlicht nicht folgen. Wo genau sie ihn verloren hatte war nicht ganz klar. Vermutlich aber in etwas nach der Begrüßung.

Er stieß einen leisen Brummlaut aus, der wahrscheinlich so etwas wie Verstehen ausdrücken sollte, wenn auch sein ganzes anderes Gebahren etwas anderes ausdrückte. "Ich denke...das ich eher die Katze wäre?" schnurrte er leise. Er schien unsicher. So als wenn er nicht wüsste, ob Seinfreda diese Antwort erwartet hatte, oder welche Schlüsse sie aus dieser ziehen würde. Die Verwirrung hatte sie zumindest perfekt gemacht.
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