[1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ilario
Lasombra
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Einen Moment ließ Ilario in Stille verstreichen, dennoch antwortete er schließlich. „Diese Auseinandersetzungen in Domus sind teilweise ein Stellvertreterkrieg, aber auch mehr. Vielschichtiger… Auf den ersten Blick scheint es als würde der sehr verehrte Älteste der Nosferatu testen ob die werte Seinfreda als angehende, potenzielle Mondsenatorin genug Rückhalt und Stärke besitzt. Allerdings geht damit wohl auch eine Fehde zwischen dem Clan des Todes und den Nosferatu einher… es heißt die Kappadokier hätten den Verborgenen einst den Friedhof gestohlen.“ Ilario zögerte kurz, doch dann fügte er in gefährlich leisem Tonfall, der wenig Zuneigung erkennen ließ, hinzu: „Vielleicht ist auch der werte Liktor Ajax von Mailand beteiligt, wiewohl er mit der werten Seinfreda keinen offenen Zwist zu hegen scheint, so führt er doch seinen eigenen kleinen Feldzug gegen verschiedene Mitglieder vom Clan des Todes. Vielleicht sah er hier Gelegenheit den Clan zu schwächen und mischte auch mit.“ Insgesamt schien der Kastellan einen ganz guten Überblick zu haben, was aber aufgrund seines Amtes auch wenig verwunderte. „Lasst euch wenn möglich nicht hineinziehen in diesen Konflikt. Auch wenn ich euch raten würde in der Priesterschule Acht zu geben, der verehrte Benedetto versucht seit jeher Einfluss auf den Bischofsrat zu gewinnen. Gut möglich, dass er es über die Priesterschule versucht.“
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Gasparo
Ventrue
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Der Lehrmeister lauschte aufmerksam und beobachtete jede Regung des Kastellans genau, und nickte gelegentlich um sein Verstehen zu betonen. Dieser Konflikt hatte also verschiedene Ebenen. Bettler gegen Handwerker, Clavicula gegen Domus, Godeoc gegen Seinfreda, Nosferatu gegen Kappadozianer … Feindschaften, aus älteren Zerwürfnissen entstanden.

Als Ilario Benedetto erwähnte schien Gasparo für einen Moment schockiert und die Finger seiner rechten Hand spannten sich an, ganz so, als ob der Magister eine Faust ballen wollte aber die Bewegung unterbrach. Auch der Gesichtsausdruck des jungen Ventrue zeigte für einen Moment Überraschung. Oder war es gar Furcht? „Ich .. danke Euch für diese Warnung, wohlwerter Ilario. Dieser Gefahr war ich mir nicht bewusst. Ich hörte von Spannungen, aber dass der verehrte Chronist versuchen könnte, Einfluss auf die Priesterschule zu nehmen …“ In seinem Kopf flackerten die Gesichter von verschiedenen Personen auf, die das Kastell bewohnten, einige sehr vertraute, andere nur schemenhaft. Er musste darüber nachdenken, ob die eine oder andere Äußerung unter diesem neuen Gesichtspunkt nicht verdächtiger war, als Sie ihm zuerst erschien. Einfluss von Fremden, in seiner Zuflucht?

Sichtlich bemüht zwang er sich wieder eine neutrale Miene aufzusetzen und seine Stimme hatte wieder die ruhige und feste Qualität eines Dozenten. „Ihr seht, Eure Ratschläge am heutigen Abend helfen mir auf vielfältige Art und Weise weiter. Nicht nur lernte ich etwas über die bestehenden Konflikte in unserer Nachbarschaft, sondern Ihr öffnet mir auch die Augen für Probleme, die näher liegen könnten als mir lieb ist. Fürwahr, ophidia in herba.

Ich hoffe Gelegenheit zu erhalten, mich für das in dieser Nachte Gebotene erkenntlich zu zeigen.“
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Ilario
Lasombra
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

„Ophidia in herba… in der Tat und im Umland vielleicht sogar wortwörtlich. Ihr müsst wissen, dass zu den Vasallen Genuas auch die werte Livia gehört. Eine sehr ambitionierte Kainitin vom Clan der Schlange. Die Setiten sind in unseren Breiten nicht so sehr bekannt, aber meine sehr verehrten Ahnen raten zu höchster Vorsicht im Umgang mit ihnen. Verrat soll ihnen im Blut liegen.“

Ernst aber auch beschwichtigend nickte der Kastellan und erläuterte sodann seine Gründe den Ventrue zu warnen und ihm Rat angedeihen zu lassen. „Ich bin sicher einst mag die Nacht kommen, da ihr mich mit gutem Rat warnen könnt. Ihr mögt euch fragen warum ich euch gegenüber so freigiebig mein Wissen teile… Dies hat zweierlei Gründe: Zum einen seid ihr ein Wandler auf der Via Regalis und zum anderen strebe ich danach, ungeachtet aller Rivalitäten unserer Clans außerhalb, in Genua ein gutes Verhältnis zwischen Königen und Schatten zu wahren. Schließlich diene ich auch einer Ventrue und habe ihr den heiligsten aller Eide geleistet.“
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Gasparo
Ventrue
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo senkte erneut sein Haupt in einer Geste der Anerkennung und Dankbarkeit. „Euer Großmut mir gegenüber in dieser Nacht ist etwas, an das ich mich erinnern werde. Nicht nur unser hohes Blut und unser ehrenwerter Weg eint uns, wohlwerter Kastellan … ich spüre, dass wir auch sonst Gemeinsamkeiten pflegen.“

Er machte erst einen, dann einen zweiten Schritt zurück. „Aber Ihr habt mir auch viel zu denken gegeben und nicht zuletzt habe ich nun den Drang zu sehen, ob ich in meinen Schriften etwas finde, dass für den Krieg von Nutzen sein kann. So entlasst mich zurück nach Mascharana. Ich hoffe, schon bald erneut vor Eure Augen zu treten und auch von der angebotenen Fürsprache Gebrauch machen zu können. Gehabt Euch wohl, wohlwerter Ilario.“

Nach der Verabschiedung verließ Gasparo das Elysium. Mit einem Nicken signalisierte er Crispianus, dass alles in Ordnung war und begann den Rückweg in seine Zuflucht. Der Ventrue richtete seinen Blick kurz gen Himmel. Zwar war es noch Nacht aber lange würde der Himmel nicht mehr finster bleiben.
Zusammenfassung: Ilario und Gasparo trafen sich zufällig in San Donato. Das Treffen war von Höflichkeit und gegenseitigem Respekt geprägt. Gasparo erzählte von seiner Person und seinen Plänen während der Kastellan ihm einige Informationen aus der Kainiten-Gesellschaft Genuas mitteilte. Wertvoll war ebenfalls Ilarios Angebot, als Fürsprecher des Ventrues aufzutreten.
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