[1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

[Februar '19]
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Ilario
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[1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Es war eine schwüle Spätsommernacht im Jahre des Herrn 1016, über Genua zogen Wolkenberge herauf die von einem baldigen Gewitter kündeten. Schwer lasteten Sorge und Verantwortung auf seinen schmalen Schultern und so hatte der Kastellan die Ruhe, den Frieden des Elysiums gesucht. Wie immer, wenn er in San Donato einkehrte ging Ilario zu den Bronzetafeln und betrachtete diese. Fast schon eine ritualisierte Handlung die ihm Kraft gab. Die heiligen Traditionen des Dunklen Vaters, die grundlegendste Ordnung ihrer aller Gesellschaft. Diese Tafeln waren ihm mehr Altar, als es der kirchliche je sein könnte. Ilario berührte eine der Tafeln sacht und schloss in einem Moment innerer Einkehr die Augen.
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

„Warte hier.“

Gasparo betrat in dieser Nacht das Elysium mit einer finsteren Miene, während sein Leibwächter vor den Toren San Donatos blieb. Diese Sommernächte waren viel zu kurz. Der Sonne gehörte zu viel vom Tag und ihm blieben nur wenige Stunden, um seine Arbeit zu verrichten. Als Untersterblicher sollte man sich um Zeit keine Sorgen machen müssen, aber doch haderte er jeden Tag mit dem Schlaf, der ihn so einschränkte. Als Gasparo noch atmete, verbrachte er oft viele Tage ohne Schlaf in der Bibliothek seines alten Meisters. Er verschlang die Bücher, ohne Pause, gierig wie ein Trunkenbold den Wein. Nun war gefesselt an einen Zyklus, machtlos, sich der Müdigkeit zu erwehren.

Der Ventrue verjagte diese Gedanken und stoppte abrupt, als er die Gestalt vor den Gesetzestafeln sah. Seit er in Genua eingetroffen war kam Gasparo regelmäßig an diesen Ort, doch die hiesigen Untoten schienen San Donato fast zu meiden. Nur selten sah er Spuren von anderen seiner Art hier, außer, wenn es neue Bekanntmachungen gab.

Nun ein neues Gesicht zu sehen war eine seltene Abwechslung. Gasparo strich sich kurz mit der Hand über sein Gewand, welches in makelloser Form war. Es war schwarz, gelben Ärmel. Das Magisteramulett hob sich deutlich vom Rest seiner Kleidung ab.

Er beobachtete Ilario aus der Distanz. Eine Unterbrechung geziemte sich zu diesem Zeitpunkt nicht und seine vorherige Ungeduld unter sich den Zwängen der Etikette unter. Er warf einen kurzen Seitenblick auf die Wachen des Elysiums. Wie immer ließ sich der Lehrer nicht anmerken, wie unwohl er sich unter den Blicken der Bewaffneten fühlte. Sie mochten nur Diener sein, aber wem auch immer sie dienten so schienen sie bereit und fähig, seine Existenz zu beenden.
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Sich aus seinen Gedankenspielen lösend, wurde Ilario der Anwesenheit des anderen Kainiten gewahr. Das Amulett, das diesen als Magister Trivium auswies ließ ihn an lang vergangene Tage denken. Wohin ihn sein Weg als Mensch hätte führen können, wenn sein Weg ihn nicht in die tiefen Schatten geführt hätte. Da war kein Bedauern, allerdings so etwas wie Anerkennung des anderen schlicht aufgrund dessen Status als Lehrer, als Mann des Wissens.
Er nickte Gasparo respektvoll zu und deutete diesem näher zu treten, dann richtete Ilario begrüßende Worte an ihn:
„Seid willkommen in den heiligen Hallen San Donatos, es freut mich ein neues Gesicht zu sehen in diesen düsteren Nächten. Noch dazu jemanden der den Wert des Wissens kennt.“ Mit einem abermaligen, einem Neugeborenen hohen Blutes angemessenen, Nicken stellte Ilario sich förmlich vor:

„Ilario Contarini, Neugeborener im Blut der Schatten, Mondsenator Mascharanas und Kastellan ihrer höchstverehrten Majestät Aurore von Genua,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn der Schatten.“


Dann gab er seinem Gegenüber ebenfalls Gelegenheit sich in aller Form vorzustellen, auch wenn Ilario ahnte wer dies sein mochte.


 
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo verneigte sich deutlich. Als er den Kopf wieder hob war ein Lächeln auf seinem Gesicht zu erkennen.

„Wohlwerter Kastellan, es ist mir eine große Freude, endlich Eure Bekanntschaft zu machen. Erlaubt mir, mich Euch vorzustellen.“

Er schien, sich noch etwas aufrechter zu positionieren und das Lächeln wich völliger Ernsthaftigkeit.

„Mein Name ist Gasparo, Neugeborener des Clan Ventrue,
Kind des Majorianus,
Kind des Desiderio,
Kind der Brutia Livia,
Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der 12 Städte,
Kind des Lucius Tarquinus Priscus, Ahnherr des Clans der Könige und Kind von Ventrue selbst.“


Seine Stimme wirkte weder wie ein Singsang, noch eine Auflistung von Namen. Stattdessen klang Gasparo als wäre die Rezitation seiner Ahnen Teil einer intensiven Beschwörung. Jeder Name wurde mit Sorgfalt und Stolz intoniert.

Der Lehrmeister verschränkte nun die Hände hinter seinem Rücken und verbeugte sich erneut leicht.

„Eurer Ruf als gewissenhafter und loyaler Vasall der höchst verehrten Prinzessin eilt Euch natürlich voraus. Aber ich ahne auch, wie sehr Euch die Vorbereitungen für den anstehenden Konflikt vereinnahmen müssen. Daher hatte ich es bisher nicht gewagt, Euch von Euren Pflichten mit einem Anstandsbesuch abzulenken.“
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Die Rezitation seiner durchaus beeindruckenden Ahnenlinie durch den Ventrue ließ Ilario aufhorchen. Eine bedeutende Linie aus dem Blut der Könige. Ob Gasparo seine Worte über Ilario als loyalen und gewissenhaften Vasall ernst gemeint waren oder Schmeichelei, der Kastellan reagierte mit einem wohlwollenden Lächeln. „Ein jeder Vasall sollte loyal und gewissenhaft sein. Jene die ihren Eid nicht ehren… nun welchen Wert sollte man je wieder ihrem Wort beimessen?
In der Tat jedoch halten mich die Vorbereitungen für den Feldzug beschäftigt. Ich hoffe eure Audienz bei ihrer höchstverehrten Majestät verlief ihren Erwartungen entsprechend? Vermutlich, etwas Anderes würde ich von einem Verwandten des verehrten Maximinianus nicht erwarten.“
Einen Moment hielt er inne, dann fuhr Ilario fort. Die Ahnenlinie Gasparos ließ eigentlich wenig Zweifel warum er nach Genua gekommen war. Interessant, möglicherweise ein Gegengewicht zu den Vasallen Mailands. Ein weiteres Rädchen im verwirrenden Zusammenspiel der Konflikte zwischen Bünden, Clans und Blutlinien. Nicht unbedingt ein Verbündeter aber auch nicht unbedingt ein Feind. Dementsprechend war es keine falsche Freundlichkeit die der Lasombra dem Ventrue entgegenbrachte. „Inzwischen habt ihr euch sicherlich schon etwas eingefunden, solltet ihr spezifische Fragen zu Besonderheiten der Domäne oder ähnlichem haben stehe ich euch gern zur Verfügung.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparos Gesichtsausdruck blieb freundlich, auch wenn sein Lächeln kaum Wärme ausstrahlte.

„Seid versichert, wohlwerter Ilario, dass Treffen mit der höchstverehrten Aurore übertraf meine Erwartungen. Die Möglichkeit, eine Enkelin des großen Alexanders von Paris zu treffen, ist für jemanden meines Clans etwas besonderes. Aber auch ihre Majestät hat mich sehr beeindruckt und ich hoffe, bald als vollwertiger Gast in dieser Stadt zu verweilen.“

Ein Moment des Zögerns war deutlich zu spüren, als er den Kastellan weiter musterte. „Ich nehme an, Ihr kennt den wohlwerten Maximinianus? In der Tat teilen wir uns eine Ahnenreihe und diesen Umstand habe ich es wohl auch zu verdanken, dass er meinem Erzöger den Ratschlag gab, meine Zukunft in der Priesterschule Genuas zu finden. Eine solche Möglichkeit gab es weder in meiner Heimatdomäne Lucca noch in der übrigen Umgebung.“

Er ging einige Schritte und betrachtete die verschiedenen Tafeln, die in San Donato ausgestellt waren.

„Das Elysium hat schon einige wertvolle Informationen verraten, über die verschiedenen Amtsinhaber und den Mondsenat. Durch meine Arbeit, die mich in den meisten Nächten ans Kastell bindet, habe ich allerdings bisher nur wenigen anderen Kainiten begegnen dürfen.“

Seine Mundwinkel senkten sich in einer kurzen Mimik des Bedauerns, bevor her fortfuhr. „Aber heute Nacht scheint das Schicksal es gut mit mir zu meinen. Sagt, wohlwerter Ilario, als Mondsenator Mascharanas verweile ich in dem Revier, für das Ihr verantwortlich seid. Habt Ihr eigene Gesetze oder Richtlinien etabliert, von denen ich Kenntnis haben sollte? Gibt es Pläne für den Stadtteil, bei denen ich Euch mit meinen Fähigkeiten unterstützen kann?“

Die Art des Lasombra imponierte Gasparo. Er strahlte ruhige Überlegenheit aus und mit seinen wenigen Worten hatte er einige Signale gesendet, die der Lehrer zu verstehen glaubte.

„Auch sind mir die Kriegsvorbereitungen nicht entgangen. Die Informationen hier ...“ Er machte eine elegante Handbewegung mit seiner Rechten in Richtung der Aushänge. „... haben mir schon einiges über den anstehenden Konflikt verraten. An sich hege ich keinen Groll gegen die Bewohner Sardiniens aber im Sinne Ihrer höchstverehrten Majestät wünsche ich natürlich einen Erfolgreichen Feldzug. So kurz nach meiner Freisprechung sind meine Mittel allerdings sehr begrenzt und in einer martialischen Auseinandersetzung ...“

Der Ventrue zuckte entschuldigend mit den Achseln, bevor er, wie als ob ihm eine Idee kam, seinen Zeigefinger schwang. „Ich könnte einen Blick auf Eure Angriffspläne werfen. Meine Kenntnisse beruhen einzig auf Schriften von Vitruvius, Frontinus und deren Zeitgenossen und sind daher rein theoretischer Natur. Aber vielleicht kann gerade ein solch historischer Ansatz etwaige Schwächen in einer Strategie aufdecken? Unsere römischen Vorfahren hatten durchaus Erfahrung in der Eroberung dieser Inseln.“
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Ilario
Lasombra
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ein zustimmendes Nicken begleitete Gasparos anfängliche Worte. Für den Ventrue natürlich in besonderem Maße, so sollte es doch für jeden Neugeborenen eine besondere Ehre sein Aurore von Genua, Enkelin Alexandres, zu treffen. „Ehre wem Ehre gebührt. Vollwertiger Gast wollt ihr werden… ich nehme an ihr sucht jemanden der als euer Fürsprecher, derer ihr zwei bedürft, auftritt? Sollte dem so sein, könntet ihr in mir einen solchen finden. Und anders als manch anderer verlange ich dafür nichts Ungebührliches…“ Ilario kannte die Gerüchte, hatte von Toma und Livia gehört. Daher erschien es ihm nur sinnvoll einem Verwandten Maximinianus ein solches Angebot zu unterbreiten.

„Der verehrte Maximinianus ist mir bekannt, ein ehrenwerter Kainit. Uns verbinden vergangene Konflikte und bindende Vereinbarungen der Gegenwart. Eure Zukunft in der Priesterschule und damit im Schatten des Bischofskastells könnten euch zu einer Art Bindeglied werden lassen… doch das wird die Zukunft zeigen. Richtlinien und Pläne Mascharana betreffend werden sich ebenso mit den kommenden Jahren ergeben. Nur so viel sei angedeutet: Es ist richtig und gut, dass Mascharana bisher nur von Kainiten hohen Blutes bevölkert wird. Ich habe nicht vor daran viel zu verändern. Wichtig ist mir, dass es ruhig bleibt im Siestri. Absprachen bezüglich der Einflusssphären der hier residierenden Kainiten sind einem Kleinkrieg im Verborgenen zu bevorzugen. Wenn ihr also etwas in Mascharana begehrt wäre es nicht das Verkehrteste euch bei mir zu erkundigen ob und wem dies gehören mag. Diskretion meinerseits dürft ihr als Selbstverständlich erachten, sie dient dem Frieden im Siestri.“ Auch wenn all dies in seinem eigenen Interesse war, vor allem den Frieden zwischen den Kainiten hier zu wahren, so war dieses Angebot keine Selbstverständlichkeit. Abstammung, Höflichkeit und die Verbindung zu Maximinianus wirkten hier für Gasparo. Dessen weiteres Anliegen bei den Kriegsvorbereitungen durch Einsicht der Pläne zu helfen, ließen Ilario jedoch den Kopf schütteln. „Mit den Angriffsplänen bin ich nicht betraut, in dieser Sache könntet ihr euch womöglich an den verehrten Blutvogt wenden… Doch rate ich euch zur Vorsicht, er hegt keine Liebe für den Herrn des Bischofskastells. Anderer denke ich der Blick eines Historikers könnte nicht schaden. Auch ich entstamme einer römischen Linie meines Blutes und schätze daher vieles das mit dem Untergang von Republik und Imperium verloren ging.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo verbeugte sich erneut leicht, als Ilario ihm die Fürsprache anbot.

„Euer Angebot ehrt mich. Sobald der Zeitpunkt erreicht wäre ich erfreut, darauf zurückzukommen. Meine Dankbarkeit ist Euch sicher.“

Der Ventrue war überrascht, mit wie zuvorkommend der Kastellan ihm begegnete. Scheinbar war er jemand, der die Traditionen der Hohen Clans zu bewahren suchte und ihn Gasparo einen gleichgesinnten erkannte. Die Vorstellung seiner Ahnenreihe rief unter seinesgleichen oft Respekt vor und der Lasombra erwies ihm die gleiche Anerkennung … zumindest oberflächlich.

Ilarios Wünsche für seinen Stadtteil quittierte er ebenfalls mit einem dankbaren Kopfnicken. „Meine Zeit Mascharana, war sie auch sehr kurz, schenkte mir den Eindruck, den Ihr beschreibt. Es ist ein Ort abseits von der Dunkelheit, die sich in vielen Teilen des Landes ausgebreitet hat. Ich hoffe es gelingt Euch, die Dignität dieser Straßen zu bewahren. Meine Arbeit könnte ebenfalls zur Kultivierung der … Herde in Eurer Obhut beitragen.“

Gasparo hoffte, dass sich Ilario nicht an seiner Wortwahl stören würde. Der Magister hatte die Sterblichen nicht aus Boshaftigkeit als „Herde“ bezeichnet sondern betrachtete das Bild als passend, mit all seinen Implikationen.

„Ich verstehe auch Euren warnenden Hinweis, wohlwerter Ilario, wobei ein Neugeborenen wie ich erst seinen Platz in den Rängen der Nacht verdienen muss. Aber wollt Ihr mir verraten, welche Besitztümer Ihr beansprucht? Ist es ein bestimmter Straßenzug, ein Teil der Armee? Vielleicht eine oder mehrere der noblen Familien?“

Ihm war bewusst, dass er den Bogen bei einem ersten Treffen nicht überspannen sollte. Der Kastellan hatte ihm schon viel gegeben, ein Vorschuss auf eine Zusammenarbeit, die er zu vertiefen hoffte. Er streckte die linke Hand, Handfläche nach oben, in Ilarios Richtung.

„Aber wenn ich noch etwas über Eure Zeit verfügen darf: Wer von unserer Art wandelt noch in Mascharana? Ungern wäre ich unvorbereitet auf eine nächtliche Zusammenkunft. Der werten Seresa bin ich bereits begegnet und ihr Talent für Verschleierung hat meine Sinne getäuscht, bis sie sich mir offenbart hat.“
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

„Die Dignität Mascharanas zu wahren ist mir in der Tat ein Anliegen. Wenn eure Arbeit dazu beiträgt, die Herde kultiviert wie ihr sagt, weiß ich das zu schätzen.“ Am Wort Herde schien Ilario sich nicht im Geringsten zu stören. Was Anderes waren sie schließlich? Und brauchte nicht jede Herde ihre Hüter?
Einen Augenblick überlegte er wie viel man dem Ventrue offenbaren konnte, dann entschloss sich Ilario ihm zumindest das nicht allzu tief vergrabene mitzuteilen.
„Nun, San Nazareth betrachte ich ebenso als mein wie die Familie der Embriaci. Darüber existieren auch bindende Vereinbarungen mit eurem verehrten Gastgeber. Der Bischof, das Kastell und die Kirche Santa Marie sind sein. Er sitzt, auch in Abwesenheit, im Osten und ich im Westen Mascharanas. Sicherlich gibt es noch andere Kainiten die hier unleben, doch neben eurer Schwester im Blute Ravunthu, von der ich schon länger nichts mehr vernahm, ist es vor allem die werte Avelina di Braida vom Clan der Rose die im Siestri sesshaft ist. Eine ebenso bezaubernde wie ehrenwerte Dame von Adel.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo nickte und schloss seine Augen kurz, um seinem Verständnis Nachdruck zu verleihen.

Die Embriaci also. Er war überrascht, dass Ilario seine Ansprüche so freimütig bekannt gab. Es könnte eine weiteres Zeichen für den Respekt seiner Linie sein, oder eine geschickte Finte, um einen möglichen Konkurrenten von der wertvollen Beute abzulenken. Vielleicht würde er im Laufe der Zeit herausfinden, wie groß der Einfluss des Lasombra auf die Familie war.

„Ich bin erfreut, dass mein … Verwandter mit Euch diese Art von Absprachen getroffen hat. Ohne mich mit dem wohlwerten Maximinianus vergleichen zu wollen werde ich die von Euch benannten Grenzen natürlich achten und würdigen.“

Die weiteren Informationen, die der Kastellan verriet, waren ebenso wertvoll.

„Noble Nachbarn also, Krone und Rose. Vielleicht darf ich auch bald eine Zusammenkunft mit jenen werten Damen erleben. Es wäre sicherlich eine bereichernde Erfahrung.“

Der Ventrue lächelte für einen Moment, auch wenn der Gesichtsausdruck etwas mechanisch und kühl wirkte. „Gibt es noch einen Wunsch oder eine Frage, die Ihr an mich richten wollt, wohlwerter Kastellan? Ich weiß nur zu gut wie schnell diese Sommernächte dem Streitwagen des Helios weichen und uns, die wir so viel Wert auf unseren Fleiß legen, in unserer Arbeit unterbrechen und Ihr hattet sicher keine monumentale Audienz eingeplant.“
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