[1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

[Februar '19]
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

„Tatsächlich hätte ich eine Frage oder eher zwei. Zum einen nehme ich an, dass ihr die Leitung der Priesterschule dauerhaft innehaben werdet. Daher wäre meine erste Frage, ob es euch obliegt zu entscheiden welche jungen Männer dort als Schüler angenommen werden?“ Er gab Gasparo Raum für eine Antwort und stellte dann seine zweite Frage. „Darf ich weiterhin fragen ob ihr denselben Lehren folgt wie der verehrte Maximinianus?“
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Interessiert nickte Gasparo, als Ilario ihm die erste Frage stellte. „Derzeit kümmere ich mich nicht um die Auswahl der Schüler sondern habe meinen Fokus auf die Ausbildung der Klasse, die ich vorgefunden habe. Zukünftig werde ich aber mehr in diese Auslese eingreifen.

Warum fragt Ihr? Gibt es jemanden, der Teil meines Unterrichts werden soll?“
Neue, vielversprechende Studenten zu rekrutieren war sicherlich ein wichtiger nächster Schritt für den Lehrmeister und sollte der Kastellan eine Empfehlung haben wäre diese zweifellos wertvoll.

Als die Sprache auf den Meister des Kastells kam reagierte mit einem Zögern. Sein Gesichtsausdruck schien etwas kühler zu werden und er glätte mit einer beiläufigen Bewegung den Ärmel seines Gewandes.

„Wohlwerter Ilario, darf ich erwähnen, dass ich meine Aufgabe an der Priesterschule der Freundschaft des verehrten Maximinianus zu meinem Schöpfer verdanke und nicht direkt von ihm entsandt wurde. Daher kann ich im Einzelnen nur vermuten, worauf Ihr hinauswollt, wenn Ihr von seinen Lehren sprecht. Ich habe den vereehrten Maximinianus allerdings als achtungsgebietendes und ehrhaftes Mitglied des Clans Ventrue kennengelernt und es wäre ein Kompliment, seinem Vorbild nacheifern zu dürfen.“
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

„Noch nicht, aber in einigen Jahren vermutlich. Dann wird es ziemlich sicher ein oder zwei junge Männer geben die ich euch gegebenenfalls anvertrauen würde…“
Die unterkühlte Reaktion auf seine andere Frage überraschte Ilario, da mochte mehr dahinter stecken. Doch hatte er weder Zeit noch Muße sich in die Interna der Ventrue zu verrennen.
„Oh, ich halte den verehrten Maximinianus für einen höchst ehrenwerten Vertreter seines Blutes und darüber hinaus für eines der ehrenwertesten Kainskinder die je in dieser Domäne weilten. Es lag keineswegs in meiner Absicht euch oder ihn zu nahe zu treten. Auf was ich mit meiner Andeutung hinauswollte war, dass euer verehrter Verwandter gewissermaßen ein Leitstern der Via ist der auch ich folge.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo machte eine langsame, wischende Bewegung mit der linken Hand. „Ihr tretet mir natürlich nicht zu nahe, wohlwerter Ilario. Eure Einschätzung ist tatsächlich nicht falsch. Ich bin stolz, auf der Via Regalis wandeln zu dürfen. Ihre Lehren haben mir geholfen, die … Bestie, wenn ich es so nennen darf, in mir zu zähmen.“

Der Magister hoffte, dass Ilario ihm die vielleicht etwas zu scharfe Zurückweisung einer Verbindung mit Maximinianus übel nahm. Mehrere Kainiten schienen ihn für eine Art Stellvertreter zu halten. Der Schatten des Herrn des Bischoffskastells war groß und kalt und Gasparo wollte nicht von ihm verschlungen werden.

Ein Gespräch über die Lehren seiner Via schien eine angenehme Ablenkung zu sein.
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

In welchem Verhältnis der Ventrue auch immer zu Maximinianus stand, dessen Schatten würde er in Genua nur schwer entkommen können. Allerdings hellte sich die Miene des Kastellans auf als Gasparo sich als Wandler auf der Via Regalis zu erkenne gab. „Es freut mich in euch ebenfalls einen Anhänger dieses ehrenvollen Weges zu finden. Wir die wir diesen beschreiten wissen, dass Kontrolle über unsere innere Bestie essentiell ist. Findet euch gut ein in Genua, man wird euch beobachten… und solltet ihr euch als würdig erweisen in einigen Jahren eine Einladung zukommen lassen. Ein Wandler auf der Via Regalis steht nicht allein in Genua.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

Der Ventrue lächelte, auch wenn es kein besonders warmer Gesichtsausdruck war. Seine rechte Hand schien einen kleinen Kreis in die Luft zu zeichnen.

„Es freut mich zu hören, dass dieser Pfad in dieser Stadt von respektablen Nachkommen Kains repräsentiert wird. Die Kontrolle, die Ihr erwähnt, wohlwerter Kastellan, ist sicherlich ein sehr, sehr wichtiger Grund warum Genua, bei allen Widrigkeiten, in diesen finsteren Zeiten blüht. Ich bin mir sicher, dass die Wogen des Krieges die Geschicke dieser Region weiter beflügeln werden.

Selbstverständlich bin ich interessiert, in welcher Form die Via Regalis in Genua geebnet wurde. Jeder Herrscher hat einen Einfluss auf seine … Gemeinde und eine strenge Struktur dient dem größeren Wohl. Meine Rolle in diesen Rängen zu finden wäre … wünschenswert.“


Seine Finger glitten flink über sein Amulett während Gasparo sich wohl versuchte vorzustellen, wie ein Treffen der Via Regalis-Anhänger mit ihm als einer der ihren verlaufen würde.
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Sacht, aber bestimmt nickte der Kastellan. „Wer nicht respektabel ist hat keinen Platz in unseren Reihen. Eure Ansichten sprechen für euch werter Gasparo, ich hoffe ihr werdet eure Rolle hier finden…“ Einen Moment innehaltend blickte er zum Altar. Als er sich wieder dem Ventrue zuwandte lag tiefer Ernst im Klang seiner Stimme. „Eine Warnung und eine Gelegenheit euch verdient zu machen will ich euch mitgeben, gerade weil ihr die Priesterschule leitet: Haltet Augen und Ohren offen nach Heiligen Männern, solchen die wahrhaft vom Glauben berührt sind, dass sie unsereins erkennen und selbst die tapfersten Nachkommen Kains in die Flucht zu schlagen vermögen oder Schlimmeres, allein mit der Kraft ihres Glaubens. Sie sind eine Gefahr für uns alle. Eine die wir umleiten oder beseitigen müssen.“
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

orgenfalten legten sich auf Gasparos Stirn. „Ich wurde vor diesen … Gläubigen ….“ Das letzte Wort kam ihm nur schwer über die Lippen. „...bereits gewarnt. Bis jetzt war ich kein Zeuge dieser heilgen Kräfte und es fällt mir auch schwer zu glauben, dass in Genua Menschen von den Worten der Bibel zu dieser Art von Fanatismus bewegt werden können, über Lippenbekenntnisse, Angst oder Einfältigkeit hinaus.“

Er seufzte und seine Augen verengten sich etwas. „Ich werde die Gefahr jedoch nicht unterschätzen. Diese Art von Glauben wird wohl von inspirierten Predigern entfacht. In meiner Priesterschule wird allerdings viel Wert darauf gelegt, den Jungen das Weltliche, das Reale, die Historie näher zu bringen. Die Erkenntnisse des Geistes sollte die Flamme der Religion dimmen.“

Sein Blick suchte Zustimmung auf dem Gesicht des Kastellans.
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Ilario
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Er wusste also Bescheid, wurde vermutlich ebenso von Maximinianus informiert. Ilario nickte ihm anerkennend zu, denn nicht jeder wusste um diese Gefahr oder nahm sie ernst genug. „Eine interessante Formulierung, doch eine der ich in vollem Umfang zustimme. Erkenntnis führt uns zu Höherem, selbst im Glauben. Krude Charismatiker hingegen mögen ein Feuer entfachen, welches vieles hinwegfegt… doch danach? Selbst die Kirche wäre ohne Gelehrsamkeit und Erkenntnis nicht von Dauer.“ Zustimmung, auch begründet in Ilarios eigenen, sterblichen Wurzeln als Sohn eines hohen Klerikers. "Ich hoffe wir werden in Zukunft des öfteren Gelegenheit finden über solche Angelegenheiten zu sprechen."
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Gasparo
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Re: [1016] Sommernachtstraum [Gasparo, Ilario]

Beitrag von Gasparo »

„Diesen Wunsch teile ich, wohlwerter Kastellan.“ Der Ventrue schien fast etwas erleichtert. Seine Körperhaltung war immer noch tadellos, allerdings war etwas Anspannung aus seinem Körper gewichen. Die Augen des Neugeborenen im Blut der Könige wanderten nicht mehr vorsichtig von links nach rechts sondern fixierten Ilario aufmerksam.

„Darf ich Euch noch um einen Ratschlag fragen? Im Jahr meiner Ankunft, im letzten Jahr, bin sogar ich als Neuankömmling auf die blutigen Auseinandersetzungen in Domus aufmerksam geworden. Dies scheint mir ein typischer Stellvertreterkonflikt zu sein. Jedoch ist es nicht leicht, als Außenstehender die Fronten zu identifizieren. Könnt Ihr mir verraten, welche Parteien hier gegeneinander Krieg führen? Ich habe nicht vor, in bestehende Fehden einzugreifen … auch die Mittel dazu würden mir fehlen … aber um nicht unabsichtlich einen Fehler zu begehen wäre Euer Einblick in diese Angelegenheit für mich wertvoll.“

Gasparo neigte den Kopf leicht in einer entschuldigenden Geste. „Verzeiht meine Neugierde, falls es nicht an Euch ist diese Information zu teilen. Ich vermute nur, dass es mit ein wenig Einblick in die dunkle Politik der Nacht offensichtlich ist und Ignoranz lässt mich nur schwer zur Ruhe kommen.“
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