[1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Mh. Ja", sagt Alain. Er bedenkt Tia mit einem nachdenklichen Blick. "Das ist die Frage, nicht wahr? Warum sollte es?" Wenn er eine Antwort hat, dann behält er sie für sich. Vielleicht hat er auch schlicht keine.

Stattdessen lässt er sich am Pier nieder und klopft auf das Holz neben sich, lässt die Beine über dem Wasser baumeln. Das ist schon eher der Alain, den Tia kennengelernt hat. Freundlich, zugänglich, wenig distanziert. "Wir haben Zeit", sagt er und lächelt. "Ich würde gerne mehr über deine Götter erfahren."
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Arash
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Arash »

Tia schmunzelte. "Nun vielleicht hat mein Herr Arash darauf eher eine Antwort. Er spricht deutlich öfter mit den Tieren, als ich." Ein seeliges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Aber ja...Tiere denken nicht darüber nach, wieso sie etwas können...glaube ich." fügte sie hinzu. Dann setzte sie sich auf Alains Aufforderung hin neben ihn und schlug ein Bein über das andere, während ihr Blick zum Mond hinauf ging.

"Nun. Unsere Götter sind eher Götter der Landwirtschaft, der Natur...des Sturms, des Mondes. Die Namen werden euch wahrscheinlich wenig sagen. Sie sind nicht auf die Sünde aus, was scheinbar das Grundkonzept des...anderen Glaubens ist?" die Frage war wohl eher rethorisch, denn sie fuhr fort. "Die Götter die ich anbete kennen so etwas wie Sünde oder Verbote nicht...es gibt nur...Gebete und Opfergaben." flüsterte sie nun leise, um dem Vorschlag Alains folge zu leisten, nicht so laut über so etwas zu sprechen.
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Alain le Beau
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Blonde lacht. "Das habt ihr gut erkannt. Sünde ist wahrlich im Zentrum des christlichen Glaubens. Sünde hier, Sünde da. Gott selbst soll eine seltsame Vorliebe dafür haben. Zumindest wirkt es so, wenn man die Bibel hört. Ich hoffe für dich, dass dir dieser 'Genuss' erspart bleibt." Er senkt die Stimme. "Weißt du, der Christus, den sie alle verehren - er wurde von Gott gezeugt. An einer Jungfrau. Die verheiratet war. Ist das nicht absurd - und absolut sündig?"

Als Tia weiterspricht klatscht Alain in die Hände. "Opfergaben - das klingt spaßig. Was opfert ihr?" Sie kann es an dem wilden Glanz seiner Augen sehen: Der skandalfreudige Tzimisce würde wohl am liebsten 'Menschen' hören.
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Arash
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Arash »

Tia runzelte die Stirn, als Alain ihr mehr über den christlichen Glauben erzählte. "Ich finde es eher befremdlich muss ich gestehen." Sie sah Alain zweifelnd an. "Einfach so eine Jungfrau schwängern? Eine verheiratete noch dazu? Ist das dann nicht Ehebruch? Aber wieso war sie noch Jungfrau, wenn sie verheiratet war? Wurde die Ehe nicht vollzogen?" Sie sah ihn noch etwas ratloser an, als er so begeistert von den Opfergaben war, stieß ihn dann aber an der Schulter an. "Sowas denkt man nicht!" meinte sie ernst. "Wir opfern keine Menschen. Wir opfern Wein, Getreide, Fisch oder die Jungfräulichkeit einer frisch Verheirateten."
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Alain le Beau
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Für einen Moment sieht Alain etwas enttäuscht aus, bis sie zu dem letzten Punkt kommt. "Ha!", grinst er breit. "Ich würde zu gerne einmal euren Gebeten beiwohnen. Es klingt so, als könnte ich dabei noch einiges lernen." Sich am Kinn kratzend, sieht er Tia an. "Du weißt nicht zufällig, wie man Mitglied in eurer, hehe, Gemeinschaft wird? Bei den Christen wird man in Wasser getaucht und von seinen Sünden reingewaschen. Auch wenn sie dafür bei einigen Menschen eigentlich mit der Haarbürste tätig werden müssten."

Der Tzimisce zuckt mit den Schultern. "Vielleicht hat der Mann von Maria - das ist die Mutter Jesu Christi - ja keinen hochgekriegt? Mir hat man es jedenfalls so erzählt. Jungfrau, verheiratet, von Gott geschwängert. Wobei ich meinem Mann auch erzählen würde, dass Gott mich geschwängert hätte, wenn er es nicht selbst gewesen wäre..."
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Arash
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Arash »

Tia musste lachen. Das Glockenhelle lachen erklang über die Brandung der Wellen hinweg. "Das würde dann ja bedeuten, dass sie eine Frau zur Heiligen gemacht haben, die laut ihrer Definition gesündigt hat?" Sie kicherte noch sah dann aber mit großen Augen zu Alain.

"Nachdem was du mir auf dem Heuboden gezeigt hast, glaube ich nicht das du von mir lernen könntest." grinste sie. Eine leichte Röte hatte sich dabei auf ihre Wanden geschlichen. Aber es schien, als wäre ihr die Erfahrung in guter Erinnerung geblieben. "Auch haben wir keine Beitrittsriten für unseren Glauben. Entweder du glaubst daran oder nicht." sie schmunzelte.
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Alain le Beau
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Wie seltsam die Welt doch ist", sagt Alain nachdenklich. "Ich meine, natürlich ist Gott ein Lustgreis, der sich an Verheirateten vergeht, aber ich hatte nie Grund an seiner Existenz zu zweifeln. Allein durch das, was ich bin..." Er sieht die Ghulin mit gerunzelten Augenbrauen an, so, als habe er zuviel gesagt. "Sag, Tia, wie erklärt sich dein Glaube solche... Gesegneten wie deinen Freund Arash und mich? Ich habe dereinst gelernt, dass uns Gott gemacht hat, weil vor unendlich langer Zeit mal jemand einen anderen Menschen erschlagen hat."
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Arash
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Arash »

Tia schmunzelte. "Ja diese Geschichten sind toll nicht wahr?" Ihr Blick glitt hinaus auf das nachtschwarze Meer. Ihre Füße baumelten nun etwas stärker, als sie wohl über Alains Kommentar und die Frage nachdachte. "Letztendlich sind es eben auch nur Geschichten. Wer von uns war denn damals wirklich dabei? Vielleicht gibt es irgendwo noch Andere, die so etwas mitbekommen haben? Die Uralten eurer Spezies vielleicht?" sie zuckte mit den Schultern. "Wieso sollte ein Gott für die Existenz von Raubtieren verantwortlich sein?" Ihr Kopf legte sich in den Nacken und sie präsentierte ihren Makellosen Hals. "Am Ende seit ihr Raubtiere und diese Raubtiere haben den Menschen als Beute. Kein Gott muss euch dazu verflucht haben...oder bereust du diesen Schritt?" Jetzt sah sie ihn interessiert an. Der Blick hatte eine gewisse Intensität, die durchaus nach einem längeren Leben erreicht werden konnte. Eine Interessante Ausstrahlung schien die Ghulin zu umgeben.
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Alain le Beau
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Spezies..." Alain lacht leise. "Ich hätte nicht geahnt, dass du zu den Gelehrten zählst." Er verschränkt die Arme. "Du kannst die Uralten gerne fragen. Ich für meinen Teil mag meinen Kopf genau dort, wo er ist. Fest zwischen meinen Schultern und gelegentlich zwischen den Beinen eines - oder einer - Sterblichen."

Den Kopf schiefgelegt, sieht er die Ghulin an. "Gott hat die Welt geschaffen und alles darin. Raubtiere und Menschen und uns. So sagen die Priester. Woher sollen Raubtiere denn sonst kommen?" Der Kainit wirkt zu gleichen Teilen irritiert und amüsiert. Schließlich lacht er laut. "Bereuen? Ich soll Unsterblichkeit, ewige Jugend, übermenschliche Kraft und..." er zwinkert "...Ausdauer bereuen?"

Mit Nachdruck schüttelt er das blonde Haupt. "Niemals!"
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Arash
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Re: [1020] Mondscheinsonate [Arash, Alain]

Beitrag von Arash »

Tia kicherte und wurde rot, als Alain die Position seines Kopfes spezifizierte. Offenbar stieg in ihren Gedanken das Bild und die Gefühle hoch, die sie hatte, als sein Kopf ganz bestimmte Stellen ihres Körpers erforscht hatte. Ein Schauer der Erregung durchlief ihren Körper, als sie an die Nacht auf dem Heuboden zurück dachte.

"Eher Arash ist der Gelehrte. Ich habe das meiste aufgeschnappt, wenn ich ihn begleiten konnte." schmunzelte sie dann mit gesenkten Augen. Ihr Blick ruhte auf dem unruhig schwappendem Wasser zwischen den Bohlen, auf denen der Steg ruhte. "Aber natürlich hat ein Gott uns und auch die Raubtiere erschaffen. Aber ich bin nicht davon überzeugt, dass es ein Fluch ist den ihr an euch tragt." Sie zuckte mit den Schultern. "Außerdem glaube ich nicht das es nur einen Gott gibt. Unsere Götter wurden von einem Gott erschaffen, der sich dann zurück gezogen hat. Er greift nicht mehr in unser Leben ein. Aber er beobachtet. Er ist der Schöpfer. Aber...er blieb nicht alleine. Der Gott der...Anderen...scheint immer allein gewesen zu sein. Da wundert es mich nicht, dass er sich an Frauen vergreift, die ihm nicht gehören."
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