[1016] Dinge ändern sich [offen]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Seresa
Brujah
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Seresa »

Die Brujah lächelte sanft, schüttelte dann aber leicht den Kopf.

„Ich denke das ist nicht weiter nötig.“

Für einen Moment schwieg sie, dann wurde ihr Blick ernster, bevor sie fortfuhr.

„Was Eure Frage bezüglich Sardinien angeht, so gabt Ihr Euch Eure Antwort erneut bereits selbst. Eure Unterstützung sollte in Lazarette fließen. Ich nehme an, wohlklingende Worte des Trostes für Männer zu sprechen, welche Schreckliches sahen, taten und erduldeten und die sich unter Schmerzen und Alpträumen winden, während sie den Tod mehr herbeisehnen als das Leben, dürfte Euch wahrlich leichter fallen als mir. Entsprechend könntet Ihr vor Ort sein und helfen, so Ihr dies wolltet. Mir selbst fehlt in diesem Punkt bedauerlicherweise gänzlich das Talent und die Romantik der Barden, welche von glorreichen Schlachten und strahlend zurückkehrenden Helden singen mögen und welchen es gelingt, ein blütenreines weißes Tuch über die bittere und hässliche Wahrheit zu legen, auf dass unser aller Gewissen nicht unnötig belastet wird.“

Die Gelehrte zuckte leicht, beinahe entschuldigend mit den Schultern.

„Auch bin ich Niemand, der für den Kampf geschaffen ist. Mein Erzeuger lehrte mich einzig mein Dasein zu verteidigen, denn Ihr irrt Euch was meine Blutsgeschwister angeht. Wir sind keine glückliche Familie. Wir sind Individuen, deren Ansichten, Meinungen, Visionen, Glauben, Philosophien und Vorstellungen nicht unterschiedlicher und weiter auseinander sein könnten. Es ist richtig, dass wir diese geistig wie auch körperlich mit unserer gesamten Leidenschaft verteidigen, doch nicht jeder meines Blutes ist zwangsweise ein Krieger und meine Fähigkeiten als Schreiber wurden noch nicht benötigt. So ich dort jedoch besser ihrer Majestät Aurore und der Domäne Genua dienen könnte als ich es derzeit hier tue, würde ich umgehend - ohne zu zögern oder zu zaudern - aufbrechen.“

Ihre letzten Worte ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie dies exakt so meinte, wie sie es sagte und ebenso halten würde.

„Und was die Wahl angeht, so liegt es an Euch sich Eures Verstandes zu bemächtigen. Etwas, was Ihr wohl besitzt, hätte die Älteste der Schatten Euch anderenfalls wohl kaum als ihr Mündel auserkoren.“
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Wie aufs Stichwort betritt Alain das Elysium gerade zu dem Zeitpunkt, als Seresa von Leidenschaft spricht. Oder besser gesagt: Er gleitet hinein, offensichtlich sehr guter Stimmung, denn er macht einige Tanzschritte. Die kühle Atmosphäre des Ortes ernüchtert ihn allerdings sichtlich und so will er sich gerade den neuesten Aushängen widmen, als sein Blick auf die zwei Kainitinnen fällt. Rasch setzt er ein breites Lächeln auf und eilt an sie heran.

"Werte Seresa", sagt er und nickt der Brujah zu. "Werte Avelina. Welch eine Freude euch hier, in dieser Nacht zu treffen. So oft ist das Elysium ein kalter, trauriger Ort." Er legt demonstrativ die Hände um die Brust. "Aber eure Anwesenheit ist wie die Sonne, die auf mich scheint." Der Tzimisce grinst, offenbar der Doppeldeutigkeit dieses Vergleiches bewusst. "Oh", fügt er dann, wie als Nachgedanke hinzu. "Ich hoffe, ich habe euch nicht unterbrochen?"
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie schmunzelte sacht, „Fast muss ich annehmen ihr wollt mich loswerden, werte Seresa, wenn ihr so erpicht darauf seid mich in Sardinien zu sehen. Und auch wenn ich eine Freundin der Lyrik und des Lyraspiels bin, so sind es eher andere Geschichten, die mich mitreißen, als die der Kriege. Nun, meine Mittel werden in die Lazarette fließen, ich selbst mache mich aber weitaus besser darin mich um die Frauen und die Kinder zu kümmern, die in Genua zurückbleiben. Es wäre auch sicher nicht von Vorteil jenen im Wege zu stehen, die sich wirklich mit der Heilkunst auskennen. Außerdem sprach ich ja bereits mein Versprechen an die verehrte Älteste der Schatten an. Wie soll ich mich um beides bemühen, wenn ich gar nicht vor Ort bin?“

Den weiteren Worten lauschte sie mit einem gewissen Ernst auf den Zügen. Dann nickte sie schließlich.
„Werte Seresa, es tut mir wirklich leid, wenn ihr... bezüglich eures Bruders im Blute etwas in den falschen Hals bekommen habt. Es war eine neutrale Nachfrage meinerseits. Ihr preist ihn in höchsten Tönen. Als ihr mich besuchen wart um... Missverständnisse zu klären wart ihr reichlich still und saht mir wie seine Leibwache aus...“ sie hob die Schultern, „Was soll ich darauf hin denken? Wie soll ich mich nicht wundern, dass ihr ihm nicht in den Krieg folgt? Auch wenn ich weiß, dass ihr Schreiberin und nicht Kriegerin seid. Erstere werden sicher auch im Kriege benötigt.“
Ernster fügte sie noch hinzu, als Alain bereits an sie heran trat, „Der wache Verstand ist ein kostbares Gut. Doch er sollte der Wirklichkeit nicht allzu weit vorauseilen, denn sonst neigt er dazu an den Wegkreuzungen falsch abzubiegen und sich in den wildesten Vermutungen zu verstricken, was dann auch beleidigend für jene enden könnte, die euch gar nichts böses wollen.“

Der Blick aus den Smaragdfarbenen Augen lag noch einen weiteren Moment auf Seresa, bevor
sich der ernste Ausdruck auf ihren Zügen zu einem bezaubernden Lächeln wandelte und sie sich Alain zuwandte, „Werter Alain. Die Freude ist ganz meinerseits. Ah, und ich hoffe wir können vermeiden, dass ihr in den Strahlen unserer Anwesenheit zu Asche vergeht.“ es folgte ein sachtes Nicken, welches sie der Begrüßung hinzufügte, „Nun, wie könntet ihr jemals stören? Dazu noch im Elysium?“
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Seresa
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Seresa »

Bereits als Seresa Alain aus den Augenwinkeln auf die beiden Frauen mit einem breiten Lächeln zueilen sah, hatte sich Seresas Blick aus braunen Augen von Avelina abgewandt und auch ihr Körper hatte sich dem Drachen zugedreht. Ein erwiderndes Lächeln hatte auf ihre Lippen gefunden, während sie stattdessen schweigend und geduldig abwartete, bis die Rose zu Ende fand und der anwesende Drache grüßte. Stoisch und doch mit einem unverkennbar stärker werdenden Amüsement, der dafür sorgte, dass die Freude auch in ihre Augen wanderte, während sich ihre erste Intension des Momentes gänzlich verkehrte.

Entsprechend neigte sich ihr Haupt vor dem herangeeilten Tzimiscen nach dessen Begrüßung und einzig ein kurzer Seitenblick auf die Rose mochte die wahren Gedanken der Gelehrten in diesem Moment offenbaren, als sie die Augen schloss und mit einer kreisenden Bewegung derer zurück zu Alain fand, während sie sich langsam erneut öffneten. Ungewohnt geduldig für eine Brujah wartete Seresa die letzten Worte Avelinas ab, während dabei der Blick aus braunen Augen stets auf Alain lag und sie diese erneut zu einem langsamen Blinzeln schloss und öffnete. Ruhig und warm waren ihre Worte, als sie schließlich zu Alain sprach, während sich ihr Amüsement auch in ihrer Stimme sanft wiederspiegelte.

„Nein, dass hattet Ihr nicht.“

Erneut fand ihr Blick leicht auf Avelina, bevor er wieder zu Alain zurückwanderte, als wollte sie sagen: Nun, dass war doch ganz offensichtlich, oder nicht?

„Seid gegrüßt, werter Alain. Es ist auch mir eine Freude Euch wiederzusehen. Ich hoffe Ihr seid wohlauf.“

Ihre Augen wanderten langsam über den Tzimiscen, ganz so als wollte sie anscheinend abschätzen, ob dieser verletzt sei.

„Unser letztes Treffen fand ein ganz und gar bedauerlich rüdes und derart jähes Ende. Dennoch muss ich sagen, ich war beeindruckt. Ihr hattet wahrlich mit Euren Worten recht behalten. Ablenkung von den Dingen, welche meinen Kopf zermarterten, hatte ich gefunden. Die ausgedehnten Ausflüge an den Hafen. Die langen Waldspaziergänge. Sie zeigen mir derart viele neue Wege auf.“

Ihre Stimme klang verträumt und sie seufzte leise, bevor sie sanft lächelte und fast amüsiert den Kopf schüttelte.

„Nun, ich muss sagen, Ihr seid wahrlich ein Mann, der sein Wort wortwörtlich hält. Fast habe ich das Gefühl, ich würde Euch etwas schulden für meinen bedauerlicherweise zügigen Aufbruch in jener Nacht. Doch manche Pflichten wiegen höher als andere und ich wusste Euch noch immer in wahrlich guter Gesellschaft, zumal ich die wahrlich beeindruckenden Fähigkeiten meines Bruders im Blute im Gegensatz zu manch Anderen kenne, weshalb ich auf sie blind zu vertrauen weiß und wusste, dass mein Dasein sicherlich nicht von Nöten gewesen wäre.“

Erneut wanderten ihren braunen Augen kurz zu Avelina, als spreche sie gerade sowohl zu ihr, wie auch zu Alain, bei dem ihr Blick jedoch erneut endete.

„Weshalb ich mir keine Sorgen machte, dass Ihr nicht auch ohne meine Anwesenheit - gänzlich und wie immer - auf Euren Spaß kommen würdet.“

Ein leichtes, anerkennendes Nicken der Brujah in Richtung des Drachen folgte.

„Bitte verzeiht, die Auszüge unseres Gespräches, die Euch dahingegen wohl eher gelangweilt haben müssen.“

Ihr Blick fand kurz erneut zu der Rose und wieder Alain.

„Ich nehme an triviale Gespräche über den Feldzug und wo der Ort für Jene wie uns am besten wäre, würden Euch vermutlich ebensowenig Spaß bereiten, wo ich mir doch durchaus sicher bin, dass Ihr in diesen dunklen Nächten wie diesen, alle Hände voll zu tun haben werdet Euch ebenso liebevoll und fürsorglich, um die in Genua zurückgebliebenen Frauen und Kinder der tapferen Recken in Sardinien kümmern, wie Andere unserer Art.“

Woraufhin erneut ihre braunen Augen zu Avelina fanden und wieder zurück zum Drachen.
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Alain le Beau
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ihr kennt mich viel zu gut, werte Seresa", sagt Alain. "Ich sehe das Trösten der Witwen als elementaren Beitrag zur Moral der Stadt. Und zu meiner eigenen, natürlich." Er nickt Avelina zu. "In diesen düsteren Mauern bin ich fehl am Platz", greift er ihren Gesprächsansatz auf und weist um sich herum. "Ich genieße Tomas Handwerkskunst, aber dennoch... Ein Elysium sollte nicht kalt und abweisend sein, sondern warm, voller Freuden, voller Musik und Tanz." Dann zuckt er mit den Schultern. "Aber ich vermute, ich muss mich mit dem zufriedengeben, was hier vorhanden ist. Und in gewisser Weise repräsentiert dieses Haus ja unsere Art sehr gut. Kalt, kontrolliert, geordnet im Anschein, aber darin voll brodelnder Emotionen, die jederzeit hervorbrechen können. Habe ich euch einmal von der Raserei der werten Angelique erzählt?"
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Avelina di Braida
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Geduldig wartete sie die Begrüßung der beiden Kainiten ab und lauschte Seresas Worten. Sie wusste nicht von welcher Nacht gesprochen wurde, wenngleich sie durch ihren Blick in das Gespräch eingebunden wurde. So wirkte sie auch entsprechend außenstehend und hielt sich zurück für den Moment, die Körpersprache der Brujah beobachtend.

Als Seresa auf die zuhause gebliebenen Frauen und Kinder ansprach, verengten sich ihre Augen und ein eher unbelustigter Blick traf ihr Gegenüber.
Mit einer bedeutungsschwanger in die Höhe geschobenen Braue kommentierte sie Sereas Worte, nachdem der Tzimisce bereits geantwortet hatte, sie dabei aufmerksam anblickend.
„Es braucht auch jene die die Stadt im Auge behalten, findet ihr nicht? Und dann sind wir ja zumindest schon einmal zu dritt. Mir scheint fast ihr bedauert, dass ihr hier geblieben seid. Ich meine... ich bin mir nicht ganz sicher was ihr mit euren Worten ausdrücken wollt, doch sie lassen darauf schließen, dass ihr unseren Platz, und somit auch den euren an der Front dieses Krieges seht?“ in ihrer Stimme lag leichte Verwunderung.

Das Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück, als sie sich Alain wieder zuwandte.
„Nun, über Kunst lässt sich bekanntlich streiten, werter Alain. Ich stimme euch zu, die Werke des wohlwerten Herolds sind ein Fest für das Auge, und dieses Elysium selbst ist durchaus auch ein Kunstwerk. Allerdings teile ich eure Vorliebe für eine warme Atmosphäre mit Musik und Tanz. Wer weiß, vielleicht wird euer Wunsch ja eines Nachts in Erfüllung gehen.“ sie hob sacht die Schultern.

Ihr Kopf neigte sich zur Seite als er Angelique erwähnte und sie schüttelte sacht die schwarzen Locken.
„Nun, wir alle sind nicht vor unserem inneren Tier gefeit.“ merkte sie ein wenig leiser an und mit leichtem Unbehagen an.
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Seresa
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Seresa »

Auf Avelinas Worte bezüglich des angeblichen Bedauerns der Brujah über des Hiergeblieben sein hin, schlossen und öffneten sich Seresas Augen für einen Moment, während sie dabei einzig sanftmütig lächelte und langsam mehrfach den Kopf schüttelte, gleich einer Mutter, die ihr Kind liebevoll tadelte für die gänzlich absurden Ideen, welches es hegte und welches sich noch nicht die Hand im Gesicht für seine Naivität und Dreistigkeit verdient hatte.

Seresa hatte Avelina die Antwort bereits gegeben und die Gelehrte war inzwischen weit über den Punkt hinaus, dass sie stumpfsinnig Dinge wiederholen würde, zu denen sie bereits hinreichend ihre Haltung geschildert hatte. Den Rest des Gespräches lauschte sie schweigend, die braunen Augen mal auf Alain haltend, mal auf Avelina wandernd, je nachdem wer sprach.
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Alain le Beau
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain bemerkt Seresas Gesichtsausdruck wohl und zieht den Mundwinkel leicht nach oben, blickt aber weiter vornehmlich Avelina an. "Ich genieße den Burgfrieden", sagt er und nickt leicht, um seine Worte zu bekräftigen. "All diese Nachstellungen gegenüber Rothaarigen, diese lästigen Befragungen, bei denen man sich stets so ungeschützt fühlt..." Er zwinkert Seresa zu, aber die Brujah spürt, dass ihre entschuldigenden Worte wohl die Wogen nicht vollständig geglättet haben "...und andere Konflikte - wie soll man sich da auf Freude und Vergnügen konzentrieren?"

Er legt die Hand ans Kinn. "Ich vermute, dass sehr viele von unserer Art sich Hals über Kopf in diesen Kampf werfen werden. Es sei ihnen vergönnt! Ich für meinen Teil aber trage lieber auf andere Weise bei. Auch bin ich wenig an Lehen in Sardinien interessiert - was, wie ich vermute, für viele von uns ein ebenso starker Antrieb sein dürfte wie Pflichterfüllung und Loyalität. Aber vielleicht bin ich zu zynisch?"
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Avelina di Braida
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina unterdess wirkte erhaben. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn sie allmählich das Gefühl bekam, dass Seresa alles daran legte sie zornig zu machen, sei es durch Worte, Gesten oder alleine durch ihre Mimik. Sie konnte sich darüber nur mehr wundern. Sie hatte weit schlimmeres hinter sich, als dass sie dies noch schockieren konnte. Es machte sie schlicht traurig. Dementsprechend mitleidig fiel ihr Blick aus, der allerdings nicht lange auf ihr verweilte.

Also wendete sie sich weiterhin Alain zu.
Sie nickte mit einem Lächeln auf seine Worte über die Konflikte und Befragungen, „Nun, in der Tat scheint Genua da sehr...“ sie wog den Kopf, „...paranoid? Es scheint immer mehr man wird hier Verdächtigt, sobald man nur einen Fuß auf den Boden der Stadt setzt. Ich kann euren Missmut diesbezüglich gut verstehen. Vielleicht nehmen sich einige auch nur zu wichtig.“ sie hob sacht die Schultern, „Jene können auch meinetwegen ihr Lehen in Sardinien haben, und am besten gleich dort bleiben.“ warf sie mit einer wegwischenden Geste in den Raum ein.
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Seresa
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Re: [1016] Dinge ändern sich [offen]

Beitrag von Seresa »

Die Brujah erwiderte die Aussage des Tzimiscen über das ungeschützt sein mit einer leichten seitlichen Bewegung des Hauptes und dem Schließen und Öffnen ihrer Augen, hatte sie ihn offenkundig durchaus verstanden. Die restlichen Worte und Mimiken nahm Seresa recht entspannt entgegen, bevor sie selbst einige Worte beitrug.

„Ich nehme an, wer auch immer sich von den Verbündeten oder Gästen der Domäne Genua freiwillig meldete, um sich ihrer Majestät Aurore im Feldzug gegen Sardinien anzuschließen, tat dies aus seinen oder ihren gänzlich eigenen und guten Gründen heraus. Sei es, weil sie - wie ihr bereits sagtet - sich ein Lehen erhoffen, es ihrer Philosophie entspricht oder womöglich schlicht, weil sie sich den wohlwollenden Blick ihrer Majestät Aurore verdienen wollen.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment, ließ ihre Worte nachwirken, bevor sie leicht mit den Schultern zuckte.

„Über derlei Umstände und ihre damit verbundenen Motivationen vermögen wir einzig zu raten. Was die Vasallen ihrer Majestät Aurore oder auch ihrer Majestät Totila angeht, so dienen diese entgegen dessen, weil sie den Eid an ihre jeweiligen Herrscher geschworen haben und mit diesem Schwur nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten einhergehen, welchen sie alle in der einen oder anderen Form nachgehen. Sei es an der Seite ihrer Majestät Aurore in Sardinien oder hier vor Ort in Genua. Letzten Endes schützen sie durch ihre Loyalität und ihre Dienste die Domäne, denn nicht Jeder kommt in friedlichen Absichten oder erkennt die Herrschaft ihrer Majestät Aurore an.“
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