[1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sofia Caruso
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[1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Sofia Caruso »

Es war früher Nachmittag in den Straßen Genuas. Ein Mann bewegte sich durch die Menschenmengen von Händlern, Handwerkern und Bettlern. Ab und an erkundigte er sich mit freundlichen Worten nach dem Weg, um ihn sogleich in die angegebene Richtung weiter fortzusetzen. Schien er sich auch nicht auszukennen in dieser Gegend, so machte er dennoch keinesfalls den Eindruck von dieser Tatsache verunsichert zu sein.
Stets ein gewinnbringendes Lächeln auf den Lippen setzte er seinen Weg durch die Straßen dieser Stadt fort, bis er schlussendlich das Ziel seiner Reise erreichte: A Tarda Ora.

Mit einem beherzten Klopfen an der Türe wartete er auf Einlass, ehe er das gesuchte Gebäude betrat. Mit einer angenehm klingenden Stimme stellte er sich seinem Gegenüber als Antonio vor und erläuterte freundlich die Umstände seines Besuch. Er habe einen Brief für den Herrn Navodeanu zu überbringen und würde gerne wissen, wem er diesen Brief übergeben könne, damit er seinen Empfänger erreiche.

Entsprechend genannter Person würde er dann ein schlichtes ledernes Behältnis überreichen, deren Inhalt lediglich ein Schriftstück beinhaltete. Schlichtes Pergament zierte ein blanko Siegel in Rot. Brach man das Siegel, um das Schriftstück zu entrollen, so erblickte man sorgfältig mit dunkler Tinte geschriebene Worte. Das Schriftbild war ordentlich und schlicht, kein Buchstabe schien unnötige Schnörkel oder Ähnliches aufzuweisen.

Wohlwerter Toma Ianos Navodeanu,
Neugeborener vom Clan der Drachen,
Herold der Domäne Genua,

Ich grüße Euch und bitte gemäß der Traditionen mit diesem Schreiben darum, mich bei Euch vorstellen zu dürfen und um das Gastrecht in der Domäne Genua zu bitten.
Mein Diener wird Euer Haus von nun an jeden dritten Tage aufsuchen, um Eure Antwort entgegen nehmen zu können.
Bis Eure Antwort ihren Weg zu mir nach Pisa finden wird, werde ich geduldig warten und hoffen, doch bald schon von Euch zu hören.

Hochachtungsvoll,
Sofia Caruso
Neugeborene vom Clan des Todes
Kind des Stephanus Fontana, Ancilla des Clans des Todes, Ammiraglio seiner Majestät Calistus von Pisa

Nachdem der Brief überreicht war, verabschiedete Antonio sich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und einem höflichen Gruß zum Abschied.
Er würde, wie in dem Schriftstück angemerkt, jeden dritten Tage erneut im A Tarda Ora vorbeischauen.
“Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden.”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auf dem Platz vor dem A Tarda Ora wurde der Bote von ein paar Augen verfolgt, die zu Männern in abgetragener Kleidung gehörten, die zwar nicht offensichtlich Waffen trugen, aber wahrscheinlich welche besaßen. Nur die beiden Wachen an der Tür trugen offensichtlich Speere.
Sie fragten nach seinem Begehr und ließen ihn dann ein, wo er einen Moment in einer großen weißgefliesten Halle warten musste. Es war dunkel dort drinn, denn es gab keine Fenster die Licht hinein gelassen hätten. Nur aus zwei Räumen in dem Gang rechter Hand, wo die Türen offen standen fiel Streifen von Licht herein.

Ein junger Mann, der sich als Johann von Ebersberg und als Diener von Toma Ianos Navodeanu vorstellte, kam mit der Wache zurück und nahm das Schreiben entgegen.

Drei Tage später konnte der Bote auch eine Antwort auf schlichtem Pergament entgegen nehmen.

Gesiegelt war das Schreiben mit einem runden Symbol, dass in verschiedenen Tiefen gepresst geöffnete Hände vor Bergen zeigte, mit Wasser am Fuße, die sich gen Himmel streckten und dabei zwei Symbole empor hielten: überkreuzte Werkzeuge und eine Schriftrolle. Über dem ganzen wölbte sich ein Bogen, gleich dem Himmelszelt in dem der Name des Drachen eingraviert stand.
Werte Sofia Caruso,
Neugeborene vom Blute Kappadozius,
Kind des Stephanus Fontana, Ancilla des Clans des Todes und
Ammiraglio seiner Majestät Calistus von Pisa,

hiermit seid ihr für den fünften des Juno zu eurer Vorstellung gemäß der zweiten Tradition ins A Tarda Ora geladen.
Die werte Seresa, Herold der Domäne Genua, Neugeborene der Gelehrten, Kind Fabrizio Piccolominis, Ancilla der Gelehrten, wird euch empfangen.

Bedenkt, dass euch das Jagen innerhalb der Mauern bis zu eurer Aufnahme untersagt ist und das Führen von Waffen im Sestieri Broglio verboten.

Gez.
Toma Ianos Navodeanu,
Erster Herold Genuas.
Neugeboren im Blute der Drachen,
Kind Navod Sorinescus, Ancilla der Drachen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Sofia Caruso »

Zum angewiesenen Zeitpunkt fand eine junge Frau, beinahe noch ein Mädchen so schien es, ihren Weg zum A Tarda Ora. Ein schlichtes schwarzes Kleid umhüllte ihren zierlichen Körper. Neben dem hoch gewachsenen Mann wirkte die ohnehin schon nicht sehr groß gewachsene Frau noch zierlicher. Ihre optischen Gegensätze schienen sich perfekt zu ergänzen. Beide schienen sie in sich selbst zu ruhen und doch wirkte der groß gewachsene Mann stets aufmerksam.

Die Frau im Kleid warf einen Blick auf das Haus, welches ihr genannt war. In einer fließenden Bewegung strich sie sich mit der bleichen Hand eine braune Haarsträhne hinters Ohr. Ansonsten trug sie die Haare - wie meistens - zu einem Knoten zusammengebunden.

Ruhigen Schrittes näherte sie sich dem Haus, ihr Begleiter folgte mit einem Schritt abstand. Bei den Wachen ander Türe nannte sie ihren Namen und erläuterte in höflichem Tonfall, dass sie sich heute hier einfinden sollte. Mit einem neutralen Ausdruck auf ihrem Gesicht wartete die Kappadozianerin auf Einlass.
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Seresa »

Die Wache verschwand im Inneren und nur wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür des ´A Tarda Ora´ erneut. Ein schlanker, hochgewachsener Mann Anfang vierzig mit kurzem, schütteren, braunen Haar und einem freundlichen Gesicht trat heraus. Den Blick gesenkt haltend und den Oberkörper in einer formvollendeten, tiefen Verbeugung folgen lassend.

„Seid willkommen, hoch verehrte Signora Caruso.“

Der Mann wich einige Schritte respektvoll rückwärts, während er mit der rechten Hand einladend ins Innere deutete und dabei schweigend der Kainitin und seiner Begleitung die Tür aufhielt, während er selbst ihr dabei aus dem Weg ging.

Den Körper weiter gesenkt haltend wartete er, bis die beiden Gäste eingetreten waren. Dann schloss er die Tür leise hinter ihnen. Sofia und ihre Begleitung fanden sich in einem großen Foyer wieder, welches sich über zwei Stockwerke zog. Kerzen brannten auf Kerzenhaltern und tauchten die weißen Bodenfließen in einen orangenen glänzenden Schimmer. Direkt gegenüber der Eingangstür war ein großes Fresko von einem wallenden Meer, welches sich an einer Küste brach zu sehen.

Der Diener wartete bis die Blicke des Gastes erneut auf ihn gerichtet wurden, bevor er in Richtung einer der Gänge deutete und er sich verbeugte.

„So Ihr bitte folgen wollt.“

Die junge Frau und ihr hochgewachsener Mann wurden in den Gang geführt, bevor der Diener vor der hinteren von zwei Türen auf der linken Seite stehen blieb und er sich erneut zu dem Gast umwandte. Den Blick respektvoll gesenkt haltend, während er mit ihr sprach.

„Wünscht die hoch verehrte Signora während des Gespräches ihren Begleiter in ihrer Gegenwart zu wissen? Anderenfalls würde ich ihn zu einem der Aufenthaltsräume geleiten.“
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Sofia Caruso »

"Seid gegrüßt." richtete die Braunhaarige ihre Worte an den Mann, welcher sie hereingebeten hatte und sie und ihr Begleiter nickten dem Mann höflich zu. In dem Foyer ließ die Kainitin den Blick einen Moment schweifen und nahm die Eindrücke, welche sich ihr boten, in sich auf. Sie kam auch nicht umhin dem Fresco einen Augenblick ihrer Aufmerksamkeit zu schenken. Ihrem Blick war jedoch nicht abzulesen, ob sie sich übermäßig daran erfreute oder ihr das Bildnis gleichgültig war. Sie machte mehr den Eindruck das sich ihr dargebotene Bild recht nüchtern zu analysieren.

Es dauerte nicht lange und die Frau wendete sich dem Diener wieder zu, um ihm gemeinsam mit ihrem Begleiter in den Gang zu folgen bis sie an einer Türe zum Stehen kamen.
Auf die Frage des Dieners, warf sie dem Mann einen kurzen Blick zu und es schien eine kurze stumme Kommunikation zwischen den beiden Gästen stattzufinden. Sie kannten sich mittlerweile gut genug, dass sie nicht vieler Worte bedurften - etwas, das Sofia sehr zu schätzen wusste.

Die Kainitin wendete sich wieder dem Diener zu. "Er wird auf mich warten." sprach sie mit leiser Stimme. "Ich danke Euch."
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Seresa »

Erneut folgte eine tiefe Verbeugung.

„Wie Ihr wünscht.“

Gebeugt öffnete der Diener die Tür für die Kainitin, hielt sie offen und positionierte sich dabei erneut so, dass er ihr nicht im Weg stand. Vor Sofia eröffnete sich ein kleinerer Raum, welcher angenehm von Kerzen erhellt wurde. Davon ab befand sich darin einzig ein runder Tisch mit ein paar Sitzgelegenheiten.

So die Kappadozianerin eingetreten war, sah sie, dass der Raum keineswegs so schlicht war, wie er auf den ersten Blick wirkte. An den weißen Wänden befanden sich plastische Verzierungen in Form von kleinen Blättchen, welche sich wie Wellen oder gar Schuppen auffächerten. Von der Tür erklang erneut die warme und respektvolle Stimme des älteren Mannes.

„Die höchst verehrte Signora Seresa wird in wenigen Momenten bei Euch sein, hoch verehrte Signora Caruso. Bitte nehmt doch bereits Platz während Ihr wartet, so Ihr dies wünscht.“

Die freie Hand deutete auf die Sitzgelegenheiten, bevor sich die Tür langsam hinter Sofia schließen würde und sie allein in dem Raum verblieb.

Der Diener selbst ging einige Türen weiter, klopfte an, wartete kurz und teilte dann nach einer tiefen Verbeugung den im Raum Anwesenden respektvoll, aber mit eher kurzen und direkten Worten mit, dass der Gast anwesend sei, bevor er die Begleitung der Kappadozianerin zum Aufenthaltsraum weiterführte.

Nur wenig später klopfte es zwei Mal kurz an der Tür des Raumes, in welchem die Kappadozianerin verweilte, bevor sich die Holztür öffnete. Herein trat eine schmächtige, kleine und junge Gestalt. Die braunen, glatten und offenen Haare reichten ihr bis zum Kinn, während der Körper von einer schlichten, dunklen Robe bedeckt war. Obwohl der Name weiblich klang, fehlte an dieser Person jeglicher Hinweis, der diesen Eindruck verstärkte. Keine betonten Lippen oder Augen. Keine kunstvoll geflochtenen Haare oder Parfüm. Auch kein Schmuck oder Broschen zierten ihren Körper. Sogar die Brust wirkte ungewohnt flach. Dennoch war ihre Haltung aufrecht und kerzengerade. Sie spiegelte damit eine starke innere Haltung wieder, welche durch die Schlichtheit ihres Äußeren deutlicher in den Vordergrund trat.

Die Tür schloss sich leise hinter ihr und die Brujah trat ruhigen Schrittes auf Sofia zu, vor welcher sie in einigem Abstand stehen blieb und dieser zunickte.

„Seid gegrüßt, werte Sofia. Es ist mir eine aufrichtige Freude Eure Bekanntschaft zu machen.“

Die Gelehrte machte eine kurze Sprechpause, bevor sie mit einer unerwartet warmen Stimme weitersprach.

„Mein Name ist Seresa, Herold im Dienste ihrer Majestät Aurore, Neugeborene vom Clan der Gelehrten, Kind von Fabrizio Piccolomini, Ancilla vom Clan der Gelehrten.“
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Sofia Caruso »

Sofia ließ sich in den Raum führen und nahm nach erneuten kurzen Worten des Dankes dann auf einer der Sitzgelegenheiten Platz. Dann widmete sich ihre Aufmerksamkeit kurz der Raumgestaltung während sie Verzierungen und Einrichtung betrachtete.

Ein Klopfen riss die junge Frau aus ihren Gedanken und in einer fließenden Bewegung erhob sie sich sogleich, um sich der Türe und somit der angekündigten Person zuzuwenden. Die graublauen Augen der Kappadozianerin musterten rasch das Erscheinungsbild ihres Gegenübers, ehe sie den Blick zurückhaltend senkte und das Haupt in einem tiefen Nicken neigte.

Mit einer Stimme, die einem zarten Wispern in der Stille der Nacht glich stellte sie sich ihrerseits vor:

"Seid gegrüßt, wohlwerte Seresa. Mein Name ist Sofia Caruso, Neugeborene vom Clan des Todes, Kind des Stephanus Fontana, Ancilla vom Clans des Todes, Ammiraglio seiner Majestät Calistus von Pisa."

Zurückhaltend hob sie ihren Blick wieder und schenkte Seresa ein höfliches Lächeln.

"Ich danke Euch für die Möglichkeit mich Euch vorzustellen. Und es freut mich ebenfalls Eure Bekanntschaft machen zu dürfen."

Ihre zarten Hände lagen ruhig ineinander gelegt vor ihrem Körper und ihrer Körperhaltung hatte nichts Einnehmendes oder Raum forderndes an sich. Vielmehr machte es den Eindruck, dass Sofia versuchte nicht noch mehr in den Fokus zu rücken, als es dieses Gespräch an sich ohnehin schon forderte. Fühlte sie sich doch in einer beobachtenden Position unscheinbar im Hintergrund haltend stets wohler.

Trotz des warmen Lichts, welches von den Kerzen ausging, wirkte Sofia unnatürlich bleich, wie es Vertretern ihres Clans nunmal zu Eigen war. Das schwarze Kleid, die dunkelbraunen Haare und das Schwarz um die Augen standen in Kontrast zu ihrer kränklichen Blässe und verstärkten somit den Eindruck, dass diese junge Frau, augenscheinlich vielleicht gerade mal 15 Sommer alt, einem sicher schlimmen Leiden erliegen musste.
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Seresa »

Seresa lächelte nach den Worten der Kappadozianerin und bewegte sich im Raum, bevor sie vor einer der Sitzgelegenheiten stehenblieb und mit einer einladenden Geste auf eine Andere am Tisch deutete.

„Bitte nehmt doch Platz, werte Sofia.“

Womit die Gelehrte selbst näher zum Tisch trat, um sich dort entsprechend niederzulassen. Die Brujah saß wie sie stand. Kerzengerade, während ihre Hände entspannt vor ihr ruhten. Sie wartete bis Sofia ebenso saß, um nach einem kurzen Moment des Schweigens mit warmer und wohlwollender Stimme weiterzusprechen.

„Ich hoffe Ihr hattet eine sichere und angenehme Reise nach Genua.“

Seresa machte eine kleine Sprechpause, bevor sie fortfuhr.

„Bedauerlicherweise wusste Toma im Vorfeld nicht viel von Euch zu erzählen. Umso mehr würde es mich freuen, so Ihr mir ein wenig von Euch selbst berichten würdet.“

Die Handfläche ihrer rechten Hand drehte sich einladend nach oben und ihr Unterarm bewegte sich in einer sich öffnenden Geste seitlich weg.
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Sofia Caruso »

"Sehr wohl." erwiderte sie leise und folgte der Aufforderung. Sofia wartete, bis die Gelehrte zuerst Platz genommen hatte und ließ sich anschließend ebenfalls auf ihrer eigenen Sitzgelegenheit nieder. Aufmerksam lauschte sie Seresas Worten. Als sie geendet hatte, wartete Sofia einen kurzen Augenblick, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.

"Die Reise war ohne besondere Vorkommnisse oder Beschwerden, danke der Nachfrage."

Sie legte die Hände wieder ineinander und senkte einen Moment lang schüchtern den Blick bevor sie ihn schlussendlich doch wieder hob und mit einem höflichen Lächeln fortfuhr.

"Nun, ich kann nicht gerade behaupten, sonderlich viel herumgekommen zu sein oder gar erlebt zu haben. Mein Eigen nennen vermag ich das Handwerk, verstorbene Körper wieder so herzurichten, so dass Angehörige bei den Feierlichkeiten des Abschieds kein erschreckendes Bild erblicken müssen. Manch Wunde kann doch recht erschütternd sein für so manches sanfte Gemüt."

Sie setzte kurz ab und fuhr dann mit neutraler Stimme weiter fort mit ihren Erläuterungen.

"Desweiteren widme ich den größten Teil meines Interesses dem Körper selbst. Ich versuche seine Struktur und Eigenschaften zu analysieren und zu verstehen, um anschließend ein Verständnis dafür zu entwickeln die Gründe, welche zum Tode des Körper führten, nachvollziehen zu können. Um das Bild welches der Tod gezeichnet hat, in all seinen Facetten zu erfassen und seinen Ursprüngen auf den Grund zu gehen."

Wie nüchtern auch ihre Stimme klingen mochte, in ihrem Blick lag aufrichtiges Interesse für dieses Thema. Sachte strich sich Sofia eine verirrte Strähne zurück hinter ihr Ohr.

"Um das Wissen um den Körper entsprechend festhalten zu können, fertige ich bisweilen ergänzende Zeichnungen an. Überall dort, wo Worte allein nicht ausreichen, ein klares Bild zu zeichnen."

Die Kappadozianerin machte eine kurze Pause.

"Meine bisheriges Wirken fand ausschließlich in Pisa statt, wo ich vom verehrten Stephanus Fontana gezeugt und vom höchst verehrten Prinz Calistus von Pisa freigesprochen wurde."

Sofias Ausführungen fanden vorerst ein Ende, sodass sie Seresa nicht mit Worten überrannte und auch den Raum für Nachfragen schaffte. Höflich wartete sie eine Reaktion des Herolds ab.
Waren ihre Ausführungen zu kurz gehalten gewesen? Oder zu ausführlich? Es viel ihr schwer das geforderte Maß korrekt abzuschätzen und so blieb ihr nichts anderes als in Mimik und Körperhaltung der Brujah vielleicht etwas ablesen zu können.
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia]

Beitrag von Seresa »

Der Blick der Brujah lag ruhig auf ihrem Gegenüber. Gelegentlich bewegten sich ihre Augenbrauen leicht zur Nase hin, mal nickte sie verstehend und ein anderes Mal wanderte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Die Gelehrte störte sich offenkundig nicht weiter an der Schüchternheit ihres Gegenübers, sondern hörte ihr stattdessen aufmerksam und interessiert zu, bis diese geendet hatte.

„Ich danke für diesen ersten Eindruck von Euch, werte Sofia. Ihr hattet erwähnt Ihr richtet verstorbene Körper wieder her? Ich mag mir nur schwerlich vorstellen, wie Ihr dabei vorgeht, noch wie Ihr Eure Dienste anbietet. Für gewöhnlich waschen und baren die Angehörigen doch selbst den Leichnam bei sich auf, einerlei wie schwer der Verstorbene durch Krankheit oder Kampf entstellt wurde, oder? Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, Liebe und Vertrautheit machen die Hinterbliebenen bei derlei Dingen dankenswerterweise blind. Sie handeln, ohne ihren Verstand zu nutzen und tun, was getan werden muss, einerlei der offenkundigen Schrecken.“
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