[1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Feierei hatte sich noch vor dem Schließen der Tore nach draußen verlagert. Der Grund war recht einfach: Hier draußen scherte es niemanden, dass es laut wurde. Die Nacht war noch warm und vor den Toren war die Seeluft klarer als drinnen.
Wie immer, wenn es irgendwo Musik, Lachen und ein angeschlagenes Fass gab, hatten sich weitere Leute dazu gesellt. Jemand hatte Brot, jemand anderes Oliven und Käse mitgebracht.
Am Feuer selbst ging es hoch her - dort war gerade Baptiste zu sehen, der gerade dazu ansetzte, das eine Fässlein über sich anzuheben und die letzten Reste daraus zu leeren. Hinter ihm wurde ein anderes angestochen und die Musik mit Laute und Trommel war wild geworden, um Baptiste anzufeuern. Sébastien war seit einer Weile gar nicht mehr zu sehen. Er war irgendwie mit den Hübschen in das Zelt verschwunden.

Auf eine Weise war das eine Befreiung. Dort war einer gestorben und so etwas wischte man nicht einfach fort. Doch jetzt wurde dort wieder dem Leben gefrönt und das war eine ganz andere Sache, um den Tod zu vergessen, wenigstens für eine Weile.


Die Signora kam nicht zum Feuerschein. Es war nicht die rechte Zeit dafür - vielleicht noch nicht. Das würde der Abend wohl zeigen. Vorerst saß sie nur still auf dem Kutschbock eines der Planwagen, um zu beobachten und zu lauschen. Es war dunkel um sie her, mit dem festen Tuch der Plane, das Schatten gegen den Feuerschein warf.
Um sie her krochen und tanzten die Motten in der Nachtluft. Genua hatte, wie auch die anderen Städte, ihre ganz eigene Melodie. Städte hatten einen Herzschlag, so empfand es die Signora, und man konnte ihm lauschen, wenn man nur das Ohr dafür hatte. So wartete sie für den Moment - und lauschte dem Flüstern der tanzenden Motten, der Musik und der schlafenden Stadt.
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Was für ein Anblick! Wie sie feiern können!", sprach eine Stimme mit deutlichem fränkischen Akzent aus der Dunkelheit neben dem Kutschbock, von der dem Fest abgewandten Seite. Jacques hatte sich eingefunden und schien das Treiben zu beobachten, was ums Feuer geschah. Er wirkte - zumindest der Stimme nach - amüsiert. Sein Gesicht jedoch war reglos und wirkte etwas wachsartig. In den Reflektionen der entfernten Flammen vielleicht mehr noch als in der ersten Nacht ihrer Begegnung. Doch plötzlich find etwas seine Aufmerksamkeit und sein Kopf und Blick folgten einer der kleinen Kreaturen, die der Signora entfleucht waren und doch wieder nach kurzem Lichtausflug zu ihr zurückkehrten. "Danke.", sagte er schlicht, den Blick wieder auf seinen Blutsdiener gerichtet. Es klang wenig formell, wenig verpflichtet, wenig ironisch - nein, es klang einfach nur aufrichtig.
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Signora Achilla
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Signora Achilla »

Sie blickte auf ihn herunter und lachte leise. Es war ein kehliges, seltsam staubig klingendes Lachen. Die Maske, die sie heute trug, war hauptsächlich aus Stoff, der an einigen Stellen bereits fadenscheinig war. Mottenzerfressen, womöglich.
Sie drehte sich ein wenig und Leder knirschte. Ihr ganzer Körper schien vernäht und zusammengehalten zu werden, so dass schwer war, zu sagen, was an ihr zu ihr gehörte und was die Haut von anderen Kreaturen war. Auf den ersten Blick wirkte dies ansehnlich, mit feinsinnig gefertigten Kurven unter den Stoffen.
Sie machte eine Geste neben sich, auf den Kutschbock herauf.

“Und du? Hast du das Feiern verlernt?”
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Er kletterte, oder eher - schob sich - mit einer Hand oben festhaltend, mit der anderen abstützend, nach oben neben sie. Während dieser Bewegung knirschte es unter seinen Roben, als würde man einen Sack mit Fett und Knochen von außen zusammendrücken, so daß das Innere gegeneinanderreibt. Seine groben Ärmel schienen an seinem Arm selbst zu kleben, als er sich bewegte, als seien sie feucht. Oder als wäre er schweißnass wie ein Bauer nach dem Sensen.

"Da wo ich herkomme, gab es stets wenig zu feiern und viel zu arbeiten.", brummte er. "Und mein Geschäft bringt es mit sich, die Feste als etwas für die Lebenden zu sehen. Daran haben die Toten und ihre Freunde nur wenig Teilhabe. Mit Ausnahme derer, die dies anders wünschen, natürlich. Aber ich für meinen Teil feiere jeden Tag. So in mir. So für mich. So kann ich es stets und immerdar, ein fröhliches Liedchen pfeifend, während ich ein Loch scharre. Eine Melodey summend, während ich die Leibeshabe fleddere. Ich brauche dazu keinen Wein. Meistens zumindest nicht." Er drehte den Kopf zur Signora. "Hier im Süden sind die Leute anders als bei uns. Sie sind ausgelassener und so fröhlich wie das Wetter sie stimmt."
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Signora Achilla
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Signora Achilla »

“Genügsames Feiern, hmm?” Der letzte Laut war langgezogen wie ein Tropfen Honig, der einen Faden zog. Die Signora lehnte sich zurück, nachdem Jaques Platz genommen hatte.

“Ich war noch nie so weit im Norden wie deine Zunge klingt, Jaques”, sagte sie. “Doch von den Menschen hier verstehe ich ein wenig. Sie können feiern und lachen und trauern und alles auf einmal oder mit kaum einem Wimpernschlag dazwischen. Ich habe sagen hören, dass die Leute im Norden da bedeckter sind und ihre Herzen weniger bloß unter dem Himmel tragen. Doch ich glaube, dass das der einzige Unterschied ist. Verborgen oder nicht: Die Lust und das Lachen hat jeder in sich. Und so vieles andere… .”

In einer anmutigen Geste senkte sie den Kopf ein wenig und sah direkt zu ihm. “Es zu finden und zur Blüte zu bringen, ist ein ganz eigener Lohn. Für mich, wie ein zweiter Durst in der Nacht. Doch für dich… für dich…”
Sie beugte sich ein wenig zu ihm, um diesen Geruch von ihm einzuatmen als wäre es Parfüm. Die Stoffmaske erlaubte vermutlich nicht viel - oder schützte womöglich vor dem Übelsten.

“...für dich gibt es einen anderen Durst. Darum haben wir uns gefunden, wie zwei Enden von ein und derselben Sache. Ein Kreis, der sich irgendwo zwischen uns schließt, vielleicht? Ich rate nur, weiß wenig von deinem Ende zu sagen.”
Das nun klang ein wenig wie eine Frage oder sogar eine Aufforderung. Interessiert sah sie ihn an.
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Den gibt es." Jacques nickte knapp und seine weißen Augen fixierten die Öffnungen der Maske der Signora. Jetzt, bei diesem Licht, sah sie auch zum ersten Mal so richtig sein Gesicht. Oder genauer die Maske, die er sich über selbiges gezogen hatte, die einem Gesicht entsprach, täuschend echt. Womöglich, weil sie einst mal eines war. Doch dort wo der Träger jetzt weilte, brauchte er kein Gesicht. Oder hatte er sein Gesicht verloren und daraufhin sein Gesicht verloren? Hinter den Augenöffnungen, blickten zwei schillernd milchige Kugeln sie an, trüb wie gekochte Eier und vermutlich glitschig, nach der Reflektion des Lichtes zu urteilen. Pupillen waren bei diesem Licht nicht auszumachen, genausowenig wie eine Iris - sollten sie noch da sein, würde man sie suchen müssen.

"Ich stehe an der Schwelle zum Leben. Oder zum Tod, je nach dem wen man fragt. Ich begreife, ich studiere und betrachte. Denn er scheint nicht das Ende selbst zu sein, nicht einmal hier. Und doch ist das Paradies von dem die Kirche predigt nicht einmal die halbe Wahrheit. Da ist mehr. Und dieses 'Mehr' ist schwer zu greifen. Wie der Moment an dem Nachtnebel zu Morgentau wird. Wie die Worte die ein Marktschreier versprüht und die man erst beim nahen herantreten versteht. Ich habe einen Durst wie den Durst der Nacht, das ist wahr. Mein Durst ist es, näher heranzutreten. Näher heranzutreten und den... Mark... schreier zu verstehen." In den letzten Silben lag eine gewisse Genugtuung. Und ein Stolz, der unerwartet war. "Und während ich den Tod studiere, versuche ich denen zu helfen, die ihn noch vor sich haben - so oder so. Deswegen sind diese...", er nickte zu Baptiste herüber, "...Gesellen auch eine gute Gesellschaft. Sie verstehen es den Menschen zu geben was sie brauchen, bis die Menschen bereit sind ihr Leben auszuhauchen."
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

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Die Signora schauderte ein wenig und als er so vom Paradies, der Kirche und auch dem Tod sprach, begann sie, ein Kreuz vor der Brust zu schlagen. Aus Gewohnheit vielleicht nur, denn sie beendete die Geste nicht sondern ließ die Hand sinken. Sie sah zum Treiben im Feuerschein herüber.
“Vielleicht geht es nur zusammen. Du verstehst etwas vom Tod, wie du es suchst, und auf dem Weg doch auch etwas vom Leben.”

Am Feuer hatte der Schönling, Adelfo, die Laute wieder gegriffen und zu spielen begonnen. Das war ein raues Lied, eins zum Schenkelklopfen und Mitsingen.
Unvermittelt sagte die Signora: “Ich glaube nicht, dass zwei wie wir rein zufällig zur selben Zeit ihren Weg hierher finden. Sind wir vom selben Blut, du und ich? Und wenn dies so ist, in was geraten wir hier hinein?”
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Das Leben ist eine Fabel für den Tod. Wir sterben jeden Tag." Er machte ein nachdenkliches Gesicht, daß man aber eher erahnen als wirklich sehen konnte. "Nun, die sterben jeden Tag. Ein wenig. Es beginnt mit dem ersten Atemzug und ist vollendet wie ein Jahreskreis mit dem Letzten. Und erst da beginnt die wirkliche Reise, jenseits des Schleiers der uns alle trägt, uns allen die Sicht nimmt, diese Grenze, die wir durchschritten haben und doch nie übertreten konnten. Und nie können werden, es sei denn man drückt uns mit Gewalt hindurch." Seine schiefe Statur nahm etwas mehr Form an. "Der Tod ist nichts was wir fürchten und das Himmelreich nichts wofür wir leben sollten. Und die auch nicht. Für den Kampf gegen die Angst, seid ihr Schöpfer der Freuden doch die besten Gefährten. Und für den Übertritt und alles danach, Wissende wie ich, schätze ich." An seiner Stimme erkannte man, daß er lächelte. "Wir sollten uns nur nicht verzetteln, das würde eine kurze und vermutlich ziemlich triste Darbietung."

Als die Signora unvermittelt sprach, blickte Jacques auf. "So schien es mir. Du kennst die Gesetze der Nacht, bist aber offensichtlich nicht von den fahrenden oder wilden Linien und für eine Rose viel zu wenig verwurzelt. Und doch spricht das Theater aus Dir, die Masken flüstern, die Tücher wehen. Wir sind von gleichem Blut, Du und ich. Auch wenn wir nicht von gleicher Herkunft sein mögen." Er legte den Kopf in den Nacken und seine Maske rutschte am Kinn ein wenig hoch, wobei ein glitschiges Geräusch entstand. "Die andere Frage... die ist noch undurchsichtig, denn wir sind wohl am Schlunde Genuas angekommen - und verschlingen wird er uns, wie er schon so manchen vertilgte. Die Meinen zuhause vernahmen den Ruf, daß unsereins hier willkommen ist und die Familie hier frisches... Blut... gut gebrauchen kann. Hat man Dich auch eingeladen oder bist Du..." Sein Grinsen wurde hörbar. "...vom Wind des Schicksals hergetrieben?"
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Signora Achilla »

“Es gibt ein altes Märchen, das sagt, dass alle Fahrenden Kinder von Wind, Schicksal und Glück sind. Alle drei sind wankelmütig und keiner weiß wirklich, wer mit wem nun zu was die Hand im Spiel hatte.” Die Signora lachte.
“Doch es gibt auch ein anderes Märchen, das sagt, dass einer sein Glück erst dann greifen kann, wenn er es selbst in die Hand genommen hat. Gesunder Menschenverstand, würde ich da wohl sagen.” Sie zuckte mit den Schultern.
“Ich bin gekommen, weil es diesen Ruf gab, von dem du sprichst. Und auch, weil nach all den Jahren und Jahren der Reise ich etwas machen will, das sich fester fügt als ein Bühnentraum, der in Brettern, Leinwand und Farben vielleicht ein paar Nächte hält.”

Sie ließ sich auf ihrem Platz ein wenig zurücksinken, um seine grausige Maske ansehen zu können. “Es wird trotzdem nicht länger halten als irgendetwas sonst, aber vielleicht kann ich machen, dass es schöner funkelt. Katzengold glänzt am schönsten.”
Mit einer kleinen Geste deutete sie zu seinem zweiten Gesicht. “Auch das sieht aus als wollte es bald vergehen. Vielleicht willst du, dass ich dir eine Maske davon mache, die länger hält? Und dafür machst du, dass deine Leute sich meine Maskerade hier und da ansehen?”
Sie nickte zu den Menschen am Feuer herüber. “Sie alle verbrennen so schnell. Ein Leben wie unseres, das brennt hell und heiß und kurz. Sie kommen immer so gern und tanzen eine Weile mit. Ab und zu fällt einer und der Reigen geht doch weiter.”
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Re: [1023] Den Tod auf der Schippe [Achilla, Jaques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques schwieg zu dem was die Signora sprach. Er schwieg so ausgiebig, daß nicht einmal hundert Sätze hätten mehr offenbaren können. Eine Kreatur, die ihr Leben auf, neben oder hinter einer Bühne verbrachte, einer Maske oder einer Aufführung kannte diese Nicht-Sprache nur zu gut. Es waren fehlende Worte des Offensichtlichen. Des Todes, der sie stets begleiten würde, wohin sie auch gingen, mit wem sie auch sprachen, was sie auch taten. Der Tod brauchte keine Worte. Und die Stille die er brachte flüsterte von Ewigkeit.

Er schaute sich mit einer einfachen Bewegung seiner weißen und hohl wirkenden Augen um, sich vergewissernd, daß niemand der noch atmete in Hör- oder Sichtweite war, um Zeuge dessen zu werden was er ihr nun offenbaren würde. Mit einer leichten und geübten Bewegung, als würde er sich über das Gesicht streichen, um loses Haar nach hinten zu scheuchen, faltete er das Gesicht das er Trug in seiner hohlen Hand. Es hatte in der Tat bessere Zeiten gesehen und war von seiner ursprünglichen Schönheit eher Abgenutztheit gewichen. Die Fratze, die darunter zu Vorschein kam, war die eines wunden Leichenkopfes, mit aufgeplatzten und zerquetschten Beulen, allsamt mit einem feuchten Film überzogen, der Fäden in die gefaltete Hand und ihre Haut ließ. Verfärbungen der grauen Fläche wirkten wie dicke Striche eines Kupferstechers, der bei seiner Arbeit stark getrunken hatte und es war schwer zu sagen was Dreck, was Haut, was Ablagerung oder die Reste des letzten Mahles waren. Vielleicht vergor all das zusammen zu der krustigen Suppe, die das Gesicht des Nosferatu überzog.

Der Buckelige hielt ihr sein Gesicht hin. "Mein Bruder war einst ein Schönling. Selbst im Tode war er mir um Meilen voraus. Eine Maske, die den Umstand würdigt, wär' mir recht." Er seufzte ein wenig verhalten. "Du weißt ums Machen von Geschäften, scheint's. Meine Freunde werden sich Eure Gaukeleien, Schauspiele und Darbietungen ansehen und sie bei ihren Besuchern bewerben. Und wer weiß, vielleicht findet die eine oder andere verirrte Münze ihren Weg zu einem neuen Besitzer. Oder der eine oder andere Tropfen." Er schenkte ihr ein Lächeln, daß jedem anderen vermutlich einen eiskalten Schauer über den Rücken würde laufen lassen. Nicht, daß es Raubtierhaft wirkte oder bedrohlich. Das wären nicht die Worte, die man wählen würde. Kalt. Unausweichlich. Unbeirrt. Gnadenlos. Das wohl eher. So lächelte sonst nur der Tod.

"Hätten sie ein Leben wie unseres, wäre ihnen jeden Tag zu schätzen kaum vergönnt."
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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