[1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

[Februar '19]
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Livia
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[1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Livia »

Kurz nachdem die Wirren des Krieges überstanden waren, galt es wieder, sich den Angelegenheiten des Alltags - der Realität - zu stellen.

Darum bat die Schlange des Westens um eine Audienz beim Drachen von Genua.

Und stand einige Nächte später vor seiner Tür. Diesmal hatten Hufen sie angekündigt, durch das nächtliche Domus - auch wenn die Straßenkämpfe vorbei waren, sicher war sicher...

Vor der Tür des Herolds stand nur eine Frau. Eine junge Adlige, schön und doch nicht gänzlich unauffällig. Denn sie führte eine dünne Klinge an der Seite und trug damenhafte Reitkleider, eng geschnitten und sogar an manchen Stellen etwas fester.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auf Grund der Unruhen von Domus, war Toma in letzter Zeit auch weniger in seinem Haus dort gewesen. Zu unsicher war es dass er in Auseinandersetzungen verwickelt wurde. Gerade die Ursii sahen doch etwas zu sehr nach Schläger aus.

Da sie darum gebeten hatte, war er nun heute aber wieder hier und lief Kreise in seinem Haus. Er hasste es nichts zu tun. Seit den letzten Jahren noch mehr als vorher. Die Starre hatte ihm ein Jahr gestohlen und nun blieb dieses Gefühl nicht hinter her zu kommen, zu wenig Zeit zu haben, zu wenig zu schaffen. Und er wollte mehr schaffen, musste mehr schaffen, das war doch das einzige was ihm blieb.

Jakob schaute besorgt auf seinen Herren, der aufgekratzt und unruhig wirkte. Dann endlich hörten sie das Hufgetrappel. Wussten nicht dass es Livia war, aber wunderten sich dennoch. Pferde kamen hier selten nachts vorbei und auch am Tage hauptsächlich mit Karren angehängt. Es war sehr lange her, dass Toma auf einem Pferd gesessen hatte. So sie nicht geguhlt waren, war das einfach bisher unmöglich für ihn gewesen.

Als es dann an der Tür klopfte, winkte Toma schon eiligst mit der Hand, dass Jakob sich bewegen sollte und wartete dann dass dieser seinen Gast herein ließ.

Der Deutsche tat wie ihm aufgetragen und öffnete der Merkurianerin, verneigte sich und machte ihr Platz damit sie eintreten konnte.
"Willkommen verehrte Signora Livia im Haus des Drachen."

Der Drache trug eine schwarze Tunika, mit einem braunen Gürtel und etwas hellere Beinlinge über der Brouche, mit einfachem Schuhwerk. Sein Haar fiel geöffnet über seine Schultern, aber wirkte heute etwas zerzaust. Vielleicht war er auch erst hier eingetroffen?
Er nickte ihr zu. "Seid gegrüßt, werte Livia. Ihr seid mit einem Pferd angereist. Eine angenehme Reisemethode nicht wahr? Wenn man sie zu kontrollieren weiss. was führt euch erneut zu mir?"

Jakob fragte Livia leise nach ihrem Mantel und ob sie zu trinken wünsche?
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Livia
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia nickte erfreut, sie verneigte sich kurz und grüßte den wohlwerten Herold.
"Ihr habt recht. In Geleit anderer Pferde zu sein erfordert eine Gruppe aus sehr guten Reitern, ihr Ritt wird durch die eigene Präsenz in ihrer Mitte in der Tat erschwert." Sie lächelte sanft.
"Aber gut geschulte Miles haben damit kein Problem. Die richtige Wahl des gebundenen Tieres ist allerdings auch ein wichtiger Faktor."

Nachdem sie sich gesetzt hatten und Livia durchaus gerne einen Schluck mit dem Gastgeber annahm, begann sie gut gelaunt zu sprechen.
"Ich freue mich, dass ihr Zeit für mich habt.
Ich bin aus unterschiedlichen Gründen hier.
Aber... etwas Schönes zuerst. Ich habe die ersten Interessenten an eurer Kunst aufgetan. Noch keine spezifischen Namenhaften Kainiten mit Kontaktwunsch... aber wer weiß." Sie lächelte.
"Womöglich steht bald etwas im Prinzenpalast zu Rimini?" Das Lächeln wurde breiter.

"Außerdem bat man mich, euch etwas auszurichten...
Ich traf einen neuen Kainiten, er lässt euch ausrichten..."
Sie hob etwas die Schultern, als wäre es eben seine Botshcaft und für sie nicht sehr verständlich.
"Er vergebe euch..."
Dann wartete sie lächelnd. Zeigte der Drache eine Reaktion? Von Wut bis Belustigung könnte wohl alles die Folge sein.

"Wollt ihr eine Antwort übermitteln?
Stimmt die Darstellung denn?" Fragte die Merkurianerin ohne Vorwurf.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Jakob brachte den beiden Vampiren Blut in weissen Kelchen, das Toma einen Moment betrachtete. Das Tiefe Rot in Kontrast des weissen Knochens und Zahn.
Wundervoll. Auch wenn es nicht so gut schmeckte wie das der anderen.

Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Schlange zu.
"Prinzenpalast in Rimini? Das wäre sehr erfreulich." erwiderte er ehrlich erfreut. Er musste zwar an das treffen mit dem Prinzen von Pisa denken, doch war es so oder so eine Möglichkeit die er nicht ausschlagen würde, so sie sich ergab.

"Nun es wäre auch schon nicht verkehrt, wenn sich menschliche Käufer finden würden, aber eine Namen unter unseresgleichen, das wäre mir noch mehr Wert in der Tat."

Er hob den Kelch und nahm dann einen Schluck des warmen Blutes daraus.

Nachdem Livia ihr zweites Anliegen vorgebracht hatte, die Botschaft Simons, blickte Toma sie etwas überrascht an, dann runzelte sich seine Stirn. Ein neuer Kainit...Für einen Moment dachte er noch an Arash, aber das fiel ihm auch schnell Simon ein. Und die Erkenntnis war in seinem Gesicht zu lesen.
Er vergab ihm?
Und Livia hatte ihn getroffen. Er hatte ihr dies mitgeteilt? Darüber geredet...nun oder geschrieben eher.

Der Unmut war deutlich im Gesicht des Drachen zu sehen.
"Welche Darstellung?" fragte er schlicht.
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Livia
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Livia »

Die Merkurianerin lächelte milde. "Versprechen kann ich es nicht, aber womöglich ergibt sich hier und dort etwas. Ja." Sie nickte noch einmal bekräftigend - irgendwann die kommenden Jahre oder Jahrzehnte würde man das schon erfahren.

Auf seine Frage hob Livia entspannt die Schultern. Er hatte gelassener reagiert als sie gefürchtet hatte, aber die Situation blieb spannend.

"Nun... ihr habet einer Nachtigall die Stimme genommen." Sie schmunzelte. "Fast poetisch.
So viel mehr hat er in der Tat nicht... mitgeteilt."

"Stimmt es denn?
Darf man fragen... was tat er?" Neugierde und mehr sprach aus ihr.

"Und... könnt ihr mit seiner Botschaft etwas anfangen?
Ich kenne den Toreador nicht, was es bedeuten soll, ob er womöglich eine Bedingung euch gegenüber zu erfüllen hat oder derartiges und es somit versucht, wohlwerter Herold?" Ein weiteres kleines Puzzle für Genua - oder nur eine Laune des Drachen?
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schloss für einen Moment die Auge und schnaubte dann. Ob es belustigt oder abwertend war? Für einen Moment sah es aus wie ein Lächeln auf den Zügen des Tzimisce, dann öffneten sich die kalten blauen Augen wieder und seine Mimik wurde wahrlich zornig.
Er vergab ihm?! Schaute er so auf ihn herab?

"Ich empfand sein Benehmen als beleidigend" erklärte der Drache. "Dies blieb nicht ungesühnt." Für einen Moment blitzten die spitzen Zähne hinter seinen Lippen auf, als er die Lippen zu einem grausamen Lächeln verzog. Selten hatte man den Drachen einmal so Lächeln sehen. Hatte er doch eigentlich nie Freude an Grausamkeit als Selbstzweck gehabt.
Ja er hatte sich auch etwas davon erhofft, aber nicht völlig geglaubt, dass Simon dem nachkommen würde. Dass er sich an andere Kainiten gewandt hatte, nun das war eher wahrscheinlich. Aber er vergab ihm?
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Livia
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia nickte sanft. "Ich schätze den Clan der Rose sehr. Aber Rosen ohne Etikette sind dafür eine besondere Qual." Eine gewisse Zustimmung lag in ihrem Blick, auch wenn der Drache noch nicht erläutert hatte - und es wohl auch nicht vorhatte - was der Toreador getan hatte.

"Werdet ihr ihn von dieser Qual erlösen? Gibt es eine Art 'Bedingung' dafür?
Wenn ihr es wünscht, werde ich ihm ausrichten, was ihr zu seinem Angebot zu sagen habt."
Sie bat nicht um seine Erlösung, berichtete in der Tat nur, ihre Gunst hatte der Toreador nicht erkauft.

Dann erwähnt Livia wie beiläufig.
"Ihr könnt es natürlich auch selbst - er ist über das Alla Murra zu erreichen."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein Kopfschütteln folgte auf ihre Worte.
„Das ist kein Angebot.“ Erwiderte er düster.
„Er erhielt eine Strafe und es nicht an mir seine Vergebung zu erhalten.“ Sprach nun deutlicher Zorn aus ihm. Zwar noch nicht aufflammend, aber doch Funken sprühend.

„Und mir ist bekannt wo er untergekommen ist.“
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia nickte nur. Genug von Simon.
Toma war zu verschlossen und die Casa zu wenig die ihre, um sie weiter zu vertreten.

"Dann bin ich gespannt, wie eure Geschichte sich weiter entwickelt." Schloss sie das Thema für sich. Ließ dem Former noch kurz Zeit, falls er etwas einfügen wollte, jetzt wo er selbst nicht mehr gefragt wurde.

"Sagt, was haltet ihr von den ganzen Bandenkriegen derzeit in Genua?
Domus gegen Calvicula.
Ravecca gegen Calvicula und Broglio?" Sie hob die Braue.
"Eine unruhige Zeit während eines Burgfriedens..."

"Aber nun... jetzt wo der Burgfriede zu Ende geht, steht einiges an aufgestaumten Ärger an, da bin ich mir sicher.
Auch wenn die Entsendung des wohlwerten Titus nach Sardinien womöglich die hiesige Fehde entzerrt haben mag..." Fragte sie vorsichtig die Meinung des Drachen an, ein weiteres Angebot in ihren Worten, sie hatte genau dieses Angebot bei ihrem letzten Treffen vor einem halben Jahrzehnt zur Hälfte genannt... und vollendete es jetzt, erneuerte es.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1018] Der Zorn des Drachen (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Während dem Burgfrieden war es ja noch relativ still. Vorher war es wohl ein ganz anderes Ausmaß." Viel hatte er davon ja nicht mitbekommen, als die Ausschreitungen hier am höchsten waren, da lag er starr in Mascharana.

Toma seufzte. Er hatte kaum Interesse an Politik, schon gar nicht sie zu erörtern. Dass sie wichtig war und es sie gab war ihm bewusst. Dass immer mehr hinter einer Sache steckte als augenscheinlich angekommen auch, aber es war ihm so gleich wer sich dort weswegen bekriegte.
"Es beunruhigt die Menschen und lässt sie nachts nicht mehr so frei rausgehen. Das ist ein Nachteil für jeden von uns. SO man sich mit den Banden nicht anlegen will und diese als Beute nehmen will. Was in einigen Fällen sicher eine schlechte Idee ist. Andere werden wiederum gewaltbereiter gegen jeden der suspekt erscheint. Gerade hier in Domus wo die Menschen sich nun zusammen rotten. Das sind unsichere Zeiten für uns und es setzt dann viele unter Druck." Was wohl der Sinn des Ganzen ist. Erfreut klang er wirklich nicht. Missmutig hatte er das Gesicht verzogen und sein Blick ging Richtung Straße, als könnte er durch die Wand hinaus sehen.

"Titus? Die hiesige Fehde? Wovon sprecht ihr? Dass Titus entsandt wurde, soll irgendetwas besser machen?" Skeptisch hob er eine Augenbraue.
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