[1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Achilla nahm Haltung an, als er sich so vorstellte. Nicht unbedingt eine soldatische, doch eine elegante und förmliche. Es war ein wenig wie das Zerrbild einer Edeldame: Das Kleider Fahrenden anstelle von tatsächlich teuren Stoffen, das verzerrte Maskengesicht anstelle nobler Blässe, der Wald und die Nacht um die beiden her anstelle eines polierten Saals oder einer hübschen Halle.

Dennoch nahm sie diese Vorstellung von Arash mit einer huldvollen Geste entgegen und erwiderte, nicht ganz ohne einen heiteren Unterton: “Signora Achilla, Neugeborene vom Clan der Verborgenen.” Das ließ ihre Vorstellung allerdings auch schon enden, was zu ein, zwei Augenblicken der Stille führte. Dann zuckte sie leicht mit den Schultern und löste so auch die allzu gezierte, förmliche Haltung auf.
“Ich fürchte, dass meine Blutslinie tatsächlich sehr kurz geschnitten wurde, dort und damals in Venedig. Der Clan ist mein Blut und so will ich ihn ehren.”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Der Gangrel beobachtete die Veränderung der Nosferatu aufmerksam und nicht ohne eine gewisse Genugtuung. Er hatte recht gehabt. Sie waren beide Kinder der Nacht. Raubtiere. Auf ihre Vorstellung hin nickte er. Damit war dies auch abgeschlossen und man konnte wieder zu den Interessanten Dingen übergehen. Wobei...es gut war zu wissen wie viele Kainiten in der Domäne weilten.

"Nicht jeder Kainit gibt viel auf seine Ahnenlinie." seine Augen schlossen und öffneten sich träge. "In meinem Clan ist es auch nicht weit verbreitet." In sein Blick trat eine gewisse Neugier. "Wie standet ihr zu eurem Erzeuger? Kennt ihr ihn nicht, oder wollt ihr seinen Namen nicht nennen?"
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Venedig hat ihren Tribut gefordert”, erklärte die Signora mit einer kleinen Handgeste, als wäre dies nur eine Leichtigkeit. Es klang jedoch nicht so, der Tonfall war zu schwer.
“Man soll sein Blut und seine Ältesten ehren, doch ich will mir nicht anmaßen, was ich zu wenig kenne.”
Sie schüttelte leicht den Kopf wie um diese Gedanken abzuschütteln.
“Ich bin es leid, die Fremde zu sein, die Fahrende. Meine Hoffnung ist, dass Genua mich willkommen heißen mag. Erzähl mir von dir und der stolzen Stadt, wenn du dich davor nicht scheust.”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

"Venedig..." der Gangrel lies den Namen der Stadt über seine Zunge rollen. "Eine sehr gefährliche Stadt wie es scheint." Er legte nachdenklich den Kopf. "Ich bin auch ein Reisender. Immer auf dem Sprung. Nie lange an einem Ort. Aber Genua hat eine interessante Ausstrahlung und Dinge zu bieten, die das hierbleiben einfacher machen." erklärte er. Es schien ihm wenig auszumachen etwas zu erzählen.

"Ich bin keiner von eurem Clan, aber man erzählt sich das die Nosferatu in der Stadt sich gerne unterstützen. Genua ist in vielen Hinsichten anders, als andere Domänen. Aber das habt ihr vermutlich bereits gemerkt?" Die Stimme war lauernder geworden, bei dieser Frage. Fast als wolle er die Signora testen.
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Die schien das nicht zu bemerken - oder ließ es an sich abperlen - und zuckte leichthin mit den Schultern.
“Jede Stadt ist eigen. Vom Land geformt, in dem sie liegt, von ihrer Vergangenheit und den Menschen in ihr.”
Sie trat wieder ein wenig näher an Arash heran wie um ihn besser sehen zu können. Es war zu dunkel, um sonderlich viel zu sehen.
“Was denkst du ist so anders an diesem Genua? Und gefällt es dir, dieser Unterschied?”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

"Das meine ich in diesem Fall nicht." fuhr er fort. "Die Strukturen unserer Gesellschaft sind hier andere..." er betrachtete die Signora nun neugierig. "Ich vermute ihr wart bereits beim Herold und habt eure Aufgabe erhalten?" Die Frage war ernst gestellt, wahrscheinlich aber mit Hintergedanken, wie es immer war, wenn jemand von Ihnen so eine geartete Frage stellte. "Ansonsten gebe ich euch allerdings recht. Natürlich ist vieles Einzigartig, wenn man die Welt der Beute dazuzählt. Aber darum geht es nicht vielen von uns. Insbesondere nicht mir. Aber welche Unterschiede sind euch aufgefallen? Wie hofft ihr hier her zu passen?"

Die Frage, ob es ihm gefiel oder nicht überging er, ohne etwas dazu zu sagen. Ob dies Absicht war, oder es vergessen hatte, war schwer zu sagen.
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Das schien die Signora eher zu überraschen. Sie lachte leise und schüttelte ein wenig den Kopf.
“Noch habe ich mit keinem Herold gesprochen. Was ich an Handeln abgeschlossen habe, gehört zu meinem Blut, Tat für Tat, wie es sich gehört.”

Geziert deutete sie in die Richtung des Lagers vor den Toren der Stadt. “Darum sind wir noch dort. Für den Moment, direkt nach der Ankunft, sind alle Dinge noch in der Schwebe. Das macht das Treffen mit dir so besonders und so köstlich.”

Sie senkte den Arm wieder. “Aber gut. Wenn du mich raten sehen und mit mir spielen willst, will ich nicht sogleich ablehnen.” In einer wohl einstudierten Geste legte sie einen Finger an die aufgestickten und gemalten Lippen ihrer Maske, so, als würde sie überlegen.

“Als Reisende kann ich noch nicht allzu viel über die Stadt wissen, nicht wahr? Der Name ihrer Herrin natürlich und auch ihr Ruhm in der sterblichen Welt, die für Euch vielleicht keine Bedeutung besitzt, doch unser Dasein einrahmt wie der Boden, auf dem wir gehen, und der Himmel, unter dem wir jagen.”

Die Signora hielt inne. “Ich denke, du willst auf etwas hinaus. Du bist vorsichtig wie vom Feuer gebrannt und gezeichnet. Doch ich bin kein Feuer und ich habe nicht vor, dich zu verbrennen. Sag mir, was du tatsächlich wissen willst.”
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Arash behielt die Nosferatu im Blick und beobachtete ihre Reaktion genau. Es schien als entginge dem jungen Mann sehr wenig, was sie tat. "Köstlich, ist eine Interessante Formulierung, wenn es um das Treffen mit einem anderen Kainiten geht." Das Schnurren war aus der Stimme nicht wegzudenken. Es war ein dauerhafter sonorer Unterton, der all seine Worte begleitete. "Um das Gastrecht in der Domäne zu erhalten, ist es nötig mit dem Herold zu sprechen und eine von ihm gestellte Aufgabe zu beginnen. Außerdem benötigt ihr zwei Fürsprecher." Bei diesen Worten wurde sein Blick wieder lauernder. "Daher bin ich interessiert, ob ihr dies bereits in Angriff genommen habt oder nicht." Seine Zunge fuhr blitzschnell über seine Lippen und zog sich wieder zurück. Ein träges Blinzeln schloss sich dieser Geste an, bevor der Gangrel fortfuhr. "Vorsicht ist im Umgang mit den Unsrigen immer angebracht, meint ihr nicht?" ein kurzes Grinsen flackerte über seine Züge. "Mich würde interessieren, wie eure Reise sich gestaltet hat? Hattet ihr Probleme auf den Straßen, weil diese repariert werden müssen, gabe es Banditenüberfälle, oder andere Probleme...insbesondere für unsere Arte?"

Nun wurden die Fragen also konkreter. Ein Spiel mochte es sein, aber er spielte es nicht um zu gewinnen, sondern einfach des Spielens willen. Wie eine Katze, die mit einer Maus spielt.
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Interessiert hörte die Signora ihm zu. Als er mit seinen Fragen endete, nickte sie leicht und wandte sich halb ab, nur um ihn mit einer Geste einzuladen, mit ihr zu gehen. Langsam suchte sie ihre Schritte zurück zu dem Pfad, auf dem es sich wohl leichter gehen ließ.

“Ich kann dir ein ganzes Straßennetz von Halsabschneidern und zu hohen Zöllen erzählen. Die zu kleinen Aaskrähen bleiben den Wagen der Fahrenden fern. Keiner von uns reist ohne einen festen Knüppel bei der Hand und das eine oder andere Messer im Stiefel.”

Sie deutete nach Norden. “Die Straße nach Milano ist eine recht gute. Da hält noch, was die alten Herren Roms einmal errichten ließen. Aber weder über den Ticino noch über den Po kommt man, ohne ordentlich Federn zu lassen. Der Wegezoll kann nicht rechtens sein. Aber dann wieder ist das wohl, wie Geld in die Kriegskassen kommen soll? Ha.”
Es war nur eine Spekulation am Rande.

Sie musste sich an einem gefallenen Baumstamm entlang tasten, der bislang nur zur Hälfte vom Landvolk umher zerschlagen worden war. Kurz hielt sie inne und machte eine weite Geste gen Osten. “Richtung Florenz hin sind die Straßen auch nicht übel und die Wegezölle besser, denn die wirklich werten Sachen gehen mit dem Schiff dorthin. Dafür sind die Wälder und Hügel verlaust mit Gesindel. Wenn du Räuber und Wegelagerer suchst, dann wirst du in der Richtung reichlich finden. Ich selbst habe einem oder zweien des Nachts die Knochen gebrochen, weil sie meine Leute bei Tag bis auf die blanke Haut ausnehmen wollten.”

Sie sah nicht eben aus wie ein Kämpfer. Aber dann wieder war das Gesindel, das sich oft einfach aus Hunger oder Verzweiflung in den Wäldern herum trieb, das auch nicht.

“Ich habe nichts gesehen und nichts hat mich gefunden, das für unsereins eine größere Gefahr wäre. Aber denk dran: Jemand wie ich wird oft auch einfach nicht gesehen. Es gibt größere Beute zu jagen. Suchst du dort draußen nach einer Herausforderung? Oder beschützt einfach dies Land?”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Arash nickte auf die Erklärungen das Straßennetz betreffend. Offenbar war dies genau was er wissen wollte. "Das hilft mir sehr weiter." nickte er. "Die Zölle kontrolliert leider nicht Genua selbst, sondern der Graf, dem das umliegende Land gehört. In der Stadt hat er allerdings keine Macht." das Schnurren war wie immer in der Stimme zu hören, während er neben der Nosferatu herging. Seine Schritte schienen ihn ohne weiteres durch das Unterholz und über den Waldboden zu tragen. Er musste offenbar nicht einmal darauf achten wo er hintrat. Es schien fast, als wäre er hier zu Hause.

"Meine Aufgabe ist zum einen die Straßen instand zu halten...wofür ich wissen muss, welche Straßen entsprechend Aufmerksamkeit bedürfen und gleichzeitig das Überwachen der Stille in der Domäne." ein träges Blinzeln unterbrach seine Worte kurz. "Ich suche daher nicht nach Herausforderung, sondern nach Informationen, die mir bei dieser Aufgabe helfen. Den Kommentar mit der Kriegskasse lies er so stehen. Vielleicht war er ähnlicher Meinung, aber andererseits sah er nicht so aus, als würden die Zölle ihn sonderlich stören. Immerhin konnte er sich wohl frei in der Wildnis und an den Zollstationen vorbei bewegen.
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