[1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Vergonzo Faro
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[1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Und so war es gekommen, wie es gehofft wurde.
Die Zahl war gewachsen, und die Macht und der Einfluss,...nun man würde abwarten und sehen müssen.
Nach der Ankunft der neuen Brüder und Schwestern hatte es nicht lange gedauert, dass das kleine bucklige Monster einen seiner Brüder traf.

Dieser hatte ein Anliegen und der Baumeister würde helfen, wie es üblich war, wie es Tradition war, wie es seine Pflicht war.
Vergonzo war nach Clavicula gekommen in die vermoderten Gassen des Sumpfes um Jacques zu treffen. Sie waren an einer Ecke verabredet, dort wo sonst selbst die härtesten der Harten, einen Bogen drum machten.
Hier, wo sie sie selbst seien konnten, wartete die bucklige Gestalt in die Ecke gelehnt, kaum auffallend in den nächtlichen Gassen.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Es dauerte einen kleinen Moment und Vergonzo konnte zwei Gestalten erkennen in einer etwas weiter entlegenen Gasse. Sie sprachen kurz miteinander, die größere von beiden verschwand daraufhin in die Richtung aus der sie gekommen waren, während die andere auf ihn zuhielt. Er erkannte mühelos die Robe die Jacques für gewöhnlich trug, flickenbesetzt und zerschlissen, wieder zusammengenäht und übergefärbt, erneut gerissen und wieder geflickt. Als er nah genug herangekommen war, hob der junge Nosferatu kurz den Kopf, um sein Gesicht, seine Maske aus Haut zu präsentieren im nahezu lichtlosen Schatten der Häuser.

"Sei gegrüßt, Vergonzo.", raspelte seine Stimme gerade noch hörbar genug für sie beide, als er nähergetreten war. "Ich würde Dir ja was essbares anbieten, aber wir sind ja nicht bei mir, insofern werden wir mit den Straßen vorlieb nehmen müssen, wenn wir des Hungers sind." Jacques kratzte sich am Nacken. "Aber deswegen sind wir nicht hier. Beide nicht. Und wir sind keine hohen Herren, die viel umeinander tanzen müssen und Dinge sagen müssen, die sie anders meinen, nur um zu bekommen was sie wollen und einander geben, richtig?" Seine Stimme klang ein wenig wie Schleifpapier, wenn er lange Sätze machte. Man merkte, daß ihm das Atmen schwer fiel und er es nur dann noch tat wenn er sich darauf konzentrierte.

"Ich will ein Haus, daß ich ein zuhause nennen kann. Etwas solides, mit einer soliden Tür, zwei Stockwerken und so gebaut, daß der Regen einem nicht durch das Dach schlägt. Es sollte genug Platz bieten für mich und ein paar meiner Getreuen. Momentan wohnen wir noch neben dem schäbigen Hurenhaus, aber da fehlt ne Tür und ich würde es lieber in eine Arbeitsbude verwandeln, so daß wir nicht ständig mit unserem Ochsenkarren auf den Markt müssen, weil wir nirgendwo anders einen Stuhl aufgestellt bekommen. Mit dem Boden vernageln sollten wir ihn können, dann müssen meine Jungs die Badergäste auch nicht festhalten wenn sie unter Schmerz sind. Kannst Du mir helfen? Mit beidem? Und wenn ja..." Er neigte sich leicht nach vorn, "...was möchtest Du dafür? Oder... wen." Ein zahniges Grinsen machte sich unter der Maske breit.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Auch Vergonzo grüßte seinen Bruder mit einer gewissen Vertrautheit im Blick.
"Jacques, ein wohltuender Anblick für meine Augen. Es ist nicht nötig mir besseres zu bieten, man fühlt sich hier doch recht wohlig." er kicherte und deutete auf den dreck, den Gestank und die Dunkelheit.

"Klar, bin froh wenn wir die Speichelleckerei unter uns nicht brauchen."
Dann lauschte er seiner Bitte und grinste, nickte, hörte zu.

"Aber sicha helf ich dir. Entweder wir suchen uns ein leer stehendes Haus, oder wir vertreiben ein paar Bewohner oder wir bauen das aktuelle Haus um. Was dir lieber ist. Wenn wir was haben, kann ich dir alles daraus machen. Was ich möchte? hmmm,.." er überlegte und knetete die Unterlippe zwischen Daumen und Zeigerfinger.
"...kannst du einen Ghul beschaffen? Habe das Gefühl du bist gewitzter und Stärke in solchen Dingen als ich es bin."
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Lass uns was aussuchen und leer machen. Die morschen Bretter meiner jetzigen Bleibe sind vielleicht für Menschlein was, die ihr kurzes Leid dort fristen können, aber für eine anständige Behausung reichen die nicht, selbst wenn man sie verstärkt und mit Teer gegen den Moder einpinselt.", nickte Jacques enthusiastisch. Und was Deinen Ghul angeht, den sollst Du haben! Was für einer soll es sein? Anschleppen kann ich Dir wen Du willst, wenn's nicht nach seiner Flatulenz, Fürst Sowieso dem Durchgenudelten riechen soll." Das Geräusch von knarzendem Pergament machte sich breit als der Nosferatu grinste. "Füttern musst Du ihn aber selbst. Meine Jungs können den ein paar Tage aus dem Licht halten und dafür sorgen, daß er nicht abhaut bis er Dich mag. Im Festhalten sind sie ungeschlagen, die haben mal einen Ringmeister zu Brette gehalten als ich ihm vier Zähne gezogen habe, der hat sich gewehrt, sag ich Dir! Und als er dann wimmerte, weil er die Beißerchen wiederhaben wollte. Hach, waren das Zeiten! Aber ich schweife ab."

Der zugezogene Verborgene machte eine Geste der Ratlosigkeit. "Irgend eine Ecke von Clavicula, die Du besonders empfehlen kannst? Ich kenne mich noch nicht gut aus, aber abgelegen klingt gut in meinen Ohren. Vielleicht lohnt es auch, den Straßenzug unter Gerücht und Wahn zu stellen, daß die Menschlein glauben, dort spuke es und sich fernhalten. In dem Dörfchen, wo ich hauste hat das mit einem Gehöft ganz gut geklappt. Bis zu dem Moment, wo der Nachbarspfaff mal gucken kam, den musst ich dann in Teilen zurückschicken und dafür haben sie mir die Bude überm Kopf angesteckt. Ein Gestank, das sag ich Dir! Die Ruine hat bis heut' keiner angefasst, trauen sich nicht. Kleine Menschlein, ... hehe."
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Vergonzo Faro
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"ok, es sollte der Ghul eines anderen Kainiten sein, egal von wem. Und ich wollte ihn nicht zu meinem machen. Schaffst du sowas? Also einen fertigen Ghul eines Fremden besorgen?" fragte der Baumeister neugierig nach.
Solch ein Unterfangen sei sicher schwierig und gefährlich.

"Gut, wenn es dir beliebt dann können wir gleich auf die Suche nach einem geeigneten Haus gehen." er grinste.
"Ich würde sagen im Westen Claviculas wäre es sicher nett für dein Vorhaben."

Dann dachte er nach und kratzte sich hörbar am Kinn.
"Menschen gehen schnell kaputt, da muss man vorsichtig sein. Aber es Spuken lassen klingt witzig." er grinste schief und kicherte glucksend.
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Was willste denn mit 'nem Ghul eines anderen, zum Henker? Ich meine, der gehört dem dann doch schon, den kannst Du nicht mehr benutzen. Oder willst Du den als Geisel für irgendwas?", entgegnete Jacques verwundert. "Solls ein bestimmter Diener eines anderen sein? Oder sogar eines bestimmten anderen? Sterbliche sind so empfindlich, die geh'n eher kaputt als daß man sie gut fangen kann. Aber wenn es das ist was Du willst, dann soll es das sein was Du bekommst!"

"Westen Claviculas klingt gut. Ich folge, Du sagst wo wir lang müssen. Und wo besser nicht.", grinste der hinkende Nosferatu hörbar. "Und ja, sie sind ein wenig wack'lig, im Geist genauso wie im Körper. Aber nicht zu unterschätzen, wenn man ein paar mehr von ihnen auf einem Haufen hat. Deswegen sind geteilte Meinungen auch so wichtig, es reicht schon, wenn die Nachbarn sich uneins sind obs Unfug oder Spuk ist und sie einfach auf Nummer sicher gehn. Ich würd' zwar nicht unbedingt schwarze Laken über die Fenster hängen, sonst schicken sie mir noch Pestbeulen vorbei, aber meiden sollen sie es ruhig."
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Vergonzo Faro
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Ah das kann ich nicht verraten. Er wird gute Dienste für uns alle leisten." und ein diabolisches Grinsen zog in sein Grinsen ein.
"Völlig egal wem er gehört, das was für dich leichter ist. Das reicht schon."

Die beiden Hinkebeine gingen ein paar Schritte, während sie weiter sprachen.
"Ja klingt gut. Sie sollen lediglich das Haus meiden so das wir es nehmen können. Lass uns mal schauen gehen, welches der Häuser in Frage kommt, was meinst du?"
Sie würden beide verdunkelt ja keinem auffallen bei dem auskundschaften der Gegend und des Hauses.
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Jacques Benoît
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Re: [1023] Was lange währt, währt gut [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques grinste hörbar. "Verstehe. Na wenn's egal ist, wessen Blut durch sein Maul und seine Venen fließt, dann um so lieber. Ich find' Dir schon einen!"

Er folgte Vergonzo. In seiner Robe könnte er als Bettler, heruntergekommener Mönch oder Landstreicher durchgehen, in jedem Fall abgeranzt genug um in der Gegend keine Blicke auf sich zu ziehen. Und so schmuddelten sie die dunklen Gassen entlang und suchten nach Gebäuden, die dem entsprachen was sich der neu Zugezogene gedacht hatte. Einige wirkten auf den ersten Blick geeignet, stellten sich dann aber nicht als solche heraus. Bei anderen wirkte es im ersten Moment vollkommen fehl, doch bei genauer Betrachtung kamen sie eben doch in Frage. Zumindest bekam Jacques so eine ungefähre Idee, was die künftige Behausung für eine Umgebung haben würde.

Bild

Zusammenfassung:
Vergonzo und Jacques haben sich getroffen und einen Handel ausgemacht: Vergonzo würde Jacques eine vernünftige Bleibe in Clavicula beschaffen, wenn dieser ihm im Gegenzug einen Blutsdiener bringen würde, der einem beliebigen Herrn gehört. Nach der Abmachung sind sie zusammen losgezogen, um sich Gebäude anzuschauen.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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