[1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

[März '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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[1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es war Frühling geworden in Genua. Die letzten Jahre waren wie im Fluge vergangen, und es war an der Zeit Beziehungen zu pflegen. Aber nicht nur das. Sie wusste die Treffen mit dem wohlwerten Kastellan zu schätzen und so hatte die Viscontessa abermals um einen Termin gebeten.
Nun, am Abend dieses Treffens, stand sie in ihrem dunklen Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, vor den Toren seines Anwesens, eskortiert von jenem blonden Hünen den man des öfteren in ihrer Begleitung sah. Er trug eine kleine Kiste.
Sie nickte der Wache am höflich zu und bat um Einlass, im gleichen Atemzuge erwähnend, dass man doch bitte die kleine Kiste ebenfalls zum Herren des Hauses bringen solle.

Erst als sie zu ihm geführt wurde, schlug sie die Kapuze zurück und neigte respektvoll das Haupt. Ernst zeichnete ihre Züge. Auch wenn ihre Schönheit zeitlos und unverändert schien, so hatte sie vielleicht ein Stück ihrer Unbeschwertheit der ersten Jahre in Genua hinter sich gelassen. Dies ließ sie gleichsam erhabener wirken.
„Wohlwerter Signore Contarini, es ist mir eine Freude euch wieder zu sehen. Viel zu lange ist es her, dass sich uns die Gelegenheit für ein Gespräch unter vier Augen bot. Und viel ist geschehen in der Zwischenzeit.“
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Eine der beiden nächtlichen Wachen nahm die Kiste und geleitete Avelina samt ihres Begleiters hinein. Diesem wurde dann ein Nachtmahl angeboten während er in einem Vorraum warten würde, anscheinend wollte der Herr des Hause, dass kainitische Angelegenheiten nur zwischen solchen blieben. Dementsprechend empfing er die Toreador in der kleinen Schreibstube die sie schon kannte. Die Wache trug die Kiste hinein und begab sich dann wieder auf den Flur.
Ilario trug eine nachtschwarze Tunika und Beinlinge gleicher Farbe, die Säume glitzerten im Kerzenschein ab und zu ob der dort mit Silberfäden eingewebten Muster. Er selbst saß bereits und bot Avelina ebenfalls an Platz zu nehmen, die Kiste ruhte neben ihrer Sitzgelegenheit.


"Werte Viscontessa die Braida seid mir willkommen. Es freut mich sehr, dass wir wieder einmal Gelegenheit zu einem solchen Gespräch haben. Vieles ist geschehen... in der Tat." Dann liess Ilario ihr zunächst den Raum das Gespräch zu gestalten.
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es schien selbstverständlich, dass der blonde Hüne dem Angebot nachkam. Er wusste wo er zu sein hatte, und wo er nicht zu sein hatte. Und seine Padrona hätte ihn auch gar nicht mit eingelassen, so viel war sicher. Er war nur ein Geleitschutz bis zum Anwesen, und in diesem Fall auch Träger.

So war die Viscontessa wenig später alleine mit dem Kastellan und nahm Platz, mit einem dankenden Nicken.
„Ich muss gestehen mich haben nicht viele Berichte aus Sardinien erreicht. Ich hoffe meine Mittel konnten hilfreich eingesetzt werden und im Sinne der höchst verehrten Majestät.“ begann sie höflich.
„Doch... ich schätze zunächst einmal sollte ich mich nochmals entschuldigen für jenes... bedauernswert kurze Treffen vor dem Krieg.“ ein leicht trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen, „Die etwas ungestüme Art des Capitano hat mich wohl... überrascht. Und...“ sie zögerte, „Nun, ich beschäftige mich dank meiner Erzeugerin schon seit langem mit den Wegen welche wir wählen um uns durch die Nacht zu geleiten, vornehmlich natürlich mit der Via Humanitatis. Ich muss gestehen es schien mir ob seiner Worte nicht, als würde er... sich in jene Pläne fügen, die uns treiben. Ich mag mich allerdings täuschen. Das mag meiner Überzeugung geschuldet sein, mich diszipliniert und Kompromisslos an die Werte meines Weges zu halten, ohne ein unnötiges Risiko dabei einzugehen.“

Dann allerdings wurde das Lächeln offener.
„Aber wir sollten uns anderen Dingen widmen. Genua wächst und erblüht, wie es hoffentlich mein Garten auch bald tun wird. Ihr nanntet dem werten Magister di Como wohl meinen Namen, der mir daraufhin einen Besuch abstattete. Er scheint mir ein sehr ehrenvoller Vertreter eurer Via.“ sie beobachtete die Reaktion Ilarios auf diese Worte, als versuche sie einzuschätzen, was er von ihm hielt und ob er womöglich mehr Informationen hatte.
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

„Zwar war ich nicht vor Ort, doch bin ich sicher eure Mittel wurden entsprechend euren Präferenzen eingesetzt und fanden gute Verwendung.“ Krieg war in des Lasombras Augen zwar stets ein dreckiges Geschäft, doch auf Sardinien war er recht gradlinig und erfolgreich verlaufen. Avelinas Entschuldigung für das letzte Treffen und die temperamentvolle Art ihres Clansbruders nahm Ilario nur mit einem verständnisvollen Neigen des Hauptes auf und schwieg darüber.

„Seinem Weg zu folgen ist eine Sache, eine gänzlich andere ist es ihn nach außen zu vertreten und seine Werte zu leben. Ihr tut gut daran und ich habe großen Respekt davor, schließlich halte ich es ähnlich und weiß wie schwer das oft ist…“ Einmal im Krieg gegen Mailand und die Sarazenen, hatte Ilario vor des Teufels Alternative gestanden, hatte wählen müssen auf welche Weise er seinen Weg verriet. Er hatte sein Wort gebrochen um seinen Eid gegenüber Aurore zu halten.

„Der werte Magister di Como, ja ich habe ihm von euch erzählt, dass ihr ebenfalls in Mascharana weilt. Soweit ich das nach einem Gespräch beurteilen kann ist er ein ehrenwerter Kainit, der wie ich der Via Regalis folgt. Wieso fragt ihr werte Viscontessa? “
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie senkte in Bescheidenheit den Blick und lächelte sacht, „Ich danke euch für eure Worte, wohlwerter Ilario. Es scheint in der Tat schwer seine gewählte Via zu vertreten. Gerade eine ehrenvolle Via zu repräsentieren scheint in Genua manchmal wie ein Tanz auf dem Vulkan.“ der Blick wurde ein wenig trauriger bei den letzten Worten, doch dann schüttelte sie den Gedanken ab und sah ihm direkt in die Augen.
„Ich führte ein ähnliches Gespräch bereits schon einmal... es ist wie im Spiel um Könige und Damen. Wobei jenen die auf der Gegenseite stehen weit gefährlichere Waffen zur Verfügung stehen. Doch die Waffe die meinem Weg zur Verfügung steht mag sich am Ende, wenn sie gewissenhaft geführt wird, als die weitaus mächtigere erweisen. Zusammenhalt.“
Wieder legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen, kein gekünsteltes, sondern ein schlicht offenes und ehrliches.

Bevor sie abermals die Stimme erhob, legte sich Nachdenklichkeit auf ihre Züge. Sie zögerte sichtlich und formulierte ihre nächsten Worte äußerst bedacht.
„Ich bin nun bereits eine Weile in Genua, und das Bild das sich vor meinen Augen zeichnet wird klarer. Nicht jeder Wanderer auf den Pfaden eurer Via behandelte mich so respektvoll wie ihr. Es scheint mir da große Unterschiede zu geben. Der werte Magister sprach jedoch bislang ähnlich ehrenvoll wie ihr. Es mag interessant sein, welche Rolle er in der Zukunft Genuas spielen wird.“ Natürlich verbarg sich hinter ihren Worten mehr, und sie war sich recht sicher, dass der Kastellan sie zu deuten wusste.

„Und da wir gerade von Rollen sprechen...“ sie schloss kurz die Augen, „Wir mir zugetragen wurde entschloss sich die wohlwerte Geißel Genuas in Sardinien zu bleiben. Das bedeutet das Amt ist derzeit in der Schwebe. Es gibt allerdings Bemühungen der unsrigen dieses Amt auf lange Sicht anzustreben. Ich weiß, dass der wohlwerte Arash, der sich bereits das Amt eines Liktoren sichern konnte, Ambitionen in jene Richtung hegt. Meine Meinung dazu mag allgemein irrelevant sein, doch ich denke es könnte sich als Lohnenswert erweisen diesen Gedanken nicht abzutun.“
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Einen Finger an die Lippen legend sinnierte Ilario: „Des werten Gasparos Zukunft in Genua ist von vielerlei Faktoren abhängig, doch seine Ausgangslage scheint recht gut. Seine Herkunft, ebenso wie sein Betätigungsfeld, machen ihn zu einer Bereicherung für die Domäne. Wenn er seinem verehrten Verwandten auch nur im Entferntesten ähnelt, sollte eine konstruktive Zusammenarbeit möglich sein.“ Dieser Ventrue schien ihm gleichermaßen vielversprechend wie gefährlich, aber waren das nicht die meisten Kainiten? Ihre folgenden Worte über das Amt der Geißel und den Gangrel ließen Ilario schmunzeln. „Der werte Arash hat also ein Auge auf das Geißelamt geworfen, gerade Liktor geworden und noch nicht einmal Vasall… was er nur der Bürgschaft seines Ältesten verdankt. Dass er dieses Amt anstrebt war zu erwarten, scheint es doch eine gewisse Anziehungskraft auf Mitglieder vom Clan des Tieres zu besitzen. Nun ich denke die Zeit wird zeigen wer noch alles seine Hand danach ausstreckt, denn so unverständlich mir das auch ist, ist der werte Arash nicht der einzige Interessent.“ Wieder dieses sachte, wissende Lächeln. „Doch sicherlich sind es nicht die einzig die Belange der Nachbarschaft Mascharanas und die der Gangrel die euch herführen werte Avelina… Gab es eigentlich noch einmal Probleme mit dem werten Ajax?“
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie neigte den Kopf zur Seite und musterte den verschlossenen Kastellan während seiner Worte nachdenklich.
„Ihr sprecht vom verehrten Maximinianus? Ich muss gestehen ich weiß nicht viel über ihn. Die Ältesten der Clans treten in Genua nur selten in Erscheinung. Auch er ist ein Wanderer auf der ursprünglichen Via Regalis, wie ich euren Worten entnehme? Oder macht ihr keine Unterschiede bezüglich der Pfade eurer Via?“ hakte sie interessiert noch einmal bezüglich der Wege und Pfade nach und schob mit einem sachten Lächeln hinterher, „Ich gebe zu die Unterschiede auf den Pfaden meiner Via sind geringfügig. Nur scheint mir dies bei eurer anders?“ Man konnte bei diesem Thema durchaus Wissensdurst in ihren Augen sehen. Die Viscontessa schien sonst nicht wie eine Forscherin, aber scheinbar lag ihr das Thema am Herzen.

Dieses Leuchten in den Augen verschwand beim nächsten Thema.
„Was das Amt der Geißel betrifft, so kann ich mir gut vorstellen, dass es einige Anwärter dafür geben wird und ich teile euer Unverständnis diesbezüglich. Letztendlich kann es allerdings nicht schaden den Namen des werten Arash mit ins Spiel zu bringen, wenngleich die Entscheidung natürlich alleine bei der höchst verehrten Majestät liegt. Warum es allerdings oft Gangrel sind, die sich um ein solches Amt bemühen... ich kann nur raten. Die Jagd?“

Die Brauen schoben sich sacht in Richtung Nasenwurzel, als der Name Ajax fiel. Ein Thema, welches sie sichtlich nicht amüsierte.
„Nein, ich habe ihn nicht wieder gesehen, was nichts heißen mag. Seine werte Clansschwester scheint ihn allerdings flammender zu verehren und zu vertreten als eh und je.“ merkte sie knapp an, „Nach meinem letzten Treffen mit ihr, bin ich auch der Überzeugung, dass die Via Humanitatis einen Wanderer weniger zählt als bisher.“ sie zögerte einen Moment und fügte dann an, „Ich bin froh darüber, dass ihr zugegen wart bei jenem... Verhör, denn anders kann ich es nicht nennen. Es war mir neu, dass man aufgrund seiner Herkunft alleine unter Anklage gestellt wird.“

Noch immer schien sie die Art und Weise auf welche der Liktor sein Amt missbrauchte zu verärgern. Doch für den Moment ließ sie das Thema mit einem Schütteln ihres Kopfes Ruhen und zauberte wieder ein sachtes Lächeln auf ihre Lippen.
„Ich empfinde unsere Gespräche durchaus als sehr angenehm, wohlwerter Signore Contarini, und es ist zweifelsfrei zu lange her, dass wir Gelegenheit zu seinem solchen hatten. Aber natürlich will ich eure Zeit auch nicht für einfache Plaudereien in Anspruch nehmen, wenngleich derartige mir sicher sehr willkommen wären.“ sie legte eine Hand auf die Kiste neben sich und wendete auch den Blick zu dieser, „Ich hatte gehofft ihr könntet dies der verehrten Signora della Velanera zukommen lassen. Eine... kleine Nachricht meinerseits, dass ich ihre Worte nicht vergessen habe und sie sich auch in ihrer Abwesenheit darauf verlassen kann, dass ich mein Versprechen einhalte mich um die Gastfreundschaft Genuas zu sorgen.“
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

Über den spezifischen Pfad den der Ancilla beschritt hüllte Ilario sich in diskretes Schweigen. Maximinianus Angelegenheiten waren Sache des Ventrue, zudem war solches Wissen manchmal ebenso gefährlich wie kostbar. „Oh, ich unterscheide sehr wohl zwischen den Pfaden der Via Regalis. Teilweise, je nach Individuum und wie er oder sie den Pfad unlebt, sind sie verschieden wie Tag und Nacht… wenn sie auch grundlegende Überzeugungen teilen. Aber das verhält sich bei eurer Via doch nicht anders will ich meinen. Allein wenn ich betrachte wie sich die Via Communitatis gestaltet sehe ich schon Unterschiede zum Hauptweg der Menschlichkeit.“ Wieder nickte er zustimmend. „In der Tat scheint die werte Seresa ihre Menschlichkeit abgestreift zu haben und nun auf der Via Regalis zu wandeln. Ihr werter Clansbruder wird sie wohl konvertiert haben… so oder so werde ich das im Auge behalten, denn des werten Ajax Pfad ist nicht ohne Tücken. Auch das Verhältnis zum werten Titus mag hineingespielt haben…“ Leicht verzog der Lasombra das Gesicht, man mochte meinen jeder Gewinn für die Via Regalis wäre ihm genehm, doch Avelina wusste ja auch um sein Engagement die Menschlichkeit betreffend.

Schließlich folgte sein Blick dem de Toreador zu ihrer Kiste.
„Die Gastfreundschaft Genuas… nun wie interpretiert ihr diese Worte werte Viscontessa? Wie denkt ihr waren die damaligen Worte meiner verehrten Älteste gemeint? Und vor allem, was befindet sich in der Kiste? Das sollte ich wissen wenn ich sie weiterleite…“
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Zarte Falten zeigten sich auf ihrer Stirn und sie schüttelte sacht den Kopf, „Die Unterschiede auf den Pfaden der Via Humanitatis sind geringfügig. Aber letztendlich ist wohl entscheidend, wie gewissenhaft der Wanderer auf der Via ist, ob er sich zur Sünde hinreißen lässt oder nicht und ob es sein Ansinnen ist seine Via langfristig zu beschreiten.“ sie lächelte sacht, „Es ist leicht auf meiner Via zu fallen, aber doch unglaublich schwer, wenn nicht gar unmöglich wieder auf sie zu gelangen.“
Die letzten Worte ließen sie nachdenklich zurück und es schien sich gar ein wenig Traurigkeit auf ihren Zügen zu zeigen, welche nicht weichen wollte, als der Kastellan das nächste Thema ansprach. Gleichzeitig aber neigte sich fragend der Kopf zur Seite, „Der wohlwerte Titus? Nun, ich weiß von seinem Ansinnen Lorenzo auf die Via Caeli zu holen. Und ich weiß, dass die werte Seresa mit dem Gedanken spielte ebenfalls den Weg des Himmels zu beschreiten. Zweifelsfrei hat sie dies allerdings verworfen, soviel wurde klar bei unserem letzten Zusammentreffen.“ es war ihr anzusehen, dass jenes von ihr nicht als positiv gewertet wurde.

Ein wenig erleichtert wandte sie sich schließlich der Kiste zu, „Aber natürlich, wohlwerter Kastellan.“ sie öffnete sie und zum Vorschein kam ein kleiner, irdener Topf mit einem Rosenstrauch. Die Blüten jenes Strauches waren von einem solch dunklen Rot, dass sie außen fast schwarz wirkten. Neben dem Topf lag ein versiegeltes Pergament.
Sie zögerte einen Moment zu seinen weiteren Fragen, „Die verehrte Acacia nannte mir damals euren Namen und jenen der wohlwerten Sousanna, um weitere Fragen zu klären, was ich wie ihr wisst auch tat. Meines Erachtens nach sind die Elysien der Stadt ein nicht zu verachtendes Symbol der Gastfreundschaft in unseren Kreisen. Ich ersuche daher um ihren Segen, was meinen Garten betrifft. Ihn zu einem weiteren Ort zu machen, an dem unsereins unbehelligt des Nachts wandeln und verhandeln kann, ungeachtet eventueller... Rivalitäten.“
Sie hielt inne und fügte schließlich hinzu, „Es scheinen mehr der unsrigen in den letzten Jahren in Genua eingetroffen zu sein. Umso größer scheint mir auch das Thema der Sicherheit der Elysien. Ich möchte die verehrte Acacia unterstützen und ihr behilflich sein ein Auge auf die Elysien zu haben. Ich hoffe dies ist in ihrem Sinne.“
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Aufmerksam hörte Ilario zu, schwieg zu den Themen Wegwechsel und Seresa jedoch. Als die Toreador schließlich den Inhalt der Kiste und ihr Ansinnen enthüllte faltete er die Hände und neigte leicht das Haupt. „So soll es geschehen. Die Rose, wie auch eure Worte, werden die verehrte Acacia della Velanera erreichen.“ Also strebte Avelina wohl doch nach mehr, nicht in Konkurrenz, sondern mit Billigung Acacias. Interessant. Nachdenklich betrachtete Ilario die dunkle Rose. Ein Sinnbild? „Habt ihr also einen passenden Ort gefunden für euren Garten?“
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