[1026] tierische Audienz [Galeno]

[März '19]
Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

[1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Brimir »

Gar nicht so lange nach seinem letzten Brief erhielt Galeno Besuch von einem Boten. Er nannte ihm den ersten Tag des übernächsten Monats als Zeitpunkt für das Treffen mit dem Blutvogt. Auch brachte er einen Ort mit, an dem die Zusammenkunft stattfinden sollte: In der Arena und dem Richtort in Luccoli. Der Kappadozianer solle sich an den Hauptmann der Miliz in dem Dorf wenden. Dieser würde ihm den Weg weisen.

Sollte Galeno den Weg nicht kennen würde Brimir Begleitung durch die Wälder stellen, um ihn sicher zum Treffpunkt zu bringen.

So oder so lag die Aufmerksamkeit der Wildniss auf dem Kainiten, als dieser den Rand des Reviers des Nordmannes erreichte. Unzählige Augen - ohne Angst vor dem Biest in dem Vampir - lauerten im Dickicht und verfolgten jede Bewegung.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er hatte diesen Moment erseht, lange Jahre und aber auch gefürchtet. Treffen mit Ancilla waren nie einfach. Auch wenn es noch höhere gab, vor denen man sich noch mehr in Acht nehmen musste, so reichte schon ein Ancilla für einen Neugeborenen aus, um einen gehörigen Respekt zu verbreiten. Schliesslich trennten sie voneinander unzählige Jahre voller Erlebnisse und daraus gewonnenen Weisheiten.

Da er vermutete, dass er wohl noch in den Wald gehen musste, entschied er sich, nicht seine Kutte zu tragen, sondern die Kleidung, die er mittlerweile sowieso sehr oft trug, Alltagskleidung eines Mannes der Stadt, gutes Leinen, dunkel gehalten.
Nur Luciano, sein Bruder, legte natürlich nicht die Mönchskleidung ab.

So begaben sich die beiden nach Luccoli und fragten dort nach dem Hauptmann, der ihnen wohl sicherlich weiterhelfen könnte. Natürlich kannte Galeno den Weg durch die Wälder nicht und würde dankend das Angebot wahrnehmen, eine Begleitung gestellt zu bekommen. Schliesslich wollte er sich nicht verlaufen und in ganzen Stücken zum Treffpunkt gelangen. Er hielt es für klug, nicht alleine den Weg zu suchen.

Er mochte Tiere nicht sonderlich, da sie ihn selbst zu Lebzeiten auch nie sonderlich gemocht hatten. Besonders Hühner. So bliebt er beim Weg durch den Wald stets bei dem Führer und versuchte sich dennoch hier und da vielleicht etwas einzuprägen, damit er das nächste Mal auch alleine hindurch finden könnte. Sicherlich gab es das eine oder andere, wie einen stark verkrüppelten Baum, einen besonderen Felsen oder eine besondere Baum und Pflanzenart, die nur an bestimmten Stellen wuchs...irgendwas liesse sich sicher finden, um Orientierungspunkte zu schaffen.
Bruder Luciano bildete stets das Schlusslicht und würde es zu sehr ins Dickicht gehen, so würde dieser auch ab und an mit seiner Kutte hängen bleiben.

Galeno versuchte es auch zu vermeiden, zu viel Kontakt mit den Pflanzen zu bekommen, hielt seine Hände bei sich. Doch ab uns an geschah es doch und er hoffte, dass man dies nicht all zu sehr merken würde, dass Gräser schwarz wurden und Äster ihr Laub verloren. Der eisige Griff war da unerbitterlich bei zarten Pflanzen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Brimir »

Er mochte keine Tiere? Nun... das war wohl ein Problem. Denn nachdem er an den Waldrand kam, zeigte sich einen ein solches. Ein Wolf. Alt. Wahrscheinlich Älter als er selbst. Hatte er schonmal tierische Ghule gesehen? Sie wuchsen weiter... immer weiter. Dieser Wolf hier war riesig, sein Fell verfilzt und die Augen alt... aber lebendig und klug. Er musterte den Totengräber und drehte sich dann um, um voran zu gehen.

Immer wieder drehte der Wolf den Blick zurück, um zu sehen, ob seine Begleiter ihm folgten. Und dann wanderten die Augen auch über die Büsche... rascheln war zu vernehmen. Ein Rudel weiterer Tiere folgte ihnen... umrundete sie. 'Wir sind da, falls ihr blödsinn macht' war die klare Aussage.

Und letztlich verließ der Wolf kurz vor Luccoli die Trampelpfade. Ab hier würde Galeno sich Dinge einprägen müssen. Der Rest waren gut besuchte Wege, die von Händler, Reisenden und Dorfbewohnern benutzt wurden. Dabei schien der Wolf nicht den direkten Weg zu nutzen, aber sehr wohl eine Vorstellung davon zu haben, welches die richtigen Schritte seien. So wanderte das Tier weiter, bis es an den Eingang zu einer Höhle kam, die tief in den Berg führte. Dort setzte sich der stolze Wolf hin und ließ die Zweibeiner passieren... sollte Galeno seinen Ghul mitnehmen wollen. Oder ging er doch lieber alleine in die Höhle der Bestie?
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Der Wolf war beeindruckend und könnte wohl so manchen Schauergeschichten entsprungen sein. Er hielt Abstand von ihm, liess sich aber führen. getreu dem Motto: Tust du mir nichts, tu ich dir nichts.
Auch bei den restlichen Tieren war es ähnlich. Er hatte nicht vor irgendwas in dem Gebiet eines Ancilla anzustellen, was dessen Aufmerksamkeit oder Ärger bedeuten würde und verhielt sich dementsprechend ruhig und respektvoll. Er kannte ein wenig die Eigenheiten von den Gangrel. Die Natur war ihr Gebiet, hier hatten sie mehr Macht, als er, viel mehr.

Als sie dann zu einer Höhle kamen, nickte Galeno dem Wolf zu. Er wusste nicht so recht, ob er ihn verstehen würde. Aber ein Versuch war es wert.
Galeno nickte Luciano zu, denn dieser sollte ihn durchaus begleiten, wenn auch mit einem respektvollem Abstand. Schliesslich brauchte er ihn im Notfall. Nicht weil er Brimir fürchtete, sondern etwas anderes.

Er fasste sich ein Herz, nun war sein Ehrgeiz da, den, den er durch das Gespräch mit Ilario erst wieder richtig hatte sammeln können. Er hatte etwas vor und eine dunkle Höhle würde ihn genauso wenig abschrecken, wie ein grosser Wolf inmitten des dunklen Waldes. Es gab fiesere Bestien, als diese. Bestien, die ein grösseres Problem für sie und Genua waren.

So schritt er voran, etwas auf die Füsse achtend, dass er nicht stolpern würde und hinein in die Höhle. Luciano folgte ihm mit der Lampe, die er hielt, damit die Sicht auch noch gewährleistet werden konnte. Ohne hätten sie es ohne Stolpern nicht durch den dunklen Wald geschafft. Der Abstand war so, dass Galeno gerade noch so am Rande des Lichtscheins lief und wenn denn tiefer in der Höhle Licht kommen würde, so würde er darauf zusteuern und Luciano würde weiter hinten verweilen, den Blick auf Galeno gerichtet, um dessen Zeichen zu verstehen, sollte er welche geben.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Brimir »

Am Ende des Ganges - der von keiner Fackel außer der von dem Ghul beleuchtet wurde - tat sich ein größerer 'Raum' in Form eines Halbkreises auf. Der war komplett in den Fels geschlagen worden, genau wie die drei Reihen an Sitzgelegenheiten, die um die tiefergelegene Arena - welche mit schweren Gittern geschützt war - angelegt wurden. An der gegenüberliegenden Wand prangerte eine Reihe Fackeln, von dennen jedoch nur die Äußersten brannten und nur ein seichtes Licht in der Höhle verbreiteten. Insgesamt gab es drei weitere Tunnel, die von hier weiter gingen: 2 hinter den Zuschauerplätzen und einer auf der linken Seite. Im ersten Moment mochte das hier an ein römisches Gladiatorentheater erinnern, aber es waren noch nordische Einflüsse nicht zu verleugnen.

Und geradeaus vor Galeno, direkt am Rand vor der Grube und den Gittern, stand er mit dem Rücken zum Eingang: Der Herr dieses Waldes. Über der Wikingertunika ruhte das Kettenhemd und am ledernen Gürtel prangerte eine Einhandaxt. Vor Brimirs Knien stand ein Schild auf den sich der Krieger lehnte.

Es war die Schritte, die ihn sich aufrichten ließen. Und dann... schnupperte er, ohne sich umzudrehen. Fremder Mensch. Hatte der Gast ihm Beute mitgebracht oder war es nur ein Blutsdiener? Doch die Antwort auf diese Frage musste warten. Ersteinmal schien der Gangrel auf etwas zu warten, denn umdrehen tat er sich nicht.

********

Wahrnehmung + Aufmerksamkeit - SK4 = 4 Erfolge
SidekickBOTheute um 11:21 Uhr
@🐺 John_Brimir_Wick (Stefan): 7d10 = (5+10+2+8+3+4+10) = 42
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Galeno trat bis zu dem Rand des Äusseren Fackelscheins, musterte kurz mit den Augen die Höhle, liess dann aber seine Aufmerksamkeit auf denjenigen vor sich gerichtet. Ein Krieger mit einem Schild, fremdländisch wirkend, wie die Männer im Elysium oder der Taverne, an die die Schreiben stets gegangen waren.

Ohne ein weiteres Zögern, also gleich nach dem Betreten des Scheins, dem kurzen Überfliegen der Höhle mit den Augen, verbeugte sich der junge Mönch und Gelehrte und verharrte in dieser Verbeugung vorerst. Es war des Blutvogts Sitz und dieser war nun wirklich jemand, dem man einen hohen Respekt zollen sollte.

Auch Galenos Ghul zeigte den nötigen Respekt und verharrte, die Fackel haltend, mit gesenktem Haupt und auf den Knien und gehörigem Abstand. Er war nicht wichtig.

Galenos melodische, bezaubernde Stimme erfüllte die Höhle, als er zum Blutvogt sprach.

"Verehrter Brimir Böggvisson, Ancilla vom Clan des Tieres,
Blutvogt von Genua,
Ältester seines Blutes,
Mondsenator von Luccoli, Macelli, Borgio Incrociati, Borgio di Bisagno, Vegoli und Zinestedo erster Wächter des Elysiums
Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson, Ancilla, Blutvogt von Locarno,
Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn,
Kind von Wetzel 'Klingenwind',
Kind von Manasco,
Kind von 'Panaka', Ahnherrin,
Kind von Ennoia, erste ihres Blutes und Enkelin Kains

ich bin Galeno Fiore,
Neugeborener im Clan des Todes
Kind von Bruder Martinus, Prior der Einsiedelei Camaldoli
Kind von Hephaistos, Ahn und Seneschall der Domäne Florenz

Ich danke euch für eure Einladung in euer Reich.

Ich entschuldige mich dafür, dass mein Blutsdiener, Bruder Luciano, ebenfalls mit mir gekommen ist, doch er begleitet mich stets, um das Wahren der Stille im Notfall sichern zu können. Er ist mir ein treuer Diener und wird jedes Wort und jede Handlung als ein Geheimnis wahren.
Ich werde ab und an von Visionen begleitet, die meinen Geist stark beschäftigen, sodass mein Körper nicht recht reagieren kann. Mein Diener weiss damit umzugehen. Ich bitte euch deshalb, mit höchstem Respekt, verehrter Brimir, lasst ihn bitte helfen, sollte mein Geist für eine Zeit lang die Kontrolle über den Körper verlieren oder sollte ich ihm ein Zeichen geben, da ich die Vorzeichen spüre. Es muss auch gar nicht passieren, aber es kann."


Zum ersten Mal warnte er gleich richtig vor. Er wollte dieses Treffen nicht versauen, vor allem nicht durch eine Vision, die einfach ungeplant herein brach. Er hoffte, dass der Blutvogt dies verstehen würde.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Brimir »

Noch immer stand Brimir mit dem Rücken zu seinem Gast, als dessen Stimme verklang. Das war also die Antwort. Keine Beute... zumindest nicht heute. Ein leises Seufzen legte sich über die nun aufkommende Stille und die Hände des Nordmannes wurden hinter dessen Rücken verschränkt. Die Fingernägel liefen Spitz zusammen und wirkten dicker, als die eines Menschen. Kleine Krallen, die das Tier kennzeichneten. Dann erklang die Stimme des Nordmannes: Knurren unterstrich permament jedes Wort, wie ein Wolf, der zu sprechen gelernt hatte.

"Ich habe von meinem Erzeuger eingeprügelt bekommen, dass ich gegenüber einem Ancilla oder Ahnen so lange die Fresse zu halten habe, bis sie mich mit ihrer Aufmerksamkeit beschenken. Wird das in den hohen Clans nicht so gelehrt, bevor Kinder als Neugeborene entlassen werden?"

War das eine Anklage? Oder ein freundlicher Hinweis? Schwer zu sagen, bei der Stimme mit der Brimir sprach und die permanent, wie eine Bedrohung klang. Dann erst drehte sich der Blutvogt um und blickte mit zwei bernsteinfarbenen Wolfsaugen zu dem Neugeborenen. Wenn Galeno Brimir ins Gesicht blickte, würde ihm das Fehlen der menschlichen Nase auffallen, die durch einen schwarzen feuchten 'Fleck' im gesicht ersetzt war. Dazu kamen schließlich noch die Pfauenfedern auf den kahlen Seiten des Kopfes, die so wirkten wie lebensechte Tattoovierungen und dann doch zu echt waren, als dasss sie gezeichnet worden sein können.

"Andere sind nicht so nachsichtig... selbst, wenn der gesamte Rest stimmt. Details sind in unserer Welt so entscheidend. Dennoch heiße ich dich in meinem Revier willkommen."

Mit keiner Sekunde würdigte Brimir dem Ghul auch nur einen kurzen Blick. Auch ging er nicht weiter auf dessen Anwesenheit ein. Es wirkte fast so, als sei Luciano, nun, da er nicht mehr als Beute galt, nicht einmal die Luft wert, die er atmete. Ganz anders war es um den Totengräber bestimmt, den Brimir so intensiv musterte, als würde er in dessen Seele blicken können.

"Visionen sagst du. Interessant... erzähl mir mehr."
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er verharrte stumm, als der Ancilla sprach. Aufmerksamkeit konnte man unterschiedlich sehen, doch er sagte nichts dazu, liess sich belehren.
Er betrachtete Brimir, nahm dessen Züge wahr, starrte ihn aber nicht all zu direkt an. Nur ab und an blitzte sein eigener bernsteinfarbene Ton der Augen auf, wenn sie das Fackellicht trafen.
Der junge Mann, an dem der Tod scheinbar nagte, der von Hunger und Müdigkeit geprägt war, nickte demütig, als ihn der Ancilla in willkommen hiess.

Er wartete nun ab, was er als nächstes fragen würde und seine Visionen schienen wohl Thema Nummer eins zu werden.
Er senkte den Blick leicht gen Boden und klang trotz seiner Stimme etwas düster.

"Die Visionen habe ich seit ich zum Kainiten wurde. Sie sind ein Zeichen und eine Prüfung zugleich. Es sind keine schönen, sondern Untergangsszenarien, die vielleicht aufzuhalten sind, wenn man denn die Visionen richtig deutet. Ich lerne noch sie zu deuten und mit ihnen für unsere Art den Untergang abzuwenden."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Brimir »

Der Blutvogt nahm jedes Wort - und auch jene die nicht gesprochen wurden - auf, wie Kleidung den Regen. Die Wolfsaugen ruhten aufmerksam auf dem Neugeborenen, während dieser sprach.

"Angelique hat ähnliche Gaben... sie ist in der Lage eben jene zu... kontrollieren... Ihre Visionen zu bestimmten Dingen zu... befragen. Kannst du das auch? Oder kommen sie bei dir plötzlich und unerwartet?"

Doch schien das Thema nur bedingt wirklich wichtig zu sein, denn der Nordmann machte auch schon gleich einen Sprung.

"Ich habe deine Botschaft erhalten. Erkläre mir deine Beweggründe das zu wollen. Warum glaubst du, bist du dafür geeignet?"
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1026] tierische Audienz [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er schüttelt sacht mit dem Kopf. „Nein, nicht ganz. Sie kommen zufällig, aber meistens sind Vorzeichen spürbar. Jedoch wird es von mir durchaus angestrebt, diese in Zukunft kontrolliert herbeizuführen.“

Genau, wie der Nordmann in seinem Thema sprang, war dies auch nur ein letzter Kommentar dazu, um der Antwort nicht schuldig zu bleiben und das viel wichtigere Thema kam nun zur Ansprache.

Galeno wurde recht ernst und wirkte durchaus noch etwas angespannter. Schliesslich war es etwas, wobei er wirklich überzeugt klingen wollte, da es ihm wichtig war. Die Körperhaltung war aufrecht, jedoch nicht überzogen.

„Bei Ankunft in Genua erhielt ich eine Aufgabe. Das Untersuchen von Vorfällen, die womöglich die Stille gefährden könnten oder haben. Darin enthalten ist natürlich die Zusammenarbeit mit euch und den wohlwerten Liktoren. Dementsprechend habe ich mich sowohl mit dem wohlwerten Ajax auseinander gesetzt, wie auch mit der wohlwerten Amalia. Jedoch möchte ich nicht nur deswegen Liktor werden, auch wenn diese Aufgabe schon sehr verstrickt damit ist, sondern weil mir weitere Ereignisse gezeigt haben, dass ich gern der Gesellschaft Genuas dienen möchte. Dafür habe ich einiges an mir geändert und werde dies noch mehr. Von meiner Beobachtung her gehen beide wohlwerte Liktoren eher mit ihrer Stärke vor, oder durch Einschüchtern, was durchaus nicht verkehrt ist, jedoch frage ich mich, ob nicht womöglich auch Liktoren gefragt sein dürften, die der Forschung dienen und vielleicht auch beim gesellschaftlichen Umgang ein paar Lücken füllen können. Meine bisherige Erziehung hat mir durchaus den Wert von Gesellschaft und Zusammenarbeit gezeigt, aber natürlich auch den Wert von Regeln, so auch unseren Traditionen. Als Liktor würde ich gern auch die Zusammenarbeit fördern, denn ich denke, dass dadurch manche Dinge schneller oder effektiver angegangen werden können. Ich finde es sehr schön, das der wohlwerte Arash unter anderem dieses Amt erhalten hat, denn mit ihm wollte ich ohnehin vermehrt zusammen agieren, unabhängig davon, ob ich Liktor werden würde, oder nicht.
Meine Fähigkeiten liegen zur Zeit in der Medizin, der Forschung an sich, auch mochte ich bisher das Nachforschen in Schriften, jedoch lässt sich dies auch auf gesellschaftliche Gespräche ausbauen und das Aufschnappen von Gerüchten. Ich bemühe mich in Politik mehr zu ergründen und mich auch darin zu involvieren und habe mir daher den wohlwerten Ilario zum Mentor gesucht. In meiner alten Heimat schlich ich mich zudem hin und wieder in verbotene Räume, weswegen ich auch dies sicherlich einbringen und ausbauen kann. Und die Fähigkeiten meines Klans sind natürlich ohnehin nützlich.“


Er überlegte etwas.

„Dazu muss ich zudem sagen, dass ich mich nicht einfach aufhalten lasse. Weder die Feindschaft zwischen Kainiten, noch scheinbar unlösbare Probleme haben bisher zu einer Aufgabe geführt. Wenn ich eine Aufgabe habe und eine Lösung suche, beisse ich mich daran fest, denn nicht ist schlimmer, als ungelöste Probleme und durch Angst oder Zweifel verpasste Möglichkeiten.“

Der Blick des jungen Gelehrten war die ganze Zeit sehr fest, fast schon starrend gewesen. Die Brauen etwas zusammengezogen und das kleine Bernsteinfeuer purer Energie in seinen Augen erkennbar. Gerade bei den letzten Worten hätte man fast meinen können, dass die sonst so schmeichelhafte, helle Stimme einen energieschen und etwas tieferen Unterton erhalten hatte, fast wie ein kleines Knurren, was die Worte begleitete.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Gesperrt

Zurück zu „1026“