[1027] Lehren, die das Leben schreibt [Gasparo, Achilla]

[April '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Dann gibt es auch keinen Grund dafür”, erwiderte die Signora milde und machte eine Geste zu Crispianus’ Hand, die dieser um seine Waffe gelegt hatte. Lodovico fand sich in der etwas seltsamen Lage, dass er nun bei der Signora Schutz zu suchen schien, die eine Frau war und ein gutes Stück kleiner und leichter als er. Das ging nun auch nicht und so starrte er Crispianus finster an, um wenigstens etwas Boden gutzumachen und nicht wie der letzte Trottel da zu stehen. Nicht vor ihr.

Die Signora selbst betrachtete Crispianus, der ihr näher war als der Magister und der nicht lange brauchen würde, um die Klinge blank zu ziehen. Sie war zu lange auf den Straßen Italiens unterwegs gewesen um nicht sehr, sehr wachsam zu werden, wenn irgendeiner so begann.
Man sah ihr dies nun nicht unbedingt an: Es war zu dunkel, die Maske gab wenig preis und ihre Stimme und Haltung hatten milde und vielleicht sogar freundlich gewirkt.

“Wir sind nur fahrendes Volk, Herr”, erklärte sie in Gasparos Richtung, auch wenn sie Crispianus nicht aus den Augen ließ. “Bei Proben hier draußen, wo die Possen keinen stören und die Luft frei ist.” Das meinte in diesem Fall, dass keiner irgendwelche Mieten, Zölle, Pachten oder Steuern erhob, nur weil sie sich hier herum trieben und probten.
“Wir sind dabei, uns in Genua nieder zu lassen und also anständige Leute.”
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Gasparo
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Gasparo »

Als der größere Lodovico Crispianus fixierte warf dieser mit seiner freien Hand seine Kapuze nach hinten. Auch in der Dunkelheit konnte Ludo nun die tiefen, alten Narben erkennen, die über die Glatze des Leibwächters verliefen und auch in seinem Gesicht ihre Spuren hinterlassen hatten. Seine Hand blieb weiter am Griff seiner Waffe aber sein Mund verzog sich zu einem Grinsen, das gleichermaßen brutal und gestört wirkte. Man konnte die unausgesprochene Drohung fast greifen.*

Gasparo schien das Gehabe der beiden Männer zu ignorieren und sein Blick wanderte an Achilla auf und ab. „Ihr tragt Possen vor?“ Er deutete mit den Fingern der linken Hand sachte in Richtung ihrer Maske, eine zögerliche Geste. „Sind dies Stücke in griechischer Tradition, die Ihr aufführt? Tragt ihr Eure Verschleierung um Melpomene oder Thalia zu ehren?“ Er tat zwei Schritte nach vorne um mehr Details der Maske erkennen zu können. „Und woher stammt Ihr? Ihr tragt die Farben Genuas auf eurem Gesicht aber als reisendes Volk gibt es doch sicher einen anderen Ursprung.“

Achilla hatte die Neugierde des Lehrmeisters geweckt, auch wenn er sich eher benahm wie jemand, der ein neues Tier in einem Zoo entdeckt hatte.

*Körperkraft+ Einschüchtern + Willenskraft (5 Erfolge)
6d10 = (7+7+10+10+5+2) = 41
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Signora Achilla
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Crispianus’ hässliches Grinsen, die Hand an seiner Waffe, die ganze Haltung und Art - Lodovico, der ein Leben lang ein Fahrender auf den Straßen aller Herren Länder gewesen war, kannte das zu gut, um nicht zu wissen, wie ernst das hier wurde. Aber was ihn wirklich angst und bange machte, war der so plötzliche Wandel des anderen.
Im einen Moment hatte er noch so freundlich gewirkt und eher wie einer, mit dem man sich auch gut unterhalten konnte. Und an der Seite des Fremden war er auf einmal wie umgekrempelt und die ganze Freundlichkeit war ...katzenfreundlich. Wie eine Maske, die auf einmal fallen gelassen wurde.
Er hatte es eigentlich gar nicht gewollt, doch irgendwie war er dann doch hinter die Signora getreten, die ihre eigenen Sorten von Masken trug. Und so recht wollte er sich auch nicht mehr vorwagen. Doch dann wieder konnte er schlecht die Signora im Stich lassen und er stand auch jetzt schon schlecht da. Hatte er nun alle Gunst verspielt, die ihm der heutige Abend mit den Proben wohl eingebracht hatte? Er wollte gerade ansetzen, um wenigstens noch laut gegen den Kerl zu wettern und vielleicht die anderen am Feuer herbei zu rufen--

--da setzte die Signora dem ein jähes Ende, indem sie eine Hand auf seinen Arm legte. “Stille nun”, sagte sie und obwohl das leise gesagt war, war das doch eher Härte in ihrer Stimme, die auch keinen Widerspruch duldete.

Die Fragen des Magisters selbst schienen dies alles vollkommen zu übergehen. Für die Signora war es ein gewisses Kalkül als sie sich eher ihm zuwendete, obwohl Crispianus mit der Hand an der Waffe dastand. Es war offensichtlich, dass es der Magister war, der die Befehle gab und so zollte sie ihm ihre Aufmerksamkeit.

“Es gibt nicht viele, die die alten Namen noch kennen. Die Theater von einst sind heutzutage fast vergessen”, antwortete sie ihm, mit einer Geste hinauf zu ihrer Maske. “Ich finde hier und da noch alte Bräuche, die überdauert haben, doch das meiste ist wohl fort.” Es klang beinahe ein wenig wehmütig, so wie sie das sagte. Doch in dieser Lage wollte sie sich das nicht erlauben und so wischte sie den Wehmut mit einer kleinen Handgeste beiseite.

“Wir wandern durch Italien und im Sommer auch gern weiter nach Norden hinaus, Herr. Manche von uns stammen von der anderen Seite der Alpen her, andere haben schon ganz andere Länder gesehen. Doch Ihr habt schon recht gesehen, dies sind die Farben Genuas. Wir sind hergekommen, um zu bleiben.”
Sie machte eine kleine Pause und wägte ab, aber dann nahm sie den Mut zusammen, es doch einmal auszusprechen:
“Wir wollen die Kunst wieder zurückbringen, die in den Theatern von einst lag. Und dazu braucht’s eine Bühne und ein anderes Publikum als das Marktvolk, das tagein tagaus den Possen zusieht.”

Wann immer sie dies oder ähnliches laut ausgesprochen hatte, hatten die Leute gelacht. Es war unausweichlich: Fahrende waren verlauste Taugenichts und Tagediebe und sie selbst gehörte dazu und war obendrein auch nur eine Frau. Doch sie war bereits recht weit gekommen, hier in Genua. Sie hatte einen Platz zum Bleiben in der Stadt, sie alle hatten ein Einkommen, Pläne für mehr und Träume… Träume für noch mehr als je möglich schien.
Und so konnte sie sich, trotz der Spannung, die noch in der Luft hing, den Fremden mit etwas Hoffnung ansehen - und einem nicht geringen Maß an Interesse. Es war wahrhaftig keine Alltäglichkeit, dass einer etwas von den alten, griechischen Theatern verstand.
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Gasparo
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Gasparo »

Als Lodovico von seiner Herrin ermahnt wurde schien Crispianus Grinsen noch höhnischer zu wirken, aber seine Haltung entspannte sich. Sein Hand glitt vom Schmalsax fort, ballte zweimal eine Faust und legte sich dann entspannt an sein Bein. Dieser Streuner hatte hoffentlich eingesehen, dass er sich nicht mehr zu Wort zu melden hatte solange der Herr des Ghuls sprach. Er schien ihn ein gutmütiger wenn auch übergroßer Kerl zu sein … die Art, die einen Streit schlichten wollte und dann überrascht mit aufgeschlitztem Bauch auf dem Boden der Taverne endete. Crispianus war nicht auf einen Konflikt aus. Die anderen Männer im Lager könnten ihnen schließlich Schwierigkeiten bereiten. Das er sich nun hinter … war es seine Mutter … hinter dieser maskierten Gauklerin versteckte war sicher die beste Lösung für alle.

Gasparo nickte indes geduldig, als er Achilla lauschte. Die Wortwahl der Fremden klang nicht nach der Gossensprache, die er erwartet hatte und sie schien seine Andeutung verstanden zu haben. Sollte Fortuna ihm doch noch ein Geschenk gemacht haben in dieser Nacht?

„Was Ihr sagt klingt wahr in meinen Ohren. Euer Besuch … oder Umzug … nach Genua könnte ein Gewinn sein für diese Stadt. Allerdings ...“ Er hob einen mahnenden Zeigefinger und schwenkte auf und ab. „... verwundert es mich nicht, dass Euer Publikum Eure höheren Ambitionen nicht zu schätzen weiß. Der Pöbel, der Zeit hat, sich tagsüber auf dem Marktplatz Eure Possen anzusehen ist wenig mehr als ein tumber Mob.“ Der Ventrue schnaufte abfällig bei der Vorstellung, wie Bauern und Fischer versuchten die Dramatik von Antigone zu erfassen. „Es gibt einige Personen, die Kunst dieser Art schätzen würden ….“ Misstrauen war für einen Moment auf seinem Gesicht zu erkennen. „... wenn Ihr in der Tat in der Lage wäret, kompetent ein Stück aufzuführen … aber viele sind es wahrlich nicht.“

Seine linke Hand machte eine kurz, schneidende Bewegung in der Luft, als ob er diesen Teil der Unterhaltung beenden wollte. Gasparo machte einen Schritt auf Achilla und Ludo zu, seinen Kopf seitlich gelegt. Die Dunkelheit der Nacht vor den Stadtmauern war für ihn ungewohnt. „Aber wer seid Ihr, dass Ihr von Kunst und alten Bräuchen sprecht?“ Neugierde lag in seiner Stimme, aber auch die Erwartung, dass man seine Fragen beantwortete. „Legt die Verkleidung ab und verratet mir Euren Namen.“
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Signora Achilla
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Da lachte die Signora. Arm oder reich, bewaffnet oder nicht - keiner verlangte einfach ihre Maske und bekam sie. Alles, alles auf der Welt hatte und hat einen Preis und würde immer einen haben.
“Signora Achilla werde ich geheißen”, erklärte sie, immer noch heiter. Mit einer Hand gab sie Lodovico einen Wink und sprach knapp zu ihm. “Lauf. Gib den anderen Bescheid.” Der Wechsel im Tonfall, leicht und heiter eben noch und dann scharf, knapp und leise war abrupt.
Sie wandte sich wieder dem Magister zu, gerade als Ludo sich umdrehte und rannte.

“Die Maske gehört mir, hoher Herr. Wenn Ihr sie abnehmen wollt, dann hat dies einen Preis.” Die Worte wieder waren mild. Vielleicht konnte man doch die Anspannung heraus hören, doch die Signora hatte die Schauspielerei selbst genug gelernt, dass sie gut klingen konnte, wie es ihr gerade gefiel.
“Der Herr unserer Truppe ist da hinten, wenn Ihr ihn treffen wollt. Meister Mauricio aus Venedig”, erklärte sie wie um die Wogen zu glätten, die ihre Verweigerung vielleicht aufwarf.
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Gasparo
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Gasparo »

Gasparo runzelte die Stirn und sein Gesichtsausdruck, vor allem die herunterhängenden Mundwinkel, zeigten, dass ihn die Antwort nicht erfreute. Die Schauspielerin wollte eine Belohnung, um ihr Gesicht zu zeigen? Was für eine unwürdige Feilscherei war dies? Schienen die Worte der Signora zuerst vernünftig so war dieses Versteckspiel unangemessen. Offenbar war sie auch nicht die Anführerin dieser Gruppe, auch wenn der andere Kerl ihr aufs Worte gehorchte.

„Nun, Signora ...“ Die Stimme des Lehrmeisters war kühl und seine Wissbegierde schien sich gelegt zu haben. „Natürlich sollt Ihr Eure Vermummung behalten. Ich habe keine Verwendung dafür und würde sie nicht kaufen wollen.“ Er konnte ein Rümpfen der Nase für einen Augenblick nicht unterdrücken. „Aber da Ihr gerade keine Rolle spielt hielt ich Euren Aufzug nicht für angebracht.“ Er machte eine wegwischende Bewegung mit seiner Linken.

Crispianus machte zwei Schritte näher an seinen Herrn, während er angestrengt in Richtung des Lagers sah. Der Magister fuhr ungerührt fort. „Wie dem auch sei … diese Wildnis oder Eure Lagerstätte sind zu diesem Zeitpunkt kein Ort, an denen ich verweilen will. Aber bevor ich Euch verlasse: Wenn ich Euch richtig verstanden habe führt Ihr auch Stücke innerhalb Genuas auf? Ich werde mich bemühen, Zeuge Eures Schaffens zu werden. Für Euren werten Meister könnten sich mehr Gelegenheiten ergeben, als für Almosen und den Pöbel zu spielen.“

Gasparo konnte sich schon vorstellen, dass die Einwohner Mascharanas für eine gelungene Darbietung empfänglich wären. Auch einige der Kainiten, die so viel Wert auf Bildung und Wissen legten, mochte eine Vorstellung gefallen. Aber bevor er eine Empfehlung aussprach wollte er sich ein eigenes Bild von den Fähigkeiten Achillas und ihrer Mitstreiter machen.
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Signora Achilla
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Ganz wie es Euch beliebt, hoher Herr”, schnurrte die Signora da. Die Maske lächelte eben ihr aufgemaltes Lächeln, als sie einen Knicks machte.
“Ihr könnt die Truppe bei gefälligen Heiligenspielen am hohen Haus von San Damiano im Sesterie Platealonga ansehen, zu jeder größeren Messe und Lehre der braven Leute”, erklärte sie. “Und sonst? Die Possen auf den Märkten und Proben und Lernen, Zeigen und Schauen am Platz der Wunder.” Sie musterte ihn ein oder zwei Lidschläge lang. “...auch wenn dies wohl nicht Eurem hohen Anspruch genügen kann.”

Sie machte eine vage Geste in die Richtung der Proben. “Was wir hier proben, das gibt es sonst kaum zu sehen. Die Theaterkunst, wie Ihr wohl wisst, ist in diesen dunklen Zeiten fast ganz verschwunden und nur wenige erinnern sich. Noch weniger können sie hier und da zurück ins Leben rufen und ich wüsste keinen, der damit satt und sicher sein kann.”
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Gasparo
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Gasparo »

„Wozu lässt Meister Mauricio etwas proben, dass er nicht zeigen will? Für mich hört es sich an, als ob er eine Gelegenheit für dieses besondere Stück im Kopf hat.“ Er sah Achilla etwas mitleidig an, wie ein Vater, der einem Kind etwas erklärte. „Vielleicht hat er Euch nur noch nicht eingeweiht.“

Noch einmal wanderte sein Blick an der Schauspielerin auf und ab. Das sie auf diesem Aufzug in seiner Präsenz beharrte verstimmte den Lehrmeister weiterhin. Auch die Souveränität, mit der sie ihm und seinem bewaffneten Leibwächter gegenüber trat, irritierte ihn weiterhin.

„Es ist selten, dass eine Frau mehr ist als nur Staffage in einer Truppe wie Eurer. Schließlich war für lange Zeit Eurem Geschlecht auch der Zugang zur Bühne verboten. 'Anmaßend' und 'blasphemisch' wurde es genannt.“

Seine Mundwinkel zuckten kurz.

„Nicht alle Traditionen der alten Kunst, die verlorengingen, dürften also nach Eurem Geschmack sein. Es liegt an den noblen und führenden Bürgern und Adligen, wiederzubeleben, was es wert ist, erhalten zu werden und den Rest fallenzulassen.“

Der Ventrue hob einen mahnenden, dünnen Zeigefinger. „Aber sie müssen die Möglichkeit dazu bekommen.“

Crispianus räusperte sich hinter ihm und Gasparo nickte, ohne ihn anzublicken. „Es ist Zeit, Euch zu verlassen. Aber seid Gewiss, dass ich eine Gelegenheit finden werde um Eure Arbeit in Augenschein zu nehmen. Früher … oder später.“
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Signora Achilla
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Es ist eine ganz einfache Rechnung im Leben: Man kommt eben so gut durch wie man es sich leisten kann. Stolz oder Aufmüpfigkeit oder allzu hochfahrende Gedanken sind teure Güter und für die allermeisten Leute einfach nicht zu haben.
So jedenfalls hielt es die Signora Achilla mit diesen Dingen und manchmal sogar mit einem halben Lächeln. Wäre sie nicht irgendwann gestorben und hätte sie nicht mehr Jahre gegeben bekommen als einer wie ihr sonst je zugestanden hätte - wahrscheinlich hätte sie sich niemals Gedanken über all das gemacht.

So jedoch hatte sie das und es machte am Ende doch keinen Unterschied, denn so oder so blieb nun nichts anderes übrig als einen tiefen und ehrerbietigen Knicks zu machen. Die Truppe brauchte Auftritte, um sich Lohn und Brot zu verdienen. Und vielleicht… ja, vielleicht lag in diesem noblen Herren ja wirklich eine Gelegenheit ein Stück auf die Bühne zu bringen, wie es die Welt schon lange nicht mehr gesehen hatte.

“Das sind gütige und noble Worte, Herr”, meinte sie glatt. “Ich will’s ausrichten und Meister Mauricio wird’s sicher nicht vergessen. Wenn ihr uns finden wollt, dann schickt nur wen zum Platz der Wunder in Genua. Gehabts Euch wohl.”
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Gasparo
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Re: [1027] Lehren, die das Leben schreibt (Gasparo, Achilla)

Beitrag von Gasparo »

Gasparos Ghul Crispianus bemerkt außerhalb der Stadtmauern Achillas Schauspieler, die ein neues Stück proben, und versucht einen von ihnen, Lodovico, zu seinem Herrn zu locken. Gasparo missfällt das ausgewählte Opfer aber bevor die Situation weiter eskaliert bemerkt Achilla Ludos Fehlen und findet die kleine Gruppe von Männern.

Gasparo und Achilla erkennen sich nicht als Kainiten aber im Gespräch drücken beide ihre Zuneigung zu der alten Kunst des Schauspielerns aus. Der Ventrue zeigt Interesse daran, eine Vorstellung der Truppe zu sehen und hofft, dass mehr Kultur nach Genua gebracht wird. Die Wege trennen sich in der Nacht und es bleibt abzuwarten, wie die beiden sich bei einem nächsten Treffen verhalten werden.
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