[1027] Nach langer Zeit zum Gespräche bereit [Toma, Galeno]

[Nubis]

"Im Hirn der Geist.. das mag Sinn ergeben, ja." stimmte er ihm zu und nahm weiter die Worte des Tzimisces auf. Es schien so, als würde das Thema eine gewisse Faszination ausstrahlen, denn der Tzimisce schien mehr in den eigenen Gedanken und womöglich Galeno gar nicht wahrzunehmen. Er stellte sich selbst einige interessante Fragen und Galeno fügte gedanklich noch welche hinzu. Was passiere mit dem Geist nach dem Tode, könnte man ihn halten und auch im toten Körper nutzbar machen, weit mehr als hirnlose Zombies erschaffen? Was bräuchte es, um vielleicht nur das Hirn am Leben zu erhalten, während der Rest tot ist und war dies vielleicht sogar die Art, als die man den Zustand der Vampire beschreiben konnte?

"Wenn ihr es denn angehen wollt und einen geeigneten Zeitrahmen dafür findet, dann richte ich mich gern nach euch. Eure Fragen sind es auf jeden Fall wert, dies nachzuforschen. Eben auch, ob man den menschlichen Geist auf derlei Eingriffe vorbereiten kann und damit womöglich auch das Hirn stärken kann... Vorausgesetzt natürlich, dass der Geist änderbar und stärkbar ist."

Er war schon etwas gespannt zu erfahren, wie der Herold wohl forschen würde. Hier und da hatte er ja das eine oder andere schon gehört. Abschrecken würde ihn das zumindest nichts. Forschen ohne Skrupel war ihm sowieso das Liebste, denn dann kam man auch zu Erkenntnissen. Anders behinderte man nur die eigene Forschung.

[Toma Ianos Navodeanu]

Mit einer gewissen Enttäuschung sah er den Kappadozianer an. Er hatte nun mehr Enthusiasmus erwartet. Mehr Ideen.
Der Drache seufzte leise.

"Das wäre in der Tat ein erster Schritt. Herauszufinden wie man den Geist, auf einen Eingriff vorbereiten kann. Bisher haben wir das Gehirn gereizt und beobachtet welche Reaktionen der Mensch äußern würde. Seine Bewegungen waren jedoch auch eingeschränkt, sodass hier womöglich Merkmale verloren gingen. Bisher konnten wir keine genaue Zuordnung machen. Schnell gibt der ganze Körper auf."
"Änderbar ist der Geist in jedem Fall, doch wie." erwiderte der Tzimisce weiter und hob einen Finger.
"Sagt uns, was würdet ihr tun, um einen Menschen auf einen solchen Eingriff vorzubereiten? Wie seinen Geist oder Körper stärken?"

[Nubis]

Er tippte sich leicht ans Kinn und musterte dabei für einen Moment die Decke des Raumes.
"Man muss wahrscheinlich stark unterscheiden zwischen Geist und Körper und da verschiedene Ansätze wählen. Der Körper kann trainiert werden und das mit recht einfachen Ansätzen, wie es ein jeder Krieger ausführen kann. Versorgt man ihn zusätzlich mit Nahrung, die reichhaltig ist und die Säfte ins Gleichgewicht bringen kann, dann sei da sicherlich auch eine Kräftigung zu erwarten. Ob sich das allerdings auch im innern des Kopfes ausprägt, oder nur an den Muskeln und den Knochen, mag ich nicht sagen. Gegen Krankheiten hilft dies auf jeden Fall und es wäre den Versuch wert.

Sollte der Schmerz zudem ein erhebliches Problem darstellen, könnten gewisse Mittelchen den Körper dahingehend unterstützen.

Was die geistige Komponente anbelangt, so gibt es auch da Mittel, die ablenkend oder stimmulierend wirken. Baldrian ist beispielsweise eine Pflanze, die Ängste mildern kann. Da könnte ich einige mehr zusammentragen und sehen, ob Kombinationen noch mehr Wirkung erzielen können.

Man könnte den Geist auch auf das Kommende vorbereiten. Ihn abhärten gegen Schmerz und schreckliche Erlebnisse. So wie einige Soldaten im Krieg abstumpfen, könnte man dies auch vorbereitend auf die Eingriffe vollführen. Körper und Geist langsam und immer wieder steigernd auf die Prozedur einstellen, damit der Schock am Ende kleiner ist und so weniger strapaziert. Das setzt natürlich eine gewisse Betreuung der Testobjekte voraus."

Seine Gedanken schweiften ein klein wenig ab. Denn er wusste, dass es zwar ein wirklich wichtiges Thema war, aber andere wichtiger wurden oder noch waren. Vielleicht würde es auch gar nicht zu einer Zusammenarbeit kommen. Wer kannte schon die Zukunft. Vielleicht würde er Genua auch für immer verlassen, denn die Garantie einer Rückkehr und dass ihm auf der Reise nichts geschehen würde, die gab es nicht.
Ein leichtes Seufzen entwich ihm. Doch die Entscheidung war schon länger getroffen und nun würde es Zeit werden.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma schaute nachdenklich, mit der Hand ans Kinn gelegt.
„Krankheiten sind das wenigste Problem. Aber ja, ein gut genährter und kräftiger Körper hält vieles eine Zeit aus und die Zeit des Überlebens des Menschen könnte sich verlängern. Es würde sicher nicht schaden dies zu versuchen.“

„Mittel die den Schmerz betäuben scheint uns eine gute Idee, dann wären sie womöglich schon einmal ruhiger und die Angst würde nicht alles übertünchen.“

Der Drache legte die Hände vor sich zusammen und schaute recht zufrieden.

„Ihr zeigt gute Ideen. Eine Zusammenarbeit erscheint uns vielversprechend. Wir sollten nicht all zu lang damit warten. Jede Zeit die verstreicht ist eine verlorene Erkenntnis. Wir schlagen vor ihr werdet uns hier zu gemeinsamen Studien aufsuchen.“

[Nubis]

Erst ein Eifer im Blick, denn der Drache schien nun einer Zusammenarbeit tatsächlich zuzustimmen und hielt seine Ansätze für gute Ideen, jedoch trübte sich dieser Eifer schnell, als er von "keine Zeit verlieren" sprach.
"Gemessen an der Zeit der Menschen, wird wohl etwas mehr Zeit verstreichen müssen, ausser ihr wollt mit Unterbruch forschen. Zumindest von meiner Seite aus. Mich erwarten noch Reisevorbereitungen, da ich in ein oder zwei Jahren für eine Weile die Stadt verlassen werde. Wenn ich wieder zurück bin, würde es mich allerdings freuen, wenn dies Angebot noch weiterhin bestehen würde. Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich nicht damit gerechnet hatte, dass ihr eine so plötzliche und positive Rückmeldung dazu gebt.
Ich werde die Zeit allerdings nutzen und ein paar Möglichkeiten nachzuforschen. Diese Zeit könnte man auch nutzen, um geeignetes Material zu finden. Sinnlos sollte diese Zeit nicht verstreichen."

Er wartete ab und musterte Toma. Wie würde der Drache darauf reagieren, dass er nun doch etwas warten musste, zumindest wenn es um eine Zusammenarbeit ging.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Unterbruch?" dieses Wort verstand er nicht, aber das was nachfolgte von dem Gesagten des Kappadozianers war viel wichtiger und ließ den Drachen enttäuscht und resignierend zurück.

"Ah. Das ist überaus bedauerlich." Er würde wohl nicht warten, denn richtig sinnlos sollte die Zeit nicht verstreichen, aber er zog sein Angebot auch nicht zurück.
"Wo zieht es euch hin?" fragte er dann noch.

[Nubis]

"Durchaus, ja. Bedauerlich. Aber nehme ich diese Möglichkeit nicht jetzt wahr, werde ich sie wohl so schnell nicht mehr ergreifen können und damit auch etwas verstreichen lassen, was Genua einiges mehr an Potential bringen kann. Ich reise in den Süden in eine Stadt der Künste, um dort zu lernen. Sicherlich kann ich dort auch noch andere Kenntnisse sammeln, vielleicht auch welche, die für dieses gemeinsame Projekt wichtig sein könnten."

Er blickte ihn ernst an.
"Ich werde nur die dafür nötige Zeit dort verweilen und ich will wieder zurück kehren. Ich kehre Genua damit keineswegs den Rücken zu."

[Toma Ianos Navodeanu]

"Eine Stadt der Künste?" da horchte der Handwerker auf. "Welche wäre das? Und welche Kunst plant ihr dort zu lernen?"

[Nubis]

"Ist es relevant für euch, welche Stadt? Zumindest hörte ich, dass es dort unter anderem Rosen hinzieht, also dachte ich mir, ich schaue einmal, ob es dort etwas gibt, was Genua fehlen könnte. Falls ja, kann diese Stadt hier nur davon profitieren. Ich bin Freskenmaler und illustriere auch auf Pergament und Holz und möchte dieses Handwerk verfeinern und möglicherweise noch ein passendes zweites dazu lernen. Vielleicht das Färberhandwerk oder eventuell auch die Kunst Mosaike zu gestalten. Zu Lebzeiten hatte ich dafür keine Geduld, allerdings habe ich nun doch alle Zeit der Welt, oder nicht? Schliesslich altere ich nicht mehr, also kann ich mir dann auch genug Zeit gönnen."

Aufmerksam musterte er Toma, prüfend, warum dieser so aufgehorcht hatte. Weil er selbst Handwerker war, oder lagen da noch andere Fragen verborgen?

[Toma Ianos Navodeanu]

Auf die ersten Worte des Kappadozianers neigte der Drache den Kopf zur Seite und sah Galeno fragend an. Plötzlich war da mehr in dieser Ankündung der Reise, als Toma gedacht hatte.

"Warum scheint es notwendig für euch es zu verschweigen? Ihr wollt doch nur Handwerk lernen, nicht wahr?" Nun wurde sein Blick geradezu bohrend.

"Wir sind Handwerker und Künstler, natürlich ist es relevant für uns. Gibt es dort Künstler von herausragender Bedeutsamkeit?"