[1028] Mitwinter [Brimir, Ilario, Toma]

[Mai '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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[1028] Mitwinter [Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Brimir »

Regen und Kälte, dazu ein starker Wind. Brimir hätte sich kein besseres Wetter aussuchen können, als er vor einigen Monaten die Einladung nach Luccoli aussprach. Doch das war ganz sicher nicht das Einzige, was der Nordmann für heute anders geplant hatte. Die Hütte des Nordmanns lag still da. Von drinnen erhellte nur fahles Licht den Raum. Ein Feuer brannte schwach, mehr nicht.

Vor der Türe stand ein Milizionär Wache, um die Gäste hinein zu lassen. Drinnen taten 5 Wikinger selbiges - Wache stehen und Grimsteinn war es, der jeden Einzelnen von ihnen zu begrüßen und zu einem Tisch mit drei Stühlen zu gleiten, der vor dem erhöhten Jarls-'Thron' von Brimir stand. Letzterer war mit Fellen von verschiedenen Tieren dekoriert und war im Flackerlicht der Lichtquelle nur schemenhaft zu erkennen. An dem Tisch waren zwei normale Stühle und einer mit einer höheren Lehne - zu welchem später Ilario gebracht werden würde, als Kastellan.

Ebenso würde den Gästen Blut in Trinkhörnern angeboten werden. Doch vom Gastgeber selbst fehlte jede Spur. Das Recht der Alten.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma war spät erwacht, mehr noch als die Jahre zuvor. Warum war das bloß so? Was konnte er dagegen tun? Doch all das Grübeln brachte ihm im Moment nichts. Er musste sich fertig machen und dann sogleich los. Es war keine Zeit mehr für etwas anderes, denn der Weg nach Luccoli war weit.
Immerhin konnte er es noch pünktlich zur ersten Stunde dort hin schaffen, alles früher wäre kaum möglich gewesen.

Trotz der Eile, die er hatte, bürstete er die Erde sorgsam von seinem Körper zurück in die Kiste, nichts davon durfte schließlich verschwendet werden.
Nach der Reinigung seiner selbst und dem Ankleiden, trieb er auch den Guhl vor die Tür.
Bei dem Wetter, wo dieser das keinesfalls gewollt hatte.

Regen und Wind verhinderten es eine Fackel zu tragen, so kämpften sich die beiden dunklen Gestalten, sich jeweils eine Kapuze tief ins Gesicht ziehend durch die stürmische Nacht in Richtung Wald.
Sie würden vermutlich die letzten sein.
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Ilario
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Ilario »

Schon am Vorabend hatten seine Diener alles Vorbereitet, dementsprechend hatte die kleine Gruppe die Stadttore bereits eine gute Stunde nach Dämmerung hinter sich gelassen und befand sich auf dem Weg gen Luccoli. Vier ehemalige Waisen begleiteten Ilario, zwei Männer und zwei Frauen in dunkler Lederrüstung und bewaffnet, vor der Unbill des Wetters schütze sie je ein weiter Umhang samt Gugel. Vom Kastellan selbst war kaum etwas zu sehen unter der schwarzen Tunika und dem gleichfarbigen Mantel, Haar und Antlitz ebenfalls verborgen unter einer weiten Kapuze.

Unverkennbar war es der Lasombra der die Gruppe führte, Tempo und Richtung bestimmte. Seine Augen waren von tiefer Schwärze und durchblickten die Nacht als wäre heller Tag. So zügig es das Wetter und die Beschaffenheit des Weges erlaubten erreichten sie Luccoli. Die Halle betrat Ilario allein, ließ seine Schatten davor zurück. Grimmstein wurde ein knappes Nicken zuteil, der Respekt der einem langjährigen Diener gebührte und seinen Platz kannte. Das dargebotene Trinkhorn nahm Ilario an, trank jedoch weder noch setzte er sich, sondern stellte sich hinter den ihm zugedachten Stuhl. Er wartete auf den Gastgeber und würde diesen nicht vor anderen brüskieren.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Brimir
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Brimir »

So wie es aussieht würde Toma nicht als Letzter ankommen, auch, wenn er sicher spät dran war. Grimsteinn begrüßte auch den Drachen und brachte ihn dann zu seinem Platz, wo er etwas zu trinken angeboten bekam.

Ilario war da. Zwei Plätze blieben vorerst leer. Und die beiden Kainskinder waren für sich, wenn man die Ghule am Rand des Raumes einmal außer Acht ließ.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Durchnässt kamen der Drache und sein Diener schließlich an der Hütte an. Noch immer wehte der kalte Wind um sie und als Toma die Wachen des Kastellans draußen stehen sah, befahl er auch seinem Begleiter dort zu warten, was diesem missfiel, er aber nie ausgesprochen hätte.
Ergeben versuchte er sich zumindest etwas unterzustellen und harrte in der Kälte aus.

Als Toma das Heim -oder zumindest den Ort wo der Ancilla Gäste empfing - betrat, zog er die Kapuze vom Kopf und zum Vorschein kam kurzes blondes Haar, sowie ein generelles fremdes aber gleichbleibends attraktives Gesicht mit grünen Augen.

Wäre in der heutigen Nacht nicht klar gewesen wer eingeladen war, so hätte man Toma wohl schwierig als diesen erkannt.

Als er von Grimmstein zu seinem Stuhl geführt wurde, nickte er dem Kastellan grüßend zu. Da dieser immer noch eine Kapuze trug, war sich Toma nicht ganz sicher ob es der Lasombra war, aber von der Statur her schien Ajax auch nicht passend.

„Guten Abend, werter Ilario.“

Nebenbei nahm der Drache das dargereichte Blut in dem Trinkhorn an und besah sich dieses außergewöhnliche Trinkgefäß einen Moment interessiert.
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Ilario
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Ilario »

Von seinen Gewändern tropfend sammelte sich Regenwasser zu Ilarios Füßen, doch Nässe und damit verbundene Kälte berührten den Lasombra schon lange nicht mehr. Indes erregte der andere Gast seine Aufmerksamkeit. Wer war dieser Mann, der ihn zumindest namentlich zu kennen schien? Neben ihm selbst, Brimir, Toma und Ajax war niemand angekündigt. Entweder also ein Überraschungsgast des Blutvogts oder aber… Vielleicht der Tzimisce? Toma hatte dereinst schon sein Äußeres gewandelt, hatte das monströse abgelegt. Es war also möglich, wahrscheinlich sogar.

„Seid auch ihr mir gegrüßt… werter Toma?“ Schlich sich doch ein fragender Unterton in die Stimme des Kastellans, der nun, in Abwesenheit von Uneingeweihten, seine Kapuze zurückschlug und dem anderen Kainiten respektvoll zunickte. Es war definitiv Ilario, und doch war etwas anders: Der ohnehin schon blasse Teint, verstärkt durch den Untod, war rauchiger, tiefer Schwärze gewichen. Zudem wohnte seiner Gestalt, seinem Antlitz eine übernatürliche Anmut inne, als hätte die Nacht selbst ihn geküsst…

(EB auf 4)
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Nun wo der Kastellan die Kapuze zurück schlug, wurde klar, dass es nicht nur der bloße Schatten des Kleidungsstückes gewesen war, was sein Gesicht verdunkelt hatte.
Überrascht blickte der neue Drache den neuen Schatten aus großen Augen an.

„Gewagte Wahl.“ Sprach er dann plötzlich und kam dem Lasombra unangenehm näher. Immerhin behielt er diesmal seine Finger bei sich, auch wenn man sie durchaus zucken sah.
„Wer hat euch so gemacht? Und ist es nicht etwas schädlich für die Stille?“ fragte er und legte dann die Hand ans Kinn, nachdenkend. Das wäre doch recht unpassend für den Kastellan. Also war es eher unabsichtlich?
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Brimir
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Brimir »

Grimsteinn hatte sich neben den Stuhl von Brimir zurück gezogen und wartete, auch, wenn er angesichts der Tatsache, dass der Nordmann noch nicht da war, immer nervöser wurde. Er wusste, dass Brimir vor solchen Tagen immer ganz besonders sorgsam jagte. Ob ihm etwas zugestoßen war? Immer wieder schaute er vom Thorn zur Türe und wieder zurück, wartete darauf, dass Brimir kam oder er etwas für die Gäste tun konnte. Aber immerhin war noch ein Gast noch immer fern geblieben.

Schließlich, gerade als Toma die Frage an Ilario stellte, schob sie die Hintertüre, wie vom Wind auf, aber da stand jemand. Ein Blitz im Hintergrund erhellte kurz die Konturen. Die Wachen auf der Gebäudeseite schienen etwas mehr zu erkennen, denn nachdem sie angespannt die Hand an die Waffen legten, entspannten sie sich wieder. Kurzum bewegte sich die Gestallt und trat lauernd und knurrend näher an den Tisch heran.

Das Erste, was dieser Mann tat war wortlos den Arm von Grimsteinn zu greifen. Fänge zeigten sich unter der Kapuze und dann biss er zu. Hunger. Verfluchter Hunger. Er musste das Tier befriedigen, bevor die Situation hier ihn reizte und das Ganze in einer Raserei endete. Das wäre für keinen seiner Gäste gut. Doch als Brimir von Grimsteinn abließ und dieser stöhnend aufs Knie sank, fixierten die Wolfsaugen des Nordmannes die Beiden Kainiten. Sie sprachen Bände darüber, dass das Tier noch nicht satt war und nur darauf lauerte mehr zu kriegen... ... falls man ihm Gründe dafür lieferte. Aber es reichte, um Brimir die Kontrolle zu lassen, auch, wenn der Älteste der Gangrel durchaus gereizt schien.

Brimir schlug die Kapuze zurück... sein gesamtes Gesicht war behaart, die Pfauenzeichnungen vom Fell überlagert. Die Nase passte nun besser in das Gesicht des Wolfes. Eine tiefe Schramme zeichnete die Wange des Jägers. Kohle- und Kalkzeichnungen auf dem Gesicht waren vom Regen deutlich verwischt und unkenntlich gemacht. Irgendetwas war schrecklich schief gelaufen bei dieser Jagd.

Schädlich für die Stille? Unbedingt. Aber die alten Gangrel waren nicht mehr dafür bekannt sich den Menschen zu zeigen, wenn sie einmal anfingen ihr Tier so zu akzeptieren.
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Ilario
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Ilario »

Gerade wollte er zu einer ausführlicheren Antwort samt Gegenfrage ausholen, da erschien Brimir. Und so hauchte Ilario nur kryptisch: „Die Dunkelheit.“ Der alte Gangrel schien verändert, gezeichnet von Kampf, Jagd und Tier. Eine Bestie wie aus alten, barbarischen Zeiten. Dennoch unverkennbar Brimir. Ilario verneigte sich, dem Rang des Ancilla angemessen und wartete.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Mitwinter [Ajax, Brimir, Ilario, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Mit diesen Worten machte der Kastellan den Drachen nur noch neugieriger, aber nun war keine Zeit mehr genauer darauf einzugehen. Der Gastgeber betrat den Raum und er war offenkundig keiner guten Laune.
Toma machte einen Schritt zurück von Ilario, näher zu seinem Stuhl, wandte sich aber Richtung des eintretenden Ancilla und verneigte sich.
Brimirs Aussehen zeichnete Falten auf Tomas Stirn. Ihm wurde die Stille zu wahren eingebläut und Brimir konnte jedoch herumlaufen wie ein Tier. Das Recht des Älteren?
Toma verkniff sich ein Schnauben, aber war empört.
Zumal nun auch Ilario herausstach. Plötzlich war er der gewöhnlichste hier. Von außen betrachtet.
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