[1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

[Seresa]

„Dies könnt ihr durchaus tun, doch ich selbst kann dies nicht.“

Eine kurze, aber schlichte Feststellung der Tatsachen.

„Zumal die Mehrzahl von werter, nicht werter wäre, sondern werte oder werten. Davon ab ist Ihr und Euch in jener Form, in welcher es Jene unserer Art nutzen, keine Form der Mehrzahl, sondern schlicht eine Form der Höflichkeit. Eine Ausdrucksweise der Ehrerbietung und des Respekts. Etwas, was sich je nach Sprache und Kultur im Übrigen durchaus unterscheiden mag, doch ist es wahrlich nicht meine Absicht euch mit derlei Dingen zu langweilen. Dennoch werde ich…“

Für den Bruchteil eines Moments schwieg Seresa, bevor sie weitersprach.

„Bei unserer Arbeit unweigerlich in die Verlegenheit geraten, euch möglicherweise vorstellen zu müssen. Entsprechend mag es durchaus von Bedeutung sein.“

Seresa machte nun eine deutliche Sprechpause, um den Grund ihrer Frage noch einmal zu verdeutlichen, bevor sie ihr Gegenüber fragend anblickte.

„Doch Ihr sagtet, Ihr wurdet zu Toma Ianos Navodeanu. Welchen Namen trugt Ihr zuvor?“

[Toma Ianos Navodeanu]

„Schlicht nur Toma, war der Name mit dem ich geboren wurde.“
antwortete der Tzimisce.

„Sicher die Mehrzahl von werter wäre nicht werter, aber wie bereits gesagt ist uns recht egal ob werter, werte oder wertes. Allein nach unserem Aussehen könnte man die Anrede schon variieren.“ Was wenn er irgendwann weiblich aussehen würde?

„Ihr ist natürlich eine Form der Höflichkeit, aber doch gleichzeitig auch eine Form der Mehrzahl. Beides ist also wahr. Es hat mehr als eine Bedeutung.“

[Seresa]

Seresa nickte leicht.

„Dies ist soweit richtig und doch bezweifle ich, dass es euch gefallen würde, so ich euch fortan einzig mit Toma Ianos Navodeanu ansprechen würde. Zumindest missfiel Euch dies, als Ihr noch nicht ihr wart.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment, indem sie leicht den Kopf zur Seite legte und ihr Gegenüber betrachtete.

„Doch wie kam es dazu, dass Ihr entschieden hattet wir zu sein? Ist es mir möglich einzig mit dem Wesen zu sprechen, welches vormals kein anerkannter Teil von Toma Ianos Navodeanu war? Und welchen Namen trug es, bevor Ihr es als Teil von euch anerkannt hattet? Oder auch er oder sie, denn mir ist nicht bekannt, welches Geschlecht dieses Wesen hatte.“

Offenkundig war die Gelehrte an der Veränderung des Drachen interessiert.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma schüttelte den Kopf. „Wir meinten auch nicht die Anrede gänzlich wegzulassen, das würde uns in der Tat nicht gefallen, sondern es ging schlicht um die Endung.“

Der Drache schaute sie überrascht und dann sogleich enttäuscht an, dass sie scheinbar nicht verstand.

„Ihr habt es ebenso in euch wie ich und ihr werdet sicher wissen wie es reagieren kann. Es spricht nicht, aber es fühlt. Es hat keinen eigenen Namen. Es trägt denselben wie ich, schließlich sind wir eins.“

„Es war nicht glücklich mit meinen Entscheidungen. Dennoch müssen wir gemeinsam einen Weg gehen und dieser ist für uns beide neu. Ich hab es immer als ein Teil von mir anerkannt und versuche damit ihm nun, auf eine andere Art als zuvor, Raum zu geben.“

[Seresa]

„Ist es bisher für euch von Erfolg gekrönt?“

Fragend blickte sie einen Moment schweigend auf den Tzimiscen, bevor sie leicht den Kopf schüttelte.

„Dennoch irrt ihr euch in einem: Ich bin nicht wie ihr.“

Ihre Stimme klang ernst und diese Ernsthaftigkeit spiegelte sich auch in ihrem Gesicht wider.

„Und was die Anrede angeht: Ist sie überhaupt von Bedeutung, solange Respekt erwiesen wird? Würde eine falsche oder gar fehlende Endung nicht ebenso den entsprechenden Respekt vermissen lassen? Denn ich bezweifle, dass es euch gefallen würde, so ich euch einzig wert nennen würde. Davon ab, ergibt sich die Schwierigkeit ebenso, so man über euch spricht. Spricht man von dem oder den?“

Seresas Hand beschrieb eine öffnende Geste.

„Es stört mich nicht, so ihr euch als wir bezeichnen wollt, doch solltet ihr euch den Folgen gänzlich bewusst sein.“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Bedauerlicherweise ja. Ihr versteckt eure andere Seite und haltet sie in euch verschlossen. Bis sie ungezügelt herausbricht."

Der Drache winkte ab und zuckte dann mit den Schultern.
"Wissen wir es wie ihr über uns sprecht? Solange ihr uns nicht beleidigt ist die Frage nach dem oder den doch unerheblich. Wie ihr richtig sagt, macht nicht nur das Wort die Bedeutung aus, sondern auch wie etwas gesagt wird. Leidig, aber in jedem Fall richtig. Ihr könntet uns mit jedem Wort beleidigen, wenn ihr wölltet. Im Endeffekt ist es wie immer unter unseresgleichen, ihr merkt es schon wenn ihr einen Fehler macht.

Und ihr irrt. Es wäre uns egal ob ihr nur „wert“ sagt, abgesehen davon dass es seltsam klingt."

Sodann wedelte Toma mit der Hand in einer kreisenden Bewegung.
„Seid ihr auch wegen etwas wichtigem gekommen?“

[Seresa]

Seresa hatte den Kopf geschüttelt, als Toma meinte, sie verstecke ihre andere Seite und würde sie in sich verschlossen halten. Doch sie ging nicht weiter darauf ein und wandte sich stattdessen einem anderen Thema zu.

„Ob es für euch wichtig ist, vermag ich nicht zu beurteilen, doch ich hätte erneutes Interesse an euren handwerklichen Fähigkeiten. Davon ab gibt es ein paar Dinge bezüglich des Amtes zu besprechen, sowie der Ausbildung eurer Diener.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment.

„Oder wie ihr bereits erwähnt hattet, in diesem Fall wohl weitere Diener.“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte. "Welche Wünsche habt ihr an unsere Fähigkeiten?"

[Seresa]

„Eine Waffe, welche sich äußerst diskret und unauffällig in die Kleidung einer hohen Frau einbinden lässt, und nicht als solche zu erkennen ist. Dennoch sollte sie gut zugänglich sein, so dass man sie ohne Aufmerksamkeit zu erregen ziehen und wieder verschwinden lassen kann. Die Art der Wunde, welche die Waffe hinterlässt, sollte gewöhnlich sein, so dass es nicht auf sie zurückführbar ist.“

Für einen Moment betrachtete sie ihr Gegenüber schweigend, bevor sie leicht den Kopf zur Seite neigte.

„Das sie zudem stabil genug und schnell tödlich sein soll, muss ich wohl nicht erwähnen, oder?“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma blinzelte. War erst irritiert dass sie ihn wieder nach einer Waffe fragte.

"Eine Waffe die eine gewöhnliche Wunde hinterlässt...was versteht ihr unter einer gewöhnlichen Wunde? Ein Schnitt oder Stich? Ein Messer wäre wohl das sinnvollste...jedoch unauffällig...." Er hatte ja eine Idee wo man Waffen verstecken konnte, jedoch war das auch nicht unauffällig.

"Ah. Ihr oder für wen auch immer es gedacht ist...könntet die Klinge als Schmuck tragen, wobei die Klinge, wie euer Stab in einer Kappe steckt. Sie wäre dann recht klein, aber gut gezielt reicht das schon manchmal aus."

Der Drache dachte offensichtlich darüber nach als sein Blick ins Leere ging und er mit seinen Händen in der Luft tastete, wohl überlegend wie es aussehen könnte.

"Was tragen Frauen als Schmuck? Eine Halskette? Ein Messer wäre recht länglich. könnte kantig oder rund sein. Ein solcher Anhänger...könnte aber vielleicht auch Fragen aufwerfen. Ein Kreuz außerhalb der Kirche zu ungewöhnlich?"