[1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [Achilla, Alain, Ghazed, offen]

[Mai '19]
Ghazed
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[1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [Achilla, Alain, Ghazed, offen]

Beitrag von Ghazed »

Die elende Kaschemme in der Nähe des Stadttores war berüchtigt für ihr Klientel das dort durchaus manchmal ein, aber nicht mehr aus ging sondern kroch.
Eine Branntweinhöhle bester Güte, geführt von resolutem Personal mit bissigem Humor und schlechter Laune die für jeden und jedeneinen gleich zu finden war.
Die Rothaarige Hexe hinter dem Tresen kam hervorgeschossen, polterte an den Tischen vorbei wo kein Becher oder Humpen stand und pöbelte jedweden dort sitzenden unverfrohren an, warum er ihr die Zeit und den Sitzplatz stehle. Wer sitzt trinkt, wer steht geht. Einfache Regel.
Es stank nach erbrochenem, altem Stroh und Rauch aus dem schlecht funktionierenden Abzug des Kamins - überdies schien man sich hier auch wirklich wenig um Dreck oder Schönheit zu kümmern. Jeder der hier ein und aus ging hatte sein eigenes persönliches Joch der Hässlichkeit zu tragen, sei es innen oder außen. Gesund und bei Sinnen, mochten hier die wenigsten sein.
Mit einem bissigen Lächeln hatte Ghazed nun also schon seinen zweiten Humpen vor sich stehen, eine dezente Pfütze hinter sich an der Wand deutete an wo der letzte hingekommen war möglicherweise - gesehen hatte es niemand.
Gelassen beobachtete er das Kommen und Gehen, wer wen begrüßte oder auch verfluchte für sein Erscheinen. Es hätte ihn nicht weniger kümmern können wenn der gesamte Schankraum in einer wüsten Schlägerei vergehen würde um ehrlich zu sein, denn nicht ein einziges dieser Gesichter wollte er aus der Nähe sehen oder gar damit sprechen um sich anzuhören welche Abgründe sich hinter den Schweinsäuglein, den Triefnasen und den unrasierten Kinnpartien verbergen mochten. So hockte man also nun dort und sah.
Gespannt.
Gewappnet, auch diese Nacht mehr oder minder fruchtlos verbracht zu haben kümmerte ihn fast nicht dabei... es galt diese Kreaturen kennen zu lernen. Überall. Hier waren welche, also los.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Es gibt Leute, die behaupten, dass sich ein schlechter Lebenswandel am Gesicht ablesen lässt. Vielleicht ist es so. Aber dann ist der engelsblonde Jüngling in der Mitte der Zecher definitiv die Ausnahme von der Regel. Solch feine Züge, solche Lippen, so glatte Haut - all das würde man wohl eher hinter dem Altar einer Kirche erwarten, oder als erstgeborenen Sohn eines Kaufmanns. Stattdessen grölt er schmutzige Lieder, übertrifft mit seinen Flüchen selbst die raubeinigsten Saufkumpanen und scheint ernsthaft bemüht, alle anderen unter den Tisch zu trinken.

Gerade hat er eine besonders derbe Anekdote zum Besten gegeben, irgendetwas mit einer Haushälterin, einem Esel und einem Besen. Während um ihn herum besoffenes Gelächter ertönt, lehnt sich der Jüngling zurück und setzt erneut den Becher an. Nur einem sehr aufmerksamen Beobachter würde der Blick auffallen, mit dem er kurz über den Raum fährt. Ein stechender, prüfender Blick, der so gar nicht zu seinen leicht geröteten Wangen und den leeren Krügen vor ihm passt. Dann ist der Augenblick vorbei und das Gelage geht weiter.

"Kennt ihr schon den vom Hahn auf dem Kirchturm?" erklingt die Stimme des Blonden, melodisch singend durch einen Akzent, der schwer zuzuordnen ist. "Passt auf, der wird euch gefallen..."
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Ghazed »

Von allen Kreaturen die sich hier versammelt hatten waren ihm natürlich jene die liebsten, die irgendwie herausstachen. Eine saubere Haut mit ebenso reinlicher Kleidung war da schon einiges, damit konnte man bereits auffällig sein - jener hier, war sogar noch ein PartyAnimal. Mit einem desinteressierten Blick beobachtet er das Gefolge dieses Mannes, wer an seinen Lippen klebt und vor allem, wer sich im Hintergrund hält und ihn beobachtet. Er war sicherlich nicht alleine, jemand seines Standes ging nicht einfach so in eine Kaschemme und lies sich die Hucke vollaufen um mit dem Pöbel zu schäkern. Das hier musste oder dürfte nach allen Regeln der Kunst und Missetat einen tieferen Hintergrund haben als das und diesen galt es zu ergründen. Vielleicht kannte ihn sogar auch das Personal, den geschulten Blick würde er dort auch auf jenen ruhen lassen die mal vorbeischlenderten um nachzuschenken oder mit verkniffenem Blick zu prüfen ob man jemanden rauswerfen musste.
Stumm setzt er den Humpen an und kleckert an seinem Mund etwas vorbei, besudelt sich ganz nach der Manier der anderen hier und wischt sich mit dem dreckigen Leinenhemd einmal über den Mund.
Einer wie die Anderen... beobachtet den Gockel wie er kräht und ist dezent neugierig auf die Geschichte die nun folgen würde. Der Hahn auf dem Kirchturm, na das konnte was werden...
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Alain le Beau
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Blick des Gangrel fährt über die Versammelten. Aber wer könnte zum diesem Gefolge gehören? Der fette Kerl, der desinteressiert in der Ecke an einem Hühnchenschenkel knabbert? Der kleine, drahtige Kerl, der sein Messer zwischen seinen Fingern hin- und herspringen lässt? Der fränkisch Gekleidete, der an einem der Holzpfeiler lehnt und die Szenerie mit einem grausamen Lächeln beobachtet? Oder doch der einäugige Söldner, der gerade seinen Humpen schwenkt? Es ist schwer zu sagen.

Die Schankmaid jedenfalls scheint den Erzähler zu kennen, denn auf eine fast unmerkliche Geste bringt sie ihm zielgerichtet Wein und einen saftigen Braten, den er sogleich zu verzehren beginnt. Mit vollem Mund legt er los:

"Also, da war dieser junge Gockel, ein richtiges Prachtexemplar mit schönen Schwanzfedern. Alle Hühner wollten ihn haben, aber dumm und eingebildet wie er war, fühlte er sich zu Höherem berufen. Er wollte Priester werden, der Hahn! Er ging also zur Kirche und der Pfarrer blickte ihn mit Wohlgefallen an. 'Priester willst du werden? Na dann musst du natürlich erst einmal dich beweisen. Ich habe einen schönen, großen Kirchturm - komm und setz dich darauf, da sollst du schön krähen!'"

Ab da wird die Geschichte immer derber und das Publikum johlt bei all den 'Prüfungen', die der dicke Pfarrer dem jungen Anwärter auferlegt. Der Blonde sitzt inmitten dieser gotteslästerlichen Heiterkeit und grinst diabolisch.
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Ghazed »

Wenn man seine Zeit in dem Raum verbracht hatte, kannte man die Gesichter am Ende mehr als einem lieb war. Einmal durch und mit der Überlegung voran gekommen das es sich hier um irgendeinen eitlen Fatzke handeln musste lehnt er sich zurück und beobachtet ihn unverhohlen. Früher oder später fühlten sich diese entweder befleissigt ihre Helfer zum Nachfragen zu schicken oder, wenn sie sich ganz bombastisch fühlten gingen sie die Sache selbst an.
Er schaut. Es gab auch genug zu sehen und zu hören, die Show welche jener dort bot war letztlich genau für das gedacht. Die Aufmerksamkeit binden.

Leise kratzt das unangenehme Gefühl verschaukelt zu werden an ihm aber für den Augenblick sollte es so sein... und der Jäger hängt seine Angel mit einem ganz absurden Köder aus. Lauert.
Letztlich wollte er nunmal auch sehen wohin das hier führte... nicht? Unterhaltsam war es in jedem Fall.
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Signora Achilla
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Und genau da wurde die Tür aufgezerrt. Ein Schwall Frischluft kam herein, so frisch wie es hier eben sein konnte, wo einem Straßendreck und Mist an den Sohlen kleben bleiben konnten.
Das wäre nun eben nichts Besonderes gewesen, wären diejenigen, die nun eintraten, nicht doch einen oder zwei Blicke wert: In ausgefransten Kleidern, geflickt und bunt, ein hübscher Jüngling sogar mit ein paar Schellen, ein älterer, dürrer Mann mit einer Laute in den Armen kam eine kleine Gruppe Gaukler herein. Der Jüngling steuerte gleich auf die Schankmaid zu, um die Wogen zu glätten und einen Handel zu machen, für etwas Musik in all dem tristen Alltagsbrei.
“Selbst das schalste Bier schmeckt würziger mit ein paar Tönen dazu, eh?” versuchte er, sie zu überreden, während der alte Kerl und eine dralle Frau mit einer unerhörten Hakennase bereits ein bisschen Platz freirückten.
“...’s kurbelt das Geschäft an und das kann nur gut für dich sein…”

Eine weitere Frau, mit einer bunt bemalten und mit Federn und Muschelstücken beklebten Maske schuf etwas Platz für die Musiker und zog ihre Maske herunter, nur um den Blick auf eine andere Preis zu geben, die sie direkt darunter trug. Der kleine Scherz war immerhin irgendwem ein Lachen wert, auch als sie dann die heruntergezogene Maske so hielt, das jedem klar wurde, dass sie nun die Runde machen würde.
Vielleicht hatte wer was übrig für ein Liedchen oder zwei?
“Musik, ihr werten Genueser! Lebensblut für das Gemüt!” warb die Maskierte und ging mit wiegenden Hüften zwischen den eng gestellten Tischen und Stühlen umher.

Im Hintergrund wurde sich die Schankfrau wohl mit dem Jüngling einig. Vielleicht waren die beiden einander auch schon bekannt genug. Ein Brotkanten fand seinen Weg in die Schale, ein halber Pfennig und ein etwas wurmstichiger Apfel. Die Maskierte untersuchte die Ausbeute kurz und gab den Musikern dann einen Wink. Mit ein paar erst reichlich schrägen aber mit der Wärme und etwas Spucke dann doch gerader werdenden Flöten- und Lautentönen begann die kleine Vorstellung.

“Des Weibels Weib hat ihre Lust”, begann der Jüngling schon zu singen. Die Melodie war einfach genug und lud zum Stampfen ein und zum Klatschen.
“...hat mit dem Weibel doch nur Frust…”, ging es weiter.

Die Maskierte war mittlerweile bei dem engelsblonden Witzereißer angekommen und brachte einen durchaus eleganten Knicks zustande, wenn dieser wohl auch unter dem Gedränge etwas litt und der Tatsache, dass sie gut darauf aufpasste, dass niemand sich die Sachen wieder aus der Maske heraus griff, die gerade gespendet worden waren.

“...will lieber Neues kennenlern’...”, wurde im Hintergrund weiter gesungen. Die Maskierte beugte sich vor um dem feinen Herrn etwas zuzuflüstern.
“Wie trefflich, Euch hier zu finden”, sagte sie leise und wohl selbst für ihn nicht allzu gut verständlich unter dem Gejohle im Hintergrund.
“...und sucht sich einen frischen Herrn…”

“Denn ich habe vor, Euch zu besuchen, für Brot und Spiele auf eine ganz neue Weise”, erklärte die Maskierte dem Blonden.

“...und auch gleich ein paar Weiber…”
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Alain le Beau
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Auf den fröhlichen Jüngling hat das Starren des Gangrels in etwa den selben Effekt, als würde er auf eine Felswand starren. Die Felswand ist tendenziell davon eher unbeeindruckt, aber nach einer Weile lassen sich interessante Muster erkennen. Etwa die Art, wie der junge Mann becherweise Wein kippt, seine Bewegungen aber nur dann fahrig und wackelig werden, wenn er mit einem der anderen Zecher spricht. Ein geübter Trinker, wie es scheint. Und kein schlechter Schauspieler.

Dafür spürt Ghazed nun seinerseits Augen auf sich. Der fiese Franke ist seinem Blick offenbar gefolgt und blickt ihn nun seinerseits unverwandt an. Eine gewisse Drohung ist in seiner Haltung zu erkennen. Doch bevor sich das Ganze zu einem Starr-Duell entwickeln kann, geht die Tür auf und die Truppe tritt ein.

Diese neuerliche Zutat zum großen Chaos im Schankraum scheint dem Blonden durchaus zu gefallen. Offenbar kennt er die Schauspieler, denn er erhebt sich langsam - und betont schwankend - und begrüßt sie mit kleinen Küsschen. Alle, bis auf die knicksende Maskierte, der er mit etwas mehr Abstand begegnet, so wie einer ehrenwerten Großmutter. Ein Nicken, dann zieht er Münzen aus seinem Geldbeutel und wirft sie der Schankmaid zu, die das Geld geschickt auffängt.

"Eine Runde für meine Freunde! Und auch für die Musiker!"

Während der Menge jubelnd Wirt und Schankmaid bedrängt, führt der Blonde die Maskierte geschickt durch die Reihen bis zu einem Ecktisch. Der Franke platziert sich ganz in der Nähe und hält dankbare Zecher davon ab, ihren Dank zu aufdringlich auszudrücken. Ein weiterer Mann, der bisher unauffällig in einer Ecke gesessen hat, gesellt sich dazu.

Alain beugt sich zu der Signora und spricht leise. "Ihr versüßt meine Nacht mit euren Worten und eurer Anwesenheit, werte Achilla. Sprecht, was schwebt euch vor?"
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Signora Achilla
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Eine freie Runde und Musik - zwei Dinge, um einen Schankraum im Handumdrehen mit Leben zu füllen. Mit einem Becher Wein, ganz gleich wie sauer oder billig er auch sein mochte, sang und spielte es sich offenkundig gleich viel besser. Das Lied nahm an Geschwindigkeit und Lautstärke zu und auch wenn man wohl über die Feinsinnigkeit des Gesangs wohl streiten konnte, fuhr es dem einen oder anderen doch genug in die Beine, um zu stampfen und zu tanzen. Und warum auch nicht? Eine Frau von dem Häuflein Gaukler lud auch dazu ein, so wie sie sich zur Musik im Kreis drehte und die Kerle einlud, mitzumachen.

Die Maskierte währenddessen war dem schönen Jüngling zu jenem Ecktisch gefolgt und setzt sich zu ihm. Sie wirkte nicht viel anders als die anderen Gaukler auch, mit einem bunten und geflickten Kleid. Die Maske, die sie unter der ersten zum Vorschein gebracht hatte, war deutlich schlichter: Stoff und Leder zusammen genäht, so dass es zwei Hälften ergab, eine frisch gefärbt gelbe mit einem lachenden, rot nachgemalten Mund, und eine schon reichlich ausgeblichene grünbraun-graue, mit heruntergezogenem Mundwinkel und einer Träne auf der einen Wange.
Alain gehörte die frische, lächelnde Hälfte ihres Gesichtes, als sie ihm antwortete: “Ein Wettstreit, aber nicht irgendeiner. Ich will die besten Musiker finden, unter all denen, die mir so unterkommen. Und sie sollen wahrhaftig zeigen, was sie können, als hinge ihr Leben davon ab. Für einen Wettstreit wie den, da braucht’s einen Ort abseits der Stadt, wo keiner sich wundert oder fragt.”
Sie hob ein wenig das Kinn und sah Alain an, so dass er beide Hälften des Maskengesichts sehen konnte. “‘s soll ein paar Regeln, Feinheiten und Ansporn geben, für diesen Wettstreit. Und der Gastgeber, natürlich, sollte die Runden ausrufen wie es ihm gefällt.”

Sie hob einen schlanken Zeigefinger. Diese Hand steckte in einem etwas groben, grünbrauen Handschuh-Lumpen - im Gegensatz zu der anderen, die einen feineren, vage gelblichen Fingerling trug, den ebensogut eine edle Dame Genuas hätte tragen können. Vielleicht hatte das auch einmal eine getan, bevor dieser Handschuh verloren gegangen war.
Mit dem Zeigefinger jedenfalls tippte die Maskierte sich an ihr Kinn. “‘s könnte ein Schauspiel nur für den Gastgeber sein oder für ein paar weitere… .”


Ghazed konnte auf das Gespräch wohl wenigstens ungefähr einen Blick haben. Das Gejohle und die Musik machten es schwer, irgend etwas zu verstehen. Doch dafür bot der Aufruhr im Schankraum auch ganz neue Möglichkeiten - und mit der drallen Tänzerin und dem hübschen Sänger auch ein paar andere Ansehnlichkeiten.
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Ghazed
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Ghazed »

Wie die Tiere.
Es war nicht schwer sich die gewisse Geringschätzigkeit nicht ansehen zu lassen mit der er die Veränderung im Sein der Dinge hier bemerkte aber schlussendlich kam er nicht umhin sich zu bewegen. Es amüsierte ihn auf der einen Seite doch jemanden gefunden zu haben, der eine Art Leibwache darstellen wollte oder ein waches Auge hatte... es hätte ihn sogar etwas gereizt ihn zu triezen, allein um zu sehen wie weit es seine Kreise ziehen würde. Doch der Auffuhr der nun im Schankraum herrschte musste aufgefangen werden.
Damit es also nicht aussah, als wäre er ein Stück Mobilar und innerlich ebenso tot wie die Stühle im Raum (vom möglichen Keim und Ungezieferbefall abgesehen) stand er also auf und wippte zur Musik mit, lies sich sogar dazu animieren ein paar Kreise zu drehen und zu den "Tanzenden" zu gehören für einen Augenblick. Sogesehen hätte es ihn nicht besser treffen können, sich quer durch den Raum bewegen zu können um alles und jeden ansehen zu können aus einem anderen Winkel war eigentlich perfekt und auch am Ende genau das was er wollte.
Gedanklich prägt er sich die Gesichter der Runde ein die sich gebildet hatte und macht sich ohnehin nicht die mindeste Illusion etwas von dem Gespräch zu erfahren - mehr, als die grobe Haltung mit der sich die Gesprächspartner gegenüberstanden. Was an und für sich ja reichen könnte, wären da nicht diese absurden Fragezeichen da sich hier Masken auf dem Gesicht befanden und er irgendwie nicht davon ausgehen konnte, das es die reguläre Erscheinungsform dieser Person sein würde.. oder doch?
So wenig was man wusste, so viel spannendes neues. Ewig würde er sich nicht mitanimieren lassen, ein oder zwei Lieder würden ihm genügen bevor er sich wieder zurück an jenem Platz befinden würde wo er zuvor schon hockte und schaute. Wie gut, das es so oder so egal war wohin sich der Inhalt seines Bechers ergoss, wenn man angerempelt wurde oder sich bewegte. Wie schön.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Rapunzel Rapunzel... lass ab deinen Kopf, erzähl mir eine Geschichte. [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Die Haltung des Blonden signalisiert eindeutiges Interesse an seinem Gegenüber, auch wenn sich die Formen der Frau (?) unter all den Schichten aus Stoff schwerlich erkennen lassen. Mittlerweile sitzen die beiden und der Adonis hat sein Kinn auf seine Hand gestützt, während er lauscht. Offenbar spricht die Maskierte, wenngleich Ghazed hier mutmaßen muss.

Am Tisch selbst setzt Alain nun zu seiner Antwort an: "Ein ganz wundervoller Vorschlag, werte Achilla. Ich empfehle allerdings, zumindest die Vorauswahl unter Ausschluss anderer Kainskinder stattfinden zu lassen. Vielleicht könnten die drei aussichtsreichsten Kandidaten dann präsentiert werden und ein, mh, Podium der Kainskinder mit dem besten Geschmack entscheiden."

Er legt die Hand ans Kinn. "Eine Toreador, natürlich, ihr und ich, aber vielleicht auch ein Lasombra - sie könnten sich sonst vor den Kopf gestoßen fühlen - und einen weiteren Kandidaten eurer Wahl. Die wohlwerte Sousanna, möglicherweise. Sie schätzt die feinen Dinge des Lebens."
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