[1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

[Juni '19]
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Vergonzo Faro
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[1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Hier im nord-westlichen Teil von Clavicula war ein Ort der seines gleichen suchte.
Wundervoll und beinahe perfekt gelegen begrüßte er jeden, der durch das Porta di San Pietro nach Clavicula kam.

Zuerst schlug einem der Duft um die Ohren, genauer gesagt schlug er einen nieder mit einem kräftigen Hieb in die Magengegend.
Dann wurde die Sicht eingeschränkt, einerseits durch die Tränen die die Augen füllten und andererseits durch die Enge Bebauung, die jeglichen Lichtschein abwehrte wie eine Stadtgarde.
Für gewöhnlich hatte man eh das Gefühl, das das Licht gerne den Weg um diesen Ort nahm, als direkt hindurch zu müssen.

Die Gasse in der der Bucklige auf seinen Bruder wartete war Zentimeter hoch mit Dreck und Unrat gefüllt, niemand der hier war machte auf sich aufmerksam. Man sprach nur das nötigste, und das dann im leisesten Flüsterton.
Hin und wieder blitzen Augenpaare auf, vielleicht Katzen, Ratten oder Meuchelmörder? Wer wusste schon wer sich hier rum trieb.

Dieser Ort verbarg all das was keiner sehen sollte, was man loswerden wollte. Sei es unliebsame Nachbarn, Schuldner oder das Bier von vor 3 Stunden.

Vergonzo hatte seinem Bruder die Ecke genannt an der er warten würde. Die Ecke war nicht zu verfehlen, denn in der Hausecke an der er lehnte, war ein großer alter Blutabdruck.
Ein breiter langer Strich, hinterlassen von einem Gesicht das an der Wand entlang geschoben worden war.
Darunter die restlichen Spuren eines explodierten Darms. Immerhin hatten diese Sprenkler die richtige Farbe dafür und der Geruch davon fiel hier kaum ins Gewicht.
Über dem Gesichtsabdruck waren 2 kleine kaputte Fenster im Haus.

Von weitem sah alles aus wie ein trauriges Gesicht mit Bart. Die Fenster waren die Augen, der Blutstrich der Mund mit herabgelassenen Mundwinkeln und die Spuren der Darmexplosion waren sein Bart.
Eine freundliche Ecke die direkt das Gemüht erheiterte,...ein Ort an dem man sich heimisch fühlte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Jacques Benoît
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Ein trauriges Gesicht mit Bart, hatte er ihn wissen lassen. Er würde es nicht verfehlen können. Und so war das auch, als Jacques in die Gasse einbog und umherschaute. Einen kurzen Moment später entdeckte er seinen Clansbruder und hielt auf ihn zu, die Hände grüßend in fingiertem Erstaunen erhoben. "Einen schönen Abend, Vergonzo!", krächzte er, nachdem er sich geräuspert hatte. "Du hast also nach mir schicken lassen." Jacques trug eine abgeranzte Mönchsrobe und einen lose zusammengenagelten Holzkasten in einer Tuchschlaufe, die er um den Körper gewickelt hatte. "Was kann der alte Quacksalber für Dich tun?"

Er schien hervorragender Laune zu sein, aber es war nicht offensichtlich weshalb das so war. Ein leichter Geruch umgegrabener Erde und verwestem Fleisch lag für einen kurzen Moment in der Luft, verfolg aber bald und mischte sich mit dem Unrat der Gasse in der sie waren.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo begrüßte den Bruder mit Freude in den Augen.
Sein Nacken knirschte ungesund als er zum Gruße Jacques kurz zu nickte ehe er mit einer Stimme aus trockenen Laub sprach:"N´abend Jacques, hoffe es läuft gut bei dir. Ich wollte dich sprechen um genau das zu erfahren."

Kurz schaute er sich seinen Bruder an und sein Blick fiel auf den Kasten den er bei sich trug. Waren dort seine Instrumente drin?
Dann sah er ihn wieder ins Gesicht.
"Benutzt du eigentlich Gifte oder sowas?" er grinste bösartig.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Jacques Benoît
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques kicherte ein wenig in sich hinein. "Gifte sind auch nur Mittelchen. Die richtige Menge von etwas, macht Dich gesund. Die falsche Menge davon macht Dich kalt.", schüttelte er den Kopf. "Mittelchen benutz ich. Manchmal zur Heilung, manchmal als Gift, hängt davon ab." Er kam näher heran und grinste schelmisch. "Ich möchte Dir jemanden vorstellen, Bruder." Dann drehte er sich um und pfiff ein mal laut durch seine trockenen Lippen.

Um die Ecke kam eine weitere Gestalt. Mittelschäbig gekleidet, gerader Gang, Hände an den Fingerspitzen zusammengelegt. Offensichtlich kein Nosferatu. "Das ist Fabiano.", brummte Jacques. Der hagere Mann grüßte Vergonzo mit einer tiefen Verbeugung und einem Glitzern in seinen Augen, daß einem einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Ein Fanatiker? Vermutlich nicht, für was denn bitte auch? Ein Besessener? Möglich. Jetzt gerade schien er besessen davon zu sein, bei seinem neuen Herrn einen guten Eindruck zu machen und richtete folgende Worte an ihn: "Jacques hat mir erklärt, Du brauchst einen Diener des Blutes, verehrter Vergonzo. Ich bin ganz der Deine. Keine Ahnung, was Du mit mir möchtest, aber ich werd' Dir und damit Jacques hoffentlich mit meinen Taten und Untaten Freude machen und Stolz abringen können!"

Jacques fing an zu lachen. "Lass Deine Diener nie zu lang in der Näh' eines Bücherregals, sonst fangen sie an blumig zu schwurbeln auf das sie glatt Rosen sein könnten." Er zeigte auf den Ghul. "Du wolltest. Du bekommst.", nickte er Fabiano zu dem anderen Nosferatu herüber. "Tu mit ihm, was Du für richtig hältst und sieh meinen Teil erfüllt." Ein zahniges Grinsen offenbarte Zufriedenheit mit der Situation.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Danke mein Bruder, dann kommen wir jetzt zu deinem Teil. Ich habe ein Haus, das derzeit noch von mir bearbeitet wird. In bälde wird es frei für dich und deine Familie sein. Ich würde sagen maximal ein paar Wochen. Ich gebe dir Bescheid."
Er bedankte sich nickend und besah sich Fabiano an und schien zufrieden.
"Das wirst du sicher mein guter, sprach er zu ihm."
Dann wieder an Jacques gewandt:" Falls du sonst noch was brauchst, lass es mich wissen. Für unsereins habe ich immer Zeit."
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Jacques Benoît
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques verneigte sich. "Danke, Vergonzo. Ich weiß es zu schätzen.", kratzte seine Stimme aus dem Hals. "Fabiano ist gelegentlich etwas übereifrig, aber er meint es nicht böse. Er lernt immerhin schnell." Er schaute den Ghul noch einmal an und nickte. "Und wenn er Dir zu sauber ist, schick ihn gern zu meinen Jungs am Ende des Tages, wir haben einen Zuber für ihn, da wird er riechen wie die ganze Stadt.", grinste der Bader. "Krank wird er davon nun noch kaum werden, aber das Getier wird ihn weniger erkennen in der Nacht. Wachhunde und sowas."
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Vergonzo Faro
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Re: [1029] Dort wo man sich heimisch fühlt [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo bedankte sich und nahm den Ghul mit sich, wünschte Jacques alles Gute.

Zusammenfassung:
Jacques und Vergonzo hatten einen Deal ausgemacht und trafen sich in Clavicula um diesen zuende zu bringen.
Vergonzo bekam einen Ghul zu seiner Verfügung und Jacques bekommt ein leer gemachtes Haus in Clavicula dafür.
Beide verabschiedeten sich und gingen ihrer Wege.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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