[1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

[Mai '19]
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Alain le Beau
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Beitrag von Alain le Beau »

Fasziniert beobachtet Alain, wie sich der Mob auf das unglückliche Geburtstagskind stürzt. Und er hatte schon gedacht, dass die Feier langweilig werden könnte. Als Tia zu Boden geht, stiehlt sich ein kaltes Lächeln auf seine Lippen. Doch dann runzelt er die Stirn, mit einem berechnenden Gesichtsausdruck. Rasch eilt er zu der gestürzten Ghulin, die sich gerade wieder aufrappelt, und nimmt ihren Arm. "Wir sollten gehen", sagt er leise und ernst. "Jetzt sofort." Während sie vom aufgebrachten Mob fortstolpern, sieht sich Alain nach Avelina um. Wenn er sie sieht, macht er eine eindeutige Kopfbewegung zur nächsten Ecke.

Da der Mob mehrere Minuten mit der anatomischen Studie des Senators beschäftigt ist, wird Alain versuchen, diese Zeit zu nutzen. Allerdings wird er hinter der nächsten Ecke nicht sofort davonrennen, sondern stehenbleiben. "Jemand muss den Blutvogt benachrichtigen. Und den Kastellan. Und jemand muss hier bleiben, die Lage im Auge behalten." Er schaut sich um, jetzt wieder mit einem schiefen Grinsen. Ob sich wohl jemand freiwillig meldet?
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La Cronista
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von La Cronista »

Abseits der anderen Kainiten und der Ghulin stand auch noch Sousanna, die sich hinter Tiziano versteckt hatte und an dessen Rücken sie sich presste wie ein ängstliches Mädchen. Den Kopf gesenkt, als könne sie den Anblick nicht ertragen und doch wanderten ihre Augen aufmerksam über alles was geschah. Der brachiale Schläger, der sie beschützte und mitrufend die Faust erhoben hatte, passte dabei vortrefflich in den wütenden Mob und ließ Kainitin und Ghul so nicht weiter auffallen.
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Mädchen um sie herum waren aufgeregt. Solch eine Feier erlebten sie wohl nicht alle Tage, so fiel es ihr schwer die Aufmerksamkeit zu wahren zwischen dem Kichern, dem Tuscheln und den hinter vorgehaltener Hand gesprochenen Scherzen. Und dennoch ließ sie den Blick weiterhin schweifen. Sie bekam nicht wirklich mit, aus welcher Richtung der erste Ruf gedrungen war, und es war auch nicht wichtig. Es war das, was er sagte, was Anlass zur Sorge bereitete. Unweigerlich kam Bewegung in die Menge, unweigerlich kippte die Stimmung. Ihre Gedanken rasten...

Es dauert nicht lange und eine leichte Böe trug die leise Ahnung vom Duft von Blut in ihre Richtung. Sie versteifte sich, grollte leise und suchte schnell nach ihr bekannten Gesichtern. Sie wollte vor allem Tia nicht zurück lassen. Allerdings war sie mit Alain viel näher am Geschehen gewesen. War er immer noch bei ihr? Würde er ihr helfen, oder seine eigene Haut retten und so schnell verschwinden wie er konnte?

Nein, es war niemandem geholfen, wenn einer von ihnen erwischt würde. Und sie selbst zeichnete sich nicht durch besonderes Kampfgeschick aus. Fast wie von einem Mutterinstinkt geleitet breitete sie die Arme aus, und versuchte mit leisen Worten und sanfter Bestimmtheit die jungen Signoras der hohen Häuser Richtung Ausgang zu geleiten. Dies waren Dinge die sie weder sehen noch hören sollten, die dort in der wütenden Menge geschahen. Und wenn Männer erst einmal wütend waren... wer wusste, was dann noch geschehen konnte. Sie schärfte ihre Sinne um dem Zentrum der Aufmerksamkeit besser entgehen zu können, den geschicktesten Weg zu wählen für sich und die Mädchen.
Auch Bernardo hatte dies alles mitbekommen. Wie ein Berg blieb er schützend vor der Gruppe von Frauen, dennoch ebenso bemüht die Aufmerksamkeit nicht auf sie zu ziehen.

„Leise, Mädchen. Ihr wollt euren Müttern doch keinen Kummer bereiten?“ trieb Avelina sie weiter an, „Diese Feier ist definitiv vorbei. Ich bin erst beruhigt, wenn ihr Sicher in euren Häusern seid.“
Und innerlich betete sie zu allen Göttern, dass dieser wütende Mob zumindest den Anstand hatte die jungen Signoras unbehelligt ziehen zu lassen...


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Arash
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von Arash »

Tia reagierte mehr auf die Stimme, als das was sie sagte. Sie spürte die Hand von jemanden der sie wegführte und sie folgte. Ganz war ihre Orientierung noch nicht wieder da. Ihr Kopf dröhnte und sie nahm alles durch einen Schleier wahr. Geräusche waren wie gedämpft, nur der Geruch nach Blut war deutlich.

Die Schiere Brutalität mit der die Menschen den Mann auseinander gerissen hatten...mit bloßen Händen, machte alles nur noch schlimmer. So stolperte die junge Frau benommen demjenigen nach, der sie wegführte. Erst, als sie eine kühle Wand neben sich spürte lehnte sie sich dagegen und hielt sich den Kopf. Langsam klärte sich ihr Blick und sah Alain, der sie wohl hier her geführt hatte.

Da ihr Kopf immer noch brummte, wie nach einem Gelage mit viel Wein und sie sich nicht traute einen Schritt von der Wand weg zu machen, denn ihr war immer noch leicht schwindelig. Sicher würde sie sich gleich besser fühlen. Nur noch einen Moment. Dann aber blinzelte sie mehrfach und wandte sich an den Tzimisce. "Wir...sind offenbar allein..." Sie schüttelte kurz den Kopf bereute es aber sofort wieder. Ihr wurde schwarz vor Augen und wäre da nicht die Wand gewesen, wäre sie vermutlich wieder zu Boden gegangen. "Ich...bleibe hier...sagt ihr...bescheid...mich werden sie kaum jagen...ich bin...immerhin ein Mensch." murmelte sie. Sie wollte diese Wand definitiv nicht loslassen. Sie würde sofort wieder umkippen...zumindest im Moment.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ja, so wie der jüngst verstorbene Senator", erwidert Alain sardonisch. Mittlerweile haben sich drei muskulösen Gestalten zu den beiden gesellt, schön von Gestalt und brutal von ihrem Blick. "Beppo. Das Haus des Kastellan. Melde was geschehen ist. Wandregisel. Brimir. Sei vorsichtig." Er blickt den letzten Mann an. "Sergio, pass auf sie auf. Zumindest, bis sie wieder klar denken kann."

Der Tzimisce blickt um die Ecke, lauscht den Worten. "Das könnte schlimmer werden als damals mit den Rothaarigen" murmelt er leise, während er Sousanna beobachtet. Dann lächelt er. "Wundervoll."
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Vergonzo Faro
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo hatte sich derweil seitlich positioniert gehabt, dort wo man verdunkelt eher ungestört ist, da sich die meisten zur Rede jade mittig versammelt hatten.
Als dann der Tumult los ging, konnte er auf Grund seiner Größe nichts sehen.
Er sah sich um und erspähte ein tiefer gelegenes Dach am Rand des Geschehens.
Kurzer Hand erklomm er die Mauer ninauf zum Dach. Dort angekommen verschaffte er sich einen Überblick und sah amüsiert und lippenleckend zu, wie das Geburtstagskind zerfleischt wurd.

Als er Alain und einige andere bekannte Gesichter sah, verfolgte er auch ihr Verhalten.
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Ghazed
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, SL, offen]

Beitrag von Ghazed »

Es hätte eine unbedeutende, nichts sagende Veranstaltung werden können. Aber nein...
Irgendwer musste ja unbedingt ein Fass aufmachen. Vom tobenden Mob an der Front um die jetzige Leiche herum war er weit entfernt, hatte sich im hinteren Felde Positioniert denn wo er niemanden kannte musste er nicht aufdringlich werden.
Da ging es also los. Er sah es genau, kannte die feinen Anzeichen wie das so ist bei jenen die mit Gewalt leben. Er braucht nicht suchen. Seine rosige Haut erhebt ihn über jeden Verdacht und seine ruhige Art zu sein und sich von der Gewalt nicht anstecken zu lassen, weder in Angst noch in der Freude einem Lynchmob anzugehören, macht ihn nicht zum Ziel derer die mit glitzernden Schweinsäuglein herumsuchen und leichte oder rechtschaffende Ziele für ihre Idiotie Suchen.
Seine Augen fressen alles und jeden der da kommt, beobachten und studieren dies hier. Das... war also Genua.
Wachsam bewegt er sich langsam und achtet darauf lieber von der Haltung her mehr zum Mob zu gehören als zu sich selbst.
Auch etwas Neues... stand man doch als Soldat normalerweise mit seinem Schild gegen den Pöbel, hier... ach egal.
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Il Cavaliere
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Tatsächlich sind in der fanatischen Menge Männer und Frauen gleichermaßen vertreten. Und gleichermaßen wutentbrannt. Der Zorn sucht nach einem Ventil...

Ghazed jedoch fällt nicht weiter auf, kann fast unmittelbar Eindrücke sammeln. Von seinem erhöhten Beobachtungsposten hat auch Vergonzo einen recht guten Überblick. Was in den ersten Augenblicken noch die niedersten Instinkte ansprechen mag, wird jedoch schnell zu einer äußerst beängstigenden Angelegenheit. Denn anstatt sich in sinnloser Zerstörungswut zu ergehen, und auf Ravecca eine Gewaltorgie nie dagewesenen Ausmaßes niedergehen zu lassen, finden sich einzelne Personen die mit ihren Worten die Aufmerksamkeit der umstehenden binden, sie fokussieren und eine Richtung geben.

Um die Ecke spähend sieht auch Alain wie jener Bärtige, das Blut des Senators noch auf dem Gesicht tragend, ebenso wettert wie auch eine Frau in Nonnentracht. Sie ist weniger laut, der glühende Jagdeifer in in ihrem füchsischen Blick macht dies aber mehr als wett.

Einzelne Wort- und Satzfetzen sind aufzuschnappen:


"Teufelskinder!"

"Nachtdämonen!"


Avelina hingegen gelingt es geschwind und erfolgreich sich sowie die jungen Signoras aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu bringen. Die jungen Damen sind höchst verängstig und wollen nur nach Hause, in die starken und bewaffneten Arme ihrer Familien.

Doch werden die Eiferer von anderen, scheinbar ruhigeren Gemütern gebremst, der große Mob zerfällt langsam in kleinere Grüppchen.
"Nur die Ruhe, di Mare hatte eine schwarze Seele. Aber der ist ja jetzt zur Hölle gefahren." Hört man einen Mann im Priestergewand, der beruhigend auf die Leute einwirkt. Jene die des Öfteren in Broglio unterwegs sind mögen in dem Endvierziger vielleicht den Leiter des Broglioer Armenhauses, Pater Augustino erkennen. Die Stimmung ist an einem weiteren Wendepunkt, es steht auf Messers Schneide. Manche Grüppchen ziehen bereits los, manche mit dem Ziel daheim den Rausch auszuschlafen, die Geschehnisse zu verarbeiten. Manche aber haben Übleres oder Rechtschaffeneres im Sinn. Eine Frage des Blickwinkels.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

Beitrag von Alain le Beau »

Es ist gerade in diesem Moment, dass von der Seite her ein langsames, ironisches Klatschen ertönt. Klatsch. Nur einige wenige bemerken es zunächst, aber die, die es bemerken, bleiben mit dem Blick hängen. Klatsch. Andere nehmen diese Blicke wahr, folgen ihnen, werden ebenfalls gebannt. Klatsch. Es wird ruhiger im Raum.

"Bravo!", sagt der hübsche Jüngling, der dort an der Wand lehnt und ein weiteres Mal die Hände aufeinanderprallen lässt. "Bravo!" Ein zynisches Grinsen steht in seinem Mundwinkel. "Ganz wundervoll. Ihr habt einen Senator zerlegt. Einen Senator!" Er spricht nicht laut und dennoch dringt seine Stimme durch den Raum.

"Und jetzt?" Die Augen des Hübschen wandern von Gesicht zu Gesicht. "Wen wollt ihr als nächstes zerreißen, ihr wilden, wilden Tiere? Vielleicht den Bischof? Vielleicht den Grafen? Ihr habt ja allen Grund dazu!" Er breitet die Arme aus, unterstreicht die Ironie noch. "Vielleicht sind sie ja auch mit dem Teufel im Bunde! Ich bin sicher, das werden ganz hervorragende letzte Worte, wenn euch der Henker zum Richtplatz zerrt."

Der junge Mann blickt nicht die Senatoren an, die im Raum versammelt sind - nicht di Mares Gleichgestellte. Nicht diejenigen, die sich vielleicht der Rache entziehen können. Sondern die anderen, jene, denen es an ausreichendem Einfluss fehlt. "Was war noch die Strafe für den Mord an einem Senator? Wird man gerädert?" Er zuckt zusammen, als würde er sich den Anblick vorstellen. "Eine ekelhafte Art zu sterben, wirklich. Wenn die Knochen brechen... Knack. Knack. Knack. Wenn man um den Tod fleht, aber er nicht kommt."

"Aber...", nun hebt Alain die Hand "...vielleicht geht ihr ja auch straffrei aus." Nun trifft sein Blick wie zufällig die Senatoren. "Vielleicht kann man in dieser Stadt ja die Obersten einfach zerreißen, wenn man nur ausreichenden Grund hat. Angebliche Teufelsdienerei etwa. Oder weil jemand ein bisschen zu alt wird. Oder weil sein Gesicht nicht gefällt." Er zuckt mit den Schultern. "Ich glaube allerdings kaum, dass sich unsere Senatoren so etwas gefallen lassen würden. Oder? Nein, eher geht es unters Rad. Knack. Knack."

Er schweigt für einen Moment, eine kurze, nachdenkliche Pause. "Außer natürlich", sagt er, "wenn die wahren Mörder vor Gericht kommen." Und dann hebt er seine Arme, zeigt auf den Bärtigen und die Nonne. "Die Anführer. Ich meine, wer kann noch sagen, wer di Mare jetzt getötet hat und wer ihm helfen wollte? Aber diese beiden..." Er wird lauter "...diese beiden haben die Mörder angestiftet! Sie sind schlimmer als die Mörder! Sie müssen gebunden werden! Sie müssen leben, damit sie gestehen können! Sie müssen vor Gericht und ihre Schuld in die Welt schreien!" Er schreit nun ebenfalls beinahe. "Sie müssen gefasst werden! Vor Gericht mit den Mördern!"

[Präsenz I +WK: 4 Erfolge]
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

Beitrag von Avelina di Braida »

Zu gut erinnerte sie sich an eine Unterhaltung mit Livia. Genau dies war es, wovor sie die Händlerin damals gewarnt hatte, nachdem sie erfahren hatte wie sie mit ihren Dienern umging. Die Blutsgebundenen waren Familie. Sie gehörten zu ihnen, man konnte sich nicht von ihnen separieren und einfach darauf hoffen, dass alles sich schon irgendwie regeln würde. Und Familie musste man gut behandeln... und sicherlich zum Teil einweihen. Denn sonst geschah das, was hier geschehen war. Zu gerne hätte sie gewusst wer es war, in dessen Dienst Danielo di Mare gestanden hatte.

Während sie die Mädchen antrieb blickte sie sich noch einmal nach Tia um und hielt einen kurzen Moment inne, als sie an eine Wand gelehnt sah.
„Tia!“ rief sie so leise wie möglich, und gab Bernardo mit einer Geste zu verstehen, dass er die Mädchen schon einmal weiter führen sollte, während sie zu ihr eilte.

Von weiter weg hörte man die Stimme Alains, der im Handumdrehen alle zum schweigen gebracht hatte. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen bei seinen Worten. Gerissen. Das verlangte durchaus Respekt. Und es gehörte schon eine ganze Portion Mut dazu, sich in dieser Situation zum Mittelpunkt des Geschehens zu machen.

„Himmel, Tia, was tust du hier? Es ist höchste Zeit zu gehen. Weiß... dein Herr, dass du hier bist?“ zischte sie leise und vermied es dabei gerade so Arashs Namen zu erwähnen, während sie die Hand an ihren Arm legte, und mit sanftem Drängen versuchte sie zum gehen zu bewegen. Den Mann, den Alain mit ihr geschickt hatte ignorierte sie dabei.
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