[1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Il Canzoniere
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Aurore hatte Mareno eine Weile knien lassen und hatte dnm Blick durch den Raum schweifen lassen, ehe sie sich dem knieenden Toreador völlig zuwandte und ihn mit einer auffordernden Geste zum sprechen aufforderte. Sie lauschte seinen vorgetragenen Worten mit ausdrucksloser Miene. Ganz ähnlich handhabte es Totila, dessen Blick fern am anderen Ende der Halle lag, auch wenn man erkennen konnte das er sehr wohl zuhörte.

Aurore nickte sanft, als ob sie bestätigen wollen würde das sie von Marenos Einsatz in der Angelegenheit um Sardinien Kenntnis habe. Dann fiel ihr Blick auf ihn und glitt über sein Anlitz wie ein nasser Fisch über eine Schiffsoberfläche. "Wer spricht für dich?" waren ihre einzigen Worte. Offenbar würde diese Angelegenheit hier schnell gehen. Aus welchen Gründen auch immer. Das war zumindest die Hoffnung.

Aus dem hinteren Bereich des Saals mischte sich mit einem mal eine Stimme ein. In ihr spiegelte sich Entschlossenheit, Stärke und noch etwas anderes, etwas das zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar war, hinein. "Wir. Adelchis Diaconus, Neugeborener des Clans der Schatten. Ich. Acacia della Velanera, Ancilla der Schatten, Hüterin der Elysien, Mondsenatorin von Plateolonga, Kind von Lydiadas, Prinz der Domäne Genua, Ahn vom Blute Lasombras, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan Lasombra, Kind Lasombras, erster seines Blutes"

Augen wurden aufgerissen, Köpfe ruckten herum, Hände griffen zu ihren Waffen und Aurore erhob sich mit einer Miene wie sie seit hundert Jahren niemand mehr gesehen haben mochte. Die Zähne ausgefahren, die Hände glatt am Körper, mit ausgestreckten Fingern, bis zum bersten gespannt.

Die zeremonielle Art, mit der Acacia ihre Linie wechselte, hatte zum einen etwas befremdliches, zum anderen etwas natürliches. Als ob sie nur laut aussprechen würde was seit langen in ihrem Herzen gereift war. Zeitgleich nahm sie jenen die immer an soetwas wie Linien geglaubt hatten ein Stück Gewissheit. Zu wessen Blut konnte man gehören wenn es eine Wahl gab?

Es hatte mit einem Nachtbrief angefangen. Vor vielen Jahren. Dieser hatte zu einem Mitternachtsurteil geführt auf einer Nacht der vielen Toten und wurde nun, in der letzten Nacht von vielen, zu einem Ende geführt.

Mareno war vergessen als Aurore an ihm vorbei schritt, direkt auf Acacia zu. Es war jedoch erst die Hälfte des Weges hinter sich gebracht als sie urplötzlich stehen blieb. Ihr Blick huschte nach rechts und nach links. Und in der Tat, auch Totila erhob sich langsam von seinem Thron. Der Salubri Kometiolos drehte sich, beinahe wissend in Richtung des Eingangsportals. Er murmelte etwas. Diejenigen die griechisch sprachen und sich nahe bei ihm befanden mochten verstehen was:

"Die brennende Münze treibt den Erkennenden an die salzigen Ufer des Märtyrers. Doch seine Erkenntnis gebärt, was keinen eigenen Schatten wirft und weiß als schwarz zu rot werden lässt."

Dann hörten auch die anderen die Schritte die durch den Gang hallten welcher in den Festsaal führte. Durch den sie alle gekommen waren, in dem der Liktor Ajax vor wenigen Minuten geendet hatte. Der düstere Gang war beinahe schwarz geworden. Als ob sich das Licht aus ihm fortstehlen wollte wie ein Geliebter am frühen Morgen. Die schweren, rasselnden Schritte zeugten von Rüstzeug. Trotzdem war da mehr. Etwas das die Ohren spitzen und die Nackenhaare aufstellen ließ. Etwas falsches. Das nicht hier her gehörte.

Mit einem mal stolperte eine Gestalt aus dem Dunkel. Nicht jene die das falsche Echo warf. Nicht jene die das Licht zum flüchten brachte, dennoch brachte sie einige der Kainiten hier zum überraschten aufreissen der Augen.
Das Gesicht mochte einst einmal hübsch gewesen sein, war heute jedoch von vielerlei großen Narben und schweren Falten verunziert. Umschlossen von halblangen, braunen, leicht lockigen, Haaren, spätrömischen Männerbart und durchbrochen von olivgrünen Augen strahlt es Schmerz, Härte und Leid aus. Von dem strahlenden Mann den einige von ihnen kannten, war kaum noch etwas übrig. Die Kleidung schlicht und einfach, die Haltung gebeugt und alt. Er musste vieles mitgemacht haben.

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Er passierte Acacia und Adelchis nur wenige Schritte, wurde dann langsamer und blieb schließlich stehen. Sein Blick auf Aurore gerichtet in deren Gesicht nun mehr Kälte zu sehen war als in einem nordischen Winter. Der Neuankömmling ließ sich davon jedoch von nichts abhalten, er begann laut zu sprechen, so das jeder ihn hören konnte: "Mein Name ist Gaius Marcellus Palatino, Neugeborener des Clans der Salubri, Kind des Matthias von Bath, Ahn des Clans der Salubri, Liktor und Vasall Aurores, Anhänger des via regalis, Gründer des Ordens der Martinsritter und Mitglied des erlauchten Zirkels der Könige zu Genua." offenbar hatte er etwas zu sagen. Auch Aurore schien dieser Meinung zu sein und setzte sich wieder in Bewegung, direkt auf ihn zu. Man konnte förmlich bereits den dritten Vergangenen in dieser Nacht sehen, da stoppte die Prinzessin urplötzlich. Blickte hinüber zum Eingangsportal, an Gaius vorbei.... wo sich gerade eine Gestalt aus dem dunkel schälte.

Von durschnittlich großer Erscheinung, mit kurzem, schwarzen Haar und in eine schwere Rüstung aus dunklem Stahl gehüllt kam sie nur wenigen vertraut vor. Am Gürtel eine schlichte, schwarze Scheide in der ein Schwert mit breiter Klinge steckte. Das seltsame an ihr war jedoch nicht das vernarbte, ernste Gesicht oder die Art wie sie Aurore fixierte. Es war die Art wie sie auftrat. Irgendetwas daran war falsch. Als ob der Klang der Schritte ein falsches Echo warf oder die Konturen der Gestalt unscharf flackerten.

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Unklar ob er ihn mit hereingebracht hatte oder ob er nun aus dem Gang hereinzog... aber mit einem mal lag der Geruch von Asche in der Luft.
Aurore und der Fremde starrten sich an. Zwischen Acacia, Gaius und Adelchis hindurch. In Aurores Blick lag blanker Hass. Der Fremde begegnete ihm mit brutaler Härte.
Gaius unterdess nutzte die Situation um erneut die Stimme zu erheben: "Ich vermache alle offenen Gefallen meiner Person dem höchst verehrten Lydiadas, Ahn des Clans der Schatten, Prinz von Genua. Im Austausch für mein Leben, welches ich ihm Schulde.... Außerdem klage ich Aurore, Ahn vom Clan Ventrue, des Eidbruchs des mir gegebenen Lehns- und Schutzeides an! Sie hat mich verraten und im Stich gelassen. Ich werde ihr nicht länger dienen und fordere jeden aufrechten Kainiten auf dem Weg der Könige auf diesen Eidbruch zu sühnen und zu vergelten."

Erst jetzt konnte sich Aurore vom Anlitz des Neuankömmlings loseisen, ruckte mit dem Kopf zu Gaius hinüber und machte einige erstaunlich schnelle Schritte zu ihm hinüber. Während Acacia und Adelchis vor ihr zurückwichen, blieb Gaius eisern stehen. Aurore erreichte ihn, packte ihn am Hals und zwang ihn ihr in die Augen zu blicken. Zeitgleich zückte er ein einfaches Messer mit rußgeschwärzter Klinge. Aurore wich zurück und Gaius rammt das Messer unter blutigen Tränen ins Herz. Sein Herz.

Mit entsetztem Gesicht starrte der ehemals eifrigste Liktor auf seine Brust, stand noch dort als sich bereits Asche von seiner Haut löste.
Es war die letzte Nacht von vielen.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Alain le Beau »

Nicht, dass Alain versteht, was hier genau vor sich geht. Aber diese dezente Verkündigung der Titel des Lydiadas, die dringt offensichtlich doch in seine Hirnwindungen vor. Seine Augen weiten sich und sein Mund klappt auf. Aber diesmal ist keine Faszination, keine Lust am Voyeurismus darin enthalten. Entsetzt wandert sein Blick zwischen Aurore und diesem Neuankömmling hin und her.

Seine Füße dagegen reagieren mit lang geschultem Selbsterhaltungsinstinkt. Er macht zwei, drei Schritte zurück und presst sich dann an die Wand. Was auch immer da vor ihm passiert, er möchte offenbar so weit wie möglich davon entfernt sein. Sollen sich doch die Brujah sinnlos vernichten lassen!
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Angelique
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Angelique »

Überrascht sah Angelique den anderen ... vorsichtigen Vampir an, der dieselbe Idee wie sie hatte und sich an der Wand so unauffällig wie möglich machte.

Genau wie er, vielleicht sogar mehr, viel mehr war sie von Terror erfasst. Als dieses Horrorspiel begann, war es wie ein deja vu. Ihr alter väterlicher Freund, nach so langer Zeit war er wieder gekommen und hatte dann diese Sünde an Gott verübt, sich selbst zu töten.

Nein, das konnte nur die Kraft des Willens eines Alten bewirkt haben! Armer Gaius! Er hatte nie eine Chance gehabt!

Sie grinste Alain schief und ein wenig irre an und zuckte mit den Schultern, als wollte sie sagen: Ich habe es doch gesagt!
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Alain le Beau »

Es mag der Wahnsinn der Moments sein oder Alains sehr ausgeprägter Sinn für Ironie, aber tatsächlich grinst er freudlos zurück. Immerhin hat er jetzt jemanden, den er als Schild vor sich halten kann, wenn es hart auf hart kommt. Er sieht für einen Moment aus, als wolle er etwas sagen - doch dieses eine Mal fehlen tatsächlich sogar Alain die Worte.
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Mareno
Toreador
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Mareno »

Die Situation überforderte Mareno nun vollends. Alles, was er bis heute als Problem in seinem Unleben bezeichnet hatte, wirkte auf einmal lächerlich einfach. So würde es also enden. Er empfand Reue. Reue für den inneren Triumph den er bei der Vernichtung von Ajax empfunden hatte. Nun konnte er sich bald mit ihm aussöhnen. In Sekunden zog alles an ihm vorbei. Er wog alles gegeneinander ab. Schuld gegen Loyalität. Ambitionen gegen Ideale. Als er einen Entschluss gefasst hatte, nutze er seinen Standort und wandte sich seinerseits an die Anwesenden.


"Ich lehne die Fürsprache dieser Verräter ab! Ich bekenne mich zu Aurore, Prinz von Genua und der genuesisch-sardischen Hoheitsgebiete und ermutige jeden Anwesenden, es mir gleich zu tun."


Nie hatte er so gewichtige Worte ausgesprochen. Nie war er auf diese Art und Weise selbst Herr über eine Entscheidung gewesen. Mareno bekannte sich nicht zu Aurore als Vasallin der Höfe der Liebe, sondern als Oberhaupt einer Gemeinschaft. Nein, seiner Gemeinschaft.
Das süße Blut des leichten Mädchens im Alla Murra, Antonio der Idiot, der sich hatte von den Stadtwachen verprügeln lassen. Jakob der Deutsche, welcher aus Leichtsinn sein Haus verkauft hatte. Es war die Gemeinschaft Genuas, die er während seiner Irrfahrt durch Sardinien vermisst hatte.
Er war nicht hier, um dieser Gemeinschaft nun den Todesstoß zu versetzen. Ohne eine Regung verharrte er dort, wo er eben noch vor Aurore gekniet hatte. Die Augen aufmerksam auf die Menge gerichtet.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Auch Nicolo wurde von den Ereignissen gerade zu überrollt. Er hatte noch nicht die Vernichtung Ajax vollends verarbeitet, als die Prinzessin schon die eigentliche Vorstellung und Bitte um das Gastrecht der Neuankömmlinge einleitete.

Während er sich noch sortierte und Mareno sich vorstellte passierte bereits das nächste Unfassbare - das Wiederauftauchen Gaius, seine Anklage, die Proklamation eines neuen Prinzen von Genuas und die folgende Vernichtung von Gaius. Es ging Schlag auf Schlag, zu schnell für ihn. Zu schnell um eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

Dazu noch die rätselhaften Worte seines Ahnen, die er gerade nur deshalb verstand, weil er ihm noch nahe genug war und in ihm eine dunkle Befürchtung auslösten.

Erst der beherzte Ausruf Marenos riß ihn aus seiner Trance.

Nicolo machte einige Schritte auf den Toreador zu und damit auch auf die Princeps Aurore.
Die Worte Kometiolos hallten in ihm nach und er war sich plötzlich bewusst einen schrecklichen Fehler zu begehen.
Doch auch die Worte Eleazars kamen ihm wieder in den Sinn, ebenso wie das Gespräch mit Acacia, dass er vor einigen Jahren führte.

Manchmal konnte man nicht anders und sein Clan zeichnete sich seit eh und je durch Beharrlichkeit aus, ob es nun falsch war oder nicht.

Also fiel er gegenüber Aurore auf die Knie, das Kinn Richtung Brust geneigt und sagte dennoch mit lauter stimme:

"Auch ich Nicolo Trevisan, Neugeborener der Salubri, Kind von Eleazar, Ancilla der Salubri, Kind von Amadi, Ancilla der Salubri, bekenne mich zu der höchstverehrten Aurore , Prinz von Genua und der genuesisch-sardischen Hoheitsgebiet, aus der Linie des höchstverehrten Alexanders, Kind des Ventrue."
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Arash
Gangrel
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Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Arash »

Arash war zusammengefahren, als die neuen Kainiten die Bühne betraten und das Machtgefüge sich zum wiederholten Male verschob. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während in seinem Kopf sich die Ereignisse neu ordneten. Der Angriff des Brujah auf den Ventrue. Die Verfolgung des Verbrechers von Titus und Brimir, damit sie aus dem Weg waren. Zwei Vasallen weniger. Ein Ancilla und die Geißel. Dann dieser Auftritt der Lasombra. Wann war ein anderer, als Aurore Genuas Prinz gewesen? Vor ihrer Herrschaft? Wahrscheinlich. Schwer zu sagen, was nun geschehen würde. Die Anschuldigungen standen schwer im Raum. Es wurden Eide angezweifelt und irgendjemand hatte es sehr geschickt eingefädelt, dass Aurore nun unwiederbringlich in schlechtem Licht dastand.

Er erinnerte sich an Selans Worte zurück. "Wenn du an einem Hof bist und die Affen beginnen zu Tanzen, dann halt sich zurück und beobachte. Sie sind es alle nicht Wert und nur das Überleben zählt!"

Aber konnte er das hier wirklich tun? Konnte er dem Credo seiner Mentorin, seiner Erzeugerin folgen, in diesem Augenblick? Schließlich entschied er sich, straffte sich und trat ebenfalls zu Aurore, auch wenn er sich nicht direkt vor der Prinzessin auf die Knie ging, so drehte er sich zu der Menge um und erhob ebenfalls die Stimme. "Ich! Arash Neugeborener vom Clan des Tieres, Liktor und Vasall ihrer höchst verehrten Majestät Aurore di Genua, Kind von Selan, Ancilla vom Clan des Tieres, werde ebenfalls keinem anderen die Treue Schwören. Ich stehe treu zu eurer Seite!" stellte der Gangrel mit lauter und vernehmbarer Stimme klar, die nur sehr wenig von einem Knurren begleitet wurde. Seine Augen suchten einzelne, ihm bekannte Kainiten und fixierten sie, suchte ihre Blicke um herauszufinden auf wessen Seite sie standen.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Nubis
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Nubis »

Der erste Hoftag, an dem er wirklich aktiv mitwirkte und sich nicht einfach in einer Ecke verkroch und dann gleich solch einer. Der Drang , sich wieder in alte Muster zu begeben, war da. Die Wut über Ajax Tod und damit verschenkten Möglichkeiten noch allgegenwärtig, als schon das nächste Chaos herein brach. Dem Protokoll folgend kam es zur Vorstellung, die jäh unterbrochen wurde und zwar von zweien, die er selbst noch nicht einmal kannte. Nicht vom Aussehen her. Aber der Name der Hüterin des Elysiums war ihm ein Begriff und sein Blick verdüsterte sich. Während weitere Personen auftraten, ein gefangen geglaubter Gaius und noch einer der Schatten, der als Prinz Genuas nun betitelt wurde, glitt sein wacher Blick über die anderen Kainiten hinweg, suchte ihre Reaktionen zu ergründen.

Damit hatten sie scheinbar wenig gerechnet und nun war es wohl an der Zeit, sich zu entscheiden, welche Seite wohl die richtige zu sein hatte. Sein Blick folgte Nicolo und Arash, die sich beide zur weissen Prinzessin bekannten. Doch er wartete ab. Ruhig lag sein Blick kurz auf Avelina, dann wanderte er prüfend zu Karkana und seinem Ältesten und endete fragend bei Ilario. Wie würde sie sich entscheiden?
Und trotz des fragenden Blickes würde gerade vielleicht Ilario wissen, dass sich sein Schüler schon lange entschieden hatte. Beobachten konnte aber nicht schaden.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Alain le Beau
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Alain le Beau »

Alains Augen folgen ungläubig Mareno, dann Nicoló, dann Arash. Seine Lippen formen flüsternde Worte. "Wie kann man so dämlich..." Doch dann stutzt er.

Sein Blick fährt über die Versammelten, die Stirn in Falten gelegt, die Gedanken dahinter rasend. Er stößt ein leises Lachen aus. Sieht auf Angelique herab. "Wir sehen uns in der Hölle", sagt er leise, fröhlich. Dann tritt er aus den Schatten heraus in die Mitte des Raumes, gesellt sich mit nonchalantem Gang zu den drei Loyalisten. Als sich die Augen auf ihn richten, hebt er lächelnd die Hände, so, als wolle er sich dafür entschuldigen, sich ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. Eine Entschuldigung, die dem Tzimisce niemand abnimmt, der ihn kennt.

"Ich habe..." sagt er laut deutlich "...der höchst verehrten Aurore den Schwur meiner Loyalität geleistet." Sein Blick gleitet über die so Erwähnte, über ihr Gesicht, und er sinkt auf die Knie. "Ich habe diesen Schwur besiegelt, indem ich ihr Blut getrunken habe. Ich, Alain aus dem Hause des Drachen, Neugeborener und Liebhaber des Lebens, Kind des Konrad von Wolmar, Kind des Radislav Draculea aus der Linie Tzimisces, erkläre hiermit, dass ich der treue Vasall Genuas und seiner Herrscherin bin, der weißen Prinzessin." Dann richtet er sich wieder auf und nickt Mareno, Nicoló und Arash freundlich zu.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Wenn man gedacht hatte der Abend könnte nicht noch dramatischer werden, nachdem zwei Kainiten, darunter ein Prinz, das Ende gefunden hatten, so hatte man sich doch schwer geirrt.

Toma hatte sich als das Eröffnungsprozedere begann vom Eingang wegbewegt und sich an der rechten Seite des Saals gestellt. Erwartend dass die nächste Zeit nicht sehr spannend werden würde, mit den Vorstellungen.

Doch dann dies...

Prinz von Genua.
Und Acacia als sein Kind.

Eine Übernahme.

Das war unerfreulich. Bedeutete es doch wahrscheinlich Krieg. Chaos. Sie erinnerten sich zu gut an das letzte mal.

Es war wenig überraschend, dass der Erwähnte Lydiadas dann auch eintrat, aber dass Gaius dabei war, damit hätten sie niemals gerechnet.
Doch hier stand er nun...und war der dritte dessen Asche den Boden bedecken sollte.

Toma mochte nicht die einzige sein die in diesem Moment Bedauern empfand. Jedoch die einzige bei der es wegen des nun sterbenden dritten Auge der Salubri war, das einfach so verging. Verschwendung. So viel was es noch zu Erforschen gegeben hätte!

Sogleich fragten sie sich aber auch wie es möglich gewesen war, dass das Messer ihn vernichten konnte? War es besonders?

Überrascht sahen sie dann zu wie Mareno sich positionierte und Nicolo und Arash dem gleich kamen. Waren sie wirklich so loyal ihr gegenüber? Stellten sich hinter einen Prinzen, der nicht stark genug war sich selbst zu beschützen...der gerettet werden musste und doch das Knie vor einem anderen beugte? Und nun auch ihren Vasallen nicht retten konnte?
Toma hatte nie aufrichtige Treue und Begeisterung für Aurore empfunden. Sie war zu schwach, mit ihrem Menschlichkeitssinn, nun kam was irgendwann wahrscheinlich unweigerlich kommen musste.

Diesen Lasombra kannten sie aber auch nicht. Gesehen hatten sie ihn. Sie erinnerten sich, auch an das wozu er wohl im Stande war. Doch würde er ein besserer Prinz sein?
Immerhin hatte Aurore vor vielen Dingen die Augen verschlossen.

Als auch Alain vor trat, hoben sie verwundert eine Augenbraue. Mehr taten sie nicht.
Stellten sich auf keine Seite, sagten nichts, sondern sahen weiter zu, was noch geschehen würde. Wie Aurore nun reagieren würde.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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