[1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain erscheint in schlichtem Weiß. Ein ungewohnter Anblick für alle, die den Tzimisce kennen. Denn eigentlich liebt er es, sich in maritimen Blau- und Grüntönen zu gewanden. Auch Schmutz- und Weinflecken sind sonst keine Seltenheit. Nicht, weil Alain ungeschickt ist. Es ist eine Aussage: Seht her, ich kann es mir leisten, diese edle Kleidung zu beschmutzen. Doch heute erscheint Alain in Weiß. Zudem geht er aufrecht und langsam, ohne seine sonstigen tänzelnden Schritte, ohne das sarkastische Lächeln im Mundwinkel. Er wirkt tatsächlich würdevoll.

Toma zumindest dürfte bei diesem Anblick das bisschen Herz aufgehen, das er sich in seiner Unmenschlichkeit bewahrt hat.

"Wohlwerte Schwester", sagt der jüngere Tzimisce leise, verneigt das Haupt und betritt dann die Halle. Seine Diener mit den Geschenken - edle Gewänder aus feinstem bretonischen Stoff - warten von der Halle. Mit gesenktem Blick nähert sich Alain dem Thron, sinkt dann auf die Knie und wartet, bis er an der Reihe ist, um der Höchst Verehrten seine Aufwartung zu machen. Auch dem sehr verehrten Ahnen Mailands zollt er seinen Respekt, bevor er sich rasch und leise in eine der Ecken des Saales zurückzieht.

Dort bleibt er stehen, die Hände gefaltet, den Kiefer zusammengepresst. Seine Blicke schweifen über die Versammelten, aber er scheint eher durch sie hindurch zu blicken, als dass er sie wirklich wahrnimmt. Noch immer gemahnen seine Züge an den jungen Apoll - doch sein Gesichtsausdruck ist der des Gottes, der soeben seine geliebte Kassandra verflucht hat. Gelegentlich trommelt er nervös mit den Fingern auf seiner anderen Hand. Stirnrunzelnd harrt Alain der Dinge, die kommen werden.
Love the Sinner. Love the Sin.
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Lorenzo
Toreador
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Lorenzo »

Als Lorenzo in dieser Nacht erwachte, konnten seine beiden Diener sehen, dass sein Gesicht eine Mischung aus Sorge und Nervosität aufwies. Etwas wichtiges stand an ,soviel war klar aus seiner Mimik herauszulesen. Er trug in dieser Nacht eine blaue Stoffhose und ein weißes Oberteil, welches von einem grauen Kaputzenumhang verdeckt wurde. Auch hatte er mehrere Ringe auf seine Finger aufgesteckt. Sein Geschenk befand sich in einer einfachen Holzschatulle, welche er in einer seiner Taschen verschwinden ließ. So machte er sich auf zum Hof.

Dort angekommen grüßte er Toma kurz und wartete, bis dieser ihn ankündigte. Währenddessen blickte er durch den Raum um sich einen Überblick zu verschaffen wer sonst noch da war. Als sein Blick bei Aurore und dem Ahn von Mailand angekommen war, näherte sich Lorenzo langsam den beiden während er von Toma angekündigt wurde und ging mit entsprechenden Abstand zu den beiden auf beide Knie, den Blick in Richtung Boden gesenkt und wartete das er sich wieder erheben dürfe.

Dann begab er sich langsamen Schrittes an einen Platz wo er möglichst ungestört das weitere Procedere verfolgen konnte.

🌹 Lorenzo (Danny)heute um 12:37 Uhr
Selbstbeherrschung Clansfluch SG5

RPBotBOTheute um 12:38 Uhr
@🌹 Lorenzo (Danny) rolled 23. (6 + 9 + 5 + 3 = 23)
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Ein helles klackern kündigte die nächsten Besucher an... oder konnte man es vielleicht sogar Klingeln nennen? Es klang mal wie ein Kratzen und dann wieder wie das Geräusch als ob zwanzig Würfel aus dreißig Zentimeter Höhe auf vierzig Quadratzentimeter marmornen Boden fallen würden.

Totila und Aurore, soeben noch in ein knappes Gespräch vertieft, wandten beiden den Blick zum Eingang. Totila schloss die Lippen und hob den Kopf. Aurore begann ein wenig breiter zu Lächeln als noch Augenblicke zuvor. Toma der am dichtesten am Eingang stand warf einen Blick auf den Gang durch den sie alle hergekommen waren und ging auf die Knie.

Einige Augenblicke passierte überhaupt nichts, außer das die leisen Geräusche lauter wurden, dann trat eine Gestalt in den Thronraum wie sie manche noch nie gesehen hatten. Knochenweiße Haut, zwei tief sitzende, unergründliche, dunkle Augen, ein klaffendes Loch mitten im Gesicht, dort wo die Nase hätte sitzen müssen, leuchtend rote Lippen, hellbraunes, langes Haar das das Gesicht gekonnt umrahmte. Die grazile Gestalt trug weiße, seidene Tücher die wie ein Leichentuch gewickelt waren und nur von einer hölzernen Pferdekopfbrosche direkt unter dem Kinn gehalten wurden. Außer dem Gesicht waren nur die Hände nicht von dem seichten Stoff in mehreren Lagen bedeckt. Diese hoben sich leicht zum Gruß und während Tomas Stimme ihren Namen rief, deutet sie eine Verneigung in Richtung Aurores...oder Totilas? an. Ihre dürren, bleichen Hände ließen Sehnen wie auch Adern erkennen, so eng lag die, an manchen Stellen auch von offenen Flecken durchsetzte, Haut an. Als ob sie lediglich aus Haut, Sehnen, Adern und Knochen zusammengehalten würde.

"Es tritt ein: Karkana, Ahn des Clan des Todes, Prinz und Tesinth von Lucca."

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Nur Sekunden später erreichten zwei weitere Personen den Saal. So schnell das Toma kaum Zeit hatte wieder auf die Knie zu gehen - es aber hastig dennoch tat.

In wirklich dunkle, wirklich teure Gewänder gewickelt, akzentuiert mit goldenen Kostbarkeiten, zahlreichen Ringen an den Fingern und gekrönt mit einer eisernen, ringförmigen Krone die im Licht des Saals Ähnlichkeiten mit einem reich verzierten Sklavenring hatte, glitt eine Gestalt in den Raum die mehr Genuesen ein Begriff sein sollte als die vorhergegangene.

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Noch ehe Toma ihn als "Calistus von Pisa, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Pisa und der sardisch-pisanischen Hoheitsgebiete" vorgestellt hatte oder gar dazu gekommen war den unauffälligen, dunkelhäutigen, bewaffneten Mann der damals Alain auf dem Schiff so unsanft behandelt hatte mit "Parastu, Neugeborener des Clans der Jagd" vorzustellen, entfaltete sich ein Schauspiel das einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Abends geben sollte.

Karkana, die nur wenige Schritte vom Eingang angehalten hatte, wandte sich mit einer Bewegung zu den Neuankömmlingen um, die den Beobachtern erschaudern ließ, stockten ihre Bewegungen doch manchmal und schnellten dann nach vorne, als ob sich eine Sehne an einem Knochenvorsprung verhakt hätte und dann sprunghaft in seine Position zurückfederte.

Auch Calistus, der den Raum betreten hatte als wäre er sein Eigentümer, hielt inne. Nur wenige Schritt von Karkana entfernt. Einen Moment blickten sich die beiden einfach nur an. Wie als ob der andere ein Gemälde sei. Dann schmunzelte Calistus: "Karkana. Schön dich zu sehen. Ich hatte dich nicht gehört. Gut das du es geschafft hast. Ich ließ mir sagen der Weg von Lucca ist lang und holperig. Und meine Leute berichteten du wärst erst spät aufgebrochen. So früh habe ich nicht mir dir gerechnet." wie als ob sie sich einhaken sollte, reichte er ihr den Arm. "Lass uns gemeinsam Aurore zu ihrem Jubiläum gratulieren und ihren Lehnsherren begrüßen." er nickte in Richtung des Löwenthrons.

Karkanas Mimik schien entweder eingefroren oder nicht mehr völlig funktional zu sein, trotzdem nickte sie leicht und ließ eine kratzige, alt wirkende Stimme erklingen: "Ich grüße dich, Calistus, Kind der Lemauśna aus dem Blute Anittas. Dank dir deine Sorge, aber ich bin wohlbehalten und ohne Zwischenfälle angekommen. Ich hoffe du hattest eine ruhige See? Du riechst nach Salz." während sie ohne mit der Wimper zu zucken den ihr dargereichten Arm ergriff und mit Calistus in Richtung des bereits Anwesenden Prinzenpärchens schritt. Hier schlug Karkana ein altertümlich wirkendes Latein an, um die Begrüßung gen Aurore zu richten und wechselte dann ins italienisch um Totila seinerseits zu grüßen. Calistus hielt sich bei beiden ans italienische und grüßte, während Karkana noch mit Aurore sprach, zuerst Totila und dann über Kreuz mit Karkana, Aurore.

Nach der kurzen Begrüßung trennten sich die vier, wohlwissend das Aurore noch weitere Aufwartungen zu tätigen habe. Karkana hielt sich allein. Starrte ins Leere und bewegte sich nicht. Calistus und sein Leibwächter traten langsam zurück, wandten sich der Halle zu und ließen Blicke über die Anwesenden schweifen. Mit einem Wink machte er Orazio Visconti auf sich aufmerksam der ein Lächeln aufsetzt, auf ihn zuschritt, sich verneigte und dann eine Unterhaltung beginnen ließ.
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Angelique
Autarkis
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Angelique »

Angelique war auch natürlich auch da, huschte wie eine graue Kirchenmaus hinein, wenn das Hallo groß war bei all den beeindruckenden Gestalten.

Sie hielt sich im Schatten von großen, strahlenden Vampiren auf und versuchte kein Aufsehen zu erregen. Schlicht gekleidet und sich noch kleiner machend, als sie ohnehin war.

Sie trieb sich diametral entgegengesetzt zu ihren Feinden im Saal herum. Suchte lieber die Nähe und den verbergenden Schatten ihrer wenigen echten Freunde.
Mißtrauisch schielte sie unter der Kapuze ihres Pilgermantels hervor und fragte sich, welches der Monster da gerade ihren Tod beschloß.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Noch lange bevor etwas oder jemand zu sehen war, erreichte ein äußerst mieses Gefühl den Hof. Direkt gefolgt von einem eisigen Hauch auf den einen kurzen Moment später Windstille herrschte und die Abwesenheit von jeglichen Geräuschen.
Genua schien für einen Moment in der Zeit eingefroren, doch dann schälte sich eine Gruppe aus der Dunkelheit der Nacht. Nicht irgendeine, sondern der wichtigste Clan Genuas betrat das Theaterparkett.
So sah man nun endlich in voller Pracht, das Größte aller Zeiten. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten oder die letzte Nacht von vielen war, erschien der Clan der Nosferatu, still gingen sie an allem und jedem vorüber.

Die Gruppe strotzte nur so vor Einigkeit, Zusammenhalt und Macht. Ihr Auftreten, ihr Anblick und die Haltung eines jeden war jede für sich, Augenkrebs für den Betrachter und so manche Rose würde dabei am liebsten ihr Unleben verlieren. Doch noch etwas hatten sie alle gleich, alle waren in den gleichen Farben frisch eingekleidet, vornehmlich Gelb, …sogar ihr Clanältester.



Godeoc hatte erneut beschlossen sich geringfügig anzupassen und erschien beinahe voll bekleidet.
Immer noch war er dieser große, raue und grobschlächtige Mistkerl, und trotz seines Ahnenstatus hatte er nichts von seiner vorherigen Wirkung auf andere eingebüßt.
Ganz im Gegenteil wirkte er nun irgendwie Größer und noch gnadenloser, sollte sowas überhaupt gehen. Das flachsblonde Haar fiel bei jedem seiner mächtigen Schritte schwer auf den prachtvollen gelben Mantel mit dunkelblauem Saum den er heute trug. Schwarzes glänzendes Leder an den Beinen, Händen und Füßen zeigten jedem mit wem sie es zu tun hatten und keiner der Lederriemen traute sich auch nur ein Geräusch zu machen. Das ebenso ehrfürchtige Schweigen des Kettenhemdes, welches seinen breiten Oberkörper verdeckte, rundete die Stille ab, eine Stille wie sie nur im Auge des Sturmes herrschte.
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Dem Ahnen und Anführer folgte ein Gefährt gezogen von 2 kräftigen Ochsen, die scheinbar so stark waren, das sie Berge verschieben konnten.
Der Ochsenkarren war am Grundgestell mit dicken Kanthölzern verstärkt worden und selbst die Räder erschienen dicker als normal. Trotz allem hing der Karren in der Mitte etwas durch und die Räder hatten eine leichte Ei-Form. Die Ochsen rackerten sich ab und hinten schoben vier weitere Männer schweißtreibend den Karren an. Gekleidet in unauffälligem Grau waren sie kaum zu sehen.
Denn auf dem Karren und diesen gänzlich ausfüllend, saß Il Ghiotto, so man sein Gesicht erkannte.
Schließlich war dies das einzige was aus dem gelben Mantel mit dunkelblauem Saum und silbernen Knöpfen herausschaute.
Ein Mantel, der von seiner Größe den gesamten Karren überspannte und an den Rändern leicht überhing, sanft mit dunkelblauen Nähten durchzogen, welche bei genauerem Hinsehen, ein Symbol ergaben.
Er war so gigantisch, dass er zwei ganze Familien im Winter gemeinsam warm halten konnte. Der dunkelblaue Saum am Kragen des Mantels versuchte verzweifelt sich am Hals festzuhalten bei der unebenen Straße, doch vergebens, denn da war kein Hals der Halt gab. Aufgedunsen und schwabbelig wie eh und je schaute Il Ghiotto freudig grinsend aus dem Mantelzelt heraus und verbreitete ein Gefühl von Erhabenheit und Vorfreude.
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Bei diesem großen Gefährt und dem noch massigeren Insassen fiel der kleine bucklige Baumeister kaum auf, während er neben dem Ochsenkarren herhinkte.
Eine große dunkelblaue Kapuze war weit über den deformierten Kopf nach vorne geschlagen und verhüllte wie immer sein Gesicht.
Nur die klaren hellblauen Augen blitzten hier und da durch den Schatten. Auch wenn es nur die wenigsten bis keiner sah, grinste er breit und schief, wobei er seine klobigen Zähne dabei entblößte.
Die Kapuze gehörte zu einem festen, ebenfalls gelben Mantel mit dunkelblauem Saum, silbernen Knöpfen und hing bis knapp über die Knie ungleichmäßig ausgebeult an Vergonzo hinunter.
Eine dunkle etwas zu große Hose verdeckte die kurzen krummen Beine, die unten herausguckten. Einfache Lederschuhe rundeten den Anblick ab.
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Hinter den 4 Männern, die den Karren anschoben liefen zwei vermeintlich weibliche Gestalten.
Eine kleine hagere Dame lief in fließenden und zielsicheren Bewegungen dem Tross hinter her, ihre braunen Augen spiegelten ihre ehemalige exotische Schönheit wieder, wobei das tiefe braun zum Träumen einlud.
Abgesehen von ihren hochgesteckten dunklen Haaren, die heute ausnahmsweise einmal gekämmt und gewaschen worden waren, sah man leider nicht mehr viel von ihrem attraktiven Gesicht.
Ein Schleier, schwarz wie ihre Seele, verbarg einem jeden den Blick auf ihr restliches Gesicht. Auch sie trug ein neues feingewebtes gelbes Überkleid mit dunkelblauem Saum und grazil verlaufenden dunkelblauen Nähten. Um die Taille schlängelte sich elegant ein feiner Ledergürtel ohne ihre weibliche Form dabei besonders hervorzuheben.
Das dunkel gehaltene Unterkleid bestand aus vielen langen Stoffstücken welche mannigfaltig übereinandergelegt waren, so dicht das man meinen könnte, sie wären vernäht worden.
Doch der genaue Beobachter, so er den Blick auf Anastasia halten konnte, sah das das Unterkleid zumindest an beiden Seiten unauffällig geschlitzt war.
Einfache Ledersandalen zierten ihre schmalen Füße und schluckten jeden ihrer Schritte.
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Neben ihr schreitet eine beinahe vermummte Gestalt, deren Gesicht hinter einer braunen Maske im Verborgenen blieb.
Diese reich in gelb und weiß verzierte Maske, bemalt in exotischen Stilen eines Künstlers unbekannter Herkunft, lässt nicht erahnen welch abgrundschöne Hässlichkeit sich dahinter verbirgt.
Ein schwarzer Schal umfasst ihren Kopf und umschmeichelt die außergewöhnliche Maske wie ein Bilderrahmen.
Auch die Signora trägt ein gelbes Kleid aus akkuratem Stoff in einer einfallsreich geschnittenen Form, dunkelblauer Saum und schwarze Nähte geben dem Kleid den letzten Schliff.
Ein wenig exzentrisch aber sehr kunstvoll sorgen genau platzierte schleifen und umhängende Schals für einen Anblick, den man durchaus vom fahrenden Volk kennt.
Vergnügt und Stolz, mit erhobenem Blick durch die Maske, folgt sie in gewickelter schwarzer Fußbekleidung lautlos den voraus gehenden. Ihre Hände vor dem Bauch ineinandergelegt und geschützt durch gelben Stoff erkennt nur der genaue Beobachter einige kleine, sich bewegende Beulen unter dem Stoff der gelben Handschuhe. Jeder Zentimeter Haut war durch speziell arrangierte Kleidung und bewusst ausgewählten Accessoires bedeckt und nicht eine der kleinen Glöckchen an ihrem Kleid traute sich laut zu geben.
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So näherte sich der Clan Nosferatu dem Hof und ein wenig zu früh öffneten sich die Tore.
Erneut ein kurzer eisiger Hauch der seine Chance nutzte und hineinblies, wie als wolle er den Eingang frei machen für den wichtigsten Clan Genuas.
Eisig, so dass er allen die dort standen eine Gänsehaut schenken vermochte, trieb er diejenigen die neugierig am Eingang verweilt hatten ein wenig weiter an die Wände zurück zum Schutz vor der Kälte.

Il Ghiotto rutschte hinten vom Karren herunter und schleppte sich wackelig auf zitternden Knien durchs Tor. Der riesige Mantel den er trug, reichte nun bis knapp auf den Boden und nun sah man das der Mantel Rechts und Links mit silbernen Knöpfen geschlossen war. Seine Arme, schwammig wie matschig morsche Baumstämme, waren nun durch eigene Öffnungen über den seitlichen Knopfreihen herausgekommen.
Es war nötig, denn sie mussten das ganze Fett halten, welches sonst ringsherum über seinen Beinen auf dem Boden schleifen würde.
o hielt er seine Bauchschwarten hoch, ähnlich einer feinen Dame die ihr Kleid hielt. Schließlich wollte er nicht vor allen über sich selbst stolpern. Begleitet wurde er von Vergonzo, Anastasia und Achilla. Sie beeilten sich alle vier um ihrem Ältesten folgen zu können, denn dieser war in typischer Manier einfach weitergelaufen.

Mit Mühe und Not konnten die Neugeborenen mit nur geringem Abstand zu Godeoc aufholen.
Dieser würde, den grimmigen Blick starr nach vorne gerichtet, an Toma einfach vorbeistampfen, was diesen sicherlich in etwas Stress versetzen würde.
Und das tat er auch.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Arash
Gangrel
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Arash »

Arash blickte immer noch intensiv zu der jung und exotisch wirkenden Frau, die ihn angekündigt hatte. Hinter ihm stand aktuell niemand, daher nahm er sich die Freiheit näher an die Frau heranzutreten und schnuppernd seine Nase ganz dich an sie zu halten. Vielleicht erkannte er den Geruch. Aber tatsächlich schien die Frau kaum Geruch zu haben, was wiederum zu für einen Kainiten sprach. Er blickte zu ihr, sah den leicht skeptischn Blick und leckte sich über die Lippen.

Nachdem alle Unklarheiten beseitigt waren, trat der Gangrel in die Halle vollends ein und blickte sich um. Hier und da nickte er bekannten Gesichtern zu, hielt sich ansonsten aber eher bedeckt. Es gab doch noch ein ganze Menge unbekannter Kainiten, insbesondere Ancilla und Ahnen deren genauen Status er nicht kannte. Es hieß also vorsicht walten lassen. Er hatte nicht vor sich in Asche verwandeln zu lassen.

Als dann plötzlich weitere Ahnen eintraten, die er teilweise kannte und teilweise auch nicht. Er hielt sich am Rand der Halle bis die übergabe der Geschenke und der Glückwünsche auch an ihm war. Schon Selan hatte ihm beigebracht, dass er am besten wenig Aufmerksamkeit auf sich lenkte und lieber beobachten sollte. Das garantierte das Überleben und er hatte vor sich daran zu halten.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hatte sich so früh wie möglich auf den Weg gemacht, um nicht zu spät zu erscheinen, dennoch war klar, dass er bestimmt später als die meisten Gäste eintreffen würde. Er hatte eine ernste Miene aufgesetzt und er schritt entschlossen drein. Trotzdem wirkte seine Mimik verbissen und zeigte die Anspannung, unter der er stand. Schließlich war es ein bedeutendes Ereignis und eine wichtige Nacht.

Er hatte sich in seine besten Gewänder aus feinem toskanischen Tuch gekleidet und trug einen orangen Kittel, darüber einen blauen Mantel mit Kapuze und Stiefel aus feinem Leder. Eines seiner Geschenke hatter er in seiner fein bestickten Gürteltasche verstaut. Das andere trug sein Diener in einer Schachtel, übergab es ihm aber kurz bevor sie den Hof erreichten, denn das letzte Stück konnte er Nicolò nicht begleiten.

Die Kapuze hatte Nicolò zurück geschlagen, nachdem er angekommen war. Das übliche Verstecken und die Maskerade war hier nicht nötig, insbesondere wenn man sich vorstelle, welche anderen Gäste noch kommen mögen oder auch schon da waren. Also hatte er das dritte Auge auf seiner Stirn geöffnet und zeigte damit unmissverständlich das, was er eben war und den Grund warum die Salubri auch Einhörner genannt wurden.

Er erblickte den Kastellan und neigte seinen Kopf respektvoll vor ihm, um ihn zu grüßen. Dann machte er sich auf den Weg zum Herold, um dem Protokoll folgend nach der Ankündigung seine Aufwartung und Gratulation zu machen.

Bevor er sie jedoch erreichen, schluckte eine plötzliche Stille alle Geräusche und ein eisiger Hauch streifte ihn. Der Clan der verborgenen war eingetroffen und marschierte noch vor Nicolò auf die Heroldin zu.
Nicolò schaute sich das Spektakel an, wie sich die Nosferatu scheinbar an Toma vorbeischoben und er wartete ab, bis die Nosferatu ihre Glückwünsche überbracht hatten, bevor er seinen Weg zur Heroldin fortsetzte um möglichst als nächster an der Reihe zu sein.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4488
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Eine furchtbare Nacht. Eine spannende und wichtige Nacht zwar auch, aber gerade eine furchtbare. Auf die Knie gehen, aufstehen, wieder auf die Knie. Einer nach dem anderen rauschte herein, an deren Ahnenlinien sie sich erinnern mussten, die sie die letzten Wochen gelernt hatten und dies würde noch eine Weile so weiter gehen.

Immerhin waren viele auffällige Kainiten dabei, die man gut und recht nicht mehr als menschlich bezeichnen konnte. Die Kappadozianer nahmen eine äußerst interessante Form an, je älter sie wurden. Toma mochte ein wenig wie ein Toreador wirken, der seinem Clansfluch erlegen war, so starrte er Karkana nach.
Wie es sich noch zusammen hielt… Zu gern hätte Toma sie genauer angesehen, aber das wäre wohl doch sehr närrisch.

Alain bekam ein Nicken und Toma bemerkte die kleine Veränderung an ihrem Bruder. Was war mit ihm geschehen? Heute gab er sich so anders.

„Der werte Alain, Neugeborener aus dem Clan der Drachen, Kind des Konrad von Wolmar, Ancilla der Drachen.“

Lorenzo wurde mit einem überraschten Blick bedacht. „Ihr wart lang nicht mehr hier.“ Bemerkten sie leise an ihn gewandt und wand sich dann der Halle zu.
„Der werte Lorenzo, Neugeborener des Clans der Rosen, Kind von Adriano vom Clan der Rosen zu Mailand.“

Als Angelique nach den Prinzen vorbeihuschte, sich so unscheinbar gebend, hätten sie sie beinahe übersehen. „Die werte Angelique, Neugeborene vom Clan des Mondes.“

Und so gleich ging es wieder auf die Knie, auf ein Knie, als Godeoc an ihnen vorbei gestapft kam. Seine Laune war wohl auch nicht besser als ihre.
„Der sehr verehrte Godeoc, Ahn des Clans der Verborgenen, Mondsenator von Clavicula.“

Dahinter wallte die Masse Il Ghiottos herein und Toma konnte einen angewiderten Blick nicht ganz unterdrücken.
„Im Beisein seines Kindes, dem werten Il Ghiotto, Neugeborener des Clans der Verborgenen.“
„In Begleitung vom werten Vergonzo Faro, Neugeborener des Clans der Verborgenen.“
„Der werten Anastasia, Neugeborene vom Clan der Verborgenen und der werten Signora Achilla, Neugeborene des Clans der Verborgenen.“

Ein Mensch hätte nach dieser Nacht wohl keine Stimme mehr gehabt.

Dann folgte noch der Salubri und Toma riss die Augen auf, nur um sie sogleich wieder zusammen zu kneifen. Ihr Blick fixierte das dritte Auge des Einhorns und dieser konnte ein leises unterschwelliges Knurren hören, bevor sich Toma wieder von ihm abwandte. „Der werte Nicolo, Neugeborener des Clans der Einhörner, Kind des Ancilla Eleazar.“

Die Frustration in der Stimme des Herolds war durchaus zu vernehmen.
Aber immerhin hatten sie eine neue Erkenntnis dadurch gewonnen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Registriert: Mi 5. Okt 2016, 16:29

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo blieb stehen als er von Toma vorgestellt wurde. Doch wusste er nicht wer ihn da vorstellte.
Er neigte dankend und respektvoll den Kopf und sah die Dame einen längeren Moment an.
"Habt Dank junge Frau."

Sie war mindestens ein Ghul, wer sonst hätte den Anblick seines Blutes sonst so gut überstanden, aber irgendwas an ihr machte ihn stutzig. Waren sie sich bereits bekannt? Er konnte es nicht genau fassen, aber irgendwas war mit dieser Frau...und es war mehr als nur das sie ihm gefiel.

Dann würde Vergonzo sich langsam hinkend unters Volk mischen. Jedem den erkannte begrüßte er entsprechend seiner Stellung respektvoll und freundlich, stets ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ilario gestattete er mehr privatsphäre und trotz seines höflichen Lächelns, bekam dieser mehr Respekt gezollt als andere.

So die Etikette von ihm eine tiefe Verbeugung erwartete, tat er dies mit Hingabe und knakcenden Wirbeln und auf das erwartete Knien vollführte er zwar sehr schwerfällig aber mit ernsthafter Überzeugung.

Er sah sich immer wieder mal um, schaute wer mit wem stand, redete oder ansah.
Angelique würde er mit einer unauffällig mit kurzem Nicken grüßen und einem Zwinkern, so dass er ihre Untertauchen in der Menge nicht verriet. Kurz war sein Grinsen breiter und er wirkte erleichtert und froh, wie immer wenn er sie sah. Aus den Augen würde er sie aber nicht verlieren,...nicht schon wieder,...nie wieder. Was dieses Thema anging war er nervös. Wegen all dem Geschehenen und seinem Beitun. Ein Drahtseilakt den er vollführte. Würde dieses Thema heute Nacht zur Sprache kommen? Würde er es überstehen?

Es blieb abzuwarten wer noch alles zu Hofe kommen würde und auch fiel sein Blick immer wieder studierend auf seinen Ältesten.
Was würde dieser Hofe interessantes offenbaren.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Signora Achilla
Nosferatu
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Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Signora Achilla »

Ohh, wie die Signora Achilla dies genoss! Wie lange war sie auf Wanderschaft gewesen, nirgendwo zuhaus, überall in der Fremde? Noch niemals hatte sie an einer Versammlung wie dieser teilgenommen, nur davon gehört.
Einige schauderten angstvoll, wenn sie von den Versammlungen und Festen in der Nacht sprachen, andere hatten Bitterkeit und gekränkten Stolz im Blick. Andere konnten mit Hochmut sprechen oder hatten das Echo vom schrecklichen Glanz solcher Abende im Blick.

Es fiel der Signora schwer, nicht zu starren. Die Maske jedoch half und erlaubte ihre Blicke leichter. Ihr Körper, gehalten und gestützt von Schnüren und Leder, in Form gebracht und gebunden, fühlte sich an wie ein Kokon. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch!
Während sie noch versuchte, mit Godeoc irgendwie Schritt zu halten, tanzten sie und sie musste an sich halten, um nicht zu lachen.

All die Blicke, verstohlen hin und her gesendet, einige sogar auf ihr, die meisten auf den wahrhaft Mächtigen in der Halle. Unmenschliche Gestalten, zeitlose Schönheiten, schwer begreifbare Macht. Wie alt sie wohl alle zusammen waren? Ihr Blick gilt über all dies - die bizarre Fremdartigkeit der Herold...in? Alains unschuldweißen Auftritt! Die Prinzessin selbst, wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Schreckgestalten, wandelnde Albträume, unirdische Schönheiten.
Schmetterlinge im Bauch! Einige krochen bereits daraus hervor, umtanzten die Signora in ihrem so wunderbar neuen Gewand. Viele saßen schon in seinen reichen Falten, um an den Fasern zu nagen, immer hungrig. Die meisten schlummerten, noch.

Irgendwie, irgendwo unterwegs ging Achilla verloren. Ein Seitenschritt, ein bisschen weiter. Sie folgte dem Duft von Sousannas Parfum und dem Anblick von Caspar. Als sie näher zu den beiden trat, respektvoll vorsichtig - wie glatt war der Boden dieser Halle wohl? Wie viele waren darauf schon ausgerutscht und gefallen? - machte sie letztlich einen Knicks, soweit all die geschnürte, geschneiderte Figur es erlaubte, die sie war. Dem Älteren der beiden Ravnos musste zunächst mehr ihrer Aufmerksamkeit gelten, natürlich. Doch in Wahrheit war es Sousanna, die sie suchte. Vielleicht ergab sich die Gelegenheit zu einem Gespräch…?
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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