[1031] Kleineres Vorhaben - oder doch mehr? [Nicolò, Vergonzo]

[Nicolo Trevisan]

Nicolò schritt durch die nächtlichen Straßen von Platealonga. Sein Ziel war wieder einmal San Donato. Er ging zögerlich dorthin, unschlüssig was oder wer ihn wohl erwarten würde.
Er hatte den Baumeister empfohlen bekommen und ihn um ein Treffen gebeten. Danach hatte Nicolò eine Botschaft erhalten, wonach er ihn dort am späten Abend treffen solle.
Er hatte es nicht sonderlich eilig und sein Blick nahm wenig von seiner Umgebung war - scheinbar war er tief in Gedanken über die Möglichkeiten versunken, die dieses Treffen ihm bringen könnte.

Schließlich hatte er doch San Donato erreicht und musste seine Grübeleien einstellen. Er blickte sich forschend um, denn der Baumeister wollte ihn wohl vor dem Elysium treffen - zumindest, wenn er die seltsame Botschaft richtig verstanden hatte. Gekleidet war er in einen einfachen wollenen Kittel und darüber ein Kapuzenumhang mit der Kapuze tief im Gesicht, was ungewöhnlich für solch eine warme Sommernacht war.

[Vergonzo Faro]

Es dauerte nicht lange da war Nicolo sich sicher alleine zu sein, als sich eine bucklige Gestalt aus der Dunkelheit schälte und hinkend auf ihn zu kam.

"Ah, ich vermute ihr sucht jemanden guter Mann. Vielleicht kann ich euch weiterhelfen für ein paar Münzen." er kicherte wie Espenlaub.
Das Gesicht war ebenfalls gänzlich im Schatten seiner übergroßen Kapuze versteckt, doch man konnte hellblaue klare Augen im Schatten vermuten, die Nicolo musterten. Diese erbärmliche Gestalt war alles andere als eine Bedrohung. Lediglich ein Krüppel und Bettler, der irgendwie versuchte über die Runden zu kommen.

[Nicolo Trevisan]

Nicolò musterte den Bettler, bevor er sprach:
„Ich suche tatsächlich jemanden, Messere und ein paar Münzen kann ich wohl erübrigen. Jedoch ist es so, dass ich die Person selber nicht kenne – ich soll hier jemanden treffen. Daher befürchte ich, dass Ihr mir nicht werdet helfen könnt.“
Während er dies sagte, holte er einige Münzen hervor, dann drückte er sie dem Bettler in die Hand, dabei berührte Nicolò jedoch diese nicht selber: „Behaltet sie dennoch“. Sonderlich viel hatte er nicht gegeben, es reichte aber wohl für ein Brot. Dann räusperte er sich: „Aber vielleicht täusche ich mich auch und Ihr könnt mich zu demjenigen führen.“

Er blickte den Bettler abschätzend an, ob er wirklich Hilfe benötigen würde oder ob das Hinken nur gespielt war: "Macht Euch Euer Bein arge Probleme"?

[Vergonzo Faro]

Die Gestalt kicherte glucksend.
Dann strich er sich die Münzen ein und schüttelte den Kopf.
"Selbst der ehemals beste Heiler Genuas konnte da nichts machen. Aber wenn ihr um diese Zeit des Nächtens," er blickte sich halb zum Elysium um," an diesem Ort hier jemanden treffen sollt, dann erlaubt mir mich vorzustellen.
Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Neugeborener aus dem Clan der Verborgenen, stets zu Diensten mein Herr." er verneigte sich respektvoll und schob die Kapuze ein Stück weiter nach hinten und entblösste sein deformiertes Gesicht.

Ein Anblick den wohl jeden Heiler zum verzweifeln brachte. Aber lächelte freundlich und schief. Das einzige wo man sich mit seinem Blick festhalten konnte, ohne sich zu übergeben oder weg schauen zu müssen, waren die klaren hellblauen Augen des Nosferatu, die beinahe leicht zu schimmern schienen.

[Nicolo Trevisan]

Auch Nicolò verneigte sich respektvoll, dabei schaute er Vergonzo mit Blick an, den man am ehestem als eine mischung aus Mitleid und Mitgefühl bezeichnen könnte, jedoch lag noch etwas anderes darin. Vielleicht das Forschungsinteresse wie es dazu kam?

"Ich vermute Ihr bezieht euch auf meinen wohlwerten Bruder im Blute Gaius. Aber ich bin unhöflich und sollte mich zunächst vorstellen. Ich heiße Nicolò Trevisan, Neugeborener vom Clan der Einhörner, Kind des Eleazar, Ancilla der Einhörner, Kind Amadi's, Ancilla der Einhörner aus der Linie von Mokur, vom Blute Saulots." Seine Kapuze behielt er an, aber er hatte sie etwas zurück gezogen, so dass Vergonzo den seltsam geformten Knoten auf der Stirn erkennen konnte.
"Dann seid Ihr also der berühmte Baumeister." Wieder verbeugte er sich, behielt aber einen jetzt einen neutralen Gesichtsausdruck bei. "Vielleicht gibt es einen Ort, an dem wir uns etwas ungestörter unterhalten können, als mitten vor San Donato?" Fragend schaute er den Nosferatu an.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo erwiderte die Verneigung und lächelte freundlich weiter.
"Ja, einst ein Vertrauter und manchmal ein Verbündeter, auch wenn ihn sein Ehrgeiz manches mal überrannt und in Schwierigkeit gebracht hat. Es freut mich sehr euch kennen zu lernen werter Nicolo, Bruder im Blute von Gaius.
Gerne, lasst uns vielleicht ein wenig spazieren gehen. Das macht es etwaigen Augen und Ohren immerhin ein wenig schwerer." er kicherte glucksend, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und würde mit Nicolo los hinken.

"Ihr schmeichelt mir, berühmt bin ich? Ney, sicher nicht so sehr wie ich es gern sein würde." wieder dieses rasseln beim Kichern.
"Woher kommt ihr und was brachte euch nach Genua? Sicher Fragen, die ihr hier schon öfter beantworten musstet." dann wandte er den Blick und setzte zu einem Scherz an, scheinbar um Nicolo zu testen.
"Und bitte legt wegen mir nicht eure Stirn in falten.Dies sollte keine allzu ernste Nacht werden mein Freund." diesmal kicherte der Buckel wabernd mit.

[Nicolo Trevisan]

"Ganz meinerseits." Nicolò nickte und ging angemessenen Schrittes neben Vergonzo einher.
"Ich bin immer noch neu in der Stadt, angemessen unserer Verhältnisse. Dennoch wurdet Ihr mir schnell als tüchtiger Baumeister genannt oder ich bin zufällig an den richtigen Kenner geraten." Er sagte es ernst, aber war in seinen Augen vielleicht doch ein funkeln zu erkennen?

"Ich komme aus Bologna und bin ein Händler oder eher entstamme ich einer Familie von Händlern. Entsprechend ist mein Ziel hier ein Handelskontor aufzubauen" tatsächlich rasselte Nicolò dies etwas runter...
"Natürlich möchte ich mir hier auch einen Ruf als Heiler aufbauen und nicht im Schatten meines Erzeugers stehen."

Dann nickte er: "Ich sollte wohl meine Kapuze wieder tiefer ziehen, dann erspare ich Euch, das Stirnrunzeln." Wieder blickte er völlig ernst, aber kurz konnte Vergonzo ein zwinkern erhaschen. Dann blickte er aber konzentrierter, als er fortfuhr:
"Da Ihr einst ein Vertrauter von Gaius wart, kennt Ihr dann die näheren Umstände wie es dazu kam, dass er in die Obhut von Mailand geriet? "

[Vergonzo Faro]

Hinkend lauschte er den Worten Nicolos, die Hände vergnüglich zum Spaziergang hinter dem Rücken verschränkt.
Dann kicherte er rasselnd:"Es gibt keinen besseren Baumeister in Genua, außerdem bin ich der erste Echte." sprach er sachlich ohne Stolz.
Stolz schwang lediglich mit wenn er von seinen Bauwerken sprach, die er dann kurz erwähnte.

Domus Medicorum
Neuaufbau des Domus Medicorum
eine Kirche
Kloster St. Agnese renoviert mit Neubauten
Lagerhaus mit Stallung und ein paar Plätzen an der Martinsfeste -> danach zum Kontor ausgebaut
Turm am Hafen
Umbau San Siro
und einige weitere Bauten, wie Wachtürme, Tavernen und kleinen Kirchen.

"Wenn ihr also die Händlertätigkeiten aufnehmen wollt, könnte ich euch einige Namen nennen. Der Schatten eures Erzeugers scheint weit zu fallen, wer ist er?"
Kam dann frei heraus die Frage.
Er nickte bestätigend, als er Nicolo nicht ganz so steif erlebte, und er schien es zu mögen und zwinkerte kurz mit den hellblauen Augen als er ihn flüchtig ansah.

Als die Sprache dann auf Gaius kam, schien er einen kurzen Moment abzuwägen.
"Gaius,... nehmt folgendes kostenfrei entgegen. Er geriet in Gefangenschaft im Krieg, sein Erzeuger konnte ihn frei kaufen für 13 Jahre. Dann hätte man in versteigert. Wisst ihr denn genaueres darüber unter welchen Umständen er sich heutzutage in Mailand befindet?" er lächelte sanft.
Testete er Nicolo grade?
Hatte er selber diese Informationen nicht?
Nosferatu,...was weiß man schon darüber was sie wissen oder nicht.

[Nicolo Trevisan]

"Eine beachtliche Liste und mir war es vergönnt bereits einige der Bauten zu sehen, daher kann ich auch sagen - eine beachtliche Leistung. Aber ich bin nur ein einfacher Mann..." er vollendete den Satz nicht, aber man konnte wieder ein zwinkern sehen.

Dann überlegte Nicolò jedoch, bevor er antwortete:
"Womöglich habe ich mich falsch ausgedrückt - ich handle bereits mit verschiedenen Waren, aber ich bin keiner der seine Waren am Markt feilbietet, sondern eher einer, der diese Ware an den Händler am Markt verkauft. Genua bietet eine günstige Lage und einen Hafen. Von solchen Gelegenheiten kann man als Fernhändler natürlich gut profitieren...
Ich hatte bereits Kontakt mit dem ein oder anderen Kainiten dieser Stadt bezüglich dieses Themas, aber natürlich bin ich immer an weiteren Namen interessiert." Nicolò machte eine kurze Pause: "Zumindest erteilte mir bereits die Verehrte Acacia ihre Erlaubnis ein Handelskontor in Platealonga zu errichten..."

Nach ein paar Schritten in Stille fuhr er fort: "Versteht mich nicht falsch, ich schätze meinen Erzeuger sehr und ich wollte damit eher sagen, dass man aber als Neugeborener durchaus auch seinen eigenen Weg wählen möchte, was in einer anderen Stadt sicherlich etwas einfacher ist. Aber um auf Eure Frage zurück zu kommen. Er ist ein anerkannter Ancilla in Bologna."

Dann seufzte Nicolò und blickte forschend den Nosferatu an: "Leider weiß ich es eben nicht. Die wohlwerte Seresa erzählte mir vor einiger Zeit, dass er womöglich bald zurückkehren könnte, aber nichts genaues dazu. Aber aufgetaucht ist er seitdem scheinbar trotzdem nicht, aber er ist immerhin ein Bruder im Blute, daher sind mir die Hintergründe schon wichtig - solange man nicht gerade sofort damit in ein Wespennest sticht. Aber auch dann wäre es hilfreich mehr zu wissen, alleine um soetwas zu vermeiden..."

[Vergonzo Faro]

Er lauschte den Worten Nicolos achtsam und nickte an einigen Stellen verstehend.
Ebenfalls bemühte er sich, trotz des Hinkebeins, Nicolos Schritt nicht allzu sehr zu bremsen.

"Nun das klingt doch nach einem guten Start für euch hier im geliebten Genua. Ich habe so das Gefühl das ihr bereits alle Namen kennt, die ich euch noch nennen könnte. Aber so ihr am Hafen etwas errichten wollt, kann ich dies natürlich auch tun. Das wäre nicht das erste Projekt in Wasser nähe für mich." er machte eine kurze Pause und reusperte sich rasselnd.

"Seresa also. Ich kann nichts schlechtes über sie sagen, im Gegenteil. Und natürlich könnt ihr unser Blut beauftragen Informationen zu Gaius einzuholen, so ihr dies wollt und bezahlen könnt." erwiderte er gänzlich geschäftlich.