[1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

[August '19]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Iulia und ihre Begleitung wurden von Jakob eingelassen, der sich tief verneigte, während er die massive verzierte Holztür aufhielt. Demütigt begrüßte er sie und hielt die ganze Zeit den Blick gesenkt. Mit einer ausschweifenden Geste wies er in den Raum hinein in dem sichtbar ein helles warmes Feuer in der Herdstelle brannte.
Toma hatte sich im Moment des Klopfens von ihrem Platz erhoben und stand nun in einer einfachen grauen langen Tunika vor dem Feuer und ihre Augen huschten von Iulia zu ihrem Begleiter und wieder zurück.
"Willkommen, Iulia Cornelia und Lucio Il Onnivoro." Sie überlegten. gab es einen Grund warum er hier war? War er immer in ihrer Nähe? Warum? War es so wichtig sie zu beschützen? Oder vertraute man ihnen nicht? Doch sie sprachen keiner ihrer Gedanken aus. Stattdessen wiesen sie auf die Bänke an dem großen Tisch der vor der Feuerstelle stand. An jenem stand auch das Bänkchen, dass sie hatte zuvor liefern lassen.
"Setzt euch und wünscht ihr zu trinken? Jakob wird eure Mäntel entgegen nehmen."

Jakob hatte derweil die Tür geschlossen und sich still hinter den beiden Gästen gehalten, bis er nun an deren Seite trat und darauf wartete, dass man seinen Dienst annehmen würde.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Meine Begleitung war diskret an der Tür stehengeblieben und grüßte nonverbal, während ich derweil auf Toma zugeschritten war. In ausreichendem Abstand hielt ich selbst wenig später vor ihr an, um mich nur sogleich angemessen zu verneigen und mit einem Lächeln in der Stimme zu sprechen: „Euch einen schönen guten Abend. Es freut mich, dass ihr Zeit gefunden hattet. Meine Begleitung ist euch ja bereits bekannt?!“ Meine Hand deutete auf Lucio und ich schenkte ihm ein warmes Lächeln, bevor ich mich wieder Toma zuwandte und die Fibel an meinem Umhang löste.

„Danke für eure Einladung und die angebotene Aufmerksamkeit. Etwas zu trinken wird für mich selbst nicht von Nöten sein, doch ich denke meine teure Begleitung würde sich über eine Erfrischung durchaus freuen.“, entgegnete ich, während ich sanft über die Schulter blickte, auch um nach dem Diener zu sehen, den Toma Jakob genannt hatte, um diesem meinen Umhang zu reichen.

„Einen wundervollen guten Abend und tausendfachen Dank für eure Gastfreundschaft.“, hörte ich meine Begleitung derweil entgegnen, bevor auch sie seinen Mantel Jakob reichte und an beide gewandt sprach: „Ich würde einen Wein trinken, so es nicht zu viele Umstände bereitet.“ An Jakob gerichtet ergänzte Lucio dann sogleich: „Ich würde mit euch gerne noch etwas geschäftliches besprechen. Am besten wäre wir würden die Beiden dabei nicht stören.“

Schweigend hatte ich mich derweil zu dem angewiesenen Platz begeben, doch ich würde mich erst setzen, so Toma Anstalten gemacht hätte, sich selbst niederzulassen. Dann spürte ich den Blick meiner Begleitung in unsere Richtung und mit einem sanften Nicken nahm ich sein indirektes Anliegen zur Kenntnis, nur um dann zu der Gastgeberin zu blicken, um ihr mit einer dezenten Geste zu verstehen zu geben, dass die endgültige Entscheidung hierüber bei ihr liegen würde.

Das Tuch aus weißer Seide, dass meine Haare vollständig bedeckte gab dabei keinen Laut von sich. Zusammen mit dem Kleid aus dem gleichen Material und mit der gleichen Farbe, dass unter dem Umhang zum Vorschein gekommen war, verlieh es meinem Äußeren einen stilvollen, züchtigen und edlen Eindruck.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

“Natürlich. Das wisst ihr doch auch bereits.“ antworteten sie auf Iulias wohl rhetorisch gemeinte Frage. Sie hatten doch vor ihren Augen mit ihm gesprochen.

Dann nickten sie Jakob und Lucio zu, dass diese sich zurückziehen durften und Jakob führte den Begleiter Iulias in einen hinteren Raum, nachdem er die Mäntel in einer Kleidertruhe sauber verstaut hatte.
Lucio betrat die Küche des Hauses, wo ein winziger Tisch mit zwei Hockern stand und ansonsten Regale mit Nahrungsmitteln und eine Anrichte zum Zubereiten der Speisen. In einer Ecke stand ein Eimer Wasser, in einem weiteren waren Abfälle.
Auf dem Tischchen stand eine Kerze, die Jakob entzündete. Er war verwundert, was der Signore von ihm wollte, aber lächelte ihm freundlich zu. Dann suchte er nach einem guten Wein, den er sich beiden einschenkte.

Im Wohnraum blickte Toma Iulia für einen Moment schweigend an und setzte sich dann an die Seite des Tisches, sodass sie Iulia die die Stirnseite zugewiesen bekommen hatte, schräg gegenüber saßen.
“Wie wir euch bereits geschrieben hatten waren wir von eurer Auswahl erfreut.” Sie blickten zu dem Bänkchen. “Wo habt ihr diese Gegenstände erstanden?” begannen sie direkt mit den Grund ihres erneuten Zusammentreffens.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mein Begleiter ging mit Jakob ins Nebenzimmer. Was sie miteinander besprachen, verblieb für uns im Verborgenen.

Derweil hatte ich mich zu Toma niedergelassen und ein Bein über das andere geschlagen, während ich mit kerzengeradem Rücken dasaß. Entspannt lagen meine langgliedrigen und feingepflegten Finger auf dem Tisch und aufeinander, als ich den Kopf leicht schief legte, sie interessiert anblickte und fragte: „Weshalb fragt ihr? Stimmt etwas denn mit ihnen nicht? Mir wurde versichert, die Bank stamme aus Odense weit im Norden, während das Kästchen aus Tarragona weit im Westen der Welt kämme.“
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Keineswegs. Sie sind beide von guter Machart und die Bank durchaus kunstvoll. Doch spricht etwas dagegen zu erfahren woher diese Werke stammen? Ist es doch interessant zu erfahren in welcher Gegend so etwas gefertigt wird. Der Norden verwundert nicht, wenn es um die Darstellung von Drachen geht."
Auch sie legten die Hände vor sich auf den dunklen Tisch. "Wir wünschen keine regelmäßigen Lieferungen. Nur etwas besonderes. Wann immer ihr so etwas findet. Sucht ihr es denn selbst aus?" erklärten und fragten sie.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Nun, ich hatte den Männern aufgetragen, euch über den Ursprung der Werke zu informieren. Anscheinend ist dies jedoch nicht geschehen.“, stellte ich etwas missmutig fest und während ich an meinem Ärmel zupfte versicherte ich: Ich werde dafür Sorge tragen, dass diese Unannehmlichkeit nicht noch einmal geschieht und ihr mit dem Erhalt der nächsten Lieferung umgehend erfahren werdet, woher das entsprechende Werk stammt.“

Dann legte ich meine Hand ruhig auf die andere zurück, blickte kurz auf das hölzerne Bänkchen, lächelte und meinte: „Ja, die erste Auswahl habe ich selbst getroffen.“ Meine blaugrauen Augen fanden zu Toma zurück als ich fortfuhr: „In diesem Punkt bin ich wohl recht eigen. So es in eurem Interesse ist, werde ich dafür sorgen, dass euch die besten Stücke zur Betrachtung geliefert werden. Ob diese auch immer etwas besonderes sein werden, kann ich nicht zusichern, schließlich fehlen mir euer handwerkliches Können und euer geschulter Blick.“ Keine Spur von Ironie war in meinen Worten zu hören, als ich ihr dieses Kompliment freien Herzens machte.

„Womöglich wäre es hilfreich für die Auswahl, so ihr mir erklären könntet, was ihr unter etwas Besonderem versteht? Womöglich könntet ihr mir auch etwas dazu zeigen, was euren Ansprüchen in diesem Punkt genügen würde, um die Werke für die künftige Auswahl besser einschätzen zu können?“, fragte ich sowohl anbietend wie auch interessiert den Tzimiscen.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Ihr habt einen guten Blick bewiesen, für einen Laien.“ machten sie Iulia ein Kompliment, auch wenn es durch die letzten Worte wieder etwas revidiert wurde.

„Etwas besonderes ist etwas das nicht gewöhnlich ist. Also etwas das man nicht jede Nacht sieht. Was bei Objekten ferner Länder und Kulturen natürlich per se gegeben ist. Wir schätzen Details. Winzige Verzierungen. Schmuck die die Funktion nicht unbrauchbar macht, sondern unterstreicht. Wir könnten euch nicht direkt etwas zeigen was für uns besonders ist.“
Sie wiesen mit einer Hand durch den Raum, der von verzierten Möbeln mit gedrehten Beinen und kleinen Schnitzereien, Figuren und hölzernen Wandpanelen ausgeschmückt war.
„Alles hier in diesem Haus haben wir geschaffen, so ist es für uns nichts neues, aber wohl eine Sicht was uns gefällt.“

Die Figuren zeigten Menschen und Tiere in realistischster Form. Auch manche Mischwesen waren dabei.
Die Wandpanelen waren nicht dicht, sondern die ausgeschnittenen Teile aus der Schnitzerei ließen farbige Tücher dahinter durchblicken, was ihnen eine spezielle Wirkung und Tiefe gab. Die Bilder waren Landschaften. Berge, Hügel, Wälder und Wiesen. Flüsse, das Meer und Städte, auch wenn letzteres sehr grob gehalten waren. Die Möbel enthielten verschnörkelte Muster, die bei geneuaem hinsehen Tierköpfe oder andere Kreaturen enthielten. Manches mochte vielleicht auch wie eine Hand aussehen. Andere Teile vielleicht auch wie Organe, wenn man dieses Wissen ob deren Aussehen besaß.

„Wenn ihr also etwas findet, dass ihr selbst nie in Italien saht und besser wäre für uns auch etwas das man in Ostarrichi nie zuvor sah, solltet ihr euch noch einmal nordische Objekte anschauen... dann wären wir interessiert.“
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Trotz der Abmilderung hatte ich das Kompliment mit einem Lächeln gerne entgegengenommen, bevor mein Blick wenig später interessiert über den Raum, ihrer weisenden Hand folgend, gewandert war. Als sie geendet hatte, nickte ich, bevor ich meinte: „Ich verstehe.“ Meine blaugrauen Augen gingen erneut neugierig über die vielen kleinen Details im Raum, bevor ich anerkannte: „Das ist wirklich sehr beeindruckend und kaum zu glauben.“ Dann sah ich wieder in ihre Richtung, ohne ihr tatsächlich dabei in die Augen zu blicken, als ich fragte: „Welches Stück gefällt euch denn am besten? Was seht ihr als euer persönliches Meisterstück an?“
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wir schätzen ein jedes Werk das unsere Hände schufen." erwiderten die Tzimisce und lächelten.

"Meisterstücke haben wir viele. Das Meisterstück unserer Steinmetzkunst steht in einer anderen Domäne, Das Stück aus Holz ist eine Büste eures Clansbruders Gasparo, die uns wirklich ausgesprochen meisterlich gelungen ist." gaben sie sich kein bisschen bescheiden. "Die neue Fassade unserer Werkstatt in Staglieno hätten wir zuvor als unser Meisterstück angesehen."

"Doch besonders gefallen, tut uns meist das neueste. Das was gerade unsere Hände verließ, was besonders ist." trugen sie etwas schwärmerisch vor und bewegten die Hände dabei so als würden sie gerade etwas darin halten.

"Habt ihr jemals etwas mit euren Händen geschaffen?" fragten sie dann die junge Ventrue.
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich blickte auf meine gepflegten Hände, drehte sie leicht hin und her, während ich nachdachte, bevor ich entschuldigend lächelte, den Kopf schüttelte und meinte: „Nein, ich war wohl nie sonderlich handwerklich begabt. Ich vermag es Stoffe zu besticken und Wolle zu spinnen. Ich glaube ich habe ein oder zwei Mal Kerzen gezogen oder diese auch verziert. Doch davon ab?“ Erneut schüttelte ich den Kopf, als ich sagte: „Nein. Es gab nie eine wirkliche Notwendigkeit hierfür. Ich widmete meine Zeit anderen Dingen. Dem Gesang, wie ihr bereits wisst oder auch dem Handel.“ Dann sah ich mich langsam im Raum um, als ich interessiert und höflich fragte: „Was in diesem Raum ist euer neustes Werk?“
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