[1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique hub an zu antworten, verhaspelte sich aber: "Grün,... nein, gelb,... nein, blau oder rot? Schwarz... weiß...?"
Sie wurde mit jeder Antwort unglücklicher und verwirrter.

"Ich weiß nicht", sagte sie schließlich leise und mit gesenktem Haupt. Sie konnte nicht einmal auf so eine einfache Frage eine einfache Antwort geben und schämte sich sichtlich.

"Grau... wie eine Ratte", sagte sie schließlich, "passt am besten."
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Avelina di Braida »

Nach der Nennung der ersten Farbe wollte sie sich schon an die blonde Frau wenden, hielt dann aber inne, als Angelique weiter sprach und offensichtlich in eine ernstzunehmende Entscheidungskrise ausbrach. Als sie schließlich bei 'grau' ankam, lächelte die Rose gequält.

„Nun, mit grau kann ich leider nicht dienen... Melisande? Sei so lieb und bringe den blauen Bliaut den du bekommen hast als du zu uns kamst.“ damit wandte sich die Frau nickend ab und verschwand in einem Hinterzimmer, während Avelinas Blick sich auf die Malkavianerin legte.

„Ihr wollt nicht auffallen? Das verstehe ich tatsächlich. Aber es gibt sicher Gelegenheiten, bei denen ihr ein wunderschönes Kleid tragen wollt? Ich meine.... das verbietet euer Glaube nicht, oder?“
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Angelique
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Doch, doch, natürlich verbietet der Glaube eitles Herausputzen der Frau. Ebenso will ich, dass die Frauen in sittsamem Gewande mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern, wie es sich für Frauen geziemt, welche sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke. 1. Timotheus 2:9-10"

Da grinste sie aber schon wieder. "Da ich aber oft als Hübschnerin jage, gilt das dann nicht. Gelb und Schwarz im römischen Mi-Parti-Stil. Das mag ich sehr. Und natürlich die bunten Farben der Schauspielkostüme."

Offensichtlich hatte sie bei ihren Vorlieben für verschiedene Farben ein Faible für die extravaganten Halbhalb-Farben der Byzantiner. Und, dass Huren nicht an die strenge Kleiderordnung der Christenheit gebunden waren, gab ihr wohl auch ein Schlupfloch, kindlicher Freude an Farbenfrohsinn zu frönen.

Sie überlegte kurz. "Ja, gelb und schwarz wie die kleine Wespe. Giftig und stechend. Farben von Mond und Nacht, von Höllenschwefel und Pech. Ja, das mag ich, das bin ich."

Sie hatte wohl noch ihre Lieblingsfarbe gefunden. Nun, eigentlich mehrere, aber das war bei so einem vielschichtigen Persönchen ja zu erwarten.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie runzelte die Stirn, „Eitles Herausputzen?! Es hat nichts mit Eitelkeit zu tun nicht wie ein... ein... gesetzloser Tunichtgut herum zu laufen!“ scheinbar kränkte sie die Ausdrucksweise. Sie schien entsetzt und schnaubte leise, wenngleich sie sicher noch in einem Leinensack gut ausgesehen hätte.

Langsam beruhigte sie sich wieder und zwang sich zur Geduld, „Nun... ich.. fürchte mit Gelb kann ich leider nicht dienen. Aber vielleicht... vermag eine andere Farbe es zu schaffen, dass ihr euch wenigstens für eine Weile nicht mit Pech und Schwefel vergleicht? Ich meine... es gibt unter den Unsrigen sicher jene, die weit weniger gutes als ihr im Sinn haben.“

Die Frauen im Raum schienen sich allmählich etwas zu entspannen und begannen leise miteinander zu tuscheln, so dass die beiden nicht mehr ganz in Mitte der Aufmerksamkeit standen, wenngleich man bemerken konnte, dass immer wieder verstohlene Blicke zu ihnen hinüber huschten.

Und in diesem Moment kam auch die blonde Frau zurück, die mit einem Knicks ihrer Padrona ein blaues Kleid überreichte. Ein doch recht züchtiger Bliaut, natürlich aus feinen Stoffen und gut gearbeitet. Ein Kleid wie man es sicher nur beim Adel fand. Vielleicht ein klein wenig zu groß für die äußerlich sehr junge Malkavianerin.
Avelina wandte sich damit an Angelique, „Ihr könnt es haben. Meine Frauen sind zu alt wie ihr seht, und wir haben Kleider genug, falls ich ein neues Mädchen in dieser Runde begrüßen darf. Vielleicht können wir ein andersfarbiges Band dazu finden, wenn ihr auf zwei Farben besteht?“
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Angelique
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"D... das ist wunderschön", stammelte die kleine Vampirin, "aber das ist doch blau. Blau ist doch die Farbe des Adels! Ich würde die Hohen Familien einerseits und die normalen Menschen andererseits gleichermaßen beleidigen. Das ginge doch nicht. Obwohl... wenn ich wieder Blutversallen habe, könnten sie mich als entführtes Adelsmädchen ausgeben und teuer anpreisen... Im Geheimen ginge es wohl."

Ohne Scham entkleidete sie sich, um das Kleid anzuprobieren. Unter den Lumpen kam ein hübsches, aber auch sehr mageres, zierliches Mädchen zum Vorschein. Sie musste in Zeiten der Wirren und des Hungers gelebt haben, um so unterentwickelt zu sein.
Aber sehr sauber war sie und war wie verwandelt, als sie das Kleid anzog. Nur die wuscheligen Haare verrieten noch, dass sie niederster Geburt und niedersten Klans war.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Anpreisen?!“ wieder wirkte die Rose verwirrt, „Wie meint ihr das?“
Die Verwirrung wurde nicht weniger, als das Mädchen sich ohne Vorwarnung entkleidete. Avelinas Blick blieb jedoch auf ihr und sie betrachtete ihre doch leicht magere Gestalt aufmerksam.

„Hm... Melisande war die magerste in diesem Haus, als sie zu uns kam. Dennoch war sie wohl... ein wenig größer. Wenn ihr wollt lasse ich es am Saum etwas kürzen.“ als Angelique dann das Kleid übergezogen hatte lächelte sie sanft, „Ihr seid hübsch, wisst ihr das? Es steht euch.“ der Blick wanderte zu den Haaren, „Auch habt ihr wunderschönes, schwarzes Haar... es scheint ähnlich unzähmbar wie meines.“

Man konnte vielleicht bemerken, dass sie nicht unbedingt eine mütterliche Seite hatte. Im Gegensatz zu manch anderem, der vielleicht aufgrund ihres Kindchenschemas in jene alberne Wortwahl verfallen wäre, die man eben Kinder gegenüber gern nutzte, behandelte sie Angelique instinktiv wie eine Erwachsene, als hätte sie nie wirklich Erfahrung mit Kindern gemacht.
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Angelique
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique zeigte jedes Anzeichen einer erwachseneren Frau, wenn dieser geschmeichelt würde, bei diesen Worten.

"Ach, was ist schon hübsch an mir. Aber zur Jagd reicht es. Das ist auch mit Anpreisen gemeint. Wie glaubt Ihr, finde ich meine Beute? Indem ich sie anspringe und niederringe wie ein Gangrel oder Kriegergelehrter? Oder wie ein Ventrue oder Kind Arikels mit engelhafter Anmut oder adliger Majestät, dass alle mir zu Füßen liegen?

Nein, ich muss schlau jagen: ,Oh, bitte nicht! Tut das nicht, ich bin doch noch eine Jungfer! Kann ich denn nicht Euch anders zu willen sein. Ist das richtig so, ja?'... happs!"

Sie spielte überzeugend das unschuldige Mädchen, das einem bösen Verführer ausgeliefert war, und tat am Ende ihrer kleinen Vorstellung so, als würde sie kraftvoll in ihren Finger beißen. Vielleicht tat sie ja auch nicht nur so. Da konnte man bei ihr nicht sicher sein.

Sie verbeugte sich vor ihrem Publikum und man sah, dass sie die Etikette gut beherrschte, allerdings die etwas angestaubte von vor einigen Jahrzehnten.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina musste Kichern – wie ein Mädchen – bei der kleinen Vorstellung und auch die anwesenden Frauen kicherten leise.
„Uh... nun... ich gebe zu darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.“ der Ausdruck wurde ernster und sie nickte, „Ich nehme an... die meisten Leute auf der Straße schenken einem Waisenkind keine Beachtung, hm?“

Sie seufzte leise, „Nun, ja, ich habe es da... vermutlich leichter. Schlimm sind die Abende, an denen nur noch Betrunkene durch die Straßen wanken. Womöglich noch die, die schon viel zu lange keine Berührung mehr mit einem Zuber hatten. Glaubt mir, das ist auch nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn sie ihre Finger nicht bei sich behalten können.“ sie rümpfte die Nase.

Eine der Frauen neigte den Kopf zur Seite und sah ein wenig verständnislos zu Angelique, „Sind die Frauen in dieser Stadt wirklich so teilnahmslos? Ich würde dir...“ sie stockte, als ihr klar wurde, dass sie ja einen Gast ihrer Padrona vor sich hatte, „...euch eine Umarmung schenken, wenn ihr mich lieb fragen und dabei mit großen Augen ansehen würdet.“

Dies erntete allerdings einen etwas strengeren Blick von Avelina, die die Brauen in die Höhe zog.
„Ihr erinnert euch daran, dass ihr nur sprechen sollt, wenn der Gast es euch erlaubt?“
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Angelique
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

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"Meine großen Augen waren Erlaubnis genug, denke ich. Eine Umarmung von Euch würde mir sehr gefallen, edle Dame", sagte sie und wippte mit Händchen hinter dem Rücken kokett und schüchtern zugleich vor der, die sie angesprochen hatte.

Plötzlich ging sie vor ihr auf die Knie und sagte: "Bitte schenkt mir eine Umarmung! Ich tue alles dafür!" Sie leckte sich dabei über die blassen Lippen und schaute die junge Frau aus ihren großen Rehaugen an.

Angelique lächelte sanft. "Lieb genug? Oder noch lieber?"

Sie warf sich vor die Eleve der Rose nieder und und küsste ihre Füße. "Oh, bitte, umarmt mich und zeigt mir, was es heißt, als Frau begehrt zu sein. Ich flehe Euch an! Ich sterbe vor Sehnsucht, wenn ich nicht nacht heute Eure zarten Lippen schmecken darf! Bitte!"

Ihr Blick wurde flehend und unterwürfig wie eine Sklavin schaute sie zu der Dame hoch.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Der Ersten zu Ehren [Avelina, Angelique]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina hatte wohl mit vielem gerechnet... nicht aber damit. Auch die angesprochene - eine Frau mit Olivfarbenem Teint, dickem, blondrotem Haar, das zu einem Zopf geflochten war, und um deren Nase sich unzählige kleine Sommersprossen sammelten - schien reichlich verunsichert. Aus großen Augen warf sie einen Blick auf ihre Padrona.

Diese runzelte die Sitrn und deutete den anderen Frauen mit einer Geste den Raum zu verlassen. Dann nickte sie ihr zögerlich zu, „Lucrezia? Du hast unseren Gast gehört.“

Dies war wohl der Moment als Angelique vor Lucrezia auf die Knie fiel und ihre Füße küsste, und die Verunsicherung wandelte sich... nun... in... ja in was? Sie wirkte auf jeden Fall schockiert. Und auch Avelina blinzelte mehrmals.
Vorsichtig und mit leichtem Zittern rutschte die Frau von ihrem Platz auf den Boden und legte die Arme um Angelique, den Blick dabei weiter wie ein verschrecktes Reh auf ihrer Padrona, die sich ein wenig anspannte ob der Situation.
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