[1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ilario
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[1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario hatte seinen Schüler zu einem Gespräch geladen, nach dessen ersten Schritten auf der Via Regalis galt es diese zu festigen. Zudem gab es noch weitere Themen denen sie sich widmen sollten.

Zum Treffpunkt waren die Klippen bei nahe San Nazaret bestimmt worden, dort oben mit Blick auf die nächtliche See und der Brandung die es Lauschern schwerer machte, wartete Ilario auf seinen Schüler. An einer Hauswand, in Sicht- aber außer Hörweite lehnte Mercurio gerüstet und bewaffnet und auf dem Dach der Kirche zeichneten sich zwei Schemen ab die ebenfalls die Umgebung im Auge behielten. Ihr Meister, der Kastellan von Genua, blickte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinaus auf das Meer. Das bleiche Antlitz des fast vollen Mondes spiegelte sich darin. War es wirklich schon ein halbes Leben her, dass auf diesen Klippen die Opfer der sizilianischen Piraten verfaulten?
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Nubis
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Nubis »

Der gelehrige Schüler hatte sich so früh, als möglich auf den Weg gemacht, doch war er natürlich zu späterer Stunde in Begleitung von Bruder Luciano angekommen. Ohne Worte begab sich sein Begleiter ebenfalls abseits der beiden Kainiten und gesellte sich, sofern es gewünscht war, zu eben jener Hauswand, an der Ilarios Begleiter lehnte.

Der in dunkle Leinen gekleidete ehemalige Mönch ging zielstrebig zu seinem Lehrmeister, stellte sich zu ihm, ebenfalls mit Blick aufs Meer. Er mochte die Klippen und die See, die er zu Lebzeiten nie gesehen hatte.
Er blieb still. Ilario hatte sicher seine Ankunft bemerkt und würde das erste Wort erheben.
Noch war aber die Stille angenehm und umfing ihn, wie eine mysteriöse Geliebte. Kurz schloss er die Augen und lauschte dem Rauschen des Meeres.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Ilario
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Das Meer... es hat lange gedauert, bis ich die Faszination begreifen könnte die es auf viele meines Blutes ausübt. Welche Geheimnisse wohl in seinen lichtlosen Tiefen verborgen sind?" Er drehte sich zu seinem Schüler. "Wusstet ihr, dass es Gangrel gibt die dort unleben und jagen? Der verehrte Brimir erzählte mir einst von einem solchen." Wieder blickte Ilario hinaus und schwieg einen langen Moment.

"Aber deshalb sind wir nicht hier. Wir haben viel zu besprechen und die Dunkelheit währt nur kurz, aber das Wichtigste zuerst: Wie kommt ihr zurecht auf eurem neuen Weg durch die Nacht?"
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Nubis
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Nubis »

Ruhig war sein Stand weiterhin, der Blick noch zum Meer gewandt.
"Übt es das wirklich?" Er kannte den Grund, warum er das Meer toll fand, doch nicht jene Gründe anderer Kainiten.
"Nun weiss ich es. Lassen sie sich Flossen wachsen? "
Gangrel waren nicht gerade sein aktuelles Lieblingsthema.

Ungern liess er das Meer einfach Meer sein und wandte seinen Blick ab und zu Ilario hin.

"Ja, ich denke, es gibt das Eine und andere Thema, welches es zu behandeln gilt.
Bisher kann ich mich nicht beklagen. Ich probiere aus, denn noch nin ich dazu in der Lage, ohne gleich fallen zu müssen. Neue Ghule zu haben, ist da durchaus recht praktikabel. Ich fühle mich sogar etwas...befreiter...als wie vor drei Jahren, als ich vieles nicht konnte, was ich eigentlich erledigen oder erreichen wollte."
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Ilario
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario wandte den Blick nicht von der See, starrte hinaus und gab sich seiner eigenen Faszination für die Weite und Tiefe hin. Er ließ die Gangrel Gangrel sein und atmete dann tief die salzige Luft der Brandung ein.

"Gut, sehr gut. Was ist es, das ihr erreichen wolltet aber nicht konntet werter Galeno?"

Oh, er konnte ihm so gut nachfühlen dieser Nächte. Er wollte etwas, konnte es aber noch lange nicht bewerkstelligen. Geduld mahnte Ilario sich, Geduld...
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Nubis
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Nubis »

Der Kappadozianer musterte seinen Mentor eine Weile still und die Brauen bewegten sich mehr und mehr zu einem fragenden Stirnrunzeln hin.

"Sprachen wir nicht schon in etwa darüber, wohlwerter Kastellan? Die Gründe, warum ich meinen Pfad verliess und auf den euren trat? Auch jetzt gibt es Dinge, die scheinbar unmöglich sind, doch mit Geduld erlangt werden können. Der grosse Unterschied dabei ist, dass mein Pfad mir dies nicht mehr verbietet."

Sein Blick glitt über den Horizont und dann hinauf zum Himmel.

"Nehmt es mir nicht übel, wohlwerter Ilario, aber könnten wir Dinge, die vorwiegend meine Person betreffen, zurückstellen und über dringlichere Themen sprechen? Ich denke, ihr trefft mich hier im Klang des Meeresrauschens nicht vorwiegend deswegen, weil ihr euch nach meinen Fortschritten auf dem Pfad erkundigen wolltet?"
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Ilario
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Ah, diese Dinge... ich dachte es gäbe da vielleicht noch andere. Aber das freut mich zuhören, euer Pfad gebietet nun andere Dinge und damit scheint ihr bisher gut zurecht zu kommen."

Eine kurze Pause, Schweigen über dem Meeresrauschen, dann sprach Ilario weiter.

"Das stimmt nicht ganz, denn es gibt nicht viel was dringlicher wäre. Jeder Fortschritt, jeder Rückschritt, jeder aufkommende Zweifel an eurem, an unserem gewählten Pfad wäre wichtig und dringlich. Aber gut, es gibt auch andere Angelegenheiten die unserer Aufmerksamkeit bedürfen." Er blickte Galeno direkt an. "Was würdet ihr zunächst besprechen wollen?"

Auch wenn klar war, dass Ilario selbst mehrere Themen zu besprechen hätte, so ließ er seinem Schüler den Vortritt. Mal sehen was Galeno als besonders wichtig einstufte.
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Nubis
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Nubis »

Ein leichtes, unterschwelliges Knurren war zu vernehmen. Steckte da etwa Wut in ihm?

"Für mich ist derzeit am Wichtigsten, dass wir endlich ein gewisses Viertel unter Kontrolle bekommen, denn mittlerweile kostete es das Leben einer Kainitin, die ich stark respektiert hatte. Dadurch ist ohnehin die mögliche Eskalation der gesammten Situation kaum noch abzuwenden."

Es war ein bitterer, wütender Tonfall, den die zarte und angenehme Stimme nicht einmal zu überspielen vermochte. Und er ballte die Fäuste, den Blick streng auf den Horizont gerichtet.
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Ilario
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Wieder Schweigen. Ilario blickte aufs Meer hinaus, regungslos. Dann jedoch ballte sich seine Linke zur Faust, selbst in dem so kontrollierten Lasombra schlummerte eine dunkle Wut.

"Die Melissiden..."

Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, schwarz wie die Nacht.

"Einst versprach ich Seresa die Waffen ruhen zu lassen und sie ihrer Suche nachgehen zu lassen. Nun aber denke ich man darf diesen Kreaturen keinerlei Milde mehr entgegenbringen. Wir müssen sie in einer koordinierten Aktion allesamt ausschalten. Zuerst müssen wir dazu aber alle Melissiden identifizieren."

Galeno war bekannt, dass Ilario in Broglio wenig aktiv war. Aber irgendetwas in seiner Stimme ließ erahnen, dass der Lasombra nicht tatenlos bliebe.
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Nubis
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Re: [1031] Im Hintergrund [Galeno, Ilario]

Beitrag von Nubis »

Stumm fixierte er einen Punkt vor sich, die Wut im Zaume haltend. "Eine Suche, die zu einem Ende geführt hat, welches nicht sein musste...aber die womöglich nun endlich dazu führt, dass Schritte energischer geplant werden, dass die Sache eine hohe Brisanz deutlich macht. Ihr Tod soll nicht gänzlich umsonst sein..."
Er setzte ab, schloss die Augen und ging in sich, das Tier zurück drängend, welches Wege suchte auszubrechen, doch noch nicht die richtige Nahrung erhalten hatte. Diese Wut war schon einmal zum Ausbruch gekommen, jetzt war sie seichter, wie ein Hintergrundrauschen, welches immer mal wieder etwas stärker wurde, aber abzuschwächen ging.
Zudem musste er sich zusammenreissen. Vor seinem Mentor womöglich noch zu rasen..nein, nicht auszudenken.

"Ich besitze Informationen, jene, die ich euch zukommen liess und auch neuere. Namen, Orte und Möglichkeiten, eventuell dem einen oder anderen habhaft zu werden. Ich würde gern einen der ihren in meinen Gewahrsam bringen, ihm die Informationen entziehen, die er geben kann. Ich würde gern mehr können und schaffen, doch ich merke auch, dass manches mein derzeitiges Können wahrlich auf die Probe stellt. Man lernt solche Dinge nicht im Kloster. Ich bin noch nicht intrigant genug, lüge mehr schlecht als recht, weiss womöglich meine mir gegebenen Ressourcen nicht vollends auszukosten. Ich weiss, wir dürfen uns keine Fehler erlauben und fürchte..genau diese zu machen..."

Wieder seufzte er.
"Ich weiss manches Mal nicht, wo ich beginnen soll, oder was ich fortsetzen soll. Mir kommt es manches Mal so vor, als wäre ich eher ein Kind, statt ein Neugeborener... Es bleibt zu wenig Zeit, um all die Kenntnisse zu erlangen, die ich bräuchte...oder von denen ich denke, dass ich sie bräuchte.
Diese Sache kostet meine ganze Zeit und frisst meine ganze Energie. Ich komme kaum zu anderem..."
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