[1032] Der Friedhof blieb friedlich in der Nacht... [Sofia, Anastasia]

[Sofia Caruso]

Ruhig und mit bedächtigem Schritt folgte Sofia der Aufforderung. Einen Fuß setzte sie vor den anderen. Schweigend in Begleitung der beiden Wachmänner.

Würden sie den Zugang erreichen, der zum Friedhof selber führte, so würden sie einen größer gewachsenen Mann erblicken, welcher dort verweilte. Sein Blick würde die Wachen mustern und ihnen dann grüßend zunicken, um anschließend zu Sofia zu schauen.

"Rafael..." begrüßte die kränklich wirkende Frau den Mann und sah dann zu den Wachen. "Ich danke für eure Hilfe. Doch scheinen sich auch andere um mich zu sorgen..." Sofia deutete auf den Mann. "Ich werde wohl sicher nach Hause kommen." Ein höfliches Lächeln an den Älteren gerichtet. "Ihr braucht keinerlei Sorgen haben... Erneut danke ich für die Fürsorge und werde Eure Zeit nun nicht länger unnötig in Anspruch nehmen."

Schüchtern senkte sie den Blick und nickte zum Abschied.

"Ich danke euch und verzeiht bitte, wenn ich Umstände gemacht habe."

[La Cronista]

Der ältere Mann schaute skeptisch diesen Rafael an. "Signore. Ist das ihre Frau? Schwester?"
Der jüngere flüsterte: "Siehst du, da sind doch mehr."
Der ältere brummte genervt und schaute nun missgelaunt. "Bringt sie nach Hause und passt besser auf sie auf. Eine Frau sollte nachts nicht allein herumirren."

Sie ließen die beiden gehen, wobei der Jüngere den beiden skeptisch nachblickte.

[Sofia Caruso]

"Wir gehen." kam es von Rafael in erstem Ton. "Ich werde mich darum kümmern." versicherte er und bedeutete Sofia, den Rückweg anzutreten.

Gemeinsam gingen die beiden Personen fort und ließen den Friedhof hinter sich. Ruhigen Schrittes schlugen sie den Weg Richtung Burgus ein, wobei der Mann augenscheinlich die Richtung zu bestimmen schien. Sofia ging einen halben Schritt nach hinten versetzt an seiner Seite und schweigend entfernten sie sich von den Wachmännern.

[Anastasia]

Sobald Anastasia sicher ist, dass ihnen keiner folgt. "Das ist seltsam. Seit wann ist das so?"

[Sofia Caruso]

Sofia gab einen erschrockenen Laut von sich und drückte sich sofort hinter ihrer Begleitung, als sie die Stimme von Anastasia plötzlich hörte.

Rafael baute sich sogleich schützend vor Sofia auf, die nun wie ein scheues Reh in die Richtung der Nosferatu starrte.

Einen Moment lang herrschte eine angespannte Stimmung, die sowohl in die eine als auch in die andere Richtung kippen konnte.

[Anastasia]

Anastasia lacht beschwichtigend. "Meine Liebe, ich bin es doch nur. Hast du gedacht, ich lasse dich mit diesen Männern alleine? Ihnen schutzlos ausgeliefert? Man kann zwar bei einer Vergewaltigung meist ohne Schwierigkeiten etwas trinken, aber du siehst nicht so aus, als wäre es deine Jagdmethode. Und bis dein Begleiter angekommen wäre, hätte es zu spät sein können."
Sie zeigt ihre, nun wieder leeren, Hände.

[Sofia Caruso]

"Anastasia..." sprach die Kappadozianerin leise. Ihr Begleiter schien immer noch zu verharren, skeptisch die fremde Frau musternd.

Langsam trat Sofia schließlich an ihm vorbei und streifte dabei wie beiläufig mit den Fingern ihrer Hand den Arm von Rafael. Er nickte und neigte den Kopf in Anastasias Richtung. Schweigend trat er zurück und überließ den beiden Kainiten das Feld.

"Verzeiht... ich..." setzte Sofia leise an. "Ich habe mich erschrocken. Wenn man die meiste Zeit mit den Toten verbringt, vergisst man bisweilen, dass auch andere umherwandern."

Ihr Blick glitt an der Nosferatu vorbei. "Wer würde es wagen auf dem Acker des Herrn eine solch verwerfliche Tat zu tun? Wo doch ihre Aufgabe ist, diesen ehrwürdigen Ort zu schützen..."

[Anastasia]

Anastasia nickt.
"Die Abgründe der menschlichen Seele sind Tief. Manchmal tiefer als die Furcht. Und wir wussten nicht, wer diese Männer waren. Sie hätten selbst Grabräuber sein können. Meint ihr die interessiert dann der Ort, an dem sie eine junge Frau schänden?"

[Sofia Caruso]

"Doch waren es keine Grabräuber."

Es war eine einfache Feststellung, nichts weiter. Keine Wertung bezüglich Anastasias Worten lag darin. Es war schlichtweg eine sachliche Beschreibung von Tatsachen.

"Wo waren wir... zuvor stehen geblieben?" Sie richtete ihre blaugrauen Augen wieder auf die Nosferatu. "Verzeiht bitte... es..." Sie senkte kurz den Blick, um ihn direkt wieder zu heben. "Es ist mir entfallen..."

[Anastasia]

"Warum diese Verborgene gesehen werden wollte. Ich habe gehört in der Stadt geschehen seltsame Dinge. Ein Mädchen auf dem Friedhof, nun erschien mir interessant genug. Ebenso eine Kainitin, wie sich herausstellte."