[1034] Nebenbei gesagt... [Sousanna, Achilla] [Hoftag]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Re: [1034] Nebenbei gesagt... [Sousanna, Achilla, offen] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ich dank’ Euch”, erklärte die Fahrende mit einem kleinen Knicks. Hierzu hätten die Glöckchen klingen sollen und taten es doch nicht.
“Halten wir’s so…” Da war erneut eine kleine Pause, ebenfalls schwer zu deuten. Etwas knisterte hinter der Maske und klang ein wenig so wie steif gewordenes Pergament, das bricht und reißt. Doch die Stimme der Signora klang so herzlich, unbeschwert und tatsächlich erfreut.
“Ah, das ist die Vorfreude wert, eh? Und an einem Abend wie diesem, in solcher Pracht! Wie soll man sich da nicht fühlen wie… .”
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Die Signora Achilla hatte Worte dafür, aber sie wusste nicht, wie schicklich es war, sie hier auszusprechen. Gegenüber einer Harpie? Gegenüber einer Dame, die so fein aussah und sprach - obwohl ihre Wurzeln und ihr Blut wohl eigentlich so viel näher lagen? Sie wusste es nicht und das machte es alles noch so viel köstlicher, spannender, gefährlicher, grauenvoller. Sie schauderte und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge.
Ein Auflachen stieg ihre Kehle empor--- und blieb dort stecken, mit gebrochener Haut, eingesponnener Seide, einem Kokon. Etwas riss auf und kroch hinauf, hervor, heraus. Sie würgte und es klang wie das Reißen ihrer Haut. Wahrscheinlich war es das auch. Ihr Lachen aber blieb tonlos, auch wenn es nun Flügel bekommen hatte.
Ach, zum Teufel mit dem Zaudern!

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Die Worte waren geflüstert und schnell, ein wenig abgehackt, wie atemlos: “...lebendig und trunken. Angstvoll an den Rand gedrängt wie einige hier - sie würden’s wohl als gesunde Vorsicht bezeichnen, denn so rettet man den eigenen Stolz…”, flüsterte sie. “...oder in der Flucht nach vorn, hin vor die Augen der Strahlendsten an diesem Abend. Wagemut, Machttrunkenheit, Furcht oder Zaudern. Ha… .”
Sie blinzelte einmal, zweimal. Die braune, übergroße Motte kroch aus der Maske hervor und fiel erst einmal hinab, auf den Schal um ihre Schultern her. Dort saß das Tier und entfaltete zitternd seine blutjungen Flügel.
Und dann fuhr die Signora eher gesittet fort, fast als wäre nichts gewesen. “Auf bald also. Ich wünsche Euch, dass Ihr den Abend kosten und genießen könnt.”
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1034] Nebenbei gesagt... [Sousanna, Achilla, offen] [Hoftag]

Beitrag von Sousanna »

Es brauchte nur einen Augenschlag. Ein rasches Blinzeln, ehe der Hauch von Überraschung über ein so sonderbares Verhalten schwand. Man mochte erahnen, was die Harpyie dachte. Dass sie mit diesem Hervorbrechen von mehr als nur einem Tier nicht gerechnet hatte.
Kurz berührte ihr schmaler Finger einen der Ringe an ihrer Hand. Kurz drang ein Bild im Geist der scheinbar so jungen Frau hervor ebenso wie die Motte. Und für einen Augenblick entfaltete die Erinnerung an einen fetten Kater und langsam aufsteigende Panik ebenso wie der Falter seine Flügel.

Dann aber fand ihr Lächeln wieder ihren Platz, schien zurechtgerückt, während sie das Haupt kurz neigte. "Ich wünsche euch eben das.", erwiderte sie scheinbar heiter. In den dunklen Augen lag nur mehr ein Funken Irritation, so wie man selbst im Sonnenschein noch immer den Hauch einer Wolke erahnen konnte, doch auch er mochte nur eine Illusion sein. Wie so vieles, was die Wanderin war. "Auf dass Mond, Sterne und vor allem aber der Herrgott über eure Wege wachen und sie segnen mögen."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Signora Achilla
Nosferatu
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Re: [1034] Nebenbei gesagt... [Sousanna, Achilla] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

Zusammenfassung:
Auf der Hofhaltung spricht Signora Achilla die Harpie Sousanna an. Nach einer beiderseitigen Vorstellung und einem kurzen, neugierigen Austausch kommen die beiden überein, ein eher geschäftliches Anliegen in Zusammenhang mit Tiziano der Signora später zu besprechen. Dafür lädt Sousanna die Nosferatu auf ihr Schiff ein. Diese stimmt zu und kündigt auch an, jemanden mitzubringen, die das gesamte Anliegen wohl angestoßen hat.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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