[1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

[September '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ajax
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[1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ajax »

Schon einige Zeit war es her seit ein gewisser Bote die Gemeinschaft Mascharanas gesehen hatte und so gab er trotz der Zwistigkeiten der Herrschaften eine Schreiben an einer der Villen ab.
Werter Ilario Contarini von Genua, Kastellan, Mondsenator Mascharanas und Vasall der Höchstverehrten Aurore von Genua, Neugeborener vom Clan der Schatten und Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,

nach meiner Rückkehr nach Genua scheint es nötiger denn je das wir uns über die momentane Lage Genuas auseinandersetzen.

gez. Ajax
der Bote würde die Antwort über Zeit und Ort entgegennehmen oder noch einmal kommen sollte der Herr Contarini nicht zugegen sein.
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Ilario
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Der Bote wurde gebeten zu warten und mit Wein und Brot verköstigt. Er wartete die halbe Nacht, dann endlich teilte man ihm mit, dass sein Herr in zwei Wochen, bei Neumond, eingeladen sei sich hier in der Villa mit Signore Contarini zutreffen.

In jener dunklen Neumondnacht war es still und dunkel in Mascharana, so wie üblich. In der Villa brannte ein einzelnes Licht, jemand arbeitete noch in der Schreibstube. Am Tor hielten zwei Männer Wache, nicht die üblichen leichtgerüsteten Schattengestalten die Ajax kannte, sondern Krieger in Kettenpanzer, mit Schwert und Speer bewaffnet. Sie wirkten nicht feindselig, sondern schlicht wachsam. Der Brujah mochte anhand seiner Erfahrung erkennen, dass dies geschulte Kämpfer waren und keine einfachen Hauswachen. Zusätzlich wartete dort eine Frau in den Dreißigern, gewandet in Kleider einer gehobenen Dienerin, die nach Ankömmlingen Ausschau hielt.
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Ajax
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ajax »

Ajax hatte die Reise nach Mascharana alleine angetreten, sein Gesicht in den Schatten seines Umhangs haltend und immer wieder andere Wege einschlagend als er es normalerweise. Man mochte ihm in diesen Nächten Paranoia vorwerfen. Er nannte es vorsichtig. Ab und an schien er sich zu unterhalten doch sollte ein besonders verbissener Verfolger sich nach einem Gesprächspartner umschauen so fand er niemanden.

So kam er in der Nacht des Neumondes am Tor der Villa an und verlange Eintritt.

"Die Nacht zum Gruße, richtet eurem Herrn aus das Ajax von Mailand hier und Einlass verlangt." sprach er leise zu der Frau in den Kleidern einer Dienerin, bereit hinter ihr durch das Tor zu treten. Er trug auf seinem Rücken einen langen in Leder geschlagenen Stab. Die Rüstung und insgesamt seine Kleidung wirkte abgewetzt. All das schwarz war einem matschbraunrot gewichen. Der Stoff war an einigen stellen zerrissen und sein Gesicht eingefallen mit rot geränderten Augen die tierhaft die Umgebung beobachteten. Trotzalledem hatte der Krieger nicht an Charisma verloren sondern mehr noch hinzugewonnen.
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Ilario
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Die Dienerin deutete im in angemessener Demut, anscheinend wusste sie um die Stellung von Kainiten, ihr zu folgen. Die Krieger folgten ihnen durch das Tor, den Garten und ins Hauptgebäude, wo sie dann jedoch zurück blieben. Der weitere Weg führte Ajax und die Dienerin zum großen Saal, vor dessen Tür Mercurio sowie ein weiterer Krieger Wacht hielten. Beide verneigten sich vor dem Brujah. Die Tür wurde geöffnet und nur Ajax allein durfte eintreten. Den sterblichen Menschen blieb der Zutritt verwehrt. Die Tür schloss sich und er befand sich im kalten großen Saal, im Kamin brannte ein inzwischen sehr kleines Feuer und erhellte den Raum ebenso wie einige Kerzen. Die Fensterläden waren geschlossen, Ilario erwartete seinen Gast an der langen Tafel. Zwei Stühle standen sich gegenüber am Kopfende.

"Seid willkommen als Gast in meinem Haus nach alter Sitte werter Ajax. Setzen wir uns doch, es gibt viel zu besprechen, auch wenn die Nacht noch jung ist. Wünscht ihr einen Trunk?" Der Lasombra deutete auf die beiden Stühle.
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Ajax
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ajax »

Ajax deutet mit einem Nicken an dass er Sie verstanden hat und ihr folgen wird. Sein Blick streifte kaum die Umgebungen welche sie passierten bevor sie am großen Saal angekommen waren. Ebenso bekam Mercurio ein kurzes Nicken während der Brujah durch die Tür eintrat. Nach einigen gewählten Schritten ist er bei dem noch freien Stuhl angekommen und deutet bevor er sich setzt eine Verbeugung an.

"Die Nacht zum Gruße werter Ilario. Habt dank für eure Gastfreundschaft. In der Tat gibt es viel zu besprechen, wir werden sehen wie weit wir kommen. Und habt vielen Dank für euer Angebot aber ich passe. Ich würde weitere Wilkommensfloskeln gerne direkt umgehen wenn ihr damit auch einverstanden wäret?" Ilario konnte nur ein Wort für Ajax Gestalt finden - heruntergekommen. Einem König fast schon unwürdig.
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Ilario
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Gut, kommen wir direkt zum Wesentlichen." Auch wenn Ajax Äußeres Fragen aufwarf, enthielt sich Ilario höflich jeder Nachfrage. Er lehnte sich aufmerksam nach vorn und nickte dem Liktor dann langsam zu. "Von meiner Seite aus sind es drei Themenfelder die ich mit euch besprechen möchte. Eine Sache Sardinien betreffend, die Melissiden und zuletzt noch die schändlichen Verbrechen des verehrten Benedetto." Während bei Ersterem noch Neugier und eine Art dringliche Erwartungshaltung mitschwang, wohl auch gewollt, war die Abneigung gegenüber den Melissiden schon deutlich spürbar. Nachvollziehbar für jeden Wandler auf der Via Regalis bei so anmaßenden Kreaturen. Dennoch steigerte sich die Abscheu, die Ilario nicht im Geringsten vor dem Brujah verbarg, als er von den Vergehen des dicken Mönchs sprach. Was könnte in den Augen eines Königs verabscheuungswürdiger sein als Menschen die sich anmaßten Kainiten zu bedrohen?
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Ajax
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ajax »

Ilarios rascher Auffassungsgabe und seinem Blickt zum Detail entgeht nicht die gewisse Veränderung in den Augen und der Haltung von Ajax als er die Melissiden und Benedetto erwähnt. Die beiden Themen scheinen sich für Ajax zu überschneiden.

"Ich bespreche gerne mit euch sämtliche der drei Themenfelder. Mein dringlichstes Anliegen jedoch hat mit den Melissiden und allen dazugehörigen Fraktionen zu tun." er nimmt einen langen Atemzug, obwohl er dies wie sie beide wussten nicht nötigerweise hätte tun müssen, und schaut Ilario unumwunden direkt in die Augen. Ilario sieht darin etwas das der stoische Brujah noch nie gezeigt hat. "Es ist mir wichtig dass ihr von meinem Anliegen und dem Auslöser dafür als erster der Amtsträger erfahrt. Ich strebe die vollständige Auslöschung der Melissiden an. NIchts soll mehr auf ihre Existenz hindeuten. Sie sind der endgültigen Vernichtung Seresas, Neugeborene vom Clan der Philosophen, Herold von Genua, Vasall ihrer höchst verehrten Majestät Aurore von Genua, schuldig und ich will dass sie dafür bezahlen. Alle!" In diesem Moment war Ilario klar was er in Ajax Blick sah. Es war Hass, verzehrender und vor nichts Halt machender Hass.
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Ilario
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Ist das gesichert?" War Ilarios erste Frage auf Seresas Schicksal. Todernst war er geworden und schwieg, sah in die tiefen Schatten, ein Hauch Melancholie im Blick. Dann blickte der Lasombra auf und wandte sich Ajax zu. "Sie müssen sterben, alle. Doch um sie alle zu erwischen müssen wir noch mehr gesicherte Aufklärung betreiben. Sie breiten sich immer mehr aus... währenddessen. Ich verfüge über eine potenzielle Informationsquelle am Rande der Melissiden, vermutlich nicht sehr ergiebig, und einen Agenten in Mascharana. Auch dort haben sie durch ihren Einfluss im Rathaus bereits Fuß gefasst. Der Capitano della Cita und der Bürgermeister sind beide Teil der melissidischen Bedrohung.
Der verehrte Blutvogt war eigentlich auch daran interessiert den Capitano zur Strecke zu bringen, aber ging dann doch anderen Dingen nach. Die ihm wohl dringlicher erschienen. Definitiv arbeiten sonst noch der werte Toma und der werte Galeno daran die Melissiden loszuwerden. Eure werten Liktorenkollegen hingegen haben wohl noch nicht viel getan gegen diese Bedrohung der Domäne... Doch einerlei, die Melissiden müssen vom Antlitz der Welt verschwinden. Es bedarf jedoch guter Planung, damit uns keiner entgeht."
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Ajax
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ajax »

Ajax schließt die Augen und schweigt, zu Boden schauend, für einen kurzen Moment. Schlussendlich beginnt er zu berichten. "Es gibt Zeugenaussagen, die belegen, dass Seresa an jenem Abend an dem das Blutsband riss in Broglio aufgehalten hat und wutentbrannt das Anwesen des Herolds verlassen haben soll. Die Causa hatte jedoch ihren Anfang schon viel früher gefunden. Mit einer der Gründe warum Ich in Sardinien war, war die Gefahr, dass Ich sämtliche meiner Vasallenpflichten vergessen hätte nachdem ich vergeblich versucht hatte einen Handel über ihre Unversertheit mit Luca Fieschi auszuhandeln. Ich wollte mit ihnen reden, doch stattdessen griffen sie mich und meine Männer aus dem Hinterhalt an. Brandpfeile und Pechbecken in einem kleinen Korridor. Bis auf zwei haben keine meiner Männer überlebt. Daraufhin habe ich ebenso ein Zeichen an ihren Familien gesetzt. Die Drohung, sie würde Genua den Flammen anheim kommen lassen ist meiner Meinung nach pure Scharade. Die einzelnen Parteien der Melissiden sind zersplittert und wissen zum Teil auch aus Sicherheitsgründen verschwindend gering voneinander. Sie hatten nach eigener Aussage Luca Fieschis zum damaligen Zeitpunkt mindestens vier Kainiten in ihrem Gewahrsam welche sie für ihren Blutdurst nutzen. Mein Ziel ist es sie von ihrer Versorgung abzukapseln und im gleichem Atemzug zu versuchen meine Theorie zu bestätigen, wer die Hintermänner dieser ganzen Sache sein könnten." er beugt sich ein wenig nach vorne und seine Stimme wurde leiser, kaum mehr als ein Flüstern ist es welches über den Tisch an Ilarios Ohren dringt "sie sind möglicherweise Spielzeuge im großen Plan der neuen christlichen Ordnung in Italien, aber die Verantwortlichen sind alles, nur nicht heilig." er setzt sich wieder in seine Ursprungsposition.

"Bezüglich Toma denke Ich, dass er schon lange nicht mehr Herr der Lage ist. Die Beseitigungspläne...nichts mehr als eine Hinhaltetacktik. Ich bin bereits dabei eine Gruppe aus handlungswilligen Individuuen zu finden, welche ebenso daran interessiert sind das Problem zu lösen. Auf die Liktoren, würde Ich mich in dieser Sache nicht allzu sehr verlassen. Die neu ins Amt gewählten scheinen bei dem kleinsten Widerstand den Kopf zu verlieren. Und die werte Amalia ist.... die werte Amalia.."

"Doch das wichtigste ist wie ihr bestimmt schon antizipiert habt, das Einverständniß ihrer höchst verehrten Majestät. Doch nachdem nun nicht nur eine stumme Schaar nicht weiter benannter Kainiten den Melissiden zum Opfer gefallen sind, sondern einer ihrer Herolde endgültig vernichtet wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ablehnen wird." die Frage war ob es für Ajax mittlerweile noch einen Unterschied machte.
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Re: [1032] Zwei Alte Bekannte [Ajax, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Sollte eure Theorie zu den Verantwortlichen stimmen... verkompliziert dies die Situation ungemein. Dennoch müssen wir handeln. Tragt euer, unser Anliegen, mit alle euren gewonnenen Erkenntnissen ihrer höchst verehrten Majestät vor. Meine Hoffnung ruht darauf, dass sie ebenfalls die Bedrohung sieht die von den Melissiden für ihre Herde, ihre Stadt und ihre Vasallen ausgeht." Dann jedoch schüttelte er den Kopf. "Der werte Toma ist einer der wenigen die etwas tun und tun wollen. Aber auch wenn ich an seine Redlichkeit in dieser Sache glaube, werde ich dennoch vorsichtig sein und Verrat erwarten."

Er gab Ajax genügend Raum für Erwiderungen, wandte sich dann aber einem anderen Thema zu. Eines welches Ilario noch mehr umtrieb als die dreckigen Sterblichen die Kainiten bedrohten.

"Apropos Verrat... was meint ihr sollte man mit einem Kainiten tun, einem Vasallen tun, der seinen Prinzen bestiehlt? Ein Diebstahl weit schwerer Natur als der von Geld, Ländereien oder gebundenen Menschen... was wenn die Geheimnisse des Blutes gestohlen wurden und werden?"

Während seiner Worte blitzte in Ilarios meergrauen Augen kalter Zorn. Nicht nur ging es hier um seine Herrin deren geschworener Vasall er war, die er verehrte, sondern auch um quasi-religiöse Prinzipien seines Weges.
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