[1034] Nimm mich...wahr [Sofia, Vergonzo] [Hoftag]

[Vergonzo Faro]

Bevor der gelbe Baumeister sich den hochblütigen und fremden von weit her widmete, erweckte eine kühl wirkende Gestalt seine Aufmerksamkeit.
Schöne Blässe zierte ihr Gesicht und die ansonsten anziehende Grabeskühle ihrer Ausstrahlung zog ihn an wie das Licht die Motte.

So umschwirrte er sie einige Zeit um sie genauer zu betrachten, tat dies aber unauffällig, nur hier und da ein kurzer Blick mit den Augen.
Dann stellte er sich in einigen Metern Entfernung zu ihr hin, frontal in grader Linie auf sie gerichtet, legte sein schönstes schiefes Grinsen auf und sah sieh abgrundschön Grotesk an, darauf wartend das sie ihn bemerkte.

[Sofia Caruso]

Die junge Frau stand in der Nähe ihres Clans doch hielt sie sich bemüht im Hintergrund. War ihr doch das bunte Treiben hier zu unruhig, beinahe zu... lebendig. Wenngleich diese Bezeichnung in Anbetracht der Gäste wohl etwas unpassend zu sein schien.
Doch nicht für sie, welche sie die Ruhe ersehnte, die ihr hier doch verwehrt zu bleiben schien.

Und so hielt Sofia sich zurück, beobachtete schüchtern das Treiben, welches um sie herum stattfand.

Es dauerte einen kurzen Moment und Sofia - mit den Gedanken scheinbar noch woanders - sah nicht sogleich zu dem Nosferatu. Erst als sie erneut den Blick umherstreifen ließ, viel ihr Blick auf den Baumeister. Ein kurzes Blinzeln, dann schien sie zu verstehen, dass er nicht einfach nur zufällig in ihre Richtung sah. Nein, er schien ganz bewusst ihre Aufmerksamkeit zu suchen.

Sie schenkte ihm ein höfliches Lächeln, das jedoch auch nur das war: Höflich und bei weitem nicht von Herzen kommend. Eine Einladung, dass sie für ein Gespräch Zeit hätte, so er dies wünschte... Oder hatte sie seine Geste falsch gedeutet?

Mit vorsichtigem Blick sah sie ihn schüchtern an und wartete ab...

[Vergonzo Faro]

Das was er sah reichte ihm und so hinkte er freudig grinsend, die Arme hinter dem Rücken verschränkt auf Sofia zu.
Der zu große Kopf und das schief zusammen gesetzte Gesicht legte er leicht schief und fixierte ihren ihr Gesicht.

Bei ihr angekommen hielt er den akuraten Abstand zu ihr ein und verneigte sich förmlich, zum Schaden seines krummen Rückens, denn dieser knackte bei der Bewegung widerspenstig.
"Guten Abend die Dame, wenn ich mich Vorstellen darf. Mein Name ist Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas und Neugeborener vom Clan Nosferatu. Dürfte ich ein paar Worte an euer zierliches Gesicht richten?"

Erneut verneigte er sich nach seiner Vorstellung und sah sie dann mit seinen hellblauen klaren Augen neugierig und freundlich an.

[Sofia Caruso]

Ruhig stand sie dort und nickte schließlich dem Nosferatu zu, als dieser sich vorgestellt hatte.

"Sofia Caruso, Neugeborene vom Clan des Todes und Kind des Stephanus Fontana, Ancilla vom Clan des Todes, Ammiraglio seiner Majestät Calistus von Pisa." stellte sie sich nun ihrerseits vor. Ihre Stimme war ruhig und glich einem Wispern, das an einen kühlen Lufthauch auf einem Friedhof erinnern konnte.

Blaugraue Augen musterten aufmerksam die Gestalt des Baumeisters, führen über kleinere Details und ließen einen wachen Geist vermuten.

"Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen." Ein höfliches Lächeln lag auf den Lippen der Kappadozianerin und sachte strich sie sich eine verirrte Strähne ihrer dunkelbraunen Haare zurück.

"Gerne... dürft Ihr ein paar Worte an mich richten und ich werde neugierig lauschen, um welche es sich wohl handeln wird..."

Sein Kompliment ihr Aussehen betreffend schien sie entweder nicht als solches wahrgenommen zu haben oder aber geflissentlich übergangen zu haben.

[Vergonzo Faro]

Er verneigte sich erneut und schien freudig angetan ...von ihr, ihrer Stimme oder nur dem Tonfall. Etwas jedenfalls schien ihm freudig aufzustoßen. Das eigentlich folgende Geräusch blieb aus, als er das, was sich dort anzubahnen schien in der Kehle runter ringte, dahin wo es herkam.

"Leider hatten wir dieses Vergnügen hier noch nicht und ich war neugierig und wollte diese Chance war nehmen und mir nicht entgehen lassen, mit euch zu plaudern. Es ist mir somit eine große Freude euch kennen zu lernen verehrteste Dame von außerordentlichem Eindruck. Hat euer Blut euch nach Genua geholt oder war es eine freie Entscheidung von Euch her zu kommen?" fragte er neugierig und direkt. Offenheit schien ihm weitaus angenehmer zu sein als Floskeln und das verbale umher schiffen im Tümpel des Nichtssagens.

[Sofia Caruso]

"Neugier... ist ein Beweggrund, den ich sehr zu schätzen weiß. Wenngleich er doch stets mit Vorsicht gehandhabt werden sollte. Denn sie lässt einen manchmal unvorsichtig werden und unüberlegt handeln..."

Ihr Worte wirkten nachdenklicher, beinahe als habe sie den zweiten Teil eher laut gedacht, als wirklich an Vergonzo gerichtet. Ganz leicht neigte sie den Kopf zur Seite und betrachtete ihr Gegenüber nun ruhig.

"Ich muss jedoch vorweg nehmen, dass ich... vermutlich nicht die beste Wahl zum Plaudern bin." Entschuldigend neigte sie den Kopf. "Ich bin auf Wunsch meines verehrten Erzeugers nach Genua gekommen." beantwortete sie die Frage des Nosferatu. "Ihr sagtet... Ihr seid der erste Baumeister Genuas?"

Etwas Forschendes trat in den Blick der Kappadozianerin und betrachtete ihn neugierig. "Ich darf ... vermuten, dass Ihr Euch schon länger hier aufhaltet?" Einen Moment glitt ihre Aufmerksamkeit zur Seite und streifte über die anderen Anwesenden im Raum. Nur kurz, um dann schließlich wieder bei ihrem Gesprächspartner zu landen. "Gibt es noch andere Baumeister?"

[Vergonzo Faro]

Als sich die liebliche Fratze ein weiteres Mal während dieser Begegnung erhellte, strahlte er Sofia mit groteskem Grinsen beinahe überschwänglich an.
"Oh welch vorzügliche Aufmerksamkeit euer wacher Geist in die Nacht legt, ihr seid die Erste die danach fragt. Doch zuvor möchte ich eure Gedanken teilen und sagen, dass Neugierde der schmalste Grad eines Weges darstellt, Erfolg und Tod gehen stets Hand in Hand. Man sollte stets wissen was man sucht und was man tut." kurz machte er eine Pause in der er ihr nur sanft in die Augen sah.

"Und auch wenn ich plaudern sagte, um euch wahrlich nicht zu verschrecken, ist dies nichts das ich gerne tue. Plaudern ist belanglos, viel mehr bin ich an tiefer gehenden Dingen interessiert." kurz funkelte der Schelm in ihm auf, und auch wenn Sofia diese Zweideutigkeit noch nicht wahrnahm, er freute sich darüber und kicherte glucksend.
"Ja, ich bin schon ein Weilchen hier meine Liebe, das ist richtig. Und auch wenn sich einige Personen Baumeister schimpfen, so lassen ihr Talent und ihr Eifer zu wünschen übrig. Es gibt in meinen Augen somit nur einen echten Baumeister und das bin wohl ich, der Erste Baumeister Genuas." er verneigte sich. Und auch wenn seine Worte wie Prahlerei klangen, so konnte das Wache Auge erkennen, das es für ihn schlicht weg die Wahrheit war.

"Euer sehr verehrter Erzeuger Stephanus Fontana, Ancilla vom Clan des Todes, war es, der euch glücklicherweise heute Nacht vor mein elendiges Antlitz erscheinen ließ, wenn man es so ausdrücken möchte. Ich danke ihm dafür. Somit vermute ich das ihr eine Aufgabe habt, die ihr hier verrichten sollt?"

[Sofia Caruso]

"Nun auch mir liegen tiefer gehende Gespräche wohl mehr als eine simple Plauderei." erwiderte sie mit einem höflichen Lächeln. "So freut es mich, dass wir dahingehend wohl in die selbe Richtung denken."

Sorgfältig strich sich die zierliche Frau eine Haarsträhne zurück als sie aufmerksam lauschte, ob es weitere Baumeister gab. War sie wirklich die Erste gewesen, die etwas so Offensichtliches erfragt haben mochte? Oder schien diese Frage anderen einfach nur zu belanglos, um sich dem näher zu widmen?

"Nun, so ist es mir eine Freude den Ersten Baumeister Genuas persönlich kennen zu lernen. Und ebenfalls wird es mir eine Freude sein bei Gelegenheit zu erkunden, was aus Euren Händen stammt."

Worte, denen Enthusiasmus fehlen mochte, welche dennoch nicht hohl klangen. Es war eine höfliche Distanz und Kühle, die ihnen innewohnte und dennoch: Ihre Worte waren merklich aufrichtig gemeint.

"Sicherlich hat mein verehrter Erzeuger mit seiner Weitsicht viel mehr im Sinn gehabt, als er mir zu offenbaren vermochte. Doch ja, er gab mir eine Aufgabe, an der ich ... nun ja... hoffentlich wachsen werde, und ihn nicht enttäuschen. Doch ist dies eine Angelegenheit zwischen meinem Erzeuger und mir."

Sie lächelte höflich ein Lächeln, das die Augen nicht erreichte. Dennoch wirkte ihr Blick nicht tot und leer. Aufmerksam sah sie den Baumeister an, ließ den Blick immer mal wieder interessiert über seine Gesichtszüge und Körperformen wandern.

[Vergonzo Faro]

Als er sah, wie ihr Blick ihn abtastete, vermutlich aus Neugier an seiner grotesken Darstellung eines untoten Körpers, ging er instinktiv schelmich behutsam in eine Art Pose der Selbstdarstellung und sein lächeln wurde breiter. Der Kopf wandte sich langsam nach links, doch der Blick blieb auf Sofia gerichtet. Einige Sekunden präsentierte er sich so ehe er das Gespräch wieder aufnahm.
Er entspannte seine Haltung, richtete sich wieder seiner gesprächspartnerin zu.
"Eine Gemeinsamkeit die ich sehr schätze. So ihr einen Streifzug durch Genua machen werdet, hoffe ich das ihr nicht enttäuscht sein werdet von dem was aus meinen Händen stammt." sprach er sanft, wissend das sie nicht enttäuscht sein würde.

"Verzeiht wenn ich euch zu Nahe getreten bin mit meiner Frage. Natürlich ist dies etwas das nur euch etwas angeht. So ihr aber dennoch mal Hilfe braucht, zögert nicht mich aufzusuchen. Es gibt viel das ich tun kann, ohne das Dritte davon Wind bekommen." bot er dann dezent seine Hilfe undoder Dienste an.
"Ich bin mir aber irgendwie recht sicher das ihr eure Aufgasbe auch alleine bestens erfüllen werdet. Aber ich hoffe das euch innerhalb eures Blutes keine Steine in den Weg gelegt werden. Manche sehen Fremde nicht ganz so gerne in der eigenen Stadt." sprach er dann, scheinbar wissend, dass hier und da intern gerne mal etwas komplizierter sein konnte.

[Sofia Caruso]

"Nun, am interessiertesten bin ich wohl daran zu sehen, was die Gemeinsamkeit ist, die alle Eure Arbeiten eint. Das, was Euch ausmacht und von dem Ihr in jedem Werk einen kleinen Teil hinterlassen haben werdet."

Man lernte viel über den Künstler, wenn man sich mit seinen Werken beschäftigte. Wenn man sich die Zeit nahm zu beobachten und zu betrachten. Wie sah dieser Baumeister wohl die Welt um sich herum? Was war ihm wichtig? Welche Details waren es, auf die er Wert legte...?

"Bitte..." entgegnete sie dann leise. "Ihr seid mir nicht... zu nahe getreten. Ein neugieriger Geist muss Fragen stellen." Leicht neigte sie den Kopf und ihre blaugrauen Augen wanderten erneut über seine Züge. "Fragt, wenn Ihr etwas fragen wollt. Und wenn... ich etwas nicht preisgeben kann oder will..."

Sofia nahm seine Wünsche für sie, dass er hofft, dass sie keine Steine in den Weg gelegt bekommen würde, mit einem leichten Nicken entgegen. Es war ein kleiner Hinweis seinerseits, doch sie beließ es bei der simplen Kenntnisnahme ihrerseits.

"Ich danke Euch für Euer Angebot zur Hilfe." Wieder zeigte sie ein höfliches Lächeln. "Sollte ich... Bedarf haben, so werde ich gerne auf Euch zukommen."

Und dann verebbte der Gesprächsfluss wieder. Lag es der Kappadozianerin nunmal nicht sonderlich, derlei in einem angenehmen Fluss zu halten. Also stand sie dort, ruhig und in sich gekehrt und wartete ab, ob Vergonzo noch etwas hatte. Vielleicht wartete sie auch, ob ihr noch ein Gedanke kam. Aber in jedem Fall wartete sie und schien sich nicht daran zu stören.
Dinge brauchten nunmal manchmal ihre Zeit.