[1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

[Oktober '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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[1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nubis »

Ein paar Nächte zuvor hatte Galeno bei Avelina angefragt, ob sie Zeit und Lust hätte, jemanden zu treffen, den Galeno als einen Gleichgesinnten sehen würde, sowohl was ihre Ansichten teilweise betraf, wie auch die seinen und er würde ihn ihr gern vorstellen.
Nach ihrer Zustimmung war ein Vermerk bei Nicolo eingegangen, dass jener sich doch bitte in einer bestimmten Nacht auf ein Treffen vorbereiten solle...es würde ins elegantere Viertel Genuas gehen.

Und so holte Galeno dann Nicolo von seinem Zuhause ab und begaben sich zusammen den Rest des Weges zu einer Villa, welche bewacht war und bei der es nach Rosen und Orangen roch, zumindest für jene, die riechen konnten.
Zu den Wachen nickte Galeno, er schien hier recht bekannt. Auch sein Begleiter Luciano wurde nicht all zu prüfend beäugt.
Der Kappadozianer richtete sein Wort an einen von ihnen.
"Wir sind angemeldet...könnten wir hindurch gehen?"
Die Wache nickte und er trat den Gang hinter der Mauer aus Rosen und Orangenbäumchen entlang, stets darauf achtend, keine zu berühren. Sein Diener, Luciano, klopfte dann gegen die Tür und sie warteten ab, ob und wie ihnen geöffnet wurde.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Avelina di Braida
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Der süße und schwere Duft der Rosen mischte sich mit der fruchtigen Frische der Orangen und ließen schon beim Gang durch den Garten erahnen, dass man eine ganz eigene Welt betrat. Zu dieser Jahreszeit zeigte sich die Natur von einer ihrer schönsten Seiten und verwandelte die Villa dei Fiori Rossi in eine kleine Oase innerhalb der Mauern Genuas. Der Rosengang schien dabei wie ein Tunnel, auf dessen anderer Seite das Ungewisse wartete – wie bei jenen Geschichten in denen man ein Feenreich betrat.

Schließlich kamen die beiden Herren vor der schweren Eichentür an, mit welcher das alte römische Gebäude abgesichert war, und nach dem klopfen dauerte es nicht lange, bis sie aufschwang und zunächst den Blick auf eine zierliche, aber drahtige junge Frau preisgab. Sie lächelte sacht, als sie Galeno erkannte und verneigte sich tief.
„Χαίρετε.“ grüßte die ausgesprochen gut gekleidete Magd leise und höflich, trat zur Seite und machte eine einladende Geste, die somit den Blick auf die reichlich farbenfrohe Eingangshalle freigab. Zunächst würden womöglich die Wandbilder ins Auge stechen, welche Szenen aus den Mythen der Alten zeigten. Ein geübtes Auge mochte im dominantesten eine Darstellung des Herakles sehen, welcher die goldenen Äpfel im Garten der Hesperiden zu stehlen gedachte. Ein eher christlich geneigter Betrachter konnte allerdings Adam und Eva im Garten Eden in jenes Kunstwerk hinein interpretieren.
Fast schien es lebendig, was wiederum dem Becken in der Mitte des Raumes geschuldet war, in das bei Regen sicher kleine Wasserfälle vom offenen Dach aus hinein plätschern würden. Im Moment bewegte sich die Wasseroberfläche nur leicht im lauen Wind der Nacht, reflektierte die dezent, aber gezielt gesetzte Beleuchtung der Laternen und Kohlepfannen, die in kleinen Nischen oder auf Tischchen standen.
Auch die zahlreichen bunten, seidenen Tücher die von den Dachbalken hingen wehten leicht im Wind und schienen das Wasser in ein Meer von Edelsteinen zu verwandeln. All die Bewegung, die durch Licht und Wind geschaffen wurden, ließen Farbenfrohe Schatten durch den Raum und über die Wände tanzen, und erschufen somit eine unwirkliche Lebendigkeit.
Fast konnte bei diesem Schauspiel das kleine Lararium, der Hausaltar, untergehen, neben dem ein Gang weiter ins innere des Hauses führte. Bei genauerer Betrachtung offenbarten sich auf jenem mehrere kleine Statuetten. Eine davon eine nackte Frau, mit Flügeln auf dem Rücken und Vogelfüßen, die auf zwei Löwen stand, und Schilfknoten in die Luft hielt. Gleich daneben eine barbusige Gestalt mit weitem Rock, die statt des Schilfes Schlangen gen Himmel reckte. Und seltsamerweise fand sich neben diesen beiden fremdartig wirkenden Figuren eine Marienstatuette, wenngleich ohne Kind.

„Die Padrona wird gleich bei euch sein, höchst verehrte Signores.“ erklärte die Magd nach wie vor mit leiser Stimme, nachdem sie einen Blick zu Galeno geworfen hatte, der schien als würde sie zunächst die Erlaubnis von ihm einholen wollen sprechen zu dürfen.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Nicolo Trevisan
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò würde an diesem Abend alleine Galeno und Bruder Luciano begleiten - er sah keinen Bedarf Tebaldo an diesem Abend mitzunehmen, zumal dieser sowieso mit seinem Training beschäftigt war. Er hoffte nur, dass er diesmal weniger blaue Flecken abbekäme.
Diese Sorge auf Seite schiebend, hatte er sich für das "elegantere" Viertel Genuas entsprechend gekleidet - einen Kittel aus feinem toskanischem Tuche und auch der Kapuzen-Umhang, den er trug, war aufwendig bestickt. Als er schließlich von den beiden abgeholt wurde und sie zur Villa begleitete, hatte er wie üblich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

Nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten, musterte Nicolò interessiert die Umgebung und nahm auch den bezaubernden Duft der Rosen und der Orangen war, welcher sich beim Gang durch diesen verwunschen anmutenden Garten noch verstärkte.
Nicolò folgte dem Gelehrten und seinem Mönch, achtete aber mehr auf die Umgebung als den eigentlichen Weg. Man konnte fast meinen, er hätte die Wachen gar nicht wahrgenommen, so sehr schien ihn zumindest dieser Garten zu faszinieren. Dann richtete er sich jedoch etwas auf und rief sich ins Gedächtnis, dass sie schließlich eine Rose besuchen würden und auch ihm war zu Ohren bekommen, dass Rosen sich mit Schönheit umgaben und diese auch zu bewahren pflegten.

Als sie schließlich das Tor erreichten und ihnen geöffnet wurde, zog Nicolò eine Augenbraue hoch. Es überraschte ihn hier griechische Worte zu hören. Er neigte seinen Kopf zur Begrüßung der Magd gegenüber während er hinter Galeno und Luciano eintrat und sprach leise, mit einer tiefen und angenehmen Stimme: "Καλησπέρα η κυρία μου."

Danach nahm er fasziniert die Einrichtung der Eingangshalle war und blickte sich neugierig um. Die Wandgemälde waren sicherlich faszinierend, aber das eigentliche Kunstwerk war das gesamte Arrangement, wie er erkannte, welches ihn fast verträumt die Szenerie betrachten ließ.

Tatsächlich nahm er zunächst nicht den Hausaltar war, womöglich war ihm dieser auch einfach weniger wichtig, als das zum Verweilen und Träumen einladende Schauspiel.

Abermals rief er sich ins Gedächtnis, wo sie sich befanden und zog mit einer - in dieser Umgebung - sicher unbeholfenen erscheinenden Bewegung seine Kapuze herunter, als die Magd sie bat zu warten.

Darunter kam ein ebenmäßiges Gesicht zum Vorschein, welches von einem sorgfältig gestutzten, dunklen Vollbart umhüllt war - die Augen waren ebenfalls dunkel anzuschauen und er wäre nicht weiter aufgefallen, wäre da nicht ein seltsamer Knoten auf der Stirn gewesen. Zweifellos der Grund, warum er bisher die Kapuze getragen hatte.

Schließlich wandte sich Nicolò an Galeno und sagte leise zu ihm gewandt: "Es ist wirklich bezaubernd eingerichtet - die Hausherrin verfügt über außerordentliches Geschick. Ich bin jedoch zugegebenermaßen überrascht, hier so viele Zeugnisse des Hellenismus zu sehen."
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Nubis
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nubis »

Galeno schien alles hier in und auswendig zu kennen und auf Nicolos Bemerkung hin hüstelte er ein klein wenig.
Er hatte ebenfalls die Kapuze zurückgeschlagen, hatte Sophia wohlwollend mit einem Kopfnicken bedacht, als sie seine Erlaubnis angefordert hatte und trat in jene Richtung, aus der er die Herrin des Hauses erwarten würde. Luciano benötigte keine Aufforderung, begab sich weg in Richtung Küche, wie er es gewohnt war.

"Die Herrin des Hauses legt Wert auf altertümliche Kunst," meinte Galeno. "Etwas, was man nicht zu sehr nach Aussen rufen sollte, besonders jenen Altar..."
Sein Blick wanderte zu jenem.
"Menschen und Kirche könnten dies kritisch sehen. Mir ist es egal, was sie glaubt und sammelt, auch wenn ich gläubig bin. Gerade für uns Kainiten scheinen ohnehin andere Regeln zu gelten..."
Er blickte die Fresken an und das mit einem wohl prüfenden Blick vom Fach, die Finger glitten sacht über den speziellen Untergrund, auf dem die Farbe aufgetragen war.
"Hmmm ein wenig auffrischen könnte man es hier und da..." murmelte er.
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Avelina di Braida
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Magd blickte vorsichtig zu Nicolo auf und lächelte ein wenig auf seinen griechischen Gruß hin.
„Παρακαλώ, κύριέ μου.”
Dann allerdings hielt sie sich weiter im Hintergrund und sah verstohlen zu dem Gang, der weiter ins Haus führte. Abwartend, während die beiden Männer sich unterhielten.

Die Padrona des Hauses ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Nur wenige Momente später trat sie aus eben jenem Gang neben dem Lararium, welches Galeno noch kurz zuvor angesprochen hatte. Wirkte das Anwesen schon hellenistisch, so mutete auch das Kleid der Rose antik an. Dunkelblaue Seide, die Säume geziert von filigranen silbrig glänzenden Ornamenten, schmiegte sich an die verführerisch weiblichen Formen ihres Körpers. Ein raffiniert geschnürtes Band um den Torso betonte dabei ihre Figur. Und im Gegensatz zu der meist eher plumpen, verhüllenden Mode dieser Zeit, zeigte sich an den Armen und am Dekolleté ihre marmorne Haut. Doch trotz dieser Blässe wirkte sie erstaunlich lebendig für eine der ihren. Es mochte an den großen smaragdfarbenen Augen liegen, in welchen ein Feuer zu lodern schien das sowohl unschuldig, als auch erfahren wirkte. Oder am üppigen, schwarzen Haar, das einer Mähne gleich über ihre Schultern fiel und den Eindruck machte, als würde es sich nicht wirklich zähmen lassen wollen. Wobei durchaus der Versuch gemacht wurde es zusammen zu binden, doch hier und da löste sich eine vorwitzige Strähne, ohne dabei unordentlich zu erscheinen, oder dem Gesamtbild zu schaden. Und trotz der gezeigten Haut, trotz der natürlichen, verführerischen Schönheit der Signora, trotz der Körperbetonenden Gewandung strahlte sie eine gewisse unschuldige Würde aus.

Sie mochte zu Lebzeiten die 20 gerade überschritten haben und war sicher eine verheiratete Frau gewesen. Und doch lag in ihrem Blick eine geradezu kindliche Neugier, als sie den Gast musterte. Höflich neigte sie schließlich den Kopf, zunächst vor Galeno.
„Immer wieder eine Freude euch in diesem Hause begrüßen zu dürfen.“ der dunkle, sanfte Klang ihrer Stimme fügte sich zum Gesamtbild.
Der Etikette folgend wandte sie sich schließlich an den Fremden, abermals den Kopf leicht neigend.
„Willkommen in der Villa dei Fiori Rossi. Viscontessa Avelina di Braida, Neugeborene vom Clan der Rose, Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla vom Clan der Rose.“
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Nicolo Trevisan
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hatte noch genickt, auf Galenos Erklärung über die Ansichten hin.

Dann aber drehte er sich um, als die Rose aus besagtem Gang trat. Ihre Erscheinung fesselte seine ganze Aufmerksamtkeit - auch wenn er bereits einigen anderen Schönheiten in Genua begegnet war, stach sie doch für ihn wegen ihrer Natürlichkeit heraus. So beobachtete er sie eine Weile, bis Avelina ihn ansprach und besann sich dann der Etikette, in dem auch er den Kopf neigte, eine spur tiefer als sie - nicht viel, dennoch erkennbar. Schließlich war er aber auch der jüngste Anwesende hier und zollte so seinen Respekt dem Alter.

"Meine Name is Nicolò Trevisan, Neugeborener des Clans der Einhörner, Kind des Eleazar, Ancilla der Einhörner in Bologna, Kind Amadis, Ancilla der Einhörner aus der Linie von Mokur, Kind des Saulot, Enkel des Kains."
Nicolò sprach mit angenehmer, doch wo die Stimme von Galeno glockenhell war, war die von Nicolò tief und beruhigend.

"Ich danke Euch für Euren freundlichen Empfang und es ist mir eine Ehre jemanden zu treffen der ein Vorbild auf der Via Humanitas ist."
Bei letzteren Worten verbeugte er sich gar nochmal, schien ihm dies doch deutlich mehr Respekt zu zustehen, als dem Alter.
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Nubis
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte sich von der Freske entfernt, als die Herrin des Hauses sich zu ihnen gesellte und nickte ihr zu.
"Immer wieder eine Freude, hier Gast sein zu dürfen..." entgegnete er ihr und wartete dann ab, dass die zwei sich erst einmal vorstellig wurden und hielt sich im Hintergrund.
Dabei musterte er von beiden immer wieder die Reaktionen, lernte mit jeder Beobachtung. Er prüfte Mimik und Gestik, Aussprache und Worte. Er hatte schliesslich noch einiges zu lernen und bei seinem Ziel war dies wichtig.
Er hatte generell nicht vor, sich all zu sehr in den Vordergrund zu spielen, auch im Verlauf des Abends nicht. Eigentlich könnte er auch gehen, denn ob es gemeinsame Punkte geben würde, die zur Ansprache kommen würden, war noch unklar. Da hiess es abwarten. Vielleicht konnte er auch wieder Neuigkeiten von Avelina erfahren...vielleicht auch von Nicolo.
Er legte sie Hände auf dem Rücken zusammen und blieb ruhig und fokussiert stehen.
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Avelina di Braida
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es war nur ein kurzer Augenblick, doch ein überraschtes und scheinbar höchst erfreutes Lächeln huschte über die Lippen der Rose. Sie neigte den Kopf zur Seite, als er sich abermals verbeugte.
„Das wird über mich gesagt?“ kurz sah sie zu Galeno hinüber, bevor Nicolo abermals ihre ganze Aufmerksamkeit bekam, wobei ihr Blick wohl auch neugierig zu jenem Knoten auf seiner Stirn wanderte.

„Ein Thema das ich sehr gerne vertiefen würde.“ hunderte von Fragen schienen ihr auf den Lippen zu liegen, doch für den Moment lächelte sie nur sacht, die Ungeduld unterdrückend und der Etikette folgend, „Doch alles zu seiner Zeit. Es freut mich wirklich außerordentlich eure Bekanntschaft zu machen. Man trifft nicht oft auf den Clan der Einhörner.“ sie senkte den Blick und wie von einer spontanen Erinnerung eingeholt huschte ein Schatten über ihr Gesicht.

Als sie wieder aufsah warf sie einen Seitenblick zu einem Raum nahe des Eingangs aus dem leise Stimmen drangen und bei dem noch immer die Magd stand, welche die Signores empfangen hatte. Das Lächeln hatte längst die Züge der Rose zurückerobert, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Gäste richtete. Ihre Stimme hatte einen leicht entschuldigenden Tonfall bei den nächsten Worten, „Wir sollten zunächst einen ruhigeren Ort aufsuchen.“
Mit einer höflichen Geste deutete sie ihr zu folgen, dann hielt sie jedoch noch einmal inne, „Darf ich euch etwas zu trinken anbieten?“ die Frage war ebenso an Galeno gerichtet.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo konnte den Blick nicht sehen, da er sich verbeugt hatte, aber als er sich wieder aufrichtete bejahte er ihre Frage: "In der Tat und es ist auch mir ein Anliegen, dieses Thema zu vertiefen."

Dann nahm er ihr Mienenspiel war und nickte schließlich einvernehmlich, "auch ich bin bisher in Genua noch keinem meines Clans oder gar Kaste begegnet - es gibt nicht sonderlich viele von uns, doch ist mein Clan in meiner Heimat etwas stärker vertreten. Wenn man bedenkt, dass zumindest einige Krieger hier in Genua verweilen, ist dies dennoch etwas... ungewöhnlich."
Kurz schweifte sein Blick ab und er schien über das seltsame Gebaren der anderen Salubri hier nachzudenken, aber er wurde schließlich auch gewarnt.

Entsprechend spät registrierte er ihren Seitenblick und deutete dann nur an ihr zu folgen.

Auf ihre Frage reagierte Nicolo ebenso nur sehr zögerlich, ließ sich Zeit mit dieser einfachen Frage, nickte dann aber und sagte schlicht: "Ich danke Euch,"
Dabei wirkte er jedoch keinesfalls überzeugt.
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Nubis
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Re: [1033] Treffen Gleichgesinnter [Galeno, Nicolò, Avelina]

Beitrag von Nubis »

Galeno zog die Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben, als die Padrona ihn mit jener Frage adressierte. Es war kurz, aber man konnte deutlich wahrnehmen, dass diese Zwei sicherlich schön länger eine gute Beziehung pflegten. Keine von Mann und Frau, sondern wohl eher geschäftlich, aber durchaus vertraut zueinander.
Er mischte sich nicht ein, beobachtete weiter und folgte beiden mit Blicken, aufmerksam bei jenem haftend, der Sprach und doch aus den Augenwinkeln die Reaktion des anderen versuchend zu betrachten.

Die leisen Stimmen aus einem der Räume war Galeno gewohnt, liess sich dadurch nicht ablenken, nickte aber, als sie einen ruhigeren Raum vorschlug. In vielerlei Hinsicht war dies wohl besser. So schickte er sich an, ihr zu folgen, beinahe gleichauf mit ihr, kannte er doch das Haus auch schon zur Genüge und ahnte, wo sie womöglich hingehen wollte. Allerdings war er dennoch nur Gast.

"Wenn eure Diener dies verkraften, gerne. Ihr wisst, ich würde ihnen nicht des Genusses wegen Schaden zufügen wollen oder sie überstrapazieren."
Seine ansprechende Stimme umschmeichelte jene Worte beinahe, als wäre er weniger das Monster, was er war, sondern ein Engel oder zumindest ein Heiliger, der niemandem etwas zu Leide tun konnte oder wollte.
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