[1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

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Il Canzoniere
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[1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es war nicht so als ob einer der beiden das Gespräch suchen würde, aber Nicolo konnte tun was er wollte. Immer wenn er sich hierhin oder dorthin wandte, hier ein paar Schritte Platz machte um niemandem Älteren im Wege zu stehen, dort jemanden begrüßte... früher oder später fand er sich immer wieder vor dem maskierten Mann unter der Kapuze wieder. Jener Entität die beim betrachten ein pulsieren im eigenen Kopf auslöste, wie eine Ader die zu heftig schlug.

Es war wie verhext. Denn Kometiolos schien sich nicht einmal zu bewegen. Er stand dort, leicht am Rande und schien in eine Richtung zu blicken in der sich mehrere Gruppen der anderen Kainiten aufhielten. So genau ließ sich das, dank seiner Gesichtsverschleierung, kaum sagen.

Auch wie Nicolo an immer wieder an diesem eigentlich mit weniger Durchgangsverkehr gesegneten Seite des Saals auftauchte war kaum zu sagen. Wie Eisenspähne die langsam auf einen Magneten zurutschten, fand sein Blick immer wieder zu diesem Mann zurück der das gleiche Blut in sich führte wie er selbst.

Bild

Es mochte das dritte oder das vierte Mal sein das er nun, nur wenige Meter entfernt vorbeischritt, wie auf einem Karussel das sich drehte und drehte und bei dem man immer wieder an jemandem vorbeikam der daneben stand und auf jemanden wartete.
Dieses mal wandte sich die Kapuze jedoch mit Nicolo mit. Als er auf gleicher Höhe war, hob sich die Hand, ganz leicht. Vollführte eine Geste wie jemand der langsam herunterkrieselnden Schnee darstellen wollte. Die Bewegung erstarrte mitten in der Bewegung. Lediglich der Zeigefinger bewegte sich weiter. Komm her. Sagte er.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo war fasziniert und irritiert zur gleichen Zeit von diesem Salubri Ahnen.
Er hatte sich bisher vorsichtig bewegt und außer zur Gratulation ihrer Majestät gegenüber und dem Prinzen Mailands, war er anderen Hochgestellten Gästen, so gut es ging aus dem Weg gegangen - wobei Nicolo sowieso für den weit überwiegenden Anteil ohnehin uninteressant war oder sein musste.

Für Nicolo war irritierend, dass er immer wieder den Weg des Ahns seines Clans kreuzte. Und das obwohl er selber bisher eigentlich nicht aktiv die Nähe gesucht hatte. Diese Häufigkeit konnte doch kein Zufall sein, oder doch?
Fasziniert war er dennoch von diesem stillen Einhorn, welches sein Antlitz mit einer Maske vollkommen verdeckte. Faszinierend, weil er für Nicolo irgendwie entrückt wirkte und eine gewisse Erhabenheit ausstrahlte.

Als Nicolo ihm schließlich wieder über den Weg lief und Kometiolos ihn mit einer Geste seiner Fingers zu ihm bedeutete, blieb Nicolo für einen kurzen Moment steif stehen. Dann entsann er sich der Etikette und kam dem Wunsch Kometiolos nach.
Im angemessenen Abstand blieb er stehen und verbeugte sich sehr tief.
In dieser Position verharrte Nicolo, bis ihm erlaubt wurde zu sprechen.
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Mit einer gleitenden Handbewegung drehte sich die Hand mit dem Zeigfinger, mit dem er eben herangewunken worden war, mit der Handfläche nach oben. Er schien dem Neugeborenen zu gestatten aufrecht zu stehen. Dann glitt die Hand hinauf zu seinem Kopf, deutete auf seine eigene Stirn, zog zwei Finger auseinander, als ob er Nicolo sagen wollte das dieser sein Auge öffnen solle.

Einen Moment verharrte er so, dann begann er in flüssigem, etwas eigentümlich klingenden, aber durchaus zu verstehenden griechisch zu sprechen. "Gegrüßt sei Amadis Blut. Ist es jener dessen Herz die Hand anbietet? Ich benötige eine Hand und ein Auge. Was ist mit jenen die du dein eigen nennst. Benötigst du sie für dich selbst?" kryptisch wirkten die Worte die er da von sich ließ. Seine Stimme war gleichförmig auf- und abschwellend wie jemand der atmete. Oder Wellen die an einen Strand gespült wurden. Vogelschwingen die auf und nieder schlugen. Blätter die vom Wind verborgen wurden und wieder zurückschnellten.

Die ruhige, beinahe traurige Art die er ausstrahlte, griff bereits langsam auf Nicolo über. Er konnte förmlich spüren wie sich Ruhe in ihm breitmachte, wie er seine Gedanken klarer hören konnte als sonst. Was war das nur für eine Gestalt, an die er da geraten war?
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò richtete sich wieder auf und bei seiner Geste öffnete er sein drittes Auge - welches sich nur unwissentlich von den beiden anderen Unterschied. Die Farbe war gleich und es sah äußerst menschlich aus, nur die Augenform war logischerweise mit der Position auf der Stirn etwas anders.

"Sehr Verehrter Kometiolos, es ist mir eine Ehre Euch kennen zu lernen."
Fasziniert stellte Nicolò die Wirkung fest, die Kometiolos Worte oder viel mehr seine Stimme bei ihm bewirkten.
"Ich gehöre denen an, deren Herz die Hand anbietet. Ich gebe Euch meine Hand und mein Auge, jedoch ist mein Herz auch Amadis Linie verpflichtet. "

Er spüte die Ruhe weiter, die sich in ihm ausbreitete, kostete das Gefühl nach, bis er schließlich sagte:
"Was können die Hand und das Auge für Euch tun?"
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Das sich öffnende Auge schien einen gewissen Grad an Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Denn der Kopf hob sich ein wenig. Nicolo spürte förmlich wie er begutachtet wurde. Angestarrt. Durchleuchtet. In Augenschein genommen. Geprüft. Bewertet. Abgeurteilt.

Erst nach mehreren Minuten hob sich langsam die linke Hand des Älteren, glitt langsam in Richtung des Gesichts des Neugeborenen, als ob sie über die Wange streicheln wolle. Kurz zuvor hielt sie jedoch an. Es kam nicht zur Berührung, auch wenn es für alle Beobachter so aussehen musste. Noch immer wurde er dabei von zwei dunklen Augen im Schatten der Maske Maß genommen.

Endlich, es ging alles schon zu lange, wisperte jene Stimme die ihm fremd und vertraut zugleich vorkam. Wie die frühste Erinnerung an die er sich erinnerte. War es nicht so? Damals in dem kleinen Haus in Bologna. Hatte Felice nicht immer von dem Mann mit der falschen Hirschmaske gesprochen? Das dieser nur bei Nacht käme und sie beim schlafen beobachte? Sicher Nicolo habe dies nie geglaubt. Auch wenn er auch glaubte das Felice ihn in diesem Punkt nicht anlügen wollte. War es dieser hier gewesen?

Seine Gedanken wurden unterbrochen als er merkte das der Ahn bereits seit einigen Sätzen mit ihm redete. Aber was? Was hatte er gesagt? Nicolo durchkämmte seine Erinnerung. Nein! Da stand dieser Mann vor ihm. Dieses... Wesen voller Weisheit und Macht und er hörte ihm nicht einmal zu. Entsetzen machte sich in ihm breit.

Das einschläfernde griechisch war so sanft und seicht vorgetragen das es all die Akzente die es sonst besaß schluckte wie Watte es mit lauten Tönen tat: "...beide Finger. Es ist Mord. Und Mord bleibt es, trotz aller Vorsätze. Amadis Auge ist scharf. Erkennt es falsches Blut? Alles führt hierher. Die Hand ist am richtigen Ort. Das Auge weist den Weg. Die Hand muss zupacken, sobald es sieht."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolòs Gedanken rasten, während er versuchte die alten Erinnerungen abzuschütteln. Aber es wollte ihm nicht gelingen. Wie war hier der Zusammenhang. Er hatte immer gedacht, er wäre aufgrund bestimmter Umstände um seinen Vater und die Möglichkeiten, die sich damit erboten, in die Nacht geholt wurden. Täuschte er sich etwa, gab es da noch etwas anderes?

Er versuchte die Gedanken abzuschütteln, das Entsetzen „seinem“ Ahnen nicht richtig zugehört zu haben, fuhr ihm ins Mark – stocksteif stand er da. Er achtete nicht mehr darauf, was andere möglicherweise in diese Begegnung interpretieren konnten, stattdessen blickte er mit aufgerissenen Augen die Maske des Salubris an, das dritte Auge ebenso vergessend zu schließen.
Dann schluckte Nicolò schwer, bevor er im griechischen Antwortete, wenn auch seines weitweniger gediegen klang. Jedoch bemühte Nicolò sich leise zu sprechen, damit seine Worte nicht von umstehenden einfach aufgeschnappt werden konnten:
„Ich werde zupacken, aber noch sieht das Auge nicht wen es packen muss. Ich bin bereits auf der Suche nach dem uralten Feind hier, um mich in die Aufgabe unseres Clans einzureihen. Amadis Auge ist scharf, dennoch bin ich der Erzeugerin meines Erzeugers nie begegnet. Daher bitte Euch demütigst um Hilfe.“
Dabei sank er auf die Knie vor seinem Ahnen und senkte ebenso den Kopf: „Lehrt mich wie das Auge den Weg weisen kann - Helft mir, es besser zu verstehen.“
Dann nach einem kurzen Augenblick setzte er noch nach:
„Sehr verehrter Kometiolos, Ihr kennt offenbar Amadi – ich weiß nicht, wie Ihr zu ihr steht, aber möglicherweise kennt Ihr eine Möglichkeit mit Ihr in Kontakt zu treten oder könnt mir mehr über sie erzählen?“

Nicolò hoffte mit diesen Fragen den Ahnen nicht zu verärgern, aber wenn es eine Möglichkeit gab, mehr über Amadi zu erfahren, wollte er sie nutzen.
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Eine grazile Handbewegung bei der er mit dem Zeigefinger einen Kreis vollzog war offenbar die einzige Antwort die er direkt auf seine Fragen erhalten würde. Kometiolos sprach... oder besser wisperte bereits wieder, während er diese vollzog. Es schien als würde er mehrere Themen auf einmal erörtern, mehrere Dinge gleichzeitig besprechen und mehrere Dinge gleichzeitig erwarten. Trotz der zurückhaltenden, ruhigen Art des Alten begann Nicolo bereits zu merken wie erschöpfend es sein musste diesem Wesen auf allen Ebenen über längerere Zeit folgen zu müssen.

"...das Zeichen des Gläubigen treibt ihn aus seinem Versteck." hörte er ihn sagen. Was stimmt mit ihm nur nicht? Er war so eingelullt. Wie jemand der betäubt von Rauschkräutern versuchte einem Streit in einer fremden Sprache zu folgen. Alle Umgebungsgeräusche waren durch Bienensummen ersetzt worden. Das Licht hatte einen anderen Farbton angenommen. Es brummte in seinem Kopf und kribbelte in den Beinen, wie als ob er langsam einschlafen würde. "...sind zu mehreren. Essen Herzen. Trinken Hoffnung. Töten den Sturmrufer." redete er unbeeindruckt von Nicolos Schläfrigkeit einfach weiter. Farben, wie Spiegelungen von Licht in Ölflecken, schillernd und bunt, huschten durch Nicolos Sichtbereich... der sich zu verengen schien. Die Ränder seiner Wahrnehmung fransten aus wie zerschlissenes Segeltuch. Ein hohes Fiepen machte sich in seinem Kopf breit wie bei einem Alten Mann der sich zu schnell aus dem Bett herausschwang. Der Geruch von Pistazien, Sternanis, Bergkümmel, Engelwurz, Kurkuma, Bittermandeln, Zimt, Honig, Knoblauch stieg ihm abwechselnd, nacheinander, miteinander, durcheinander in die Nase. Seine Stirn begann zu pochen.

"...der Wolf. Der Prediger. Der Betrüger und die Schlange. Sie gibt es auf beiden Seiten. Du musst die einen zusammenführen. Sei selbst die Schlange. Beende das Ringen. Der Feind hat Blutlinien das Rückgrat gebrochen. Zuletzt hier in Genua. Er wird es hier zu Ende bringen. Passt auf euren Wolf auf. Fällt er, geht mehr verloren als nur Wissen." das wispern war immer lauter geworden. Als hätte es seinen eigenen Hall und seinen eigenen Geruch, schienen die Worte des Älteren auch die Farben im Raum zu beeinflussen. Mal wirkte der Raum bläulicher, dann wieder grünlich.

Plötzlich roch es nach Blut. Und wie als ob er einen Tunnel verlassen hätte wurde alles wieder klar und scharf. Die Sicht glitt wieder ins normale. Die Gerüche verschwanden. Die Schummrigkeit entfleuchte. Nur der Geruch nach Vitae, die Nicolo langsam aus der Nase tropfte, blieb übrig.

Kometiolos stand, halb abgewandt von ihm da, wirkte nicht so als würde er sich gerade mit Nicolo unterhalten. Oder wollte er nur mehrere Orte gleichzeitig im Auge behalten? Dieser Raum war voller Raubtiere. Kein guter Gedanke jenen lange den Rücken zuzuwenden.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò schüttelte langsam seinen Kopf, als seine Gedanken wieder klarer wurden. Er wischte über seinen Bart und seine Nase und starte dann entsetzt die blutrote Flüssigkeit an, die ihm aus der Nase tropfte. Wie konnte es geschehen, dass er sich gerade hier unter all diesen Kainiten so unvorsichtig verhielt und dazu noch so eingelullt war?
Unfähig seinen Blick abzuwenden, schon gar nicht weiter zu sprechen, stand er mehrere Augenblicke stumm dar.
Dann erst bemerkte er, dass Komotiolos sich von ihm abgewendet hatte. Gleichzeitig hatte er jedoch immer noch das Gefühl, dass der Ahn ihm zuhören würde.

Und er musste ihn wohl für einen Narren oder unfähigen Welpen halten, wie er so dastand. Nicolò schluckte erst einmal, dann noch einmal schwer, bevor er in der Lage war weiterzusprechen. Auch Nicolò hatte sich nun mehr dem Saal zugewendet. Darauf bedacht, nicht mehr die anderen Kainiten aus den Augen zu lassen. Er flüsterte und war dennoch sicher, dass Kometiolos ihn hören würde.
"Sehr Verehrter Kometiolos, ich bitte Euch demütigst um Hilfe - wenn ich verhindern soll, dass der Wolf fällt - wie kann ich ihn erkennen? Denn ich habe nur eine Ahnung, wo doch nun Wissen angebracht ist. Und wie kann ich den Prediger und den Betrüger erkennen, so dass ich ihre Fallstricke umgehen kann?"

Dann wurden seine Worte noch leiser, fast unhörbar, doch er war sicher, dass diesen Ohren nur das entging, was er Gedachte zu überhören.
"Mein Bruder Felice sprach von einem Mann mit einer Hirschmaske, der uns in der Nacht beobachtete - die Ähnlichkeit ist frappierend. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber meine Intuition sagt mir, Ihr kennt den Erzeuger von Amadi. Ich bin nicht mit diesem Wissen gesegnet, aber wenn Ihr mir hierin weiterhelfen könnt, stünde ich noch mehr in Eurer Schuld, als ich es zweifelsohne schon stehe und wie Euch ohnehin meine Dienste sicher sind."

______________________________
Wahrnehmung + Empathie
@Trian: 6d10 = (6+7+9+5+6+6) = 39
(Anm: Ergebnis hatte ich bereits erhalten)
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

"De Rerum Nordmannorum. Wer Finger darauf legt, dem gewähre ich die Gunst, falls selbst zum Betrüger wird. Den Prediger wirst du erkennen. Er versteckt sich nicht, so wie die anderen." offenbar zu keinen klareren Worten als diesen fähig zog er seine soeben noch sehr verschlossen wirkende Art weiter zurück. Nicolo musste erkennen das diese Kreatur tiefer und unergründlicher im Geiste war als die See, deren Geruch er unweigerlich in der Nase hatte.

"Der Hirsch besitzt Würde, Ehre, einen sechsten Sinn, Ehrgeiz, Verlässlichkeit und Treue. Ich kann ihn in dir spüren. Es ist kein Mysterium das du von ihm träumst und der weiherne Mann dich beobachtet. Deine Vitae zeigt sich bereits bei dem Gedanken an ihn, denn es ist auch die seine." die Handfläche nach oben, streckte sich der Zeigefinger zur Decke, die anderen zur Faust geballt, als ob er irgendetwas damit sagen wollte. Etwas das unverständlich blieb oder zumindest rätselhaft.

"Was hat Amadis Auge gesehen? Was die Hand gespührt um den Feind zu ertasten? Gibt es jene die sich mit ihm verbünden um sein fauliges Blut und seinen kadavrösen Leibes zu huldigen oder erblinden alle Augen, ungewahr dessen was in ihrer Mitte seucht?" seine Stimme war nun wieder etwas melodiöser als noch zuvor. Der Blick der Maske jedoch nach wie vor in den Raum gerichtet.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo nickte, zumindest seine eine Vermutung hatte sich bestätigt, daher murmelte er leise nur für Kometiolos Ohren:
"Ich werde den Wolf schützen, mit allem was mir zur Verfügung steht, sehr Verehrter Kometiolos."

Was die anderen genannten anging, so musste er wohl mit seinen Vermutungen leben. Seine rechte Hand wanderte unvermittelt zu seinen Schläfe und rieb leicht darüber, um das letzte Pochen oder eher die Erinnerung daran zu vertreiben.
Dann hielt er unwillkürlich inne und ließ seine Hand wieder sinken, sich erinnernd, dass er hier einem Ahn seines Clans gegenüber stand.
Dann beobachtete Nicolo die Geste und rätselte erneut. Langsam machte sich eine Verzweiflung in ihm breit und er hoffte, abermals den Ahn mit seiner Unzulänglichkeit des mangelnden Verstehens ihn nicht zu erzürnen.
"Wie kann ich den weihernen Mann finden, denn ich ersuche weiterhin seine Weisheit und möchte ihm dienen?"

Bei seinen nächsten Worten spürte Nicolo wohl vielleicht das erste Mal in diesem Gespräch, dass das Eis unter ihm etwas dicker wurde oder zumindest glaubte er es, da die Frage besser zu verstand. Dochte gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er diese Frage nur unzulänglich beantworten konnte. Nicolo konnte daher nur schwer ein zerknirschtes Gesicht verdecken.

"Nicht nur der Wolf ist auf der Suche nach unserem Feind, er hat einen seiner Clans-Brüder ebenfalls auf die Suche nach dem Feind geschickt und mit diesem habe ich mich für die Suche verbündet. Auch ein Mitglied des Clans des Todes war hierin involviert, zumindest war es es der den Kontakt zwischen mir und Arash vom Clan der Tiere vermittelte. Darüber hinaus konnte ich nur wenige, unzusammenhängende Hinweise auf das Wirken des Feindes erkennen. Hierin sieht das Auge noch nicht so, wie es sollte."
In seiner Stimme hallte die Enttäuschung darüber seinem Ahnen noch nicht mehr sagen zu können, nach.
"Ich weiß noch, dass der Prinz von Monfalcone einen anderen des Clans der Tiere aussandte, um unseren Feind hier in Genua aufzuspüren, doch hatte dieses Tier keine Kenntnis davon, was er eigentlich jagte, noch schien er daran interessiert diesen Auftrag hier in Genua mit Eifer zu verfolgen.
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