[1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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[1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

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Kurz nachdem er sich von Vasco getrennt hatte, hatte er mit Josephine von Asti gesprochen. Dem Tonfall und seinen Gebaren nach wohl irgendetwas geschäftliches. Es schien ihn überhaupt nicht zu stören das hier ganz Italien dabei zusehen konnte.

Als die beiden ihre Angelegenheit fertig besprochen und sich in einer Abfolge aus Höflichkeiten und langsamen Abstandnehmen auseinanderdividiert hatten, verharrte er einen Augenblick, als ob er sich innerlich sortieren würde. Er sah sich um, hielt Noellina eine Weile im Auge, die ihm jedoch den Rücken zugewandt hatte. Offenbar schien er auch über sie nachzudenken. Dann sah er sich einen Moment suchend um, fand Illarios Blick, zog ihn an diesem förmlich zu sich und ließ ihn noch nicht einmal richtig ankommen ehe er bereits begann zu sprechen.

Die Worte kamen in einer Wolke aus ihm herausgeschossen wie Buchstaben die aus einem Buch zu flüchten versuchten. Dennoch war seine Formulierung gestochen scharf. Niemand sprach so leise und zugleich so gut verständlich wie Galba.

"Was hältst du von den Tedesci? Mit welchem der dreien würdest du sprechen wollen und warum? Und mit welchem der drei würdest du Geschäfte machen wollen? Und warum nicht mit den anderen?" sein Blick huschte kurz an Ilario vorbei, zu den drei Prinzen. Derer von Pavia fing den seinen auf, starrte einen Moment zurück. Dann lächelten beide und wandten sich wieder voneinander ab.

"Ein gut zusammengestellter Hof. Hast du bei den Einladungen mitgewirkt? Schau dir Totila an. Es sind noch nicht mal alle da und er ist schon auf dem Rückzug. Aurore macht das wirklich clever. Man merkt woher sie stammt. Erinner mich daran nicht unnötig mit ihr über Kreuz zu gehen." kurz huschte sein Blick zur principessa bianca hinüber. Diese, da war sich Illario fast sicher, zwang sich förmlich den Blickkontakt nicht zu erwidern und stattdessen Huldigungen eines weiteren Gastes anzunehmen.

Galb hingegen wandte sich nun seinem Kind zu. "Was möchtest du?" als wäre es Ilario der das Gespräch gesucht hätte. Nicht er.

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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

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Bei seinem Erzeuger angelangt verneigte Ilario sich tief, erhob sich wieder und blickte kurz zu den angesprochenen Tedesci. Seine Wort wählte er mit Bedacht und sprach sie so flach und leise wie Galba es ihn einst gelehrt hatte.

"Sprechen wollen würde ich am ehesten mit dem höchst verehren Markus von Ansbach. Der Prinz Korsikas scheint mir am diplomatischsten, sowie am ehesten mit den mediterranen Gepflogenheiten vertraut. Zudem hält er Korsika, eine Insel deren Hinterland sicherlich einige Geheimnisse ähnlich denen Sardininens bereithält. Anhand eurer, und der des Prinzen von Pavia, Reaktion aufeinander würde ich vermuten, dass er euch, und damit eventuell auch mir, gewogen oder aber in besonderer Abneigung verbunden ist." Ein Lächeln konnte in der kainitischen Welt so vieles bedeuten, meist war es gefährlicher als offener Zorn oder Verachtung. Seine Stimme wurde noch leiser, fast ein Flüstern. "Aber einen Handel würde ich am ehesten mit dem höchst verehrten Luitprand von Savona angehen... denn ich weiß wo genau er seine Zuflucht hat."

Zu Totila sah er bewusst nicht, auch wenn Galba über diesen sprach. In dieser Situation wäre es vermutlich sehr unklug die Aufmerksamkeit des Prinzen zu erregen. Leicht neigte Ilario abermals sein Haupt. "Nein, die Einladungen selbst lagen nicht in meiner Hand, lediglich die Sitzordnung. Es war nicht einfach, doch ich denke den Befindlichkeiten der meisten Gäste konnte Sorge getragen werden. Und ja, ich ahne welche brilliantem Geist ich Vasallentreue schwor. Wenn der Bogen nicht überspannt wird, ist Genua hiernach defacto wieder frei. Wenn auch der Vasalleneid weiterbesteht." Er sprach nicht aus, dass auch alles den Bach runtergehen und sie sich in einem Krieg gegen die Tedesci oder Mailand wiederfinden konnten.

"Was ich möchte...? Eure Meinung zu einer Sache, einer Person die mit dem was ich begehre verbunden ist. Mit dem Weg dorthin. Die verehrte Acacia della Velanera. Vor allem würde mich eure persönliche Meinung, und auch das was man innerhalb des Clans davon hält, zu ihrem kleinen Problem interessieren. Ihrem Mangel an Kontrolle über ihren eigenen Schatten."
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Einige Lachfalten erschienen in seinem gesicht, auch wenn verbal nichts davon die Hautoberfläche passierte. "Gute Wahl. Druckmittel vor Interesse. Arbeite mit dem was du hast, nicht mit dem was du möchtest, der einzige Weg angemessene Preise zu erhalten. Aktiver Part in so einem Deal zu sein ist immer eine Gelegenheit die später nützlich werden kann. " er machte eine kurze Pause und sah auf seine Fingernägel welche so makellos waren, als ob jemand sie gesandstrahlt hätte.

"Warten wir ab. Totila ist nur ein Affe mit einer schiefen Krone. Aber Himerius ist ein Affe mit einer Kiste Zitronen. Er versprüht eine Menge sauren Saft, wenn er möchte. Ich bin mir fast sicher das wir heute wieder ein wenig von seiner Handschrift lesen werden. Mailänder Methoden sind nicht sonderlich subtil, aber effektiv." langsam sah er wieder auf. Schien sich Illarios Frage durch den Kopf gehen zu lassen. Seine Nase kräuselte sich wie als ob er einen unguten Geruch in die Nase bekommen hätte.

"Die Frau ist erledigt. Seit Alexanders Tod hält niemand mehr die schützende Hand über sie. Calistus hält sie für pflichtvergessen, Himerius lässt sich nicht zu Treffen herab, Totila kennt nicht einmal ihren Namen. Sie versucht seit einer Weile die amici zu beeindrucken, aber mit einem solchen Makel kann sie Ventrue höchstpersönlich in die Hölle schicken und sie würde übergangen werden. Mach dir keine Sorgen um sie, zeige Respekt und geh ihr aus dem Weg. Mit Turin im Nacken wird sie im Norden keinen Fuß auf den Boden bekommen. Sie ist ein viel zu großes Risiko für alle. Früher oder später wird sich das von selbst regeln. Ihre Geschichte ist erzählt." schob er Worte aus seinem Mund wie eine einzige Kette aus Buchstaben. Offenbar war seine Meinung zu ihr ziemlich deutlich. Obwohl er nicht den Eindruck machte als ob sie ihn überhaupt scheren würde.
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

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"Ihre Geschichte ist erzählt..." Sinnierte Ilario, sah dabei aber eher in Richtung der Tedesci. "Auch wenn Niemand mehr seine Hand über sie hält, und die Vernichtung Alexanders einige Fragen aufwirft, hoffe ich die verehrte Acacia versprüht nicht auch noch Zitronensaft ehe ihre Geschichte vollendet ist."

Es waren nicht die Dinge die Galba ansprach, die Ilario argwöhnisch werden ließen, sondern seine Auslassungen. Sein Erzeuger wusste, dass er keinen vergesslichen Geist in die Nacht geholt hatte und so lag die Schlussfolgerung nahe, dass es interessierte Mithörer gab, die man über den eigenen Kenntnisstand lieber im Unklaren ließ.
Ilarios Blick wanderte weiter zu Vasco, dem turinischen Botschafter. Etwas schien an ihm zu nagen.
"Die Zeichen die der verehrte Botschafter trägt, sie erschließen sich mir nicht... Vermögt ihr mir einen Hinweis zu geben?" Turin interessierte Ilario als Mystiker sowieso, und alles was damit zu tun hatte. "Ich ziehe in Erwägung in den nächsten Jahren um die Erlaubnis zu ersuchen Turin zu besuchen.Es sei denn natürlich ihr hieltet dies für eine ungute Idee..."
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Sie wird platzen wie eine solche." war das einzige was er zur Hüterin der Elysien noch zu sagen hatte, wie es schien. Und es steckte erheblich mehr Gewissheit als Spott in den Worten. Offenbar schien er da eine recht festgesteckte Meinung zu haben.

Auf die Zeichen angesprochen warf Lucius seinem Kind einen irgendwie belustigten Blick zu. "Nicht? Du hast alle nötigen Informationen die zur Entschlüsselung des Rätsels notwendig wären. Da sind dhub, veshqa und die zwei Lilien. Hekath, der durchbruch, zwei der zeichen ohne namen und das lachende herz. Zieh deine Schlüsse." dabei blickte er ihn eindringlich an.Als ob er ebenfalls an den Schlüssen Ilarios interessiert.

Dann seufzte er und schüttelte den Kopf. "Lamissio wird dich nicht einreisen lassen. Und Himerius erst recht nicht. Und wenn du trotzdem gehst kommst du nicht mehr raus. Mailand hat mit Turin so viel zu schaffen wie wir mit dem Kreisel. Sie werden sich da nicht reinpfuschen lassen. Außerdem sollte man nie etwas tun, nur weil man neugierig ist. Wenn dich Turin interessiert, stelle ich dir Vasco vor. Politisch kann es für euch ohnehin nicht schaden Beziehungen aufzubauen, nehme ich an. Jetzt wo Hardestadt Druck macht." er hing er einen Augenblick seinen Gedanken nach, dann nickte er wieder in Richtung Aurore.

"Weißt du wen sie eingeladen hat und wer trotz allem gekommen ist? Hängen die Etrusker bei den Einladungen mit drin? Irgendwie riecht es ein wenig nach Platynus Handschrift."

Als ob er es gehört hätte drehte sich, sicher zwanzig Meter entfernt, jener zuletzt genannte in ihre Richtung um, beobachtet sie einen Augenblick und nickt Galba dann leicht zu. Dieser erwidert und lässt dabei sein Lächeln verklingen. Sieht wieder zu Ilario. Fragend.
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Ilario »

"Dhub, veshqa und die beiden Lilien. Hekath, der Durchbruch, die Zeichen ohne Namen... das lachende Herz..." Wiederholte Ilario leise, immer ehrfürchtiger werdend während es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. "In Relation zueinander gesetzt lassen sie mich zu dem Schluss gelangen, dass es nicht allein der verehrte Botschafter ist der dem Hoftag beiwohnt. Nicht irgendwer, sondern jemand der sich meisterhaft auf die Dunklen Kräfte versteht. Womöglich jener dessen Botschafter der verehrte Vasco ist? In jedem Fall würde ich es begrüßen solltet ihr mich vorstellen, es wäre mir eine besondere Ehre."

Zu Boden sehend, damit Außenstehende seien Worte nicht durch den Blick deuten konnten, sprach er dann in fast so flacher Tonlage wie sein Erzeuger weiter. "Die Tedesci machen Druck ja, wie können wir dem entgegenwirken? Was wenn meine höchstverehrte Lehnsherrin das vergiftete Geschenk Hardestadts annimmt?" Die Frage Galbas nach dem Einfluss der Etrusker auf die Einladungen ließ ihn dann aufsehen und in angemessener Ehrfurcht dem Blick seines Erzeugers gen Platynus folgen. "Mir blieb lediglich das Organisatorische, wer und warum der Einladungen wurde im Vorfeld ohne meine Kenntnisnahme festgelegt. Allerdings dachte auch ich mir schon hier die Hand des ersten Botschafters, des verehrten Maximinianus zu sehen. Der natürlich den Willen seiner Ahnen versucht umzusetzen. Ein Etruskischer Einfluss scheint gegeben, wenn auch nicht verifiziert."

Wiederholungswurf mit WK-Einsatz, Intelligenz & Okkultismus(Abyssmystizismus):
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Es steckt viel mehr dahinter als die Überlassung einiger zweifelhafter Söldner. Dieser durchsichtige Zug ist eher symbolischen Charakters und dient der Verägerung Totilas, nehme ich an. Sie wird die Männer nach Sardinien schicken, wo sie Kontrolle über das Hinterland erlangen sollen oder etwas ähnlich ungefährliches. Es ist eher als Option anzusehen. Sie kann sich nun auch militärisch von Mailand lösen, den Kessel schließen, sich für den damligen Coup rächen. Es gibt ihr Handlungsspielraum gegenüber den Lasombra. Außerdem werden im Schatten der Söldner sicher ein Dutzend sterbliche Agenten in die Stadt kommen und bleiben. Vielleicht auch hiesige kainitische Agenten helfen." er runzelte die Stirn und blickte zu Boden, betrachtete die feinen Bruchkanten der alten Steine unter ihnen.

"Wenn du dich mit den Ventrue einlässt, kannst du dir sicher sein das sie sich früher oder später unterstützen. Sogar wenn sie im offenen Krieg miteinander stehen sollten. Sie zerreiben alle anderen zwischen sich. Ihre gesamte Philosophie ist darauf ausgerichtet ihre Streitigkeiten auf Kosten anderer auszutragen. Der härteste Schlag eines Ventruefürsten erfolgt stets gegen die Nicht-Ventrue der feindlichen Seite. Sie würden solche Dinge am liebsten komplett zwischen ihren eigenen, degenerierten Linien ausmachen." wie eine Welle die kam und wieder ging, glitt ein Lächeln über sein glattes Gesicht.

"Das macht sie ziemlich berechenbar. Hardestadt ist jedoch ein anderes Kaliber. Er führt in Aquitanien Krieg gegen die Höfe, in Transylvanien gegen die Voivoden, im Norden gegen die Dänen und in Italien gegen Totila. Er hat zwei Revolten an der Backe, einen mittelgroßen Bürgerkrieg und das Problem das ein Drittel seines Kronrats seit einem Vierteljahrhundert schläft. Er unterstützt die Ungarn gegen Byzanz, die Polen gegen sich selbst, die Hexer gegen die Unholde und die Normannen gegen Mithras... und jetzt auch Genua gegen Mailand." ein zwinkern folgte, als ob er etwas aufzeigen oder Ilarios Gedanken in eine andere Richtung lenken wollte.
"Er ist viel zu beschäftigt für Italien, einen Territorialkrieg mit der See, ermüdenden Abkommen mit den Etruskern und einer direkten Konfrontation mit Michaels Kolonien. Er hat dies daher einem seiner Getreuen überantwortet. Italien soll entweder von Bregenz oder von Andermatt aus erobert werden, schätze ich. Vermutlich arbeiten sogar beide daran." beendete er seine längere Ausführung in die tedescische Politik. Es war nicht ungewöhnlich für ihn solch eine Einleitung zu nutzen um nur auf einen kleinen aber entscheidenden Punkt hinzuweisen. Wie auch diesmal. Die restlichen gedanklichen Schritte überließ er seinem Kind.

"Wenn wir also herausfinden wollen was genau hinter diesen Söldnern steckt, müssen wir herausfinden wer sie geschickt hat. Und wie wir das für uns ausnutzen, denn die eine Hand der Tedesci weiß nicht was die andere tut, dass zeigt die Erfahrung. Wissen wir das, dann wissen wir für wen diese drei Prinzen hier arbeiten. Und können an der richtigen Stelle Probleme verursachen. Die Ventrue haben mehr Angst davor gegeneinander zu verlieren als gegen uns. Ich halte sie seit hundert Jahren mit dieser Angst und einem spitzen Stock auf Abstand. Es braucht nur eine krachende Niederlage für den einen und er wird nach Hause laufen und sich seine Wunden lecken. Dann müssen wir wieder etwas auf den anderen acht geben."
er rollte den Kopf in den Nacken, als ob er Nackenschmerzen habe und rieb sich mit der Hand durch das Gesicht.

"Finde also heraus wer dahintersteckt. Dann sehen wir weiter." er nickte ihm bestätigend zu und musterte ihn. Wohl in seinem Gesicht lesend was dahinter vor sich gehen mochte.
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

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Mit größter Aufmerksamkeit lauschte Ilario den Worten seines Erzeugers. So viel Wissen in so wenigen Worten. Und wie immer lauerte dazwischen, in den Untiefen des Nicht-Gesagten, Erkenntnis die ebenso wertvoll wie gefährlich war. So neigte er, ganz der gelehrige Schüler, sein Haupt nahm all dies auf. Einmal jedoch blitze es in seinen meergrauen Augen auf, ein spezielles Interesse an einem der entferntesten der genannten Schlachtfelder. "Also befinden sich die Linien des höchstverehrten Hardestadt und des höchstverehrten Mithras im Konflikt... das könnte zukünftig von besonderem Interesse sein..."

Insgeheim fragte er sich was Galba wohl mit dem spitzen Stock meinte, mit welchem er die Ventrue auf Abstand hielt. Doch vielleicht wollte man dies auch gar nicht so genau wissen. Noch nicht zumindest. "Ich werde es herausfinden Herr, auf subtile Art und Weise. Immerhin weiß ich von mindestens einer mehr oder minder aktiven Agentin der Tedesci hier und der verehrte Blutvogt teilte mir mit, dass man sich im Zuge seiner Reisen nach mit erkundigt hätte. Ich sei wohl eine Person von Interesse für irgendwelche tedescischen Amtsträger. Ob und was der verehrte Brimir weitergegeben hat weis ich allerdings nicht. Der Gangrel ist ziemlich gerissen für seinesgleichen."
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

Als der Name des Gangrels fiel runzelte er die Stirn, sah sich im Raum um und blickte dann wieder zu Ilario. Als würde er wissen wollen wer denn dieser Kerl nun schon wieder sei. Oder zumindest wie er aussehen würde. Offenbar waren sich die beiden noch nie begegnet.

"Natürlich bist du von Interesse. Du bist in vertiabler Position an einem interessanten Hof und sie werden dich abklopfen, sehen wo deine Loyalitäten liegen. Die Tedesci sind berechenbar, nicht dumm. Ein paar von Ihnen sind sogar außerordentlich gerissen. Zum Glück beschäftigen sich diese mit dem Konflikt der Unholde und Hexer, dort richten sie meiner Meinung nach den geringsten Schaden an." es schien als würde er dort einen Moment gedanklich verweilen, dann schob sich seine Aufmerksamkeit wieder ins hier zurück.

"Wie eng sind die Beziehungen zu den Höfen? Ich sehe hier einige von ihnen, aber keine hohen Würdenträger. Eine kurze Abhandlung genügt." fragte er, während er sich seinem Kind zuwandte. Diesmal nun mit voller Aufmerksamkeit. Auch wenn sein Blick ein oder zweimal über Ilarios schulter hinweghuschte. In diesem Raum beobachtete wirklich jeder jeden.
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Re: [1034] Kantus [Ilario, Lucius Valerius Galba (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Ilario »

"Hexer im Osten? Ich hörte nur Gerüchte, aber es ist sicher vorteilhaft wenn sie die Tedesci beschäftigen." Kurz huschte sein Blick zu Toma, ob der Unhold wohl etwas dazu sagen konnte was im Osten vor sich ging? Doch dann war er augenblicklich wieder äußerst aufmerksam, sein Erzeuger stellte ihm eine Frage. "Es ist sehr still um die Beziehungen zu den Höfen, doch die Wurzeln der höchstverehrten Aurore liegen dort. Also vermute ich, angesichts der verwandtschaftlichen Bande die die Ventrue noch mehr pflegen als viele andere, dass eine Verbindung weiterhin besteht. Da meine Lehnsherrin vor einhundert Jahren hier ihren Anspruch geltend machte und es keinerlei offene Feindseligkeiten mit den Höfen der Liebe gibt, vermute ich sie handelte im Sinne ihrer Ahnen. Damit wäre Genua so etwas wie ein inoffizieller, vorgeschobener Außenposten... Vielleicht sind deshalb keine höheren Würdenträger erschienen, um diesen Umstand nicht offiziell werden zu lassen. Oder aber man missgönnt ihr ihren Erfolg in den Reihen der Rosen, dann hätten die Ventrue allerdings jemanden geschickt denke ich. Also denke ich meine erste Vermutung ist zutreffender und da Nizza Vasall Genuas ist reicht der Arm der Höfe nun bis tief nach Norditalien." Demütig wie ein Schüler vor seinem Lehrmeister hielt er den Blick gesenkt, falls Galba ihn korrigieren wollte.
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