Re: [1034] Vor den Mauern [Alain, Nicoló] [Seconda]
Verfasst: Mo 30. Dez 2019, 22:26
Nicolo ging im Zelt auf und ab, die Hände auf dem Rücken gefaltet. Das Gesicht vor Sorge gezeichnet - die Warterei zerrte an seinen Nerven.
Er möchte sich nicht vorstellen, wie es erst für die noch unerfahrenen Krieger sein mochte...
Hinzu kam leise in seinem Kopf der Zeitdruck - die Nacht würde unmöglich ausreichen, um alle Verletzten zu behandeln und er musste auch noch einen Weg zurücklegen.
Zweifel begannen in ihm hochzukommen und Entscheidungen mussten im Laufe der Nacht getroffen werden. Manche Kriege waren nötig, doch dieser hier wohl kaum...
Mit diesen Gedanken ging er weiter auf und ab...
Dann drängen die ersten Geräusche zu ihm vor, das Klirren von Stahl auf Stahl. Die verbissenen Schreie der Kämpfenden und schließlich mischten sich die Schmerzenschreie der Verwundeten und Sterbenden mit ein.
Nicolo warf einen letzten Blick auf seine Tasche mit Kräutern und Instrumenten und auf den Haufen voll Verbandszeug. Er hoffte, dass es reichen würde.
Dann kam schon der erste Verwundete mit einer tiefen Bauchwunde zu ihm, gefolgt von dem anderen, welcher sich schließlich an ihm klammerte. Es blieb keine Zeit zu verlieren und wenn er sich falsch entschied mochten beide sterben. Also deutete er den Trägern, dass derjenige mit der Bauchwunde zunächst im hinteren abgelegt werden sollte.
Anschließend löste er sich sanft aus dem Griff, des flehenden - beugte sich tief über ihn, so dass niemand Verdacht schöpfen konnte, als für einen winzigen Augenblick sein drittes Auge ihn anblinzelte. Aus dieser Position heraus, war es unmöglich mit gewöhnlichen Sinnen zu erkennen.*
"Bleibt ruhig, mein Freund," sagte Nicolo mit einer tiefen und beruhigenden Stimme, Ihr habt es hierher geschafft und wir werden uns, um Euch kümmern."
Während Nicolo dies sagte, wurde der Schmerz des Verwundeten davongespült.* Der Soldat konnte nicht wissen, wie ihm geschah, was die Schmerzen nahm und Nicolo hoffte, dass er es später auf den Schock schieben würde.
Nun beeilte Nicolo sich, denn der Schmerz würde bald wieder kehren. Zuerst band er den oberen Teil des Armes mit einem Lederriemen ab, dann nahm Nicolo eines seiner Messer, schnitt die Haut so ein, dass er einen Hautlappen erwischte und griff dann zu Nadel und einem Faden.
Mit fließender Bewegung und dennoch rasch, vernähte er den Hauptlampen über die amputierte Stelle. Danach winkte er einen der Mönche heran, damit dieser einen Verband anlegen konnte.
Schnell wandte er sich demjenigen mit der Bauchwunde zu. Dieser Fall war hoffnungslos, wie er nach einem eingehenderen Blick auf die Wunde sah.
Dennoch holte er ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche, hob es an die Lippen des Verletzten und sagte:
"Hier trinkt das, es wird Eure Schmerzen lindern und Euch, so der Herr will, schlafen lassen."
Nicolo holte einen der Dorfbewohner heran, gab ihm Verbandszeug und sagte:
"Presst das auf seine Wunde und nehmt ihm seine Beichte ab."
Mehr sagte er nicht, aber es war auch unnötig. Er hoffte nur später nicht zu bereuen, das Verbandszeug verschwendet zu haben...
Nicolo wandte sich ab. Diese Entscheidungen - wen man den Tod anheim fielen ließ und wen man behandelte - waren die Schlimmsten und doch würde er diese noch viele Male treffen müssen.
Mit versteinerter Miene sah er sich nach den nächsten eintreffenden Verwundeten um.
----------------—-----------------------------------
* Valeren 2
@ Nicolò Trevisan: 6d10 >=6 f1 = (7 1 4 9 9 1, 1 success) = 1
Medizin + Intelligenz zur schnellen Einschätzung des Zustands
@ Nicolò Trevisan: 8d10 = (8+9+4+3+5+9+9+1) = 48
Medizin + Geschick
@ Nicolò Trevisan: 7d10 = (3+10+4+6+4+9+3) = 39
Er möchte sich nicht vorstellen, wie es erst für die noch unerfahrenen Krieger sein mochte...
Hinzu kam leise in seinem Kopf der Zeitdruck - die Nacht würde unmöglich ausreichen, um alle Verletzten zu behandeln und er musste auch noch einen Weg zurücklegen.
Zweifel begannen in ihm hochzukommen und Entscheidungen mussten im Laufe der Nacht getroffen werden. Manche Kriege waren nötig, doch dieser hier wohl kaum...
Mit diesen Gedanken ging er weiter auf und ab...
Dann drängen die ersten Geräusche zu ihm vor, das Klirren von Stahl auf Stahl. Die verbissenen Schreie der Kämpfenden und schließlich mischten sich die Schmerzenschreie der Verwundeten und Sterbenden mit ein.
Nicolo warf einen letzten Blick auf seine Tasche mit Kräutern und Instrumenten und auf den Haufen voll Verbandszeug. Er hoffte, dass es reichen würde.
Dann kam schon der erste Verwundete mit einer tiefen Bauchwunde zu ihm, gefolgt von dem anderen, welcher sich schließlich an ihm klammerte. Es blieb keine Zeit zu verlieren und wenn er sich falsch entschied mochten beide sterben. Also deutete er den Trägern, dass derjenige mit der Bauchwunde zunächst im hinteren abgelegt werden sollte.
Anschließend löste er sich sanft aus dem Griff, des flehenden - beugte sich tief über ihn, so dass niemand Verdacht schöpfen konnte, als für einen winzigen Augenblick sein drittes Auge ihn anblinzelte. Aus dieser Position heraus, war es unmöglich mit gewöhnlichen Sinnen zu erkennen.*
"Bleibt ruhig, mein Freund," sagte Nicolo mit einer tiefen und beruhigenden Stimme, Ihr habt es hierher geschafft und wir werden uns, um Euch kümmern."
Während Nicolo dies sagte, wurde der Schmerz des Verwundeten davongespült.* Der Soldat konnte nicht wissen, wie ihm geschah, was die Schmerzen nahm und Nicolo hoffte, dass er es später auf den Schock schieben würde.
Nun beeilte Nicolo sich, denn der Schmerz würde bald wieder kehren. Zuerst band er den oberen Teil des Armes mit einem Lederriemen ab, dann nahm Nicolo eines seiner Messer, schnitt die Haut so ein, dass er einen Hautlappen erwischte und griff dann zu Nadel und einem Faden.
Mit fließender Bewegung und dennoch rasch, vernähte er den Hauptlampen über die amputierte Stelle. Danach winkte er einen der Mönche heran, damit dieser einen Verband anlegen konnte.
Schnell wandte er sich demjenigen mit der Bauchwunde zu. Dieser Fall war hoffnungslos, wie er nach einem eingehenderen Blick auf die Wunde sah.
Dennoch holte er ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche, hob es an die Lippen des Verletzten und sagte:
"Hier trinkt das, es wird Eure Schmerzen lindern und Euch, so der Herr will, schlafen lassen."
Nicolo holte einen der Dorfbewohner heran, gab ihm Verbandszeug und sagte:
"Presst das auf seine Wunde und nehmt ihm seine Beichte ab."
Mehr sagte er nicht, aber es war auch unnötig. Er hoffte nur später nicht zu bereuen, das Verbandszeug verschwendet zu haben...
Nicolo wandte sich ab. Diese Entscheidungen - wen man den Tod anheim fielen ließ und wen man behandelte - waren die Schlimmsten und doch würde er diese noch viele Male treffen müssen.
Mit versteinerter Miene sah er sich nach den nächsten eintreffenden Verwundeten um.
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@ Nicolò Trevisan: 6d10 >=6 f1 = (7 1 4 9 9 1, 1 success) = 1
Medizin + Intelligenz zur schnellen Einschätzung des Zustands
@ Nicolò Trevisan: 8d10 = (8+9+4+3+5+9+9+1) = 48
Medizin + Geschick
@ Nicolò Trevisan: 7d10 = (3+10+4+6+4+9+3) = 39