[1034] Blutiges Meer [Ghazed, Mareno, Toma, Anastasia, Gasparo, Achilla, Vergonzo, Alain, diverse NSC (SL)] [Quarta]

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Vergonzo Faro
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo hinkte lautlos im Schleier seiner Verdunklung zum Hafen.
Dort angekommen holte er sich einen Überblick indem er sich erstmal ansah wieviel hier los war.
Das Durcheinander schien anfangs keiner Regel zu folgen doch das legte sich je länger er zuschaute.
Waren hier doppelt soviele Leute als eigentlich an diesen Ort passten oder gab es Möglichkeiten verdunkelt in der Menge unter zu tauchen?
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

Der Junge verzog etwas das Gesicht, aber er nickte. “Ich denk’, da vorne links und wir können vielleicht was sehen.”
Pferde, wenn sie in echter Panik sind, können fast schreien wie Menschen. Der Junge sah aus als wollte er gleich weglaufen - jedenfalls so, als sähe er sich ständig nach dem einen oder anderen Weg um, um schleunigst Fersengeld zu geben.
“‘s ist als hätten sie alle den Verstand verloren”, murmelte er.
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Il Canzoniere »

In der vierten Nacht seit Beginn der Kamfphandlungen war alles anders. Die kleinen Gefechte und Schlagabtausche waren zum erliegen gekommen. Jene Gefechte überall über das Sestieri verteilt stattgefunden hatten - wohl auch um der Kombination der atemraubenden Wolke aus Höllenmaterie, der unwirklich scharfen Klinge des alten Recken und den schwarz gewandeten schweren Söldnern der Brigori zu entgehen die in den vergangenen drei Nächten dutzende Kommandogruppen überwältigt hatten.
Stattdessen gab es diesen Vorschlaghammerangriff auf eine der mittlerweile stark angeschlagenen Söldnereinheiten der sicher von Erfolg gekrönt gewesen wäre. Hätte man nicht in den Nächten zuvor zu hart und unbarmherzig zugeschlagen.

Der Menschenmenge die sich zum Einbruch der Nacht auf dem Piazza di San Giorgio eingefunden hatte bestand mittlerweile aus mehreren hundert Leuten. Die mit Hackmessern, Äxten fürs Feuerholz, Forken und Knüppeln, vor allem aber mit vielen Fackeln bewaffnet durch die Gassen Platealongas zogen.
Ob es Zufall, Schicksal oder eine noch eigenartigere Kraft war, die sie genau hierher führte, lässt sich schwer sagen. Hier wo die Hexe und der Schlächter, gedeckt von einem dutzend Seesoldaten mit Kurzbögen, ihrem blutigen Werk nachgingen.

Das sie näher und näher kamen und mit ansahen wie die deutschen Söldner unter Schatten, Blut und Pfeilhagel verschwanden. Wie ein dämonenfratziger Mann in irrwitzigem Tempo schnitt und hackte, stieß und schlitzte. Wie er über eine der eben niedergestreckten Leichen hinwegschritt und sich dem Mob entgegenstellt.

Tatsächlich zögerten die ersten Männer in den Reihen. waren es doch nur gewöhnliche Genuesen. Bäcker und Schuster, Hafenarbeiter und Tagelöhner die diesem Monstrum entgegentraten der gerade binnen Sekunden eine Einheit Berufssoldaten abgeschlachtet hatte. Nur weil sie von hinten weiter in Richtung des Mannes geschoben wurden und ihm nicht entkommen würden, stürmten sie auf ihn los. Dann flackerte es. Abgründige Schwärze fraß die ersten Reihen des Mobs. Löschte Fackelschein und würde binnen Minuten Dutzende, ja hunderte Leichen hinterlassen. Ein Pfeilhagel, abgefeuert von den Seesöldnern an der Seite der Hexe, schoss an Mattia vorbei in die Finsternis. Gedämpfte Schreie und Rufe, nach Hilfe, nach Gott, nach ihren Müttern, ertönten. Dies würde ein Blutbad ungekannten Ausmaßes werden. Wie es seit hundert Jahren nicht mehr geschehen war.

Die Hexe, in kalter Schönheit, dunklen Gewändern, beinahe wahnhaftem Starren und von Konzentration gekräuselter Stirn stand einige Meter vom Epizentrum der Hölle, die sie beschworen hatte, entfernt. Es schien als ob ihr dies eine wilde Freude bereiten würde. Als ob sie geschworen habe jeden Widersacher ihres dunklen Herren eigenhändig zu erdrosseln.

Es dauerte ein wenig. Die Menge wusste nicht was sie tun sollte. Hinten schob man, vorne wollte man zurück, Panik machte sich breit. Auch die breiteren Straßen in Platealonga waren nicht für solche Menschenmengen gedacht. Die dunkle Wolke aus purer Boshaftigkeit schob sich langsam die Gasse entlang, hinterließ Leichen wie ein zweites Straßenpflaster.

Irgendwo aus der Mitte der Menge schob sich währenddessen eine Person immer weiter voran. An panischen Gesichtern und hektisch um sich schlagenden Leuten vorbei die nur hier weg wollten. Stieg über fallen gelassene Fackeln und niedergetrampelte Leiber. Irgendetwas an ihm, seine Ruhe, sein starr auf die ihm wie eine Staubwolke entgegenrollende Finsternis gerichterer Blick oder die Bestimmtheit, mit der er sich seinen Weg bahnte, ließ Männer zur Seite weichen und ihn ungestört seinen Weg zum gefährlichen Ende des Mobs gehen.
Kurz bevor ihn die Nacht überrollte, breitet er die Arme aus. Als würde er sie willkommen heißen, diese Schwärze.

Zunächst passierte nichts, außer das sich die Dunkelheit Meter für Meter voranschob und immer mehr panische Bürger auf der einen Seite einsog um sie auf der anderen als Leichen oder zumindest keuchende, bleiche Männer auszuspucken. Von jenen Männern, über die die Wolke hinweggerollt war und die dennoch überlebt hatten, stammt auch die Erzählung die sich am kommenden Tag in der gesamten Stadt herumsprechen würde.

Offenbar kam jener Mann der die Wolke wie ein Geschenk empfangen hatte auch ebenso wieder heraus. Er hatte sich keinen Meter bewegt und hatte die Arme noch immer weit von sich gestreckt. Offenbar betete er lauthals. Erst als die Wolke ihn auf ihrer Rückseite wieder entließ, konnte man seine Worte klar und deutlich verstehen. Waren sie vorher dumpf und verzerrt.
"...und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Mitternacht her mit einer großen Wolke voll Feuer, das allenthalben umher glänzte; und mitten in dem Feuer war es lichthell. Und darin war es gestaltet wie vier Tiere, und dieselben waren anzusehen wie Menschen. Und ein jegliches hatte vier Angesichter und vier Flügel. Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren gleich wie Rinderfüße und glänzten wie helles glattes Erz. Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; denn sie hatten alle vier ihre Angesichter und ihre Flügel. Und je einer der Flügel rührte an den andern; und wenn sie gingen, mußten sie nicht herumlenken, sondern wo sie hin gingen, gingen sie stracks vor sich. Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen, und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren, und zur linken Seite gleich einem Ochsen bei allen vieren, und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. Und ihre Angesichter und Flügel waren obenher zerteilt, daß je zwei Flügel zusammenschlugen, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. Wo sie hin gingen, da gingen sie stracks vor sich, sie gingen aber, wo der sie hin trieb, und mußten nicht herumlenken, wenn sie gingen.
Und die Tiere waren anzusehen wie feurige Kohlen, die da brennen, und wie Fackeln; und das Feuer fuhr hin zwischen den Tieren und gab einen Glanz von sich, und aus dem Feuer gingen Blitze. Die Tiere aber liefen hin und her wie der Blitz. "

Und mit jenem letzten Satz verschwand die Wolke aus Chaos, Urgewalt und Bitterkeit. Wie als ob sie von der Macht der Worte hinweggefegt worden sei. Und nicht nur das. Im Gesicht der schwarzen Hexe stand Panik geschrieben und sie wandte sich um und begann erst fortzustolpern und dann immer schneller zu laufen. Die Seesöldner sahen sich irritiert um. Offenbar hatten sie mit soetwas nicht gerechnet.

Der Mann, der soeben noch gebetet hatte, wandte sich nun um. Dem nur wenige Meter von ihm entfernt stehenden, absolut unschlüssigen Schlächter den Rücken zudrehend. Schaute hinüber zur Menge, die in ihrer Panik ebenfalls erstarrt war, nun da die Hölle in Form der dunklen Wolke sie nicht mehr alle holen würde. Sie blickten zu dem barfüssigen Mann in zerschlissener Kleidung der alleine zwischen Leichen und schwer gezeichneten Genuesen stand.

Während alle Zeugen den Atem angehalten hatten, unklar was nun geschehen würde, nicht wagend etwas zu tun, blickten die stechend blauen Augen auf die erste Reihe der unschlüssig dastehenden Männer Genuas. "Ihr habt die Dämonen gefunden. NUN VERBRENNT SIE! Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel."

Die Genuesen stürmten brüllend vorwärts. Fackeln und Äxte, Messer, Knüppel, Beile und gerechter Zorn brandeten auf den Schlächter ein. Mehrere Salven Pfeile der Seesöldner fällten dutzende Genuesen, aber wie auch der Schlächter wurden sie hinweggebrandet, überrannt von jener Masse an Menschen die genug hatten. Genug vom geheimen Krieg der in ihrem Zuhause tobte.Genug von den Monstern die unter ihnen wandelten. Genug davon wie Opfertiere ihr Blut für jene zu geben die fluchbeladen waren. Heute Nacht drehte sich der Spieß um. Der erste der starb war jenes Monster welches eben noch eine Einheit Berufssoldaten zerhackt hatte. Zwar schlitze er, in alle Richtungen schlagend, Leiber auf, trennte Glieder ab und beendete in seiner gnadenlosen Wut viele Leben, aber all die sich auf ihn stürzenden Leiber, die Funkenspähne der Fackeln, die Äxte und Speere, Messer und Haken, Tritte und Schläge, brandeten auf ihn ein wie eine unaufhaltsame Macht.

Blutige Asche an den Füßen rannten Augenblicke später rannten hunderte Genuesen völlig von Sinnen eine Feuerlinie Bogenschützen der Brigori nieder. Auf der Jagd nach ihrer Herrin. Der Schlächter sollte nicht der erste gewesen sein der heute Nacht sein Unleben verlieren würde.

Vom barfüssigen Mann mit den eisblauen Augen gab es keine Spur. Trotzdem würde er heute Nacht noch häufig gesehen werden. Wie er die Menschen Genuas zu geheimen Türen führte. Wie er mit einem sanften Lächeln dabei zusah wenn sich Asche langsam auf den matschigen Boden der genuesischen Straßen legte. Wie er den Wahnsinn der Nächte dirigierte wie jemand der nie etwas anderes getan hatte.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

Der Junge war auf einen Stapel Fässer geklettert, die sonst für Stockfisch für die Schiffe hergehalten hatten. Mit vor Grauen weit aufgerissenen Augen hatte er Teile des Spektakels angesehen und duckte sich dann tief, damit er auf seinem wackligen Sitz nicht so gut zu sehen wäre.
“Seht Euch das an”, flüsterte er zu dem Mann hin. “Die sind toll geworden, als gäb’s kein Morgen mehr.” Für einen Moment war er dann still, die Gedanken gefangen in den eigenen Worten und dem blutigen Anblick.
“...als gäb’s kein Morgen mehr”, wiederholte er eher für sich. Und dann, auf einmal, lachte er und musste sich den Mund mit der Faust stopfen, damit das nicht zu laut wurde. Der Junge schauderte und konnte den Blick doch nicht von alledem lösen.
“Hin da?”, fragte er nach. “Oder gaffen? Oder laufen?”
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie hatten gerade noch überlegt ob sie auf die eine oder andere Art eingreifen sollten, da spien die Gassen weitere Menschen aus. Mehr und mehr mit Fackeln und Beilen, Messern und Äxten. Werkzeuge des täglichen Gebrauchs…und sie verwarfen jeden Gedanken daran.
Sie hatten oft genug in Starre gelegen, dass sie das nicht wieder wollten, zumal es auch eher mit ihrer Vernichtung enden könnte. Wie es nun Mattia geschehen war. Ein weiterer Haufen Asche…

Die Rufe des Predigers hallten weit über den Hafen und in den sensiblen Ohren des Tzimisce noch einmal deutlich lauter und doch war es nicht allein die Lautstärke, die sie dazu veranlasste sich plötzlich instinktiv die Ohren zu zuhalten. Es war ein starkes Gefühl das in den Worten mitschwang. Ein starker Wille, der nicht nur die Herzen der Menschen ergriff, sondern auch die Tiere in ihnen unruhig werden ließ.

Auch das Pferd tänzelte aufgeregt auf der Stelle. Es drehte sich im Kreis und Toma musste es erst wieder unter Kontrolle bringen.

“Toll, ja. Und voller Hass und Eifer vermutlich.” erwiderten sie an den Jungen, der eigentlich Achilla war, gerichtet.

Sie knurrten und es war dem menschlichen Gesicht anzusehen dass sie sehr missgelaunt über diese Situation waren und auch auf eine tiefgehende Basis geängstigt.

Ein Ancilla hatte sein Leben verloren, durch die Hände von Menschen. Menschen! Sie sollten dazu nicht in der Lage sein. So sollte es nicht sein. Sie waren die Herren, sie die Diener.

Sie bissen die Zähne zusammen.

Auf ihre Frage was sie tun sollten, blickte Toma wieder hinunter zum Hafen, wo sich der Mob zerteilt hatte. Wo nichts mehr von Mattia und vermutlich auch Mareno übrig war außer Asche.

Würde es Acacia nun auch so ergehen?

So hätte das alles nicht laufen sollen und nicht müssen. Und waren ihre Bemühungen auch für die Katz gewesen? Würden sie nun nicht erhalten, was sie begehrten?

Sie schnaubten, dann sahen sie zu dem vermeintlichen Jungen.

“Wir müssen ihm berichten was passiert ist. Wir müssen aber noch sehen ob wir noch etwas erreichen können. Wollt ihr mit nachsehen gehen, was übrig geblieben ist? Andererseits wäre es ebenso gut den Menschen zu folgen die auf der verehrten Acacias Fersen sind. Sollte sie ebenfalls vernichtet werden, wäre diese Information wichtig.”
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Gasparo
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo betrachtete das Geschehen leidenschaftslos. Vor ihm schien sich Crispianus etwas zu krümmen, als sich in der Distanz die unheilige Wolke formte. Der Magister legte seinem Diener die Hand auf den Arm. Er spürte die bebende Anspannung des Ghuls und grub seine Finger in das Fleisch des Leibwächters. Der Schmerz war kaum spürbar doch die Erinnerung an die Präsenz seines Meisters brachte Crispianus dazu, das Gefühl der Bedrohung, der übelkeiterregenden Panik, tief in sein Innerstes zu verbannen.

Als die fanatischen Massen auf Mattia prallten zuckten Gasparos Mundwinkel. Er hatte gesehen, wie der Brujah bei Hof gewütet hatte und wie er, im Auftrag der Verräter, den Hafen in Blut getränkt hatte. Das er nun dieses grausame Ende fand hätte, in den Gedanken des Ventrue, auch den großen Gelehrten Cicero erfreut. „Die Strafe soll nicht größer sein als die Schuld“ und der ehemals wohlwerte Mattia hatte sich gegen den Clan der Könige auf vielerlei Art versündigt.

Einen langen Moment lag sein Blick auf den Bogenschützen, die ebenso von diesem Ausbruch der Gewalt verschlungen wurden, dann lenkte er seine Aufmerksamkeit erneut auf die Szenerie im Hafen, die zurückblieb.

Leichen, ausblutende und wimmernde Verwundete, betende Nachzügler, die dem marodierenden Pulk hinterher stolperten … so ähnlich hatte sich Gasparo die Schlachtfelder vorgestellt, von denen er so viel gelesen hatte. Als er begann, sich in Richtung der Hafenmeisterei zu bewegen, gingen ihm die Beschreibungen durch den Kopf wie Alarich Rom plünderte. Auch damals war die natürliche Ordnung auf den Kopf gestellt worden und die Herrscher wurden zu gejagten in ihren eigenen Straßen.

Mit ins Gesicht gezogener Kapuze wandte er sich erneut an Crispianus. „Siehst Du einen der Herren, die wir suchen? Den werten Mareno oder den werten Josef? Pater Romeo oder der Capitano della Mare?“
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Il Canzoniere »

Während sich der Ort des Geschehens verschob, ein wenig weiter gen Norden den platea longa - des langen Platz - entlang, blieben an der ersten Stelle des Aufeinandertreffens dutzende Leichen, und noch mehr reglose oder verletzte Gestalten und einige dazwischenkauernde Geschockte zurück. Mit der Heftigkeit mit der hier die Kräfte der Hölle und der gerechten Bürger Genuas aufeinandergeprallt waren, hatte von ihnen offenbar niemand gerechnet. Einige von ihnen sollten sich niemals von der dunklen, drückenden Kraft, die sie beinahe das Leben gekostet hatte, erholen.

Die sich entfernenden Schreie und Rufe wurden wieder lauter. Offenbar tat sich, nur wenige hundert Schritt von hier, bereits die nächste Konfrontation auf. Später berichtete man das von Norden eine Gruppe Männer in Lumpen herangeilt seien. Ausgestattet mit Knüppeln, angespitzten Stöcken und Fackeln, seien sie genau dort aufgetaucht wohin die Hexe ihre Flucht getrieben hatte. Vielleicht hatten sie der Angriffstruppe in den Rücken fallen wollen, jedoch war ihre Bewaffnung lausig und ihr Aussehen noch schlimmer. Gegen eine Gruppe Berufssoldaten hätten sie lediglich ihr eigenes Blut vergossen.

Nicht so gegenüber der flüchtenden Hexe. Diese scheute offenbar die Gruppe. Ihr Weg zum Wasser wurde abgeschnitten und sie weiter ins Sestieri hineingetrieben. Wo ein Haus lichterloh in Flammen stand. Die Hexe, die ganz offensichtlich die Flammen fürchtete und verzweifelt nach einem Ausweg suchte, kehrte um und rannte dem heranstürmenden Mob entgegen, nur um kurz zuvor in die Vicolo Silenzioso einzubiegen. In vollem Sprint rannte sie die, einst von ihr mitgepflasterte, Straße hinunter, so schnell das die wütenden Rufe hinter ihr immer leiser wurden, konnten sie doch nicht mit den enorm raschen Schritten der Frau mithalten.
Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, dann rannte sie gegen eine unsichtbare Wand.

Keine wirkliche Wand. Man sollte es eher metaphorisch sehen. Denn die Wucht mit der man in vollem Sprint gegen eine Mauer aus Stein rennt, kommt der Kraft durchaus gleich, mit der Acacia von den Füßen geholt wurde. Es war jedoch kein Stein und kein Holz daran beteiligt sie sie so aus der Bahn gebracht zu haben. Es war ein Lied. Aus vier Kehlen gesungen, von vier Personen, dort am Ende der Straße, nur wenige Meter vor ihr. Graue, braune, schwarze und einmal gar keine Haare. Zwei Frauen und zwei Männer. In einfacher Kleidung und jungen Gesichtern. Sie standen dort, Hand in Hand, unbewaffnet und aufrecht. Sangen mit vier sehr unterschiedlichen Stimmen. Lateinische Worte voller Inbrunst und Hoffnung.
Die Wirkung die sie auf die flüchtende Kainitin hatten, war enorm. Soeben war sie zu Boden gegangen und kroch nun rücklings von den vier Gestalten fort, rappelte sich auf und stürmte in die Gegenrichtung davon. Direkt auf den herannahenden Mob zu.

Diesmal gab es kein Entkommen.
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La Cronista
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von La Cronista »

Während der Mob der Lasombra auf den Fersen war und sie bereits eine Straße weiter einkesselte. Schauten sich Gasparo und sein Leibwächter an dem Ort des Gemetzels um.

Crispianus schüttelte den Kopf. „Nein, keinen der hohen Herren, Herr. Oder der Pater. Aber Signore Doria ist an der Hafenmeisterei denke ich.“

Tatsächlich konnten sie ihn da zwischen ein paar seiner Wachen stehen sehen. Das Geschehen beobachtend.
Als sich der Mob verschob, schwärmten auch ein paar Männer aus und untersuchten die Verletzten und Toten.
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Vergonzo Faro
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo musste sich einen Überblick verschaffen.
Bei all dem Trubel und dem Gedränge, dazu noch die dazu kommenden Mengen gabs es nur die Flucht nach oben.
Ein paar sichere und geübte Griffe und ungesehen von allen anderen kletterte er auf ein Dach.

Jetzt sah er was wirklich vor sich ging, bemerkte Accacia und sah ihre Flucht.
Er setzte an und eilte über die Dächer, ihrem Fluchtweg hinter her.
Zum stehen kam er als sie eingekesselt war. Einerseits der Mob und andererseits die 4 Gestalten.
Das Dach war nicht sonderlich weit entfernt vom Geschehen,... würde er hier bleiben können? Vielelicht helfen? Musste er fliehen?
Er wartete kurz ab was geschah und wie all das auf ihn wirkte.

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Überblickverschaffen:
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@𝕍𝕖𝕣𝕘𝕠𝕟𝕫𝕠 | 𝔽𝕣𝕒𝕟𝕜 rolled 43. (9 + 8 + 4 + 2 + 3 + 9 + 8 = 43)= 4 Erfolge

Verfolgen:
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+spezi
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@𝕍𝕖𝕣𝕘𝕠𝕟𝕫𝕠 | 𝔽𝕣𝕒𝕟𝕜 rolled 38. (1 + 1 + 1 + 7 + 9 + 3 + 8 + 8 = 38) = 1 Erfolg
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Anastasia
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Re: [1034] Blutiges Meer [Alle am Hafen] [Quarta]

Beitrag von Anastasia »

Anastasie klettert herunter (1). Langsam schleicht sie sich an die Stelle, wo Mareno unterging und beginnt zu suchen, mit den Händen und ihrem Tastsinn, manchmal sogar die Augen schließend, aber nur kurz, die Menschen, durfte man in diesen Nächten nicht vergessen (2). Sie versucht dabei verborgen zu bleiben (3). Sie lässt sich Zeit beim Suchen... Hoffentlich.

[1)Gew.+Sportl. Gg.6:
@ Anastasia (Krissa) : 7d10 = (7+9+7+5+7+8+9)
{Spezi Balance}
2) Wahr+aufm.
@ Anastasia (Krissa) : 5d10 = (6+6+6+4+6)
3) gesch.+heiml
@ Anastasia (Krissa) : 8d10 = (9+1+1+6+10+10+5+6) {spezi Balance und Verstecken} ]
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
Gesperrt

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