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[1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Mo 9. Mär 2020, 16:29
von Nubis
Er hatte sich gerade um einige der letzten Aufgaben bemüht, bevor er die Zeit noch nutzen wollte, um sich im Kloster umzusehen.
Doch er entschied sich, zusammen mit seinem treuesten Diener, noch einmal kurz die Strassen abzugehen und auch bei seinen Vertrauten nachzufragen, ob alles in Ordnung sei.

In Burgus konnte man die Spuren eines Kampfes erkennen. Blut, ein Schwert, das achtlos liegen gelassen worden war, Schleifspuren.
Ihn kümmerte es scheinbar nicht, als er an jenen vorbei schritt, die noch entfernten, was entfernt gehörte.
Der Geruch von Blut störte ihn noch nicht einmal.
So begab er sich in die örtliche Taverne, um beim Wirt Informationen einzuholen. Wie es ihm ging, ob er etwas gesehen habe, dass er auf sich aufpassen solle.
Die Besuche hielt er kurz, denn er wollte noch wo hin. Und langsam trugen ihn die Beine auch in diese Richtung.

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Di 10. Mär 2020, 21:23
von Nicolo Trevisan
Nicolo hatte die Schleif- und auch andere Spuren auf dem Weg hierher mit starrer Miene angesehen, die eindeutig von einem erbitterten Kampf zeugten.
Schlimmernoch stach ihm der Geruch von so viel vergossenen Blutes in die Nase.
Das Tier in seinem Innerem regte sich, zerrte an seinen Fesseln, bis es Nicolo gelang, sich erneut unter Kontrolle zu bringen - glücklicherweise kam er gesättigt hierher.
Und obwohl er schon so viel in den letzten Tagen gesehen hatte, seufzte er laut auf, als ihm der Berg von Leichen unter der Pläne gewahr wurde.
Nicolo schüttelte den Kopf, während Giove hinter ihm stand.
Der Torwächter, der sie hierher hergeführt hatte, blickte sie immer noch misstrauisch an.

Nicolo wirkte ratlos und unschlüssig, was nun zu tun war, als schließlich Galeno und sein Diener auf sie zukammen.

Erst da regte sich seine versteinerte Miene und Erleichterung war abzulesen.
Nicolo ging ihnen entgegen und rief ihnen fast schon zu:
"Dem Allmächtigen sei Dank, dass Euch nichts zugestoßen ist. Ich war in Sorge, als Bruder Luciano zu uns kam und sich Sorgen machte. Erst recht, als ich Euch dann nicht während meiner Suche in Genua fand."

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Di 10. Mär 2020, 23:17
von Nubis
Erst erhellte sich der Ausdruck auf Galenos Gesicht, dann aber starb dies auch wieder ein klein wenig.
Er war froh, dass es zum einen Nicolo auch gut ging, zum anderen, dass er gekommen war, obwohl er sicherlich auch etwas zu tun gehabt hatte.
"Der Herr Trevisan." Sie waren auf offener Strasse, also wahrte er weiterhin die Stille, auch wenn sie andernorts mit Füssen getreten worden war.
"Ich freue mich, euch ebenso wohlauf zu sehen. Auch wenn...."
Er kam näher zu ihm und sprach dann leiser.
"...es nicht stimmt, dass mir nichts zugestossen sei. Die Sorge meines guten Freundes war berechtigt, aber ich fand wieder heim. Hätte ich gewusst, wo ich euch finden kann, dann hättet ihr nicht unbedingt hier her kommen müssen, zu solch später Stunde."

Er bedankte sich beim Torwächter. "Ich danke euch für das Geleit von diesen beiden Herren. Ich übernehme ab hier. Ihr könnt euch wieder dem Tor zuwenden."
Die Torwache liess er dann Wache sein und richtete die Aufmerksamkeit wieder Nicolo zu.

"Gibt es Neues zu berichten? Wie geht es den Menschen in Genua?"

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Mi 11. Mär 2020, 11:30
von Nicolo Trevisan
Nicolo's Gesicht verdüsterte sich erneut, als Galeno ihm zuflüsterte. Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit und wartete ab, bis die Wache gegangen war, denn auch er wollte die Stille wahren.
Als Galeno weitersprach, llag ein fragenden Blick in seinen Augen - war es hier sicher, sich zu unterhalten?

Trotzdem, dass die Wache gegangen war, flüsterte nun auch Nicolo:
"Ihr hättet meine Hilfe annehmen sollen. Ich glaube, wir müssen in diesen Zeiten mehr zusammen stehen. Es gibt schon genug Verluste und ich möchte Euch nicht auch darunter sehen. Außerdem scheinen meine Nachrichten Euch nicht erreicht zu haben..."
Nicolo machte einen besorgten Eindruck und er hätte wohl noch mehr gesagt und gefragt, doch dann blickte er sich um, schüttelte sachte den Kopf und seufzte vernehmlich.
Stattdessen sprach er nun lauter weiter:

"Nun es gab wieder viel Blutvergießen in der letzten Nacht, in vielen Stadtteilen finden sich Verletzte und Tote. Einige der Bürger erheben sich, weil ihnen die Kämpfe wohl nun genug sind, was jedoch zu weiterer Zerstörung und Blutvergießen führt. Ich war beim Alla Mura zu Beginn der Nacht und wurde dort selbst eines solchen Mobs gewahr. "

Erneut blickte Nicolo sich nun um und ihm war dort auf dem Marktplatz eindeutig unwohl zumute, das Thema zu vertiefen.

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Mi 11. Mär 2020, 14:01
von Nubis
Er führte Nicolo ein wenig von dem Platz weg, ein paar Gassen entlang und zum Hause von Oliviero.
Dort trat er ein, um dann in Ruhe mit ihm sprechen zu können, ohne die Stille im Blick haben zu müssen.

"Ja, die Nächte sollte man zusammen stehen, doch hätte eure Hilfe dabei nichts gebracht und ihr hättet möglicherweise mein Schicksal geteilt. Ich lehne eure Hilfe nicht ab, weil ich sie nicht will, sondern, weil ich euch schützen möchte. Verbündete sollte man nich unbedacht in Gefahren hinein schicken. Oder seht ihr das anders?"

Er hob fragend die Braue.
Dann zog er sich die Kutte über den Kopf, darunter war er in einfachem, schmuddeligen Leinenhemd und Hose gekleidet. Vom Hemd weitete er den Ausschnitt über die Brust, linke Seite, dort, wo das Herz auch lag. Eine eklige Wunde war zu erkennen, die jedem Menschen das Leben gekostet hätte. Nahezu kreisrund, etwas ausgefranst. Eindeutig von einem Pflock stammend.

"Ich wurde gestern Nacht durch den Prinz der Schatten daran erinnert, wem ich zu dienen habe und wem nicht..."

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 09:32
von Nicolo Trevisan
Nicolò folgte Galeno in das Haus, während er Giove einen Blick zu warf. Dieser nickte nur und blieb draußen, um die Umgebung im Auge zu behalten.

"Natürlich sollten Verbündete nie unbedacht in Gefahr gebracht werden, aber manches Mal weiß man nicht, ob der Verbündete nicht doch auf eine andere Art hätte helfen können. Zumindest solltet Ihr Luciano präzisere Anweisungen geben, denn ich suchte Euch zunächst vergeblich. Mir bereitet ebenfalls Sorge, dass meine Nachrichten nicht zugestellt wurden."
Nicolò seufzte erneut künstlich.
"Scheinbar vertraut man mir wohl nicht ausreichend... jedoch fand der Wohlwerte Ilario diesen Umstand ebenfalls merkwürdig."
Dabei blickte er Galeno aufmerksam an - Nicolò war ganz eindeutig an seiner Meinung zu dem Ganzen interessiert.

Als Galeno seine Brust entblößte und die Wunde zeigte, schaute Nicolò ihn mit finster werdenden Blick an. Er stieß einen Zischlaut aus und murmelte etwas von unnötig. Nicolò ging ein paar Schritte auf ihn zu, während sein drittes Auge auf seiner Stirn sich für einen Lidschlag öffnete und Galeno nun alle drei Augen auf sich ruhen fühlte.*1

"Wenn Ihr erlaubt" doch so richtig auf Erlaubnis wartete Nicolò wieder einmal nicht. Stattdessen streckte er seine Hände aus und berührte die ausgefranste Wunde mit seinen Fingern sanft.
In dem Moment öffnete sich das dritte Auge erneut. Galeno wurde in ein blutrotes Licht getaucht, welches von dem Auge auf Nicolòs Stirn ausging. Gleichzeitig konnte Galeno fühlen, wie eine Kraft über Nicolòs Finger in ihm strömte. Sie breitete sich in der schwelenden Wunde aus und ein Kribbeln setzte ein, während dort das tote Fleisch warm wurde. Nicht unangenehm - sondern sanft, belebend und wohltuend. Man konnte zusehen wie die Wunde anfing sich zu schließen, während die Kraft von Nicolò weiterhin in Galeno hinein floss.

Dann jedoch ließ Nicolò die Hände sinken, bevor sich die Wunde vollständig geschlossen hatte. Das wohltuende blutrote Licht verblasste langsam, während Nicolò sich erschöpft nach einer Sitzgelegenheit umsah.

"Die Wunde ist zu tief, ich kann sie jetzt nicht heilen ohne zu viel zu geben." Er klang bedauernd, gleichzeitig konnte man sehen, dass seine Fangzähne hervorgetreten waren und Nicolòs Blick wilder, ungezähmter wirkte.

"Es sei denn ich könnte mich hier nähren, egal von was..." murmelte Nicolò noch schwach.

Für einige weitere Augenblicke schwieg er. Dann sah er Galeno wieder ernst an. Die Erschöpfung stand immer noch in seinen Augen, aber er hatte sich zumindest soweit wieder unter Kontrolle und die Fangzähne waren wieder eingezogen.

"Ich weiß nicht wieso der Prinz Euch dies aufgezwungen hat. Aber ich zweifle an, dass es klug ist, seine Verbündeten im Krieg so zu behandeln. Es sei denn, es wäre nachgewiesen, dass sie zurück zur höchstverehrten Aurore wechseln wollten und mit ihr Verhandlungen aufnehmen würde."
Er stellte diese Frage nicht, aber in seinem Blick war sie eindeutig zu erkennen.

Nicolò wartete ab, wie Galeno sich dazu äußern würde, erst dann wechselte er das Thema:
"Ich konnte vorhin nicht frei reden, aber ich fürchte, dass Eure Clansschwester in der vergangenen Nacht vernichtet wurde, wobei ich auch hier nichts genaueres weiß... Jedoch berichteten mir meine Diener, dass das Domus Medicorum von einem Mob überfallen und eine rothaarige dort vernichtet wurde. Immerhin scheint dem Mob im Falle des Alla Mura es nicht gelungen zu sein, die Harpyie auf die gleiche Art zu töten.
Aber wie ich sehe, gab es hier in Burgus ganz eigene Probleme. Wenn Ihr die Frage erlaubt, wer waren die Angreifer?"

________________________
*1 Valeren 1:
@🦄 Nicolò Trevisan (René): 8d10 = (1+1+6+10+9+3+9+9) = 48
2 Erfolge

Anschließend Valeren 3: - 6 BP, 2 Wunden geheilt.

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 10:20
von Nubis
Diese drei Augen waren noch immer sehr ungewohnt und von ihnen angestarrt zu werden, erst recht. Jedoch kannte er diese Fähigkeiten schon, dachte er zumindest. Als dann aber Nicolo die schmerzende Wunde berührte und dieses Licht von ihm aus ging, wäre der junge Mönch beinahe zurückgestrauchelt. Lediglich der darauf folgende Anblick und das Gefühl, welches sich über die Wunde legte, verhinderten dies und er sah verwundert zu, wie sich die Wunde schneller schloss, als wenn er sie selbst durch Blut heilen würde.
Ihm klappte leicht die Kinnlade runter.

Als sich Nicolo dann setzen musste, wurde er aus der Faszination herausgerissen und sah diesen fragend und besorgt an.

"Egal von was?"

Er erinnerte sich an ihre Diskussion bei Avelina und Nicolos Auftreten dot, gerade, wenn es um die Blutaufnahme ging.

"Seid ihr euch sicher, dass es euch egal ist?"

Wäre Nicolo eher hier her gekommen, hätte es noch viel warmes Blut gegeben, doch nun waren die meisten Körper schon ausgekühlt, das Blut wahrscheinlich nicht mehr nahrhaft.

"Ihr wirkt, als wenn ihr ziemlich hungrig seid. Ich nehme an, töten dürft ihr deswegen dennoch nicht?"

Dann sprach Nicolo etwas an, was Galeno die Lippen schmaler werden liess und er reagierte darauf mit einer noch ausstehenden Antwort.

"Vielleicht sind deswegen eure Nachrichten nicht angekommen. Und deswegen ... nun, klarere Anweisungen konnte ich in der mir möglichen, kurzen Zeit nicht an Luciano weiter geben. Ist auch schwer, wenn man selbst nicht weiss, was genau geschehen wird."

Bei den Worten über Seinfrieda seufzte er, bei der Erwähnung der Harpiye allerdings wirkte er etwas traurig oder enttäuscht.

"Ich erfuhr von dem möglich Tod meiner Clanschwester bereits durch Anastasia. Auch, dass ein Mann in bunter Kleidung noch erwischt worden wäre, doch keine Ahnung, wer dies sein könnte.
Bezüglich des Alla Murra...nun, es würde dann vielleicht jemanden treffen, auf den das Volk zu recht sauer sein könnte. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich sie nicht leiden kann."

Sein Blick war eisig geworden, als er sprach. Doch er erhellte sich wieder etwas, als Burgus zum Thema wurde.

"Meine Clanbrüder machen sich rar. Ich ahne, dass der eine sicherlich einiges zu tun hat, um in Genua aufzuräumen, doch der andere, der verehrte Benedetto, scheint seltsamerweise verschwunden.
Ich wollte heute noch ins Kloster, ihn suchen. Mögt ihr mitkommen? Dort wurde seltsamerweise eingebrochen und auch dies will ich untersuchen.
Was das Scharmützel draussen anbelangte, nun, unser Nachbar war wohl etwas gierig und musste aufgehalten werden. Savona schickte Truppen nach Burgus und dies hat sich verteidigt. Erfolgreich."

Tatsächlich wirkte der Kappadozianer stolz, stand aufrecht, das Haupt erhoben und siegreich lächelnd da. Er mochte den Krieg nicht...aber die Tatsache, dass er hier einen kleinen gewonnen hatte, schon.

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: Fr 13. Mär 2020, 21:00
von Nicolo Trevisan
"Ihr habt recht, ich vermeide es, von Unwilligen zu trinken."
Nicolo blickte Galeno durchdringend an, jedoch hatte dieser Blick aus nun nur zwei Augen, nichts von der Intensität, im Vergleich zu jenem, als er den Kappadozianer mit drei Augen angeschaut hatte.
"Bitte behaltet es für Euch. Der ein oder andere könnte das gegen mich ausnutzen...
Und Ihr habt auch weiterhin recht - das Töten verbietet mir mein Weg. Natürlich habe ich keine Hemmungen, wenn es um ein Tier geht oder jemand bereits verstorben ist... Auch wenn es Schal schmeckt und nicht besonders nährt..."

Dann räusperte sich Nicolo.
"Ja diese Nächte führen einen manches Mal auf unerwarteten Wegen. Dennoch ist es mir wichtig, Euch zu helfen, so es denn in meiner Macht steht."

Nicolo hob neugierig eine Augenbraue, als der Kappadozianer Anastasia erwähnte, jedoch vertiefte er dieses Thema zunächst nicht.
"Ja auch mir haben meine Diener von der Vernichtung des Buntgekleideten berichtet, jedoch kann auch ich mir keinen Reim darauf machen."
Dann hob Nicolo beschwichtigend seine Hände:
"Ich glaube, ich habe mich ungünstig ausgedrückt. Mir ging es vor allem darum, dass diesem Mob kein weiterer unserer Art in die Hände fällt. Denn das ist zu Schaden aller."
Nicolo blickte nachdenklich drein und fuhr wieder unbewusst über seinen Bart:
"Der Mob am Allah Mura wurde von einer Nonne angeführt. Erinnert Ihr Euch des Gesprächs, dass wir mit dem werten Ghazed führten? Er erwähnte dort bereits Jäger. Ich habe versucht den Wohlwerten Ilario zu überzeugen, dass wir uns dieser Bedrohung annehmen müssen, doch diese Nacht ist es ihm nicht möglich."

Bei den Worten über Galenos Clansbrüder horchte Nicolo auf und als er die Verteidigung Burgus ansprach nickte er. Es schien, als das ihn diese Nachricht seltsam beruhigte.

"Ich bin froh, dass Ihr Burgus halten konntet. Dieser Angriff verdeutlicht jedoch abermals, dass die Kämpfe zwischen der Höchstverehrten Aurore und dem Höchstverehrten Lydiadas besser früher als später aufhören sollten..."

Nicolo rappelte sich nun wieder auf, seine Müdigkeit schien fast verflogen zu sein, oder war seine Wissbegierde einfach nur stärker:
"Das verschwinden Eures Clans ältesten ist fürwahr seltsam und gerne begleite ich Euch ins Kloster. Ich vermute, dass es Giove nicht gestattet sein wird, uns zu folgen?"

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: So 15. Mär 2020, 05:29
von Nubis
"Ich werde es natürlich nicht verraten", meinte er ernst und erwiderte den durchdringenden Blick seines Gegenübers.
"Welche Menge benötigt ihr denn? Möglicherweise sind noch einige der Leichen vorhanden, wenn auch ihr Blut recht kalt sein dürfte. Von meinen Ghulen kann ich euch nichts anbieten, denn diese werden noch über den tag benötigt. Jedoch...nun, es gäbe noch die Möglichkeit ein wenig von meinem Blute zu trinken, doch biete ich euch dies nur für den Notfall an. Schliesslich liegt es mir fern, euch binden zu wollen."

Er legte seine Hand kurz auf die Brust und lächelte. "Ihr habt mir damit schon gut geholfen. Es ist um einiges besser. Man könnte glattweg neidisch werden und es selbst gern lernen wollen, jedoch...wahrscheinlich seid ihr ebenfalls an das Verbot der Weitergabe eurer Kräfte gebunden. Solch Aussergewöhnliches gilt es sicherlich zu schützen."
tatsächlich wirkte er etwas enttäuscht, denn ja, etwas Neues lernen war stets erstrebenswert, aber eben in der kainitischen Gesellschaft auch nicht gerade leicht. Ein jeder hütete seine Kräfte wie sein Augapfel. Er war da schliesslich auch nicht anders.

Zur Nonne sagte er nicht viel. "Es bleibt abzuwarten, was Anastasia und Ghazed wohl herausfinden. Diese beiden scheinen sich zu einer Zusammenarbeit entschlossen zu haben. Vielleicht schaffen sie es, ein paar der Melissiden zu erwischen. Anastasia bekam von mir auch noch einige kleinere Hinweise, aber auch eine Warnung. Ich hoffe, sie ist nicht dumm und bringt sich selbst in zu grosse Gefahr.

Das ernste Gesicht hellte sich auf, als er dann aber die weiteren Worte vernahm. Sein Mentor wurde erwähnt und es schien ihm also gut zu gehen. Dennoch musste er nachfragen, vielleicht etwas zu froh dabei wirkend.
"Ah, ihr habt also den wohlwerten Ilario gesprochen? Ich nehme an, im Laufe dieser Nacht? Dann darf ich annehmen, ihm geht es gut? Oder wirkte er verändert auf euch? Abgelenkt? Mürrisch? Deprimiert?"
Er hoffte nicht und fürchtete doch. Erwartungsvoll wartete er ab. Er hatte sich Sorgen gemacht und dies war wohl auch jetzt deutlich erkennbar.

Zu guter Letzt wog er mit dem Kopf hin und her, schien abzuschätzen. "Nunja. die Kämpfe zwischen Licht und Schatten ziehen auch noch andere an, die in ihrem Treiben ihrer ganz persönlichen Agenda nachgehen. Menschen gegen Kainiten, Nord gegen Süd.... und so weiter. Schon lange ist es schwer, noch zu erkennen, wer denn überhaupt für wen kämpft. Wem spielt welcher Ausgang eines Kampfes zu, wem nicht? Ist Mailand gut für Genua, oder nicht? Oder Savona oder die Ventrue aus dem Norden... Es ist ein heilloses Chaos und Durcheinander geworden und wir mittendrin."
Er schüttelte mit dem Kopf. "Ein Wunder, dass die Hohen da noch durchsehen...aber vermutlich tun sie das selbst noch nicht einmal mehr..."

Er klopfte ihm leicht auf die Schulter.
"Danke, dass ihr mitkommt. Ich kann etwas Unterstützung gebrauchen, denn alleine in die Gefilde meines Ältesten zu gehen, ist so eine Sache. Wer weiss, was dort alles lauert, er...oder einige seiner..."
Er wollte Kreaturen sagen, doch behielt es dann für sich. Der Clan des Todes hatte eben so seine Geheimnisse und gut würde es natürlich sein, wenn ihnen nichts begegnen würde, was gross Aufschluss auf ihre Kräfte geben würde. Andererseits...in einer gewissen Weise vertraute er Nicolo.
"Euer Begleiter kann mit, ich werde auch Luciano mit mir nehmen. Wir finden für euch und ihn sicherlich eine Kutte, die passt. So und so werden wir ungefragt die Domäne meines Ältesten betreten, gut, ich bin dort oft zugegen, aber ihr eben nicht. Jedoch vermute ich, dass er dort gar nicht ist. Und ich muss einfach nach dem Rechten sehen.
Und sollte er dort nicht sein, so ist ein Zeuge ganz praktisch, der dies ebenso bestätigen kann und kein Ghul ist."

Ein Lächeln zog sich über seine Lippen.
"Also auf in die Höhle des Löwen? Oder sollte ich lieber sagen..in den Schlund des Todes?"

Re: [1034] Hier herrscht der Tod [Galeno, Nicolo] [Quarta]

Verfasst: So 15. Mär 2020, 15:03
von Nicolo Trevisan
Trotz, dass Nicolo mit dieser Antwort gerechnet hatte, war Erleichterung in seinem Blick zu sehen.
"Ich benötige nicht viel, nur so viel, dass der Hunger mich in der morgigen Nacht nicht überkommt. Wer weiß schon was uns wieder erwartet."
Dennoch verzog er das Gesicht über die Leichen, nickte dann aber.
"Solange es wenigstens noch etwas nährt... Von Euren Ghulen würde ich auch nichts nehmen wollen, zu gefährlich sind die Tage momentan. Im Notfall...,"
Nicolo stockte dann doch und schluckte schwer - wieder mal viel auf, wieviel menschliche Angewohnheiten noch in ihm waren.
"Im Notfall würde ich auf Euer Angebot zurückkommen. Ich habe einigen Versprochen, mich um sie auch in der nächsten Nacht zu kümmern und ich darf nicht zulassen, dass das Tier mich übermannt."
Ein Schatten war über sein Gesicht gefallen und er schien eine schreckliche Erinnerung erneut durchzuleben. Es dauerte auch einige Momente bis er weiter sprach.
"Ihr habt Recht, dies ist mit meinem Clan verbunden oder ich sollte wohl sagen, mit meiner Kaste. Ich kann es Euch nicht lehren."
Er gab seinen Worten einen freundlichen, aber bestimmten Ton - jeder Clan hatte so seine Eigenheiten, die er schützte, dass wussten sie beide.

Nicolo rieb anschließend nachdenklich seinen Bart, während er die Begegnung mit Ilario noch einmal rekapitulierte. Die Freude in Galenos Stimme, war ihm wohl entgangen oder zumindest kommentierte er sie nicht.
"Ich habe den Wohlwerten Ilario zweimal gesehen. Beim ersten Mal wirkte er gar unruhig und wenig zufrieden. Er unterhielt sich zu dieser Zeit mit einem fremden und Anastasia, so dass ich keine Gelegenheit hatte, mit ihm zu sprechen.
Das zweite Mal war unmittelbar vor meinem Aufbruch hierher. Er war in Gedanken versunken, aber mehr kann ich nicht sagen. Jedoch beunruhigte ihn der Mob ebenso, wie mich, als ich ihn darauf sprach.
Ach und er muss auf Reisen gewesen sein, nachdem zu schließen, in welchem Zustand sich seine Gewänder befanden."

Als Galeno auf die Melissiden zu sprechen kam, hob Nicolo seine Augenbrauen.
"Ghazed und Anastasia... Interessant...
Aber ja, ich hoffe ebenso, dass sie sich nicht in die Gefahr stürzen wird. Leider bleibt es bei ihrer impulsiven Art zu befürchten. Ich sollte mir was Einfallen lassen, falls sie sich übernimmt..."

Er nickte an einigen Stellen zu Galenos Äußerungen über die undurchsichtige Lage, in der Genua derzeit steckte antwortete jedoch selbst nur zögerlich:
"Eine Befreiung von Mailands Einfluss würde ich befürworten, jedoch nicht auf Kosten einer Abhängigkeit von den Tedesci... Nun ja, wenn der Schwarze Prinz gewinnt, ist dies wohl kein Thema mehr..."

Als Galeno ihm auf die Schulter klopfte, erhob sich Nicolo. Er blieb kurz unschlüssig stehen und haderte offenbar mit sich selbst.
Schließlich schien er sich einen Ruck zu geben.
"Bevor wir gehen und natürlich erst, wenn das Chaos dieser Nächte vorbei ist, bitte ich Euch abermals um Hilfe."
Ein gequälter Eindruck erschien auf seinem Gesicht und es fiel ihm schwer weiter zu sprechen. Stockend zwang er sich dennoch dazu.
"In der Vergangenen Nacht wollte ich einen der Soldaten heilen, welcher schwere Wunden in der Schlacht davon trug. Dies gelang mir auch und dennoch versagten die Gaben meines Blutes und..."
Nicolo musste erneut ansetzen, der Konflikt war eindeutig in seinem Gesicht zu sehen und sein Gewissen belastete ihn schwer.
" Und nun liegt er katatonisch dar, was allein auf meine Schuld zurück zu führen ist, denn ich führte diesen Zustand unbeabsichtigt her.
Ich... Ich bitte Euch um Eure Hilfe, vielleicht kennt Ihr eine Möglichkeit ihn aus diesem Zustand zu befreien, ich habe bereits alles versucht."
Verzweiflung war aus seiner Stimme zu hören.