[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Vergonzo Faro
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Im Schiff angekommen, bei all den Anderen, suchte er die dunkelste Stelle um die Blutskraft abzuschütteln.
Dann hinkte er durch die Reihen. Seinem Rücken fehlte ein großes Stück Fleisch, eindeutig eine tiefe Brandwunde, die eitrig begonnen hatte zu heilen.
ebenso fehlte am hinkenden Bein ein Stück Stoff. Brandrückstände am Hosenbein und eine ungesund wirkende Beule klaffte dort durch das Loch.
Er grinste breit, zeigte den Ancillas und Ahnen überschwänglichen Respekt, und all die bekannten Gesichter wurden freudig nickend begrüßt.
Die Scharade ging weiter und alle hatten ihren Teil dazu beigetragen, dass sie heute Nacht hier waren,...noch hier waren.
So zeigte er jedem diesen Respekt und würde sich dann, unangetastet von etwaigen Reaktionen auf ihn, abseits nahe dem Ausgang positionieren.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Il Canzoniere »

Wieder öffnete sich die Tür des Seiteneingangs, durch den bereits alle anderen gekommen waren. Jene die nun sehr dicht am Eingang standen, bekamen die geballte Präsenz der kleinen Gruppe ab, die nun durch die Tür schritt. Die mit Macht passierenden neu eintretenden Kainiten schienen sich jedoch von niemandem, der sich so nahe am Eingang herumdruckste, aufhalten lassen zu wollen. Sie hielten nicht an, sondern schritten mit festem Gang über den steinernden Boden der Kirche. Die Blicke aufmerksam über die Anwesenden gleitend, gab es nur hier und da ein knappes Zeichen des Erkennens. Zumindest von zweien der Neuankömmlinge.

Der erste war von durschnittlich großer Erscheinung, mit kurzem, schwarzen Haar und in eine schwere Rüstung aus dunklem Stahl gehüllt. Am Gürtel eine schlichte, schwarze Scheide in der ein Schwert mit breiter Klinge steckte. Wer seine merkwürdige Gestalt bereits vor wenigen Nächten gesehen hatte, mochte sich erneut verwundert überlegen was genau an ihm haftete wie kochendes Pech an der Haut eines Unglücklichen. Denn an ihm war nicht das vernarbte, ernste Gesicht was die Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war die Art wie er auftrat. Irgendetwas daran war falsch. Als ob der Klang der Schritte ein falsches Echo warf oder die Konturen der Gestalt unscharf flackerten.

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Rechts neben ihm schritt, groß gewachsen und in nordischer Kleidung eine Gestalt die vielen dafür umso bekannter war. Hose und Tunika mit fremden Mustern verziert, ebenso die ledernen Armschienen. Bernsteinfarbene Augen, Haare, an den Seiten rasiert, zum Zopf zusammengebunden, der von der Stirn bis zwischen die Schulterblätter ging. Wilde Instinkte bestimmten sprachen aus seinem Gang. Er schritt stolz und aufrecht daher, wer ihn jedoch kannte, konnte sehen das er verletzt war. Einige der Narben waren frisch, tief und blutrot. Als ob auf ihnen ein Fluch lastete der sich nicht einfach mit Vitae überwinden ließ.

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Die dritte Gestalt schritt links neben dem ersten, ein wenig hinter den beiden. Ein Italiener offenbar, recht blass und dunkel gewandet. Seine Hände wirkten wie die von jemandem der auch mit anpacken konnte, aber darüber hinaus schien er kein sonderlich roher Bursche zu sein. Er hielt den Blick gesenkt und wirkte nachdenklich. Konnte sich nur mit Mühe auf jene anderen Raubtiere konzentrieren welche heute Abend anwesend waren.

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Ghazed
Gangrel
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Ghazed »

Stumm stand Ghazed vor dem Gebäude. Hier her ward er gerufen und doch. Etwas in ihm haderte hart damit den riesigen Tempel des Menschengottes zu betreten, hallten ihm noch immer die frenetischen Gesänge und Gebete in den Ohren und reizten das Tier. Dies hier war sein Haus und heute würden sich die Feinde dieser Gottheit in ihrem heiligsten versammeln um ihre Überlegenheit zur Schau zu stellen. Überlegenheit... nicht im Kampf. Nur durch schieres Überdauern.
Noch ein Schritt näher, den Blick fest auf das Portal geheftet als loderten Flammen daran entlang. Als brüllten Stimmen aus dem Inneren den verhassten heiligen Kanon entgegen. Die Bestie in seinem Inneren erhob sich und warf sich ohne Drang und Macht gegen die Ketten. Lehnte dagegen, schaukelte am natürlichen Widerstand der Selbstbeherrschung des Soldaten und Ward zum stummen, pulsierenden Versprechen des Todes.
Schritt um Schritt näherte er sich dem Hause Gottes um der Überlegenheit seiner selbst, seiner Art, seiner Familie ein neues Fanal zu setzen. Seine Schritte künden von Mord.
Seine Augen glänzen in der Kühle eines frisch geschliffenen Schwertes. Die rosige Haut verblasst als Blute das Leben aus ihm heraus mit jedem Schritt. Ein knappes Zögern an der Tür, ein leichtes Streifen der Finger gegen das Holz als erwarte er Funken und Rauch aufsteigen zu sehn.

Wer den Mann kannte fand nichts Neues an ihm. Weiter trug er keine Waffen am Leib, kleidete sich im grauen Leinen einer schmucklosen Soldatenkluft. Trug lederne Schuhe ohne Prunk, keine Kleinodien am Körper als die banale Geldkatze die jeder am Gürtel hielt.
Nur die pulsierende Kraft die von ihm ausstrahlte, das ewige Vibrato des Tieres was an ihm hafte war erkaltet. Es hatte seinen wilden beiklang verloren und übrig blieb das ewig leise flüstern, wie ein unausgesprochenes Versprechen das die Klinge dem Fleische gab- es zu zertrennen und zerreißen. Das Gesicht steinern und ohne Regung tritt er tiefer ins Innere hinein und würde sich einen Überblick verschaffen. Wer ihn grüßte erhielt ein freundliches Nicken zurück. Kreuzten sich seiner und Brimirs Blick, schloss er die Faust vor der Brust und ließ die Hand wieder sinken.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Signora Achilla »

Als die Signora eintrifft, etwas später als viele andere, hängt noch der Geruch von Menschenschweiß und vielleicht einem Hauch Blut an ihr, der Duft von Wein und Räucherwerk, der Gestank von Ruß und Gosse.

Sie ist prachtvoll gekleidet, für ihre Verhältnisse: Ein Kleid aus unzähligen Lumpenflicken, prächtig bunt zusammen genäht wie ein Spottbild für all die feinen Kleider edelster Damen. Die Maske, die sie heute Nacht trägt, ist aus Holz und sie wurde mit echte und aufgemalten Weinblättern und -trauben verziert. Diese Zierart setzt sich hier und da in einer Art von wildem Schmuck fort: Ein Füllhorn hängt an ihrer Seite an einem breiten Gürtel. Echter, wohl frisch abgeschnittener Efeu hält das Kopftuch der Signora und rankt sich um ihre Schultern. Es sieht aus wie ein Kostüm und kann auf diesem ernsten Parkett nun entsetzlich fehl am Platze wirken.

Doch die Signora scheint sich für nichts davon zu schämen. Die Alten und Mächtigen erhalten ihren Tribut, als sie vor ihnen das Haupt neigt, den tiefen Knicks macht oder das Knie beugt, sollte deren Blick oder Aufmerksamkeit auf sie fallen.
Ansonsten aber sucht sie sich ihren Platz in den Seitenrängen.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Fray Diego
Lasombra
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Fray Diego »

Als Lydiadas den Raum betritt, kniet Fray Diego nieder und neigt das Haupt.
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Anastasia
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia bleibt wo sie ist, beobachtet Ilario, nickt bekannten Gesichtern zu. Erleichtert sieht sie Vergonzo und Nicolo eintreten, denen sie sogar zuwinkt. Dottore sieht sie höchst misstrauisch hinterher, als er zu Alain rennt, wie ein Hund.

Als Lyadias eintritt, überrascht sie das nicht, sie versucht weiter unscheinbar in ihrer Ecke, aus der man entkommen könnte, zu sein und zollt daher dem selbsternannten Prinzen Respekt wie es angemessen ist, so wie es fast alle anderen tun und geht auf ihre Knie, alles andere würde auffallen.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Wie einige andere auch, ließ Nicolo seinen Blick vorsichtig über die anwesenden wandern.
Auch wenn er sich bemühte, war ebenso bei ihm die Anspannung zu erkennen. Schließlich waren genug Gerüchte über die vergangene Nacht an seine Ohren gedrungen, so dass man sich hier zu leicht eine Falle vorstellen konnte.
Und dann waren hier auch Kainiten beider Seiten vertreten.
Mit verbissener Miene betrachtete er daher vom Rand her, immer noch neben Galeno stehend, seine Umgebung und lediglich der Anblick Avelinas, konnte ihm eine erkennbare Erleichterung entlocken.

Nicolo's Blick blieb auch auf Alain und Gasparo länger haften und er schien unschlüssig zu sein schien. Dann aber verstrich dieser Moment, als Dottore Narcosi dazu kam und Nicolo nach den hörbar gewechselten Worten die Stirn runzelte.

Im nächsten Moment war jedoch auch das unwichtig, denn nun traten Lydiadas und sein Gefolge ein. Und so zollte Nicolo dem selbsternannten Prinzen der Etikette entsprechend seinen Respekt, in dem er auf die Knie fiel und das Haupt senkte.
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Nubis
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Nubis »

Als so nach und nach weitere Gäste dieser Versammlung eintraten, wurden diese durchs Linsen unter der Gugel beobachtet. Es gab kaum eine Regung, auch nicht, als seine Clangeschwister eingetreten waren. Jedoch bei Lydiadas verneigte er sich tief, einem Ahn entsprechend. Er hatte Gründe nicht auf die Knie zu gehen. Vielleicht würde sich dies heute Nacht noch ändern. Vielleicht...

Und hinter Galeno verbeugte sich ebenfalls noch jemand in Kutte, zierlicher als die anderen noch anwesenden Mönche.
Zuletzt geändert von Nubis am Do 2. Apr 2020, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ihnen war diese Versammlung nicht geheuer. Auch als immer mehr Kainiten eintraten, waren sie sich nicht sicher was sie glauben und davon halten sollten. Waren jene, die auf ihrer Seite stehen sollten, wirklich auf jener? Wer gehörte wohin?

Erst als Lydiadas das Elysium betrat, entspannten sie sich und gingen auf die Knie.

Doch keine Falle. Eine Entscheidung, eine Ankündigung? Das vorzeitige Fällen des Ultimatums?
Nun, sie wussten es nicht, aber die nächsten Minuten würden es zeigen.

Ein überhebliches kurzes Lächeln warfen sie Gasparo zu, das so viel sagen mochte wie:
Seht, wir hatten recht.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie blieb eher am Rande dieser ganzen Veranstaltung, gehüllt in ihren Umhang, die Kapuze weiterhin tief ins Gesicht gezogen. Sie nickte Galeno knapp zu, die beiden kannten sich gut genug, als dass der Mönch sie bereits am Gang erkennen konnte. Bei Nicolo war dies wohl eher nicht der Fall. So hob sie kurz den Kopf, damit er einen Blick auf zumindest einen Teil ihres Gesichtes erhaschen konnte. Dieser genügte offenbar und auch sie nickte ihm zu.

Von ihrem Platz dicht an der Mauer folgte sie seinem Blick und die Muskeln um ihren Kiefer spannten sich instinktiv an als die nächsten nächtlichen Gäste das Kirchenschiff betraten. Viel mehr noch als Lydiadas hatte Brimir ihre Aufmerksamkeit, dessen Gestus sie aufmerksam betrachtete.

Oh, sie würde die Etikette nicht vergessen. Sollte jemand in ihre Richtung blicken so würde sie ihn grüßen. Sicher mit dem nötigen Respekt. Einen Kniefall vor Lydiadas, wie Nicolo es zu ihrem Erstaunen tat, würde sie allerdings nicht machen. Noch war dieses Spiel um die Krone nicht beendet. Er war nicht der Prinz Genuas.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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