[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

[Alain le Beau]

Alains Augen verfolgen die Ankunft des Ahnen mit einer Mischung aus Neid und Abneigung. Er mag der Feind sein - aber immerhin weiß er, wie man einen eindrucksvollen Auftritt hinlegt. Dann wirft er Gasparo einen kurzen Blick zu, zuckt mit den Schultern und verneigt sich tief. Der Tzimisce ist erstaunlich gelenkig. Sein Kopf berührt fast den Boden.

Weiter sucht er die Aufmerksamkeit des alten Lasombra nicht zu erregen. Stattdessen studiert er mit Interesse die Wunden des Gangrel. Wie es wohl dessen Gegner ergangen ist?

[Angelique]

Auch Angelique, unbeachtet im Hintergrund, neigte pflichtschuldig den Kopf. Der Teufel da war auch einst ein mächtiger Engel des Todes aus Ahrimans Haus gewesen, bevor er tief gefallen war. Ihm gebührte Respekt. Mehr nicht. Er hatte jeden Anspruch auf Herrschaft verwirkt, als er die Domäne ins Chaos stürzte. Aber das war wohl die Natur der Schatten.

Aber der stechende, nicht blinzelnde Blick der Malkavianerin verließ den Usurpator nicht eine Sekunde lang. Was auch immer seine Teufeleien diesmal sein würden, sie würde nicht ins Grau gehen, ohne einen passenden Fluch auf den Lippen zu haben!

[Gasparo]

Gasparo hatte vorher schon grimmig gestarrt. Nun, als der selbsternannte Prinz den Raum betrat, schien sich sein Kinn für einen Moment zu verkrampfen.

Kein Herold machte zunächst eine Ankündigung und Gasparo selbst hatte nie gehört, dass der Lasombra seine Stimme erhob. Aber seine Ankunft, sein stolz gerecktes Haupt, verhießen nichts Gutes, zumindest nicht den Triumph, auf den der Lehrmeister im Stillen gehofft hatte. Sein Blick wanderte zum ehemaligen Blutvogt, dessen Diener am Massaker im Kastell beteiligt waren. In Gasparos Augen lag keine Emotion aber auch jene Kälte mochte verstanden werden. Nacheinander gingen einige, nicht alle, anwesenden Kainiten auf die Knie und der herausfordernde Blick des Gestaltwandlers aus der vergangenen Nacht entging ihm nicht.

Als Alain ihn ansah nickte Gasparo kurz in die Richtung jenes Mannes. Hatte der Drache ihn auch erkannt? Immerhin waren es nur Augenblicke gewesen, bevor sich die Schreckensgestalt zeigte.

Ein weiterer Augenblick verstrich bevor er sich selbst tief in Richtung des Lydiadas verbeugte. Er würde seinem Blut keine Schande machen durch ein Fehlverhalten, sogar in einer Situation wie dieser. Einem Ahn hohen Blutes gebührte Respekt, selbst diesem Feind der Ordnung.

[Ilario]

Missmutig wanderte der Blick des Lasombra umher von Kainit zu Kainit und registrierte genau wer sich wie gegenüber dem Ahnen verhielt. Lydiadas, dieses Flackern, der Stoff seiner Albträume. Ein Feind seiner Linie. Dennoch hatte Ilario für ihn gekämpft, da es einem größeren Ziel diente. Er ging auf die Knie als Lydiadas eintrat. Nicht als Erster, nicht als Zweiter, aber auch nicht als Letzter.

Der Mann verdiente Respekt, mehr noch als Aurore, seine geliebte Prinzessin die ihn für 300 Tedesci-Söldner aufgewogen hatte. Die womöglich eidbrüchig geworden war. Lydiadas mochte man vieles nachsagen, aber er war ein Mann der zu seinem Wort stand. Er war Lasombra. Allerdings...

Eine Antwort Aurores auf die Ilario noch gehofft, aber nicht wirklich an sie geglaubt hatte, war ausgeblieben. Vielleicht würde er seinen Kopf noch heute Nacht verlieren. Verdammte Ventrue. Verdammte Tedesci. Verdammte Sizilianer... Ilario kniete auf dem steinernen Boden und wünschte er hätte dem frenetischen Fackelmob gesteckt wo sich heute Nacht alle Kainiten der Domäne versammelten.

[Alain le Beau]

Alain folgt dem Blick des Ventrue mit gerunzelter Stirn und mustert den ihm unbekannten Mann. Aber vor allem scheint seine Aufmerksamkeit auf den anderen zu liegen, darauf, wie sie auf den Lasombra reagieren. Je mehr Kainskinder das Knie beugen, desto schmaler wird die Linie seines Mundes, desto unruhiger seine Augen.

[Vergonzo Faro]

Der Auftritt der Mächtigen nahm Vergonzo die innere Anspannung, die Frage wie der Abend verlaufen würde, wurde mit dem Eintreten beantwortet und als Lydiadas auf seiner Höhe war, ging er auf die Knie und ein Geräusch der Freude entfuhr ihm als er die Anspannung los wurde.

Er sah heute all jene, die er kannte, die der Krieg entzweite und durch Lydiadas heute Nacht wieder zusammen geführt werden würden. Etwas traurig, das die Gemeinschaft Genuas so leicht zerbrach, stand er wieder auf und wischte sich die Nase mit dem Ärmel.
Es galt nicht nur das Antlitz Genuas zu verbessern, sondern scheinbar auch den Zusammenhalt der Domäne gegen erneute Entzweiung zu stärken.
Doch war er bereit dazu? Waren sie bereit dazu? Hatten sie es verdient? Hatte er die nötige Macht dazu?
Er kicherte über sich selber und sah zu Ilario und dann zu Alain ehe sein Blick Angelique suchte.

[La Cronista]

Ferrucio riss die Augen auf und es mochten bereite die nächsten Tiraden durch seinen Kopf gehen, doch er hielt sich zurück und ergab sich der erwarteten Respektbekundung. So minimal er konnte neigte er den Kopf. Der Körper angespannt und die Hände zu Fäusten geballt. Seine Augen sprühten Feuer, als der Lasombra mit seiner Etourage vorbei schritt.

Maximinianus bewegte seinen hochgewachsenen Körper so wenig wie möglich und verneigte sich knapp in perfekter gespannter Haltung. Gerade soweit, dass man es einem Ahnen angemessen finden konnte. Und nur wer genau hinsah und sich auskannte, würde bemerken, dass ein paar Grad fehlten. Keine Regung in seinem Gesicht offenbarte was er dachte oder fühlte in diesem Moment.

Anders bei Titus, der die Zähne zusammen biss und versuchte sein Missfallen mit dem Neigen seines Kopfes und Oberkörpers zu verbergen. Seine Geste ließ die Perfektion des Ventrue sichtlich missen.

Auch Benedetto bedachte die dreier Gruppe mit versteinerter Mine und ließ sich dann zu einer tiefen Verbeugung hinab. Ein wenig tiefer als gewöhnlich, so dass man es überzogen nennen konnte, doch weniger deutlich war, als bei Alain.

Dottore Narcosi schaute zu Alain, aber entschied sich auf Nummer sicher zu gehen, als der schwarze Prinz eintrat, und es so tief zu halten wie er es immer im Angesicht von Ahnen tat. Egal welche. Doch auf die Knie ging er ebenfalls nicht.

Salvador kniete wie einige andere. Den Kopf ergeben geneigt.

Brimir und Giacomo schritten hinter ihrem Prinzen her und während Giacomo den Blick gesenkt hielt, hielt Brimir die grüßenden Blicke so knapp und begrenzt wie möglich und nickte nur Vergonzo und Ilario zu, so er sie sah. Vor allem Titus und Feruccio wurden eher mit vernichtenden Blicken bedacht.

[Fray Diego]

Fray Diego wendet sich Galeno zu, der wie er eine Robe trägt, nähert sich ihm und spricht ihn an. " Verzeiht, mein Bruder im Glauben. Ich hatte gedacht, dies sei ein Treffen. Wieso schweigen hier alle? Hat man sich in dieser Stadt nichts mehr zu sagen ?"

[Il Canzoniere]

Alle Blicke folgten dem Ältesten im Raum, der mit raschen Schritten durch die Reihen schritt und die unruhigen, auf rasche Flucht bedachten, Kainiten passierte, die sich hier versammelt hatten. Das es eigenartig anmutete das alle paar Meter ein einzelner Kainit, beinahe an die Wand gedrückt dastand, schien ihn ebensowenig zu verwundern wie alle anderen.

Am Altar angekommen bekreuzigte er sich knapp, verharrte einen Moment, als ob er überlegen würde was vor sich ging dann glitten seine sich überlagernden Konturen langsam zusammen, so als ob jemand eine Brille aufsetzen würde und plötzlich klar sehen konnte wurde aus seiner Kopfschmerzen verursachenden Ansicht die eines nachdenkliche Mannes mit dunklen Augen und einer lauernden Grundhaltung. Er drehte sich noch einmal um und sein Blick überflog eher jene die nicht das Knie vor ihm gebeugt hatten als jene die das taten.

Ein kurzer Blick glitt zu Brimir, dann nickte er. Brimir, der in der Mitte der Kirche stehen geblieben war, fing den Blick auf neigte den Kopf leicht zur Seite und wandte sich von ihm ab. Ging zurück zum Eingang, wo er sich mit vor der Brust verschränkten Armen postierte.

Der nächste Blick des Lasombra ging hinüber zu Maximinianus. Mit Unbillen hob er etwas das Kinn, schürzte die Lippen und schüttelte leicht den Kopf. Nicht gekränkt, eher wie ein Erwachsener der ein Kind scholt etwas dummes sein zu lassen. Ehe er sich leicht u einer der wenigen noch brennenden Kerzen am Alter wandte und seine Hand in ihre Richtung ausstreckte. Kurz bevor er sie erreichte hielt er inne und begann mit seine Finger zu bewegen, wie eine Fingerübung. Elegant, geübt und offenbar bereits vielfach ausgeübt, bewegten sich seine Finger ehe sie innehielten und durch den Raum auf Kainiten deutete. Ferrucio. Avelina. Titus.
Mehr passierte nicht. Auch wenn die drei oder gar alle so langsam ein ungütes Gefühl beschlich.

Spätestens als Lydiadas sich ein zweites Mal umsah, während er seelenruhig die Hand zum Schwertknauf gleiten ließ, den Griff umschloss und unendlich langsam eine geschwärzte Stahlklinge herauszog, wobei aus der Scheide schwarzer Sand bröselte, wurde langsam klar das er offenbar auch jetzt kein großes Interesse daran hatte seine Stimme zu erheben...

[Vergonzo Faro]

Brimir hatte er mit festem Blick zurück genickt, schenkte dann wieder dem Geschehen seine Aufmerksamkeit und seine Geräusche.

Spätestens als Lydiadas vor dem Altar stand, verstummte jedwedes Geräusch das vom Nosferatu kam.
Er starrte mit großen Augen und den Kopf leicht schief gestellt nach vorne zum Prinzen der Schatten und war fasziniert und verängstigt zugleich, und dass dies ihn auch noch anmachte, erschreckte in selbst so sehr, dass er einige Zeit in Schockstarre gefangen war.

Er verfolgte die rituellen und für sich selbst sprechenden Gesten Lydiadas und war gebannt wie der Hase vor der Schlange.
Keinen Millimeter rühren sprach er in sich hinein, so dass es nur sein Tier hören konnte, und dieses war der selben Meinung.
Er wollte nicht hier sein und um keinen Preis wollte er das hier verpassen...gierig nach mehr tropfte Speichel aus seinem Mundwinkel auf die zerschlissene Robe und seine klaren hellblauen Augen verdunkelten sich.