[1013] Spatenstich [Vergonzo]

[Livia]

"Unendliches...

Hier in Quinto al Mare soll bald eine Kirche gebaut werden...
Was sagst du?
Das brave Volk sammelt schon seit Jahren Geld zusammen... Ich habe ihnen den Rest in Aussicht gestellt. Wir brauchen nur noch...

Dich!" Ein freudiges Funkeln lag in ihren Augen.

[Vergonzo Faro]

"Dann sollte ich mich an die Arbeit machen, wie es scheint."
Er lachte auf.

"Gerne helfe ich dir dabei den Leuten ihre Kirche zu schenken. An was genau hast du gedacht?"
fragte er dann neugierig und freundlich, mit einem funkeln in den Augen.

[Livia]

Sie grinste. "Komm mit, ich zeig es dir!"

Da führte sie ihn auf die Straßen von Quinto al Mare.
Mittlerweile war der Ort wieder fast normal. Die Witwen waren zunehmend von den Nonnen abgeworben worden, die Kranken isoliert, die Straßen so gut bewacht wie Mascharana. Wüsste man nicht um die Vergangenheit, es wäre fast ein ruhiger Ort.

"Die Krankheit, sie ist verbannt, aber nicht geheilt.
Keiner infiziert sich mehr - aber es genest auch keiner. Auch Galeno konnte nichts ändern.
Seinfreda gab mir zum Glück einige Sude, die dafür sorgtne, dass sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten konnte..." Sagte sie erleichtert.

"Doch die Sude zeigen, dass Hoffnung eine starke Rüstung ist, gegen die Krankheit...
Also müssen sie eine Kirche bekommen!
Ein Gotteshaus... wie dieser Ort dem Meer und den Schmerzen verbunden."
Sie schritt über den Dorfplatz, breitete die Arme aus, glaubte sie wirklich? Oder verlor sie sich in den Planspielen und ästhetischen Gedanken?

"Die Maria del Mar...
Ihr soll die Kirche gewidmet sein!
Und die Mater Dolorosa - die Schmerzensmutter - sie soll in einer Kapelle verewigt sein.
Was sagst du?
Hoffnung und Heilung... Wohl noch einer dieser Schutzheiligen für die Seuchenkranken dazu..." Sie hob die Schultern, diese Details waren dann nicht merh ganz ihre.

"Ich konnte schon Toma dafür gewinnen, dass er eine Statue erstellen wird!
Nun geht es um dich und um die Bauarbeit..."
Sie fixierte Vergonzo mit einem Glühen in den Augen, welches sonst nur die Sünder oder Heiligen zierte...

"Ich kenne mich mit Baukunst nicht aus...
Aber du batest uns, wir sollten deine Kathedrale - Aurores Kathredale - unterstützen...
Übe dich doch hier? Verwende die gleichen Formen, probiere Ideen aus... Nicht die Größe, Höhe, Statik und dergleichen... Aber Ästhetik?"
Die Idee begeisterte Livia sichtlich - die Vorstellung.

[Vergonzo Faro]

"Das klingt hervorragend. Ich werde gerne ein paar Elemente ausprobieren und ihr so den Hauch der zukünftigen Kathedrale geben." er neigte dankend das Haupt.
Man sah bereits jetzt das er anfing im Geiste daran zu arbeiten, wo würde er welches Element einfließen lassen...

Dann fing er sich und nickte.
"Eine vortreffliche Wahl Toma dafür zu gewinnen. Es gibt wohl keinen besseren hier. Und das Andenken und die Lobpreisung der so genannten Heiligen wird sicher guten Anklang finden. Es ist gut der einfachen Meute Demut zu lehren."

Er freut sich jetzt bereits darauf, dieses Projekt umzusetzen und vor allem darauf daran zu üben.

[Livia]

Livia nickte angetan.
"Und das ist noch nicht alles...
Es erfordert noch einige Schritte...
Aber womöglich würde ich auch hier in der nächsten Dekade... eine kleine Befestigung benötigen." Sie grinste breit.
"Hast du schonmal einen Hafen ausgebaut?"

Dann deutete sie auf das Wasser.

"Aber..." Livias Blick wurde etwas betrübter.
"Es gibt natürlich immer weiter Neider und Probleme.
Vergonzo... du bist ein ausgezeichneter Partner, du baust die magischten Gebäude und forderst nie zu viel. Ich hingegen fordere viel, oder sprudele nur so vor Bauplänen..." Sie schüttelte entschuldigend den Kopf.

"Was du willst, außer Geld für die Kathedrale und Gefälligkeiten, das weiß ich noch immer nich! So ein meister der Heimlichkeit bist du... Im Vergleich zu meiner Öffentlichkeit.
Aber...
Vergonzo... wenn ich hier eines Nachts bedroht werde? Unsere Bauten...
Kann ich auf dich zählen, dass du auch in der Bedrohung meine Schwester, mein Bruder, mein Helfer bist? Dich gegen einen Agressor stellst mit mir!" Schwankende Hoffnung lag in ihrem Blick. Livia fürchtete ihre aktuellen Schritte ins Licht de Öffentlichkeit, aber sie musste es tun!

"Ich bin bald besser zu sehen und anzugreifen..
Aber wenn es gut läuft, verfüge ich dafür auch bald über Einfluss.
Werde in der Lage und bereit sein, noch aktiver zu helfen, zu schützen oder deine Vorhaben zu unterstützen.

Ich weiß, die Sünder tun sich schwer mit den Schwüren...
Und doch war es Sousannas Idee die Schwesternschaft auf einen Schwur aufzubauen.
Sicher in gutem Bewusstsein und Gedanken..."
Sie lächelte schwer. "Für mich jedenfalls zählt er alles."

[Vergonzo Faro]

"Einen Hafen? Keinen ganzen. Aber das Thema Bauen am Wasser ist mir nicht unbekannt." er nickte und war bereits jetzt schon interessiert.
Ein Hafen, mit Anlegern, Gebäuden, Leucht- und Wehrtürmen,...das war sehr einladend.

"Ach ich bin ein einfaches Monster, und du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Sicher hast du nicht unrecht mit dem was du sagst, aber ich beschwere mich nicht. Es ist nicht nötig sich deswegen zu grämen. Wir haben Zeit, und alles wird sich die Waage halten wenn man in Zukunft zurück blicken wird. Daran glaube ich, das auch du noch lange bestehen wirst, trotz deiner Öffentlichkeit und deren Gefahren. Daher beantworte ich deine andere Frage auch mit den Worten, das ich meinen Eid halten werde. Schwestern....ich habe doch sonst nichts..." er lächelte etwas schief und niedergeschlagen. Klatschte sich dann aber mit beiden Händen auf die Wangen.

"Ach weg damit, wir sollten stets das Unmögliche anstreben, so erreichen wir das Maximum von dem was möglich ist."

[Livia]

Liebevoll und dankend sah sie den kleinen Gnom an.

Dann lächelte sie auf eine... offenere... Art und Weise als bisher.

Sie trat einen Schritt an ihn heran.
"Schwester... Unsere Träume vermengen sich im Wildesten.
Ich...
Ich habe mich gefragt..." Sie sah zu Boden.

"Du bist Italiener, oder? Als Mensch, oder als Küken, wo lebtest du da?"
Die Frage schien irgendwie Bedeutung zu haben.

[Vergonzo Faro]

Er zog die Augenbrauen hoch.

"Ja, das war ich." doch dann grinste er.

"Wo ich herkomme? Das ist schon lange her,...aus dem Norden Richtung Parma. Was sagt das über mein altes Ich aus?" fragte er dann neugierig.
Ihre Nähe schien ihn alles andere als zu stören.

[Livia]

Livia nickte.
"Parma. Du magst es abgehangen wie Schinken und stinkend wie Käse!"
Sie grinste.

"Ein paar solche Frauen finden wir sicher."
Bot sie scherzhaft an und trat näher zum Nosferatu heran.

"Aber das ist eine Frage... die mich wirklich interessiert.
Ich." Sie zögerte kurz.
"Ich bewundere den Umgang mit dem Tier... welchen auch dein Weg praktiziert."
Sie zögerte erneut.
"Aber irgendwie... habe ich dich bisher nie wütend , erregt oder in Absprache mit ihm gesehen.
Außer am großen Fest... auch deine Leidenschaft für die Süden selten.
Betreibst du all dies so sehr im verborgenen?" Sie wirkte nicht hinterfragend.
Aber auf eine besorgte Art neugierig.

"Da das sicherlich Absicht ist... verstehe ich nicht ganz.
Nun.
Was bedeutet dein Weg für dich und wie hängt er mit deiner Leidenschaft zusammen?"

[Vergonzo Faro]

Er lachte.
"Ich habe nichts dagegen wenn etwas vor mir abhängt und mich gütig daran tun kann." grinste er breit und kurz zuckte etwas in seinen Augen, als sei hinter ihnen etwas vorbei gehuscht,...ein Schatten?

Dann sah er sie an, einen langen Moment und schien sie zu studieren.
"Du bist neugierig. Neugierig auf das was ich verborgenen Treibe? Aber eigentlich interessiert dich, wie es anstelle es zu treiben,..." er leckte sich über die Lippen und scheinbar nicht nur auf die Fleischeslust bezogen,"...wie ich es satt und zufrieden Kriege, das Monster in mir, das Monster das ich vermeintlich bin?"

Wieder ein Pause.
"Lass mich folgendes sagen. Das Monster gehört mir, aber ich gehöre nicht dem Monster. Auch wenn andere uns vielleicht als Sklave unserer niedersten Triebe sehen, weil wir alle Empfindungen die dieser Gott uns gab spüren und leben können, weil wir diese verdorbenen sind, die ihre Opfer in ein Leben aus Exzess
und Niederträchtigkeit hineinziehen und weil wir alle dem frönen. ABER,.." er hob den Finger,"...wir sind keine Sklaven. Wir sind unser eigener Herr und gehorchen uns selbst. Wir sind selbstsüchtig? Vielleicht ja. Aber nicht blind oder dumm. Wir sehen bei weitem nicht nur uns. Im Gegenteil. Grade weil uns weder die göttlichen noch die alten Gesetze binden, sind wir frei. Wir wollen keine Könige werden, keine Fanatiker oder verrückte Heilige von irgendwas. Denn unser Weg führt uns zum höchsten Ziel das man erreichen kann: ich selbst zu werden."

Dann stockte er nach diesem Redeschwall, und ließ die Worte wirken.
"Der beste Weg, ist mit dem Monster zusammen zu arbeiten...dann stört es uns nicht und wir bleiben unser eigener Herr."

Wer war er seiner Schwester den Weg zu sich selbst zu verwehren...