[1014] Navigationsversuch (Toma)

[Mareno]

Interessiert nahm er die Abneigung zur Kenntnis, die der Herold der Harpyie entgegenbrachte. Schmunzelte dann, als der Herold von ihm forderte, ihn zu begeistern.

Oh das werde ich wohlwerter Toma, das werde ich ! Ich freue mich schon auf euren Gesichtsausdruck. Ich bin zwar kein Künstler im Umgang mit Holz und Stein, Aber ich denke es werden auch die Zeiten kommen, in denen ihr Bedarf an einem Künstler der Klinge habt. Vielleicht, um der wohlwerten Harpyie einen Besuch abzustatten ? Dafür müsste ich allerdings wissen, wo ich sie finden kann. Es ist natürlich nicht so, das ich ihr direkt mit Gewalt begegnen werde. Ich könnte mir allerdings vorstellen das sie euch aufgrund eurer Abneigung nicht sonderlich gewogen ist, wenn es um den Handel mit Informationen geht.Vielleicht gibt es ja etwas, was ich für euch in Erfahrung bringen kann ?. Das dieser Gefallen noch keine Begeisterung in euch auszulösen vermag, ist mir klar, aber es wird hoffentlich eure freudige Erwartung schüren.

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wartete was der Herold erwidern würde.

[Toma Ianos Navodeanu]

Skeptisch hob der Drache eine Augenbraue. Das löste in der Tat keine Begeisterung bei ihm aus.
„Das tut es nicht.“ Gab er unbeschönigt zurück.
„Ihr meint ihr würdet, als Neuling, Informationen bei der Harpye bekommen? Wichtige Informationen?“ das war wohl mehr eine rethorische Frage. Toma bezweifelte es.
„Und bietet ihr gerade an gegen einen Amtsträger des Prinzen vorzugehen?“ trietzte der Drache ihn nun auch noch. „Mehr noch den Amtsträgern zu unterstellen sie würden nicht miteinander arbeiten können?“

[Mareno]

Abwehrend hob Mareno die Hände, die Stimme nun betont ruhig, hatte er offenbar ein nicht grade günstiges Gesprächsthema erwischt.

Können und Wollen sind doch verschiedene Dinge, wohlwerter Toma. Ich glaube nicht das mein Eindruck falsch war, was eure nicht grade im Überfluss vorhandene Symphatie für die Harpyie angeht. Und ich dachte mir es würde euer Leben angenehmer machen, wenn ihr jemanden schicken könntet der an eurer statt mit der Harpyie umgeht. Damit war also nicht gemeint gegen sie vorzugehen, sondern nur euren üblichen Umgang mit der Harpyie zu erledigen, da er euch offensichtlich nicht mit Freude erfüllt. In unserer Welt gibt es doch aber wenig wertvolleres, als Zeiten die wir in Freude verbringen. Alles was ich will ist euch diese Zeiten zu ermöglichen.
Wenn es also Wege gibt, wie ich euch diese Zeiten der Freude ermöglichen kann : Lasst es mich wissen. Mein Schiff "Nenuphar"liegt im Hafen vor Anker.

Abwartend sah er den Herold an, hoffend das seine beschwichtigenden Worte ihre Wirkung nicht verfehlen würden.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ich schätze eure Ambition, auch wenn sie mir seltsam erscheint.“ Erwiderte Toma mit gelupfter Augenbraue. „Nicht gerade ein subtiler Versuch euch bei mir einzuschmeicheln, werter Mareno“
Toma hatte wenig gegen eine gute Schmeichelei, wenn es eben eine gute war.
„Nun, ihr müsstet erst einmal beweisen, dass ihr das wirklich könnt. Ihr Informationen entlocken. Dann können wir über eine Fürsprache reden.“ Lehnte er das ungewöhnliche Angebot des Toreador dann doch nicht gänzlich ab.

„Wenn ihr dann keine Frage mehr zur Domäne habt, würde ich euch gern noch Fragen stellen. Besitzt ihr menschliche Makel, werter Mareno? Etwas das euch noch aus eurem Leben als Mensch anhaftet?“

[Mareno]

Mit einem Lächeln nickte Mareno dem Herold zu, ganz so als wolle er alle seine Bedenken wegwischen. Er war nicht soweit gekommen, um jetzt aus diesen einfachen Fragen große Probleme erwachsen zu lassen.Er antwortete dem Herold also, darauf bedacht Schiffbruch möglichst zu vermeiden.


"Ich glaube nicht das ich subtil vorgehen muss, um euch zu zeigen das wir ähnliche Ansichten haben. Ich werde für euch Informationen von der Harpyie beschaffen,und dann reden wir über etwas, was euch wirklich begeistert. Was meine sterblichen "Makel" wie ihr sie nennt angeht, so verfüge ich noch immer über die gleiche Vorliebe zu Wein, Weib und Gesang, und die Liebe zur See. Ansonsten wüsste ich nicht was mir noch anhaften könnte. Habt ihr noch weitere Fragen ?"

[Toma Ianos Navodeanu]

Auf seine Antwort ging er nicht weiter ein, scheinbar zufrieden soweit damit.
"Ich würde euch darum bitten euch zu entkleiden." erwiderte er stattdessen ruhig und ernsthaft.

"Als Herold ihrer Majestät obliegt mir das Recht Neuankömmlinge auf die Dicke ihres Blutes zu untersuchen. Ich werde euren Körper nach menschlichen Makeln absuchen. Und glaubt mir davon gibt es mehr als man sich wünscht." erklärte er weiter und seufzte mit einem Ausdruck der Enttäuschung.
Gerade von den Toreadoren sagte man doch dass sie den Menschen näher wären als jeder andere Clan?
Neugierig blickte der Drache auf die Rose, abwartend wie diese darauf reagieren würde. Erwartend dass er der Bitte nach kam.

[Mareno]

Mareno nickte nur, und begann bereits in vorauseilendem Gehorsam seine Kleider abzulegen, ehe er sich mit einem Grinsen doch noch zu einem Zwischenkommentar hinreißen ließ.

Ihr seid tatsächlich nicht der erste Tzimisce in Genua, der Interesse an meinem Körper zeigt. Euer Clansbruder Alain schien ebenfalls Interesse an meinen Proportionen zu zeigen. Aber natürlich ist das etwas ganz anderes als ein Auftrag ihrer höchst verehrten Majestät. Ich versichere euch aber das mein Blut von bekömmlicher Dicke ist. Solltet ihr Makel finden die mich einschränken so dürft ihr diese aber natürlich gerne entfernen. Einer meiner Clansgeschwister behauptete einmal das einer der euren ihm seine Haare in einen zugegebenermaßen recht beeindruckend lebendig wirkendes Blond verwandelte, Ich würde bevorzugen das derartige Veränderungen bei mir jedoch nicht durchgeführt werden. Ich hänge sehr an meiner Haarfarbe.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma zog eine Augenbraue hoch, als der Toreador so bereitwillig und in guter Laune davon sprach sich untersuchen und verändern zu lassen. "Ihr überrascht mich nun doch, werter Mareno. Andere hätten sich geweigert oder weniger euphorisch dabei reagiert und sicher nicht im Traum daran gedacht ihren Körper auch noch verändern zu lassen. Gerade eure Clansschwester schien es als besonders beleidigend anzusehen sich zu entkleiden. Schon gar ihre Zähne nur zu zeigen. Würdet ihr mir eure Fänge zeigen?" fragte er dann sogleich nachdem er Marenos nackten Körper von Kopf bis Fuß kurz betrachtet hatte.

"Keine Sorge, es ist nicht in meinem Sinne euch blondes Haar zu geben. Es freut mich jedoch dass ihr generell zu einer Veränderung bereit wäret."
Kritisch musterte er dann Mareno ausführlicher. Seine Hände legten sich in sein Gesicht und befühlten dessen Knochenbau und Merkmale.
"Könnt ihr lebendig wirken?"

[Mareno]

Marenos Körper würde für Toma wohl äußerst ungewöhnlich wirken, denn selbst für einen Kainiten offenbarte er viele Gegensätze.

Der Kopf war ganz und gar das Werk Arikels, ein warmes Lächeln mit vollen Lippen, haselnussbraune Augen die das Gegenüber aufmerksam musterten und reine Gesichtshaut, die man unter der sterblichen Bevölkerung wohl eher beim Adel finden würde. Dieses Gesicht war dazu gemacht, die Zuneigung des Gesprächspartners zu erlangen.

Der Oberkörper zeugte von einem entbehrungsreichen Leben harter Arbeit. das breite Kreuz und die ausgeprägte Muskulatur hatten mehr als ein paar Tonnen Fisch herumgetragen, mehr als einen Feind mit der Klinge niedergestreckt. Von bewaffneten Kämpfen zeugten verschiednste Narben auf Bauch und Rücken, die Hände waren reich an Schwielen, hatten wohl ähnlich wie die Schultern einiges an Druck ertragen.

Der Unterkörper Marenos offenbarten Toma den dritten Eindruck, auch dieser wirkten muskulös und unter menschliche Maßstäben durchaus ansehnlich, aber man sah ihm vorallem die Geschwindigkeit an, die Eile die Marenos Denken und Handeln bestimmte.Mareno war offenbar niemand, der lange Zeit zum planen oder abwarten hatte. Doch die Eile sorgte nicht für den Eindruck eines leicht umzustoßenden Gegenübers, sondern für den eines grazilen Seemanns der zwischen den Wellen segelte, und schon verschwunden war, ehe sie über ihm zusammenbrechen konnten. Vielleicht war es dieses Katzenhafte Lauern, was vom inneren Raubtier kündete das jeden Moment hervorbrechen konnte und bis dahin in perfektem Gleichgewicht des Körpers verborgen blieb. Wie um diesen Eindruck noch zu verstärken, offenbarte Mareno dem Herold seine Fänge wie es dieser gefordert hatte.



"Meine Clansschwester ? Nun ich schätze dies ist eine weitere Bekanntschaft die ich noch machen muss. Ob man es als Beleidigung ansieht sich zu entkleiden, ist wohl letztlich eine Frage des persönlichen Schamgefühls, das ich persönlich jedoch abgelegt habe. Wir haben so viele Hindernisse in der Gemeinschaft der Nacht, da braucht es nicht auch noch Scham die es uns verkompliziert macht, miteinander umzugehen und Momente von Lebendigkeit zu erschaffen. Um eure Frage also zu beantworten : Ja es ist mir möglich, lebendig zu wirken.


Mareno wartete gespannt die weiteren Reaktionen von Toma ab, insbesondere ob und wie die Untersuchungen seines Körpers weitergeführt wurden.

[Toma Ianos Navodeanu]

„Wollt ihr das? Lebendig wirken?“ fragte Toma während seine Finger nach und nach Marenos Gesicht erkundeten, seinen Nacken und Hals entlang wanderten und dabei Haut, Muskeln, Sehnen und Knochen entlang fuhren.

„Wart ihr schon immer Seemann oder haben auch andere Abenteuer euren Körper so geformt?“ Narben und eine kräftige Statur konnten auch von allerlei anderen Dingen herrühren, am ehesten aber wohl etwas kämpferischen. Söldner oder gar Dieb.

Der Tzimisce schien dies wirklich schon öfter getan zu haben, erkannte Mareno, so gezielt und geschickt waren die Griffe und der ganze Ablauf. Ein geordnetes Abtasten von oben bis unten, über Arme, Rücken und Beine, keinen Bereich dabei auslassend. Ohne zögern oder Scham, wanderten die Finger des Drachen auch zu seinen intimsten Stellen und kannten keine Zurückhaltung.

„Enttäuschend gewöhnlich alles.“ kommentierte der Drache wieder und schaute ebenso enttäuscht wie er klang.