[1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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[1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Es war eine milde Mainacht, in der die Taglilien endlich erblühten. Sie würden nur wenige Tage lang blühen, nur wenige Nächte und eine davon war heute. Liebevoll strich die Witwe über diese wundersame Schöpfung der Nacht, über die fleischigen Verdickungen aus denen die Laubblätter der buschigen Pflanzen herauswuchsen, diese Blätter entlang bis zu ihren scharfen Spitzen. Den feinen Stängel hinauf bis zur trichterförmigen gelben Blüte. Sie betrachtete die staubigen Knoten im Blütenkelch am ende der gebogenen Blütengriffel.
Die Nachtluft war geschwängert vom Duft der Heckenkirschenbüsche mit ihren hellgelben keulenförmigen Kelchblüten. Seinfreda erinnerte diese Pflanze, die sie auch als Geißblatt kannte an das Maul eines Schafed, denn sie hatten einen lippenartigen nach unten hängenden Blütenzipfel. Ihr gefiel die Vorstellung eines Strauches voller Mäuler und sie freute sich darauf, wenn sich aus ihnen bald Beeren formen würden, die, wenn man sie aufbrach, glatte embryoförmige Samen preisgaben...

Der Blick der Kappadozianerin schweifte hinunter zu Amalias See, der das helle Mondlicht spiegelte als läge auf dem Wasserspiegel eine leuchtende, Kugel, nach der sie nur zu greifen brauchte...

Seufzend wandte sich Seinfreda um und ging auf Amalia zu, die dort auf einem Baumstamm saß und einen Kranz flocht. Ihre vier Begleiter folgten ihr auf den Fuß.




Avelina hatte einige Wochen zuvor kurz nach dem Treffen in San Pancratius ein Brief erreicht, der sie zu Amalias Villa einlud in ebendieser Vollmondnacht. Darin war die Rede von Blumenfreuden gewesen und davon, dass sich eine Gelegenheit bieten würde, den Frauenbund zu besprechen.
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Avelina di Braida
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Avelina di Braida »

In eben jener Frühlingsnacht tauchte auch wenig später eine kleine Gruppe bei Amalias Haus auf. Die Viscontessa war ein wenig verwundert über die Einladung Seitens Seinfreda, und dass sie nicht direkt von Amalia kam, doch sie wusste auch wie unkompliziert die Salubri in derlei Dingen war.

Auch Avelina war nicht ohne Begleitung gekommen. Es geleiteten sie sogar weit mehr als üblich. Neben dem blonden Hünen Bernardo, konnte die Salubri Benita ausmachen, sowie zwei Wachen, die bis an die Zähne bewaffnet waren und grimmig drein schauten – wobei ihre Züge sicherlich geradezu als fröhlich durchgehen konnten im Vergleich zu Bernardos Ausdruck, der gewohnt finster war und jeden klar denkenden Menschen einen Bogen um ihn machen ließ.

Als sie die beiden Frauen samt Gefolge ausmachte, die dort am See saßen, schritt sie Wortlos in jene Richtung und wies die beiden Wachen leise an ein wenig abseits zu warten. Die anderen beiden folgten ihr zum dem Baumstamm auf dem die Herrin des Hauses saß und Blumenkränze flocht. Genießend hob Avelina die Nase in die Luft um den Duft der lauen Frühlingsnacht zu genießen, dementsprechend dauerte es einen Moment, bis sie wirklich bei dem Baumstamm ankam.

„Werte Seinfreda, werte Amalia.“ sie neigte das Haupt als sie schließlich doch vor ihnen stand und ein sachtes Lächeln zierte ihre Lippen, dann ging ihr Blick zu der Salubri, „Verzeih, dass ich eine solch große Reisegesellschaft mitbringe, doch der Weg zu dir ist weit, und die Nächte scheinen mir in letzter Zeit zu gefährlich um alleine zu reisen.“ an dieser Stelle wirkte ihr Blick ein wenig Freudlos, und sie hob einen Mundwinkel, „Zu viel ist passiert in der Zwischenzeit, wir haben uns lange nicht gesprochen.“

Benita, die seitlich hinter Avelina stand, lächelte Amalia breit an. Sie zumindest schien guter Dinge und das blühende Leben sprach aus ihren Zügen.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Amalia
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Amalia »

Noch war die Zweigesichtige vollkommen in ihrer eigenen Welt und erst als eines der beiden Geschöpfe neben ihr den Kopf erhob blickte sie auf sie lächelte und die Worte, welche sie in jener fremden Zunge ihrer Heimat sprach klangen sanft und beruhigend. Sie erhob sich, legte den Kranz auf ihr Haupt und kam den Frauen mit offenen Armen entgegen.

“Liebste Freundinnen … Willkommen in meinem bescheidenen Heim.“

Sie neigte respektvoll das Haupt und sah zu den beiden … den Wachen deutete sie mit strengem Blick an, dass sie auf Abstand bleiben sollten.

“Euch wird hier nichts passieren und kein Messerwerfer wird plötzlich aus den Rosen springen.“

Sie kicherte und schloss erst Avelina, dann Seinfreda und am Ende Benita in die Arme.

“Bitte setzt euch ich werde uns etwas zu trinken bringen lassen.“

Diesmal waren die Worte anders … lauter, beherrschender und es dauerte keine 5 Minuten und da stand Dario mit drei Kelchen voll Blut und einem mit Wein vor ihnen und überreichte sie … bevor er Benita den Wein gab blickte er fragend zu Avelina. Bernardo wurde fachgerecht ignoriert, schließlich konnte Amalia ihn nicht sonderlich gut leiden. Amalia blickte jedoch mit sorgenvoller Miene zu Avelina.

“Ich hoffe es ist nichts Schlimmes passiert?“

Und mit diesen Worten ließ sie sich auf den Baumstamm sinken und blickte zu ihren Mitgläubigen.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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La Vedova
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda nickte den beiden Frauen zu.
Sie ließ sich auf den angebotenen Platz sinken, ließ den Blick noch einmal suchend über den Garten schweifen, betrachtete Amalis Diener und griff dann nach einem Kelch. Der Geruch von Blut strömte ihr in die Nase, doch sie beherrschte sich und wartete höflich, bis angestoßen wurde. "Ich Danke für die Einladung, werte Amalia. Hätte ich gewusst, dass Ihr und Avelina Euch näher steht, hätte ich sie nicht so vorsichtig als Gast vorgeschlagen...doch man kann nicht alles wissen, nicht wahr?
"Messerwerfer sind es nicht, weshalb ich vorsichtig bin.", sagte sie freundlich. "Und natürlich erwarte ich nicht, in Eurer grünen Pracht von Garten angegriffen zu werden.", sie schloss es jedoch auch nicht aus. "Die werte Avelina tut schon Recht, nicht alleine zu reisen. Die Nächte sind gefährlicher geworden, unruhig..."
Kurz wartete sie ab, ob Avelina tatsächlich von unangenehmen Zwischenfällen berichten würde. Dann hob sie die Hand zum Prosit.
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Avelina di Braida
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina lächelte sacht bei Amalias Umarmung und tätschelte ihr dabei vorsichtig die Schulter. Sie war da eben ganz die Adlige. Bei Benita sah das allerdings schon anders aus. Sie erwiderte sie, und der Salubri würde auffallen, dass ihr Griff auf einmal sehr fest schien, stärker als sonst.
Die Toreador folgte der Aufforderung und setzte sich, nickte auch Dario einmal dankend zu, und gab ihren beiden Dienern mit einer knappen Geste zu verstehen, dass sie sich ein wenig entfernen konnten. Bernardo blieb dabei nah bei Benita, fast wie ein Leibwächter.

Und schließlich lächelte die Viscontessa schief auf die Worte der Rothaarigen.
„Da muss ich ihr zustimmen, Messerwerfer sind meine geringste Sorge.“
Sie schien zu zögern und wog den Kopf, „Sagen wir schlicht... auch wenn es immer heißt, dass Geschlechter unter Kainiten keine Rolle spielen, so gibt es doch jene besonders männlichen Exemplare, die sich auf das vermeintlich schwache Geschlecht stürzen, da sie in ihm die einfacheren Opfer wähnen.“ sie schnaubte leise und schüttelte den Kopf, „Ich würde zu gerne sehen wie sich so einer mal mit jemandem anlegt, der körperlich eine wirkliche Bedrohung für ihn werden könnte. Nun, doch so oder so, man kann auch mit dem Geiste kämpfen, und derartige Impertinenz wird nicht vergessen werden.“

Ihr Blick wanderte über den Garten, und sie verengte leicht die Augen, als würde sie nach etwas suchen. Und tatsächlich hatte sie die Sinne geschärft und sah und lauschte einen Moment in die Dunkelheit.
„Vermutlich gehört es zu Genua früher oder später paranoid werden zu müssen, doch wer weiß schon welche Augen und Ohren in den Schatten lauern.“

Die anderen beiden Frauen hatten ihre Kelche bereits in die Hand genommen, und so lächelte sie schließlich und hob den ihren ebenfalls an, Seinfreda und die Gastgeberin abwechselnd anblickend, was zu implizieren schien, dass sie der Meinung war entweder die Gastgeberin, oder die Initiatorin dieser kleinen Versammlung habe das Prosit zu gestalten.
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Amalia
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Amalia »

Die Liktorin kicherte und der Kranz verströmte einen lieblichen Duft.

“Ich hab zu danken Seinfreda … um ehrlich zu sein, habt ihr mich neugierig gemacht … und vor allem überrascht, vor allem damit, dass ihr die liebe Avelina mitgebracht habt. Bitte, erzählt uns von euren Plänen.“

Sie wendete sich an Dario, welcher Benita gerade den Weinkelch gegeben hat und schickte ihn mit ein paar fremden Worten weg. Nun waren die Frauen wirklich unter sich und als Amalia die Worte der Freundin vernahm schnaubte sie verächtlich und spukte aus.

“Das hast du recht meine Liebe … doch leider sind die Herren allesamt in guten Positionen und relativ unantastbar … sag mir, wer hat dir Leid angetan? Ich werde mich mit dieser Person … unterhalten.“

Und mit diesen Worten erhob sie den Kelch.

“Auf uns … und auf diesen wundervollen Abend.“
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La Vedova
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

"Auf uns!"
Seinfreda stieß an, lehnte sich ein wenig zurück und nahm einen großen Schluck auf dem Kelch. genüsslich leckte sie sich das Blut von den Lippen, dann stellte sie den Kelch jedoch beherrscht neben sich ab.
"Nun, besonders konkret sind meine Pläne nicht, muss ich gestehen. Doch die werte Avelina und ich führten zuletzt ein interessantes und anregendes Gespräch über ebenjene Männer. Über unantastbarkeit und darüber, wie manche glauben, mit Frauen umspringen zu können wie sie wünschen. Dass es gilt, vorsichtig zu sein und Vorkehrungen zu treffen und wir kamen zu dem Schluss, dass wir offenbar gemeinsame Interessen haben: Die Position des weiblichen Geschlechtes zu stärken- Und dies auf vielfältige Art und weise. Ich erinnerte mich an Gespräche vor einigen Jahren, werte Amalia, und hatte den Eindruck, bei Euch ähnliche...Erfahrungen wargenommen zu haben.
Wir drei- alle von uns- wurden in der vergangenheit von Vertretern des männlichen Geschlechts auf unterschiedliche Arten misshandelt. Wir stehen damit nicht allein, was uns geschah, geschieht auch vielen anderen, vielleicht gerade in diesem Augenblick.
Deshalb möchteich gerne mit euch Ideen sammeln, wie wir die Situation hier in Genua verbessern können."
Sie hielt inne, sah sie beiden an, ob sie verstanden, worauf sie hinaus wollte.
"Jede von uns hat vermutlich andere Ideen, Herangehensweisen an diese Sache. Doch wäre es nichtäußerst nützlich, wenn wir auf gegenseitige Unterstützung zurückgreifen könnten? Und dann ist da noch eine andere Sache, die mir auffiel..."

Erst sah sie Amalia an: "Ihr spracht von Eurer großen Mutter und ich gab Euch damals eine Warnung mit, erinnert Ihr Euch?"
Dann blickte sie zu Avelina "Und mit EUch hatte ich schon ein tiefgehendes Gespräch über...Gastfreundschaft und die Weiterhabe von Wissen..."
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Avelina di Braida
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Avelina di Braida »

„Nun dann. Auf uns.“
Sie nahm einen Schluck, sah dann zu Amalia und griff nach ihrer Hand, „Es ist lieb, dass du dich um mich sorgst. Aber es war nur ein Ärgernis bislang, und das ist zum Glück erst einmal überstanden.“ sie drückte die Hand ihrer Freundin und schenkte ihr ein offenes Lächeln, „Du musst nicht mit irgendwelchen Mannsbildern wegen mir Ärger bekommen.“

Dann ging ihr Blick zu Seinfreda, der sie mit zur Seite geneigtem Kopf zuhörte, bis sie geendet hatte. Schließlich nickte sie.
„So weit ich es verstanden habe sitzt ihr da direkt an der Quelle und könnt euch im Rahmen eures Klosters um Frauen kümmern. Das ist viel wert. Ich habe leider bisher keinen großen Einfluss in Genua, sonst würde es sicher Mittel und Wege geben über die Sterblichen etwas in Bewegung zu setzen. Möglicherweise in Form von Gesetzen. Allerdings ist dies eine sehr... zweifelhafte Sache. Ich meine... es gibt bereits Gesetzte und moralische Richtlinien, sowohl von weltlicher Seite aus, als auch von kirchlicher. Doch viele Männer halten sich schlicht nicht daran.“

Zarte Falten zeigten sich auf ihrer Stirn, als sie einen Moment angestrengt nachdachte. Dann seufzte sie tief.
„Ich hatte eine Unterhaltung mit der werten Angelique über dieses Thema... ein Gespräch dessen Verlauf mich im Nachhinein sehr betrübt. Ich fürchte meine eigenen Erfahrungen haben dafür gesorgt, dass... ich etwas sagte, das ihr nicht gefiel. Nach meiner Erfahrung ist das Leben nicht immer... nun, wie in den großen schillernden Geschichten. Sie ist wie von Teufeln gehetzt aus meinem Heim gerannt. Seht, ich befinde mich da in einem inneren Zwiespalt. Eigentlich bin ich der Meinung, dass auch den Frauen Wissen zuteil werden sollte. Wissen ist allerdings unter manchen Gesichtspunkten... nun, eine Qual für diejenigen, die es besitzen. Natürlich bin ich gerne bereit jungen Mädchen in meinem Hause Dinge beizubringen... Lyrik, Musik, die alten Schriften... Doch ich frage mich...“ sie zögerte und sah dann mit ernster Miene zu Seinfreda, „...wieviel gutes ich einem Mädchen damit tue, das dann hinaus in die Welt geschickt wird mit all dem Wissen das sie hat. Das als Magd an einen Hof kommt, dort von irgendwem vergewaltigt und geschwängert wird, und dann samt des Bastardkinds vertrieben wird. Versteht ihr was ich meine? Sie lehren ist etwas das ich kann, doch ist die Zeit dafür wirklich schon reif? Fehlt es nicht an den Grundvoraussetzungen auf deren Boden das Wissen auch gedeihen kann?“
Sie warf diese Fragen zunächst einmal in den Raum und sah zwischen den beiden hin und her.
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Amalia
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von Amalia »

Amalia horchte aufmerksam zu und nahm lächelnd einen erneuten Schluck aus ihrem Kelch. Sie nickte bei den Worten der Witwen und blickte bei dem Wort misshandelt kurz zu Avelina ehe sie wieder den Blick der Roten traf.

“Man könnte einen Teil von ihnen am Sack aufhängen, als Warnung.“

Überlegte sie, jedoch mehr zu sich selbst als zu den anderen Frauen als dann Avelina das Wort erhob kam wieder ein Nicken, doch ging ihr Blick gleich wieder auf Seinfreda, scheinbar schien die Nonne da der bessere Gesprächspartner zu sein.
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La Vedova
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Re: [1015] Nachtblumen (Amalia, Avelina, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda schüttelte amüsiert den Kopf über Amalias Fantasien. Zu Avelinas Worten ließ sie sich ein wenig Zeit um zu antworten, denn sie musste offenbar überlegen. Nachdenklich fuhr sie mit einem FInger über den Rand des Kelches.
"Das sind wichtige Einwände. In meinem Kloster sind die Frauen sicher und können sich den Schriften und der Kunst widmen, doch natürlich ist es in der Stadt viel schwieriger, selbstbestimmt zu agieren. Doch erste kleine Schritte müssen wir schon wagen, mit Gottvertrauen. Rückschläge wird es sicherlich geben, doch vielleicht gelingt es uns, auch andere Kainiten für unser Unterfangen zu motivieren..."
Sie sh zu Amalia "Ich weiß um Eure Bemühungen bezüglich der Witwen. Es könnte diesen armen Frauen das Leben so viel leichter gemacht werden...wenn wir es richtig angehen. Vielleicht könnten wir versuchen, die Töchter einiger hoher Familien der Stadt von einer art Sonntagsschule zu überzeugen. Sie könnten anderen mit gutem Beispiel vorausgehen. Für die Töchter ihrer Ghule und Blutsdiener dürften sich viele der unsrigen kaum interessieren- außer um mit ihnen politische Ehen zu schließen. Wenn wir ihnen versichern könnten, die Töchter nicht an uns binden zu wollen, stellt man sie uns vielleicht zur Verfügung? "
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