[1016] Dem Engel zur Rettung (Seinfreda, Ilario, Livia, Sousanna, Amalia, Galeno, Brimir, Titus, Vergonzo)

[Livia]

Livia zuckte verstört zurück.
Sie musste diesen Bericht nicht aufgenommen haben, oder verzweifelten Hoffnungen nachgegangen sein. Schnell senkte sie den Blick und schwieg wieder - heute war einfach nicht ihre Nacht.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo schaute jeden einmal an.
"Nun was wissen wir mit Sicherheit, und was sind nur Vermutungen. Was unterscheidet das Eine vom Anderen?" fragte er mit besonnener Stimme.
"Taten warten. Doch welche? Ich werde nachforschen und sehen was ich heraus bekommen kann. Was noch?"
Nach der Ideensammlung sollten sie alsbald konkrete Schritte planen und auch umsetzen. Zeit schien kostbar zu sein, daher versuchte er etwas mehr Schwung in die ganze Angelegenheit zu bekommen.

[La Vedova]

An Ilario gerichtet: "Ich verstehe, dass Ihr den diplomatischen Weg bevorzugt, Ihr wollte Angelique freikaufen. Doch würden wir damit nicht seine Vorgehensweise akzeptieren? Die pure Brutalität? Wir dürfen uns doch nicht von Gewalt tyrannisieren lassen? Der Sprache der Gosse mit diplomatie zu antworten würde bedeuten, sie zu akzeptieren."
Sie konnte es einfach nicht fassen, wie ruhig der Kastellan die ganze Zeit blieb. Ärgerte ihn Godeocs Vorgehen denn gar nicht? Verstand er ihre Wut nicht, hatte er kein Mitleid mit Angelique?

Dankbar aber auch besorgt blickte Seinfreda zu Sousanna.
"Ich möchte Euch wirklich nicht zu nahe treten und ich bin sehr dankbar für dieses Angebot. Doch vielleicht sollte jemand die Verhandlungen führen, der schon einmal mit Godeoc verhandelt hat und ihn...kennt?"

Fragend blickte sie zu Titus. "Hat unser Ältester irgendetwas dazu gesagt?"

[Sousanna]

Es war überraschend wie kühl eine so besorgte Frau grinsen konnte.
"Werte Seinfreda, ihr verfallt in alte Muster", erwiderte Sousanna und eine Spur Tadel lag in ihrer Stimme. "Ich spreche die Sprache der Gosse und es ist meine Aufgabe regelmäßig mit den Alten zu sprechen." Man mochte das innere Augenrollen beinahe zu sehen, da sie der Kappadozianerin derlei Dinge immer und immer wieder erklären musste. "Aber so ihr lieber nach Clavicula gehen wollt oder jemanden kennt, den ihr freien Herzens dorthin schicken wollt, werde ich mich nicht vordrängen. Dann habe ich allerdings auch nichts mehr, was ich für mein geliebtes Schwesterlein im Geiste tun kann."

[La Vedova]

Man konnte förmlich sehen, wie in der Nonne etwas brach und ihr Blick noch elender wurde.
Statt in ihrer üblichen Art darauf zu antworten, dass nicht sie es war, die in alte Muster verfiel, blickte sie bloß recht antriebslos zu Sousanna hinüber.
"Ich sprach diese Worte nicht aus mangelndem Respekt, sondern aus Sorge um Euch, bitte seid nicht so hart. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation und ich bin krank vor Sorge...und ich glaube, Euch geht es ähnlich. Ich möchte bloß nicht, dass Euch ebenfalls etwas zustößt. Wenn Ihr also tatsächlich regelmäßig mit dem sehr verhehrten Godeoc verkehrt und glaubt, diese Verhandlung führen zu können, sehe ich keinen Grund, weshalb Ihr dies nicht übernehmen solltet."

[Sousanna]

Sie seufzte leise. "Gut, dann lassen wir diesen Streit." Müde fuhr sie sich durchs Haar. "Ich habe die zweifelhafte Ehre, ihm öfter zu begegnen. Und für Angelique würde ich alles tun."

[Vergonzo Faro]

Vergonzo schien nachdenklicher zu werden, vergrubt das halbe schiefe Gesicht in seiner klobigen Hand, welche als Stütze diente.
Sollte er Sousanna begleiten oder lieber alleine zu seinem Ältesten gehen. Der letzte Besuch bei ihm hatte dem Baumeister wirklich Pluspunkte eingebracht, also so richtige Pluspunkte.
Und immerhin ging es nur um vorgetäuschte Neugier und die Gewissheit.
Er sah nachdenklich zu Sousanna, die ihren Reiz trotzd er hiesigen Situation nicht einbußen musste, nicht in seinen Augen,...und er lächelte kurz.

[Ilario]

Ilario blickte von einem zum anderen, sah Naivität. Oder verbarg sich Verschlagenheit hinter so mancher Maske? Angeliques Existenz war oberste Priorität. Und dafür sprang er nun doch über seinen eigenen Schatten und nickte Sousanna zu.

"Ihr solltet verhandeln, das ist am erfolgversprechensten. Letztendlich wird dem sehr verehrten Godeoc klar sein, dass eine Vernichtung nicht ohne Konsequenzen ist. Daher vermute ich er wird entweder leugnen oder aber durchaus verhandeln. Wenn als Zeuge für einen Handel ein Wandler auf der Via Regalis hilfreich wäre, so zögert nicht mich hinzuziehen. Ein Wort unter Königen mag Sicherheit geben."

[Brimir]

Noch immer starrte Grimsteinn auf den Kopf seines Freundes. Seine Wut und Trauer über diesen menschlichen Verlust waren kaum zu übersehen. Und dennoch sagte er Nichts. Er hielt sich aus der Sache der Kainiten raus und lauschte nur.

[Sousanna]

Die Ravnos nickte. "Gewiss wohlwerter Ilario.", erwiderte sie schließlich. "Euer Angebot nehme ich wenn es hart auf hart kommt gerne an. Fürs erste werde ich mich aber versichern müssen, dass Angelique wirklich in seiner Gewalt ist."
Dann sah sie in die Runde. "Für Verhandlungen werde ich aber wissen müssen, was wir bieten können."