[1016] Dem Engel zur Rettung (Seinfreda, Ilario, Livia, Sousanna, Amalia, Galeno, Brimir, Titus, Vergonzo)

[La Vedova]

Sie hörte Livias beschwörende Worte, doch sie wollte jetzt nicht zuhören! Sie hatte das Gefühl, laut schreien oder irgendetwas oder jemanden kaputt machen zu müssen!
Erst bei Titus Machtwort blieb Seinfreda kurz vor dem Portal stehen, als sei sie gegen eine Wand gelaufen. Noch immer die Arme um den Korb geschlungen starrte sie auf die Tür vor sich, hörte seine Worte, seine Warnung.

Mäßigen.
Untergang.
Falle.

Die Worte hallten in ihrem Kopf.
Angespannt drehte sie sich zu ihm um und starrte ihm entgegen, als er seinen letzten Satz sprach. Langsam trat wieder Weichheit trat in ihre Augen, als sie realisierte, dass auch ihr unterkühlter Clansbruder sich wahrhaft um den kleinen Engel sorgte. Ihre Wut kühlte ab. Titus wirkte auf sie immer wie ein kühler, beruhigender Fels. Auf ihn war verlass. Sie presste die Lippen zusammen, ging langsam wieder in seine Richtung.
"Verzeih, Bruder. Ich möchte nicht nur herumsitzen müssen und bangen wie eine Kriegswitwe, Titus. Ich kann nicht zulassen, dass es Angelique ergeht wie Gaius, verstehst Du nicht? Nicht schon wieder..."
Sie sah hinüber zu der ängstlich dreinblickenden Livia "Vielleicht braucht es einen Zweitplan, falls die diplomatischen Verhandlungen anders ablaufen als geplant..."

[Brimir]

Grimsteinn starrte auf den Boden zu seinen Füßen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten... immer und immer wieder. Trotz der Tatsache, dass er wahrscheinlich älter war als einige der Kainiten hier war er immernoch ein Mensch, der von dem Verlust seines Freundes. Als Seinfreda ging, drehte auch der Nordmann sich um, um der Gastgeberin zu folgen. Dann blieb sie stehen... und Grimsteinn verharrte. Letztlich blickte er auf zu der rothaarigen Valkyre und lächelte bitter. Seine folgenden Worte galten nur ihr.

"Blod må betales med blod. Hvis vi ikke hevner sin død, vil vi ødelegge sin arv. Gudene lærer oss styrke ... Og selv om Roger spiser nå i Valhalla, forplikter ære oss til å holde hans minne høyt. Jeg foreslår at du betaler kriminelt hjem ... en av hans tjenere i blodørnene."

Dann schien er einen Moment zu überlegen.

"Brimir war als Aurore verschwunden war in den Katakomben unter Clavicula. Ich bin sicher er kann uns die Information geben, wo er damals hinein gekommen ist."

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"Blut muss mit Blut vergolten werden. Wenn wir seinen Tod nicht rächen, schänden wir sein Erbe. Die Götter lehren uns Stärke... Und auch, wenn Roger nun in Valhalla speisen wird, verpflichtet uns die Ehre sein Andenken hoch zu halten. Ich schlage vor es dem Verbrecher heim zu zahlen... einer seiner Diener im Blutadler."

[La Vedova]

Mit blitzenden Augen sah Seinfreda zu Grimsteinn. Das war ein Mann von Format! Sie antwortete in die Sprache ihrer Ahnen:
"Du har rett. Men han falt ikke i kampen, han ble hengt. Banene til Valhalla kan være skjult.
Snakk med Brimir, jeg tror også at vi skal la Adler fly. Han skal kontakte meg så snart han er tilbake, fordi jeg vet hvem som skal flyr bra."*

Dann wechselte sie wieder ins Italienische:
"Das klingt nach einem guten Ansatz, Mann. Wir brauchen so viele Informationen wie nur möglich- auch wenn wir nicht alle nutzen werden.





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*Du hast Recht. Doch er ist nicht im Kampf gefallen, er wurde erhänkt. Die Pfade nach Valhalla könnten ihm verstellt sein.
Sprich mit Brimir, ich finde auch, wir sollten Adler fliegen lassen.Er soll mich bitte kontaktieren, sobald er zurück ist, denn ich weiß auch schon,wer sicherlich gut fliegen wird.

[Ilario]

Seinfredas Ausbruch ließ Ilario in völliger Ruhe von sich abperlen. Wobei sich langsam die Frage stellte ob hier nicht ein höheres Blutsband im Spiel sein könnte? Titus Ruf zur Besonnenheit ließ ihn zustimmend nickten, Eile würde ihren Untergang bedeuten. Zumal für Ilario einige ihrer bisherigen Erkenntnisse zu gut und andere nicht so sehr zusammenpassten. Sie hatten momentan einfach viel zu wenig Informationen. Dann jedoch sprach der Ghul und der Kopf des Lasombra ruckte raubvogelartig herum, fixierte Grimmstein mit einem Blick. „Einzig der Respekt vor deinem Herrn, den du hier arg vermissen lässt, bewahrt dich davor als blutleere Hülle hier und heute zu enden. Sprich nie wieder derart respektlos über unser aller höchst verehrte Herrin!“

[Brimir]

Da zuckte der Ghul zusammen, getroffen von dem Blick und den Worten von Ilario. Und schließlich sank er auf ein Knie hinab... dann auf das Zweite.

"Verzeiht... ... es lag nicht in meiner Absicht die höchst verehrte Prinzessin zu diffamieren oder ihr keinen respekt entgegen zu bringen. Es mag keine Entschuldigung dafür geben... aber die Trauer um einen guten Freund... nimmt mich auch nach Jahrhunderten mehr mit, als sie es dürfte. Nochmals... ... verzeiht."

[Livia]

Livia hatte den seltsamen Ghul beobachtet und zugehört. Sie kannte ihn nicht - anders als die anderen hier - hatte ihn owhl nicht einmal erkannt. Nur seine Art zu sprechen... sie machte deutlich, zu wem er gehörte.

Als er von Rache sprach, hörte sie wie alle genau zu. Aber womöglich konnte sie gar verstehen? Grimmig jedenfalls hatte sie kurz seinen Blick aufgenommen, fast unmerkbar - fast. Womöglich jedoch war es auch nur der Tonfall des alten Ghules, der ihre geschundenen Kräfte angesprochen hatte.

Dann fuhr Ilario ihn an. Nicht zu Unrecht. Livia zuckte dennoch zusammen, sie war schlicht empfindlich in diesen Nächten.
Drum schwieg sie noch - ihr Zeugnis hatte sie bereits abgelegt.

[Livia]

Als das Schweigen nicht abbrach, sprach Livia das nächste Thema an. Sie war nicht mehr sehr taktierend, sehr taktvoll oder sehr einnehmend.
Sie war schlicht geschwächt und offen.

"Ich konnte Angeliques großes Werk, ihren Turm, sichern...
Doch Godeoc greift auch diesen im Senat von Platea Longa an.
Der direkte Nutzen des Turmes erschließt sich mir zwar nicht, aber sein Erhalt wäre für eine zurückkehrende Angelique sicher von großer Bedeutung.
Doch den Senat in Platea Longa zu schlagen?" Sie wirkte mutlos.

"Roger hat eine Frau. Sie ist Adlig. Ihr steht sein Besitz nach Recht zu, dann wäre er gesichert. Sie ist gesichert.
Aber der Sestieresenat ist weiterhin bereit moralische Grenzen zu überschreiten und Fehderisiken durch Rechtsüberschreitungen gegenüber den Adligen für die Stadt einzugehen..."
Sie seufzte, während sie die Rechtslage doch eher kühl herunterbetete.
"Wollen wir uns gemeinsam bemühen, Angeliques Aufbauten für ihre Rückkehr zu sichern und Godeoc dieses Pfand zumindest nicht einfach zu überlassen?
Der Sestieresenat oder der Stadtsenat wären wohl die Schlüssel dazu..."

[Ilario]

„Gesichert, nun gut. Unser Hauptaugenmerk sollte allerdings auf dem Wiederauffinden Angeliques liegen. Was den Turm angeht wird sich das, wenn Angelique wiederkehrt, eher auf kainitischer Ebene entscheiden. Sollte hier tatsächlich eine Fehde auf sterblicher Ebene erwachsen, und sollte diese sich stärker auf den Frieden in der Stadt auswirken, wird das schnell und effektiv gelöst werden. Unschön, aber dann eben notwendig. Zumindest kann ich zusichern, dass meine Leute im Stadtsenat nicht für eine Enteignung des Turmes stimmen werden.“ Immerhin hatten diese Roger erst den Turm verschafft. Er blickte in die Runde. „Bevor wir uns allerdings in den Liegenschaften unserer vermissten Angelique und deren Bewahrung verausgaben… Wir müssen sie finden. Und dabei auch nicht aus dem Blick verlieren, dass es andere geben mag die sie entführt haben als der verehrte Ahn der Nosferatu. Es scheint mir zwar naheliegend, zu naheliegend… doch wenn er sie hat, wieso ist sie noch nicht vernichtet? Die einfachste Lösung ist dennoch oft die richtige und ich werde versuchen mit ihm zu reden.“ Ilario schien etwas unwohl dabei, was Wunder bei einem Ahnen, Tyrannen und Nosferatu. „Eine weitere Richtung in die wir blicken sollten ist allerdings ihr eigener Clan, die Malkavianer. Ferrucio hatte Zwist mit ihr, das ist bekannt. Dazu kommt, dass der werten Angelique Taten in den Nächten des Krieges wohl den Unmut eines ihrer Ahnen erregten. In diese Richtung zu ermitteln… sind mir jedoch die Hände gebunden.“

[Livia]

Livia nickte nur zustimmend. Natürlich hatte der Lasombra recht. Es war derzeit nur nicht an ihr, so konkrete Gedanken zu fassen. Die Abstimmung würde kommen, dann würde sich ja zeigen, ob der Lasombra die Enteignungen durch die Sestiereparlamente unterstützen oder ablehnen würde - Livia verstand generell nicht genug von der Aufteilung des genuesischen Senates, um seine Position dort zu erahnen. Vermutlich war er sowieso ein Gegner davon, dass einzelne Sestiereparlamente das entscheiden konnten, sondern ein Freund davon, dass es den gesamten Senat bedürfe... Ebenso schnell wie sich diese Gedanken gebildet hatten, verschwanden sie auch wieder im Nichts der Schmerzen.

Ferrucio - das war der zweite Tipp des Königs. Allerdings war es sein liebster Feind... Und doch, ein Ahn Malkavs... Angelique hatte ihre Theorie einst geschildert. Kam nun die Rache? "Die Asche die Godeoc schickte... sie ist eine klar kainitische Drohung. Und wieso sollte er die Asche an die wohlwerte Seinfreda schicken und nicht an Angelique? Wenn er nicht vor uns wusste, dass sie so bald nicht auftauchen würde?" Fragte sie wieder eher stumpfen Tonfalls. Zumindest der Verstand, er funktionierte noch. "Aber die Wege des Clans des Spiegels sind unergründlich... Die Chance auszuschließen wäre töricht. Wie könnte man sie prüfen?
Ist Kreuzdorf denn wieder... da? Ist er wieder... dort?" In der Tat hatte Livia von Ferrucio nur aus den Hetzreden und Informationsschüben der Könige gehört... ihn nur einmal gesehen, da war er gar nicht so... beeindruckend gewesen. Aber nun...

[La Vedova]

Seinfreda hörte sich die anderen Theorien an. Sie schien jedoch in keinster Weise davon überzeugt zu sein.
Doch sie nickte wenigstens zustimmend um den Frieden zu wahren.
Schließlich trat sie wieder die kleine Stufe zum Altar hinauf und ließ ihren Blick über die anwesenden Kainiten schweifen.

"Bezüglich ihres eigenen Clanes werde ich Erkundungen anstellen, werter Kastellan. Doch ich denke, dass wir nun alle ein grobes Bild von unserem weiteren Vorgehen haben."
Sie sah zu Galeno hinüber und nickte ihm zu, wie um einer Zusammenarbeit zuzustimmen.
"Ich möchte euch allen noch einmal meinen Dank aussprechen, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid und es macht mich froh zu erkennen, dass ich nicht alleine in dieser dunklen Nacht stehe, dass ich nicht alleine bin mit meiner Sorge."
Bei diesen Worten sah sie vor allem Sousanna und Titus an. Sie nickte langsam.
"Ich habe das Gefühl, dass alles gesagt ist? Ich möchte keinem über den Mund fahren, doch habe ich das Gefühl, dass es uns alle nun nach Taten und eigenen Recherchen drängt. Was haltet Ihr alle davon, wenn wir uns hier wieder einfinden, sobald wir zu neuen Erkenntnissen gelangt sind? Der Einfachheit halber schlage ich vor, dass wir dazu einfach ein leeres Pergament im Elysium aufhängen. Dann wissen alle hier anwesenden Bescheid, dass in der folgenden Neumondnacht ein erneutes Treffen an diesem Ort geplant ist?"